CH716761B1 - Wellrohr mit Informationsträger. - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Wellrohr mit wenigstens zwei beabstandeten Abschnitten grösseren Durchmessers (4) und dazwischen wenigstens einem Abschnitt kleineren Durchmessers (5). Auf den Aussenflächen der Abschnitte grösseren Durchmessers sind jeweils Informationsträger (11, 11') aufgebracht, wobei sich diese in ihrer Information unterscheiden, um eine Längenbestimmung des Wellrohrs zu ermöglichen.
Description
[Technisches Gebiet]
[0001] Die Erfindung betrifft ein Rohr und ein Rohr mit einem Informationsträger. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Wellrohr oder einen Wellschlauch, wie es beispielsweise aus der DE 10 2017 209 509 bekannt ist. Das Wellrohr kann ein Kunststoff-Wellrohr sein zur Ummantelung von Nutzungsträgern wie Kabeln oder Rohren. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Wellrohr mit einem Informationsträger und ein Verfahren zur Aufbringung eines Informationsträgers auf ein Wellrohr.
[0002] Wellrohre bestehen in bekannter Weise aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, welche im Extrusionsverfahren hergestellt werden. Die Besonderheit von Wellrohren besteht darin, dass diese über die Länge jeweils abschnittsartig zwischen zwei unterschiedlichen Aussendurchmessern abwechseln, sodass jeweils ein Abschnitt kleineren Aussendurchmessers von einem Abschnitt grösseren Aussendurchmessers abgelöst wird, worauf sich wieder ein Abschnitt kleinerem Aussendurchmessers anschliesst.
[0003] Wellrohre kommen üblicherweise als Leerrohre im Rohbau zum Einsatz; in diese werden nach dem Verlegen des Wellrohres z.B. unter Putz, in Beton oder im Trockenbau weitere Leitungen als Nutzungsträger, z.B. Datenkabel oder Energieversorgungskabel eingezogen.
[Nachteile im Stand der Technik]
[0004] Die Verwendung von Wellrohren im Rohbau zum nachträglichen Einziehen von Leitungen ist mit einer Reihe von Nachteilen verbunden. Diese bestehen u.a. darin, dass die bekannten einzelnen Wellrohre sich nicht voneinander unterscheiden lassen, sodass nach Installation, z.B. nach dem Verputzen oder Betonieren von Wänden und Decken oder aber nach Abschluss von Trockenbauarbeiten, nicht bekannt ist, wohin ein in der Wand befindliches und von einem Verteilerpunkt bzw. Verteilerkasten (Startpunkt des Wellrohrs) ausgehendes Wellrohr führt, also beispielsweise in welchem Raum (Küche, Bad etc.) es ankommt (Zielpunkt des Wellrohrs).
[0005] Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, Wellrohre mit unterschiedlichen Farben (durchgefärbt oder farbig markiert) zu verwenden, sodass anhand der Farbe des Wellrohrs ausgehend von dieser Farbe am Startpunkt des Wellrohrs auf den Zielort des Wellrohrs mit gleicher Farbe geschlossen werden kann. Diese Verwendung unterschiedlicher Farben für Wellrohre ist allerdings sehr nachteilig, da hierdurch ein erhöhter Logistikaufwand entsteht, hier für die Lagerung und Transport dieser verschiedenfarbigen Rohre sowie auch bei der Installation derselben.
[0006] Weiterhin ist nicht bekannt, wie lang die Strecke zwischen zwei Punkten bzw. zwischen Wellrohranfang und Wellrohrende, also zwischen Startpunkt des Wellrohrs und Zielpunkt des Wellrohrs ist, sodass für die Planung der nachträglich in das Wellrohr einzuziehenden Leitungen als Nutzungsträger deren Länge nicht oder nur sehr ungenau bekannt ist oder geschätzt werden muss.
[0007] Es ist hierfür weiterhin aus dem Stand der Technik bekannt, in das verlegte Wellrohr eine Schnur, ein Band oder einen Faden einzuziehen und dann die Länge des Wellrohrs anhand der Schnurlänge zu bestimmen. Dieses Verfahren ist sehr fehleranfällig und aufwendig. Weiterhin ist aus dem Stand der Technik bekannt, Wellrohre mit abschnittsweise integrierten elektronischen Markierungschips, beispielsweise RFID-Chips oder magnetischen Tags mit regelmässigem Abstand zueinander auszustatten und zur Längenmessung das Durchlaufen dieser Markierungschips durch eine Messeinrichtung zu verwenden. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig, durch die Verwendung der elektronischen Markierungschips sehr teuer. Darüber hinaus ist hier sehr nachteilig, dass die Auslesbarkeit dieser elektronischen Markierungschips nicht über die im Baugewerbe notwendigen langen Lebenszeiten von bis zu mehreren Dekaden garantiert werden kann.
