DE102008055917A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Vor-Ort-Hinterlegung einer Leitungsinformation - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Vor-Ort-Hinterlegung einer Leitungsinformation Download PDF

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Abstract

An einer Leitung (11) ist mindestens eine Leitungsinformationsspeichereinheit (5a-5d), zum Beispiel ein passiver RFID-Chip, angebracht. Dies ermöglicht ein Vor-Ort-Hinterlegen von Leitungsinformation (40) an der Leitung (11), wodurch Merkmale, welche zum Beispiel das Verlegen der Leitung beschreiben, auf einer Leitungsinformationsspeichereinheit (5a-5d) gespeichert werden können. Diese Leitungsinformationsspeichereinheit (5a-5d) wird mitsamt der Leitung (11) verlegt und kann zu einem späteren Zeitpunkt mittels einer Luftschnittstelle ausgelesen werden. Demgemäß sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur einmaligen Vor-Ort-Hinterlegung zur eindeutigen Identifikation und zur Lokalisierung einer Leitung (11) vorgesehen. Das Verfahren und die Vorrichtung finden bei der eindeutigen Identifikation und der Lokalisierung von Leitungen (11), wie zum Beispiel Kabeln, Schächten und/oder Rohren Einsatz. Vorteilhaft ist hierbei, dass die Leitungsinformation (40) nach dem Verlegen der Leitung (11) vor Ort, ohne großen Mehraufwand mittels einer Luftschnittstelle ausgelesen werden kann.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Lokalisieren und Identifizieren von Leitungen, welche bereits verlegt wurden. Hierbei wird eine Information zur eindeutigen Identifikation, zur Lokalisierung und weitere beliebige Merkmale der Leitung, zum Beispiel bezüglich eines Verlegens der Leitung, auf der Leitung gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt mittels einer kabellosen Schnittstelle ausgelesen.
  • Bei Bohrarbeiten in Wänden oder Decken mit hohem Metallanteil, zum Beispiel Stahlbeton, Altbauten mit ”genagelten” Decken oder Wänden, ist in einem vorbereitenden Schritt eine Identifikation einer ungefährlichen Bohrstelle notwendig. Eine Bohrstelle gilt als ungefährlich, wenn in der Wand oder in der Decke an eben dieser Bohrstelle keine Leitungen verlegt sind. Mit herkömmlichen Metalldetektoren kann typischerweise eine metallische Leitung nicht eindeutig von einem Nagel oder einer Armierung unterschieden werden.
  • Typischerweise werden in Gebäuden Sanitär- und/oder Elektroleitungen über mehrere Räume und/oder Stockwerke hinweg verlegt. Es ist mit herkömmlichen Mitteln hierbei nicht möglich, eine bestimmte Leitung, mitsamt deren Verlauf innerhalb einer Wand über mehrere Räume und/oder Stockwerke hinweg zu lokalisieren und zu identifizieren, nachdem die Leitungen der Wand verlegt ist. Bei einer Überprüfung der Leitungen in einem Gebäude wird zum Beispiel der Soll-Verlauf eines Stromkabels laut Verlegungsplan mit dem Ist-Verlauf des Stromkabels verglichen. Der Verlauf des Stromkabels muss hierzu mit möglichst geringem Aufwand präzise lokalisierbar sein.
  • Wird ein Leitungsschacht geöffnet, so können die offen liegenden Leitungen beschädigt werden. Bei einem versehentlichen Durchbohren oder bei einem Aufbaggern einer Straße können Leitungen durchtrennt werden. Zur Reparatur muss nun vor Ort die durchtrennte Leitung eindeutig identifiziert werden. Das Identifizieren erfolgt in herkömmlichen Verfahren zum Beispiel durch visuelles Auslesen einer Beschriftung der Leitung. Ist die Leitung in einem Erdreich oder einer Wand über längere Zeit eingebracht, so kann eine Beschriftung der Leitung im Laufe der Zeit unlesbar geworden sein. Ist die Leitung nicht zugänglich, so kann weder eine Beschriftung der Leitung ausgelesen werden, noch kann die Position der Leitung lokalisiert werden, welche einen Riss aufweist.
  • Um die beschädigte Leitung reparieren und/oder Segmente der beschädigten Leitung austauschen zu können, werden Informationen, wie zum Beispiel Hersteller der Leitung, Leitungstyp und/oder Chargