DD141987A1 - Automatischer brutapparat fuer die zier-und nutzfischzucht - Google Patents
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Abstract
Ziel der Erfindung ist ein automatischer Brutapparat, mit dem
verschiedenste Fischarten mit hoher Ausbeute und unter selbständiger
Abtrennung toten Materials ausgebrütet werden können. Erfindungsaufgabe
ist die Entwicklung eines automatischen Brutapparates,
mit dem das Erfindungsziel erreicht wird. Der automatische
Brutapparat besteht aus einem oder mehreren Behältern o.ä., in
denen unter der Wasserlinie liegende, auswechselbare Siebböden
aneinandergereiht eingebaut sind. Er enthält mindestens eine auf
elektrischer und bzw. oder mechanischer Basis arbeitende
Regeleinrichtung, die eine durch die Siebböden entgegen der
Schwerkraft gerichtete kontinuierliche, vorwiegend laminare,
Störung liefert und dieser im regelbaren Takt eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit impulsartig überlagern kann. Der
Brutapparat wird komplettiert durch eine Frischwasseraufbereitungsund
bzw. oder -lieferungsanlage und Temperatur- und bzw. oder
pH-Wertregeleinrichtung
Description
Anwendungsgebiet der Erfinder
Die Erfindung betrifft einen automatischen Brutapparat für die Zier- und Hutzfischzucht.
Charakteristik der bekannten technischen lösungen
Aus der Nutzfischzucht ist das Ausbrüten befruchteter Eier in geschlossenen Becken mit kontinuierlicher oder diskontinuierlicher
Prischvmsserversorgung oder in natürlichen Gewässern installierten Kassetten bekannt. Diese Methoden führen jedoch durch Zerreiben der Eier im bewegten Wasser und bzv/. oder durch Pilsbefall und bzw. oder durch Vergiftung, insbesondere durch nicht abgetrenntes totes Material, zu einem beträchtlichen Verlust an befruchteten Laich. Es wurde nun versucht, die Verluste an befruchteten Eiern durch intensive kontinuierliche oder "diskontinuierliche Prischv/asserversorgung und bzw. oder durch Zugabe von Chemikalien zur Pilzbekämpfung zu verringern. Derartige Manipulationen sind jedoch nur in den Umfange möglich, in denen die negativen Rückkopplungen (Zerstörung der Eier, ihre Vergiftung) bestimmte Grenzen nicht überschreiten; daher arbeitet die Uutzfischzucht nur bei den Pischarten rentabel, die pro Laichvorgang sehr viele (oberhalb 1Cr Eier pro Fisch) befruchtungsfähige Eier abgeben.
„ 2 - 2 υ 9 6 y 4 ,
Ein weiterer Nachteil der genannten Anlagen und Manipulationen "besteht darin, daß eine selbstständige Abtrennung des toten Materials derzeit nicht im erforderlichen Maße möglich ist»
Es ist insbesondere bislang nicht gelungen, Arten, vorzugsweise Zierfischarten, die pro Laichvorgang nur wenige befruchtungsfähige Eier liefern, in den Anlagen und mit den Manipulationen der Nutzfischzucht mit hoher Ausbeute auszubrüten. In dem DD-WP 61 669 wird daher ein kassettenförmiger Brutapparat vorgeschlagen, der den natürlichen Brutvorgang simulieren soll. Desweiteren beschrieben Hartleben, W. und Krüger, J0 (Aquarien Terrarien 24 (1977) 6, So 210 ff ; 24 (1977) 7, So 244 £f und 2J? (1978) 11, S. 570 ff) Brutapparate, vorzugsweise für bestimmte Zierfischarteho Der gemeinsame Nachteil dieser Brutapparate besteht darin, daß durch Eeibung der befruchteten Eier ein überdurchschnittlich großer Teil zerstört wird; die Zuchtaus beute beträgt kaum 50 %. Bei diesen Brutapparaten ist desweiteren eine selbstständige Abtrennung des toten Materials nicht möglich, was häufig zum Verlust der ganzen Brut führt.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist ein automatischer Brutapparat, mit dem Zier- und Nutzfische mit hoher Ausbeute und unter selbstständiger Abtrennung toten Materials ausgebrütet werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu gründe, einen automatischen Brutapparat zu entwickeln, mit dem es möglich ist, das Erfindungsziel zu erreichen»-