[Aufgabe der Erfindung]
[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein neuartiges Wellrohr bereitzustellen, welches es auf sehr einfache Weise ermöglicht, auch nach Installation in einem Rohbau eindeutig den Startpunkt und den Zielpunkt des Wellrohres zu bestimmen. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, ein neuartiges Wellrohr bereitzustellen, dessen Länge zwischen Startpunkt und Zielpunkt des Wellrohrs sich auch nach Installation sehr einfach und dauerhaft ermitteln lässt.
[Beschreibung der Erfindung]
[0009] Das erfindungsgemässe Wellrohr zeichnet sich durch einen besonderen Informationsträger aus. Ausgehend von Figur 1 zeigt das Wellrohr 100 in bekannter Weise Abschnitte mit kleinerem Durchmesser 5 mit einer zugeordneten ersten Rohrabschnittslänge 7 und alternierend daran Abschnitte grösseren Durchmessers 4 mit einer zugeordneten zweiten Rohrabschnittslänge 6. Weiterhin zeigt das erfindungsgemässe Wellrohr eine Aussenfläche der Abschnitte grösseren Durchmessers 1.
[0010] Erfindungsgemäss ist auf der Aussenfläche mindestens eines Abschnittes grösseren Durchmessers 1 mindestens ein Informationsträger 11 aufgebracht. Bevorzugt sind mehrere Informationsträger 11 auf dieser Fläche 1 aufgebracht. Besonders bevorzugt sind die mehreren Informationsträger 11 mit gleichen Winkelabständen aufgebracht, beispielsweise drei Informationsträger 11 mit einem Winkelabstand von jeweils 120° zueinander oder sechs Informationsträger 11 mit einem Winkelabstand von jeweils 60° zueinander (nicht dargestellt).
[0011] Weiterhin ist erfindungsgemäss nach Darstellung der Figur 2 auf der ersten Flankenfläche 3 des mindestens einen Abschnitts grösseren Durchmessers 4 mindestens ein Informationsträger 31 aufgebracht. Bevorzugt sind mehrere Informationsträger 31, 32, 33 mit gleichen Winkelabständen aufgebracht, beispielsweise drei Informationsträger 31, 32, 33 mit einem Winkelabstand von jeweils 120° zueinander.
[0012] Weiterhin ist erfindungsgemäss (nicht dargestellt) auf der zweiten Flankenfläche 2 des mindestens einen Abschnitts grösseren Durchmessers 4, die nach Darstellung der Figur 1 der ersten Flankenfläche 3 gegenüberliegt, mindestens ein Informationsträger aufgebracht. Bevorzugt sind mehrere Informationsträger mit gleichen Winkelabständen aufgebracht, beispielsweise drei Informationsträger mit einem Winkelabstand von jeweils 120° zueinander.
[0013] Die Informationsträger können gebildet werden durch einen Menschen ohne weitere Hilfsmittel visuell erfassbare alpha-nummerische Angaben, z.B. Zeichen aus dem ASCII-Code oder Zahlen im Binär- oder Dezimalsystem nach Beispiel der Figuren 1,2 oder 3. Weiterhin können die Informationsträger gebildet werden durch maschinenlesbare Darstellungen wie z.B. bekannte Bar-Codes oder QR-Codes. In besonders bevorzugter Ausführungsform werden visuell erfassbare und maschinenlesbare Informationsträger auf den jeweiligen Flächen miteinander kombiniert. So kann erfindungsgemäss in direkter Nähe zu einem Bar-Code eine alpha-nummerische Angabe (z.B. eine Zahl) abgebildet sein, sodass eine Information des Informationsträgers damit entweder durch einen Menschen ohne weitere Hilfsmittel oder mittels Maschinen ausgelesen werden kann.
[0014] Somit kann ein Benutzer entweder ohne weitere Hilfsmittel oder mit einer Informationsträger-Leseeinrichtung mit einfachen Mitteln sämtliche relevanten Informationen eines erfindungsgemässen Wellrohrs 100 auslesen. Dabei kann eine Informationsträger-Leseeinrichtung ein QR-Code bzw. ein Bar-Code Scanner sein, auch im einfachsten Fall die Kamera eines Smartphones mit einer entsprechenden auf dem Smartphone installierten Softwareapplikation. Das Auslesen des Informationsträgers kann dabei durch einfaches Abfotografieren bzw. Scannen erfolgen.