-3-20 9694
Das Ausbrüten von befruchteten Zier- und Nutzfischeiern mit hoher Ausbeute und automatischer Abtrennung des toten Materials gelingt mit einem Brutapparat, in dem die befruchteten Eier kontinuierlich mit vorwiegend laminar strömenden Frischwasser umspült werden, wobei die vorwiegend laminare Strömung entgegen der Schwerkraft gerichtet sein muß und ihr in einem regelbaren Takt in gleicher Richtung eine höhere Strömungsgeschwindigkeit impulsartig überlagert wird0
Der befruchtete Laich befindet sich erfindungsgemäß auf Siebboden und wird kontinuierlich mit Frischwasser ohne Auftreten von sichtbaren Turbulenzen (hier als vorwiegend laminare Strömung bezeichnet) umströmte Es hat sich nun gezeigt, daß durch die kontinuierliche Strömungsgeschwindigkeit in Richtung gegen die Schwerkraft der spezifische Druck der befruchteten Eier auf die Siebboden und Siebwände in dem Maße erniedrigt wird, daß deren Zerquetschung respektive Zerplatzen merklich verringert werden kann. Die Geschwindigkeit der kontinuierlichen Strömung richtet sich sowohl nach der Axt und der Menge der Fischeier als auch nach der Dimensionierung der Siebboden und muß erfindungsgemäß über einen weitensn Geschwindigkeitsbereich stufenlos regelbar sein. Die Frischwasserversorgung kann in an sich bekannter Weise durch Entnahme aus natürlichen Reservoiren oder besser durch Aufbereitung verbrauchten V/assers im Kreisprozeß, wie er in der Aquaristik üblich ist, erfolgen.
Schließlich wurde gefunden, daß die Zuchtausbeute weiter erhöht werden kann, wenn die kontinuierlich umspülten, praktisch ruhenden Eier zeitweilig bewegt respektive umgewälzt werden. Dieses wird erfindungsgemäß durch itnpulsartige Überlagerung der kontinuierlichen
Strömung mit einer höheren Geschwindikeit erreicht. Der Zeittakt und die Amplitude der Impulse, die der kontinuierlichen Strömungsgeschwindigkeit überlagert werden, richten sich einerseits nach der Art und der Menge der Fischeier, andererseits nach der Dimensionierung der Siebboden» Überraschenderweise ergab sich dabei, daß bei angepaßten Impulsen nicht nur eine Bewegung der Fischeier, sondern gleichzeitig eine automatische Abtrennung unbefruchteter bzw» toter Eier möglich wurde. Das tote Material verläßt, getragen von der Strömung, die Siebböden über den Überlaufe
Der automatische Brutapparat besteht aus Becken, Kassetten ooäo, in denen mehrere Siebböden auswechselbar, aber aneinandergereiht, . angebracht sind. Die Form und die Größe der Becken und Siebböden können über einen weiten Bereich variieren, so daß praktisch eine Massen- und bzw. oder Einzelzucht möglich ist. Im Becken befindet
sich weiterhin eine elektrisch oder im einfachsten Falle mechanisch arbeitende Regeleinrichtung, mitc/er die Strömung und die überlagerten Impulse automatisch gesteuert werden können. Günstigerweise erfolgt
die Steuerung der Strömungsgeschwindigkeit über eine stufenlos regelbare Kreiselpumpe, wie sie insbesondere für Großaquarienbetrieb verwendet werden» Die Wasserzufuhr erfolgt dabei praktischerweise in der Mitte der Becken durch eine Öffnung in denselben oder insbesondere bei kleinen Anlagen durch einen Überlaufstutzen, der knapp oberhalb des Beckenbodens endet. Für kleinere Brutapparate, insbesondere zum Ausbrüten von Zierfischen, eignet sich auch eine mechanische Steuerung. Der Wasserumlauf kann in diesem Falle kombiniert
mit der Filterung und Belüftung über höheres Wasserniveaus betrieben werden.
-•5-2
Für die Regeleinrichtung können die handelsüblichen Bauteile verwendet v/erden. Der elektrische Regelkreis besteht demzufolge mindestens aus einem empfindlichen Strömungsmesser, der sich in einem Siebbodengefäß befindet, Zeitplansollwertgeber, ggf. mikroelektronischer Bauart, Thyristorstellglied und stufenlos regelbare Pumpe. Der Anschluß an EDVA ist prinzipiell möglich. '
Die mechanische Regelung kann verschieden ausgeführt;werden„ Die günstigste konstruktive Auslegung besteht aus zwei siebbodenfreien Behältern in die ständig Frischwasser gepumpt wird, das aus dem einen Gefäß direkt abfließt und damit die kontinuierliche Strömung liefert. In dem anderen Behälter wird das zuströmende Wasser über ein System von Hebeln geleitet, die durch Steuerung der Entleerung des sich aufbauenden hohen Niveaus in das mit Siebboden bestückte niedrige Niveau in erfindungsgemäßer Weise die Impulse lieferno Eine entsprechende, einfache Lösungsvariante bedient sich zweiseitiger Hebel in Waagebalkenanordnungβ
Elektrische und mechanische Regelung der Strömung und der ihr überlagerten Impulse lassen sich vorteilhafterweise kombinieren.
Der automatische Brutapparat wird komplettiert durch die Frischwasserauf bereitungs- und bzw. oder -lieferungsanlage und der Temperaturregeleinrichtung sowie ggf. einer automatischen pH-Wert-Kontroll~ und Regelanlage.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird durch folgendes Ausführungsbeispiel näher erläu-
-.6- 2 0 9694 ,
tert, wobei die Erfindung nicht auf dieses Beispiel beschränkt ist»
Der in Fig. 1 abgebildete automatische Brutapparat besteht aus fünf Kammern:
a die hintere Speicherkammer, b die Ausgleichkammer, c die Sammelkanimer, d die Filterkammer und e die Druckkammerβ a, c und d sind Bestandteile der Wasseraufbereitungs- und -umlaufanlageο b liefert die kontinuierliche, vorwiegend laminare, Strömung; •e durch Entleerung die überlagerten Impulse.
Durch die Öffnung 11 wird abgestandenes, temperiertes Frischwasser in d eingefüllt, das die Filtermasse 14 passiert und von unten durch einen Schlitz nach a fließt» Über die Steigekanäle 10, welche unten zu a und oben zu b offen sind, wird unter Verwendung von an einem Luftförderer angeschlossenen Ausströmer Frischwasser nach b gefördertο Das in b zufließende V/asser strömt nun von unten durch die Siebe 2 und die Trichter 1 über die Trichteroberkante nach c und von dort über das Netz 13 nach d, passiert 14 usw. im Kreisprozeß. Die Öffnungen 11 und 12 dienen der Wassererneuerung resp. Wasserergänzunge
Nach e gelangt Wasser aus a durch die Steigekanäle 7> die analog 10 arbeiten. Dadurch wird in e ein höheres Wasserniveau als in a und c aufgebaut« Übersteigt bei geschlossenem 4 das Wasser die Unterkannte TOn 6, so fließt das Wasser in den Topf 5· 5 neigt sich durch das Übergewicht und öffnet dadurch 4, so daß das Wasser aus e impulsartig über b durch 2 und 1 nach c fließt. Der Impuls bewegt die auf den Sieben 2 liegenden Eier 3 IiHd. spült totes Material heraus, das in
•aufgefangen werden kann. Nr. 8 reguliert v/ie weit Ur. 9 anhebt und somit die Durchflußmenge durch ITr. 4·
Im Gefäß 5 befindet sich eine verstellbare Öffnung, die den gefüllten Topf in gewünschter Zeitfolge leerlaufen läßt, so daß sich 4- wieder schließen kann. Der gesamte Vorgang beginnt nun von Neuem.