[0015] Das erfindungsgemässe Wellrohr 100 umfasst Längenabschnitte 50, 50' bzw. 50" (und fortlaufend), welcher jeweils in seiner Länge definiert wird durch eine erste Rohrabschnittslänge 7 und eine zweite Rohrabschnittslänge 6. Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass die Informationsträger, z.B. die Informationsträger 11, 31, 32, 33 aus Figuren 1 und 2 sowie die nicht dargestellten Informationsträger der zweiten Flankenfläche 2, eines Abschnittes 50 jeweils dieselbe Information tragen, also z.B. dieselbe Zahl zeigen. Ein anderer Abschnitt 50' weist Informationsträger auf, welche eine andere Information tragen als diejenigen des Abschnitts 50, also beispielsweise eine andere Zahl zeigen. Damit ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass der wenigstens eine Informationsträger 11 einer Aussenfläche 1 und der wenigstens eine andere Informationsträger 11' einer anderen Aussenfläche 12 eine Information tragen, die sich von der Information des jeweils anderen Informationsträgers unterscheidet.
[0016] In bevorzugter Art weisen die Informationsträger benachbarter Abschnitte 50 und 50' (und fortlaufend) Informationen in fortlaufender Weise auf, z.B. bei nummerischer Darstellung wird die Zahl um den Wert 1 für jeden Abschnitt fortlaufend vergrössert.
[0017] Erfindungsgemäss wird hierdurch jeder einzelne Längenabschnitt 50, 50', 50" (und fortlaufend) mit einer eigenen Information versehen. In der dargestellten Weise wird erfindungsgemäss auf jeden Längenabschnitt fortlaufend eine fortlaufende Nummer aufgebracht, siehe Figur 1.
[0018] Beim Konfektionieren und Abschneiden des Wellrohrs wird in bekannter Weise jeweils im Bereich der Abschnitte mit kleinerem Durchmesser 5 geschnitten, sodass bei einem fertig konfektioniertem Wellrohr jeweils die erste Flankenfläche 3 und zweite Flankenfläche 2' (siehe Figur 1 und 3) im wesentlichen unbeschädigt erhalten bleiben.
[0019] Die Informationsträger der Fläche 2' sind in Fig. 3 dargestellt. Die Informationsträger 21, 22 und 23 sind analog zu denen der Fläche 2 angeordnet, tragen aber erfindungsgemäss eine andere Information. Nach Figur 1 erfolgt der Übergang beispielhaft von der Fläche 2 auf 2' über fünf Abschnittsschritte, sodass dies eine um fünf Einheiten vergrösserte Zahl als Information auf den Informationsträgern ergibt (siehe Figuren).
[0020] Die Informationsträger 11, 21,22,23, 31, 32, 33 können auf das Wellrohr 100 in verschiedener Weise aufgebracht werden. In einer Ausführung werden die Informationsträger durch Prägewerke, bevorzugt beheizte Prägewerke, besonders bevorzugt automatische beheizte Nummerierprägewerke aufgebracht. Es kann vorgesehen sein, die Informationsträger durch Druckverfahren aufzubringen, bevorzugt durch Druckverfahren, bei denen die Farben besondere Zuschlagsstoffe wie Metallpartikel oder UV-Marker aufweisen. Es kann vorgesehene sein, dass die Informationsträger durch Ätzen aufgebracht werden. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, die Informationsträger durch Lasermarkierung aufzubringen.
[0021] Das Aufbringen der Informationsträger erfolgt bevorzugt direkt nach dem Extrusionsverfahren des Wellrohrs 100 in direkter Abfolge danach in einem inline-Prozess noch vor einer Konfektionierung bzw. Verpackung.
[0022] Mit dem erfindungsgemässen Wellrohr 100 ist es möglich, dessen Länge auch nach Installation zu bestimmen. Dies erfolgt über das Ablesen der Informationsträger 11, 31, 32 oder 33 an einem Startpunkt des Wellrohrs 100 sowie über das Ablesen der Informationsträger 11', 21, 22 oder 23 an einem Zielpunkt des Wellrohrs 100. Aufgrund der fortlaufenden Nummerierung der Abschnitte 50, 50', 50" (und fortlaufend) ist damit die Anzahl der Abschnitte zwischen den beiden vorgenannten Enden des erfindungsgemässen Wellrohrs 100 als Differenz dieser Zahlen ermittelbar. Über die bekannte Länge der Abschnitte 50 als Summe der ersten und zweiten Rohrabschnittslängen 6 und 7 lässt sich hieraus die Länge des erfindungsgemässen Wellrohrs 100 zwischen den beiden Enden durch einfache Multiplikation errechnen. Der eventuelle Längenmessfehler beispielsweise durch Biegung des erfindungsgemässen Wellrohrs 100 oder durch Fehler beim Konfektionieren ist gegenüber der tatsächlichen Länge zu vernachlässigen.