In der beschriebenden Anlage wurden Eier von maulbrütenden Malawicichliden ausgebrütet. Bei einer 3 bis 8 minütigen kontinuierlichen Strömung von 0,05 bis 0,2 Liter Wasser pro Minute und Sieb (Siebfläche 24- bis 25 cm^ ) und 2 bis 5 Sekunden dauernden Impulsen von 0,3 bis 0,4 Liter Wasser pro Sieb wurde eine Brutausbeute (bezogen auf befruchtete Eier) von 100 % erhalten.
Claims (1)
- Erfindungsanspruch :Brutapparat für die Zier- und Mutzfischzucht, dadurch gekennzeichnet, daß der automatische BrUtapparat aus einem oder mehreren mit Frischwasser gefüllten Behältern besteht, in denen mehrere aneinandergereihte Siebboden auswechselbar unter der Wasserlinie eingebaut sind, wobei in diesen Behältern mindestens eine auf elektrischer und bzw. oder mechanischer Basis arbeitende automatische Regeleinrichtung installiert ist, die eine kontinuierliche, vorwiegend laminare, Strömung von Frischwasser, in Richtung gegen die Schwerkraft durch die Siebboden erzeugt und die dieser Strömung in einem regelbaren Takt in gleicher Richtung eine höhere Strömungsgeschwindigkeit impulsartig überlagert, wobei der elektrische Regelkreis aus in einem Siebboden pro Behälter befindlichen an sich bekannten empfindlichen Strömungsmesser sowie an sich bekannten Zeitplansollwertgeber,,ggf. mifcroelektronischer Bauart, Thyristorstellglied und stufenlos regelbarer Pumpe, . . . . .. .und bzw. oder der mechanische Regelkreis aus mindestens zwei siebbodenfreien Behältern, in die über eine an sich bekannte Pumpe ein kontinuierlicher Frisch-, wasserzufluß erfolgt, der aus dem einem Gefäß direkt in die Siebbodenbehälter abfließt und in dem anderen Gefäß über ein System von Hebeln, vorzugsweise nach dem Waageprinzip, geleitet wird und nach Aufbau eines höheren Niveaus impulsartig abfließt,besteht, in der Form, daß die automatisch regelbare Strömung über mindestens eine verstellbare Öffnung in den Bodender Behälter und bzw. oder über mindestens einen verstellbaren überlaufstutzen, der kurz oberhalb des Behälterbodens endet,, und die vorzugsweise in der Mitte der Behälter angebracht sind, in die Behälter geführt wird, wobei der automatische Brutapparat desweiteren mit einer an sich bekannten Prischwasserversorgungs- und bzw. oder -aufbereitungsanlage verbunden und mit an sich bekannten Temperatur- und bzw. oder pH~Wertregeleinrichtung bestückt ist.fiierzu^2__Seiten Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD78209694A DD141987A1 (de) | 1978-12-12 | 1978-12-12 | Automatischer brutapparat fuer die zier-und nutzfischzucht |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD78209694A DD141987A1 (de) | 1978-12-12 | 1978-12-12 | Automatischer brutapparat fuer die zier-und nutzfischzucht |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD141987A1 true DD141987A1 (de) | 1980-06-04 |
Family
ID=5515775
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD78209694A DD141987A1 (de) | 1978-12-12 | 1978-12-12 | Automatischer brutapparat fuer die zier-und nutzfischzucht |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD141987A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN112293315A (zh) * | 2020-11-13 | 2021-02-02 | 西藏自治区农牧科学院水产科学研究所 | 一种西藏拉萨裸裂尻鱼鱼卵的规模化孵化系统及其方法 |
-
1978
- 1978-12-12 DD DD78209694A patent/DD141987A1/de unknown
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN112293315A (zh) * | 2020-11-13 | 2021-02-02 | 西藏自治区农牧科学院水产科学研究所 | 一种西藏拉萨裸裂尻鱼鱼卵的规模化孵化系统及其方法 |
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