[0023] Mit dem erfindungsgemässen Wellrohr 100 ist es weiterhin möglich, nach Installation in einem Rohbau eindeutig den Startpunkt und den Zielpunkt des Wellrohrs zu bestimmen. Dazu wird an einem Startpunkt, beispielsweise der Verteilerkasten im Keller eines Gebäudes, diejenige der sichtbaren bzw. detektierbaren Informationsträger 11, 31,32, 33 eines erfindungsgemässen Wellrohrs 100 notiert. An einem Zielpunkt, beispielsweise in einem Verteilerkasten in der Küche eines Gebäudes, wird diejenige der sichtbaren bzw. detektierbaren Informationsträger 11', 21, 22, 23 eines erfindungsgemässen Wellrohrs 100 notiert. Diese Informationen können anschliessend gespeichert werden, beispielsweise in einer Datenbank oder im Planungswerkzeug des Gebäudes. Damit stehen sie für weitere Planungs- oder Installationsarbeiten zur Verfügung.
[0024] Über einen Plausibilitätsabgleich zwischen einer nach dem erfindungsgemässen Verfahren gemessenen Länge des Wellrohrs 100 einerseits und andererseits nach der erwarteten Länge nach einem Gebäude- bzw. Installationsplan und der Verwendung der fortlaufenden Nummerierung der Informationsträger andererseits kann jeweils einem Startpunkt ein Zielpunkt zugeordnet werden.
[0025] Der Informationsträger kann auch als eindeutige Kennzeichnung des Rohres dienen, beispielsweise als Chargennummer oder als Merkmal für den Produktionszeitpunkt. Weiterhin kann der Informationsträger eine Information über weitere Wellrohreigenschaften tragen, beispielsweise über das verwendete Material / Kunststoffmaterial, über Zuschlagsstoffe zur Brandhemmwirkung, Durchmesser, Wandstärke etc.
[0026] Das Aufbringen der Informationsträger auf das erfindungsgemässe Wellrohrs 100 erlaubt eine nachträgliche Identifikation desselben auch zwischen einem Startpunkt und Zielpunkt, beispielsweise bei späterer Öffnung der Gebäudewand zu Umbau- oder Reparaturmassnahmen.
[Bezugszeichenliste]
[0027] Aussenfläche eines Abschnitts grösseren Durchmessers 1, 12 Zweite Flankenfläche eines Abschnitts grösseren Durchmessers 2, 2' Erste Flankenflächen eines Abschnitts grösseren Durchmessers 3, 3' Abschnitt mit grösserem Durchmesser 4 Abschnitt mit kleinerem Durchmesser 5 Zweite Rohrabschnittslänge 6 Erste Rohrabschnittslänge 7 Informationsträger auf einer Aussenfläche 11, 11' Informationsträger auf einer zweiten Flankenfläche 21, 22 oder 23 Informationsträger auf einer ersten Flankenfläche 31, 32, 33 Längenabschnitt 50, 50', 50" Wellrohr 100
Claims (2)
1. Wellrohr (100) mit
wenigstens zwei Abschnitten grösseren Durchmessers (4) mit je einer ersten Flankenfläche (3, 3') und
je einer zweiten Flankenfläche (2, 2') und
je einer Aussenfläche (1, 12) und wenigstens einem Abschnitt kleineren Durchmessers (5)
dadurch gekennzeichnet, dass
auf den wenigstens zwei Aussenflächen (1, 12) jeweils wenigstens ein Informationsträger (11, 11') aufgebracht ist, der eine Information trägt, die sich von der Information des jeweils anderen Informationsträgers unterscheidet.
2. Wellrohr (100) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils auf der ersten Flankenfläche (3, 3') der wenigstens zwei Abschnitte mit grösserem Durchmesser wenigstens ein Informationsträger (31, 32, 33) und jeweils auf der zweiten Flankenfläche (2, 2') der wenigstens zwei Abschnitte mit grösserem Durchmesser wenigstens ein Informationsträger (21, 22, 23) aufgebracht ist und die jeweils auf demselben Abschnitt größeren Durchmessers (4) angebrachten Informationsträger (11, 31, 32, 33 bzw. 11', 21, 22, 23) der ersten Flankenfläche (3 bzw. 3'), der zweiten Flankenfläche (2 bzw. 2') und der Aussenfläche (1 bzw. 12) jeweils dieselbe Information tragen.
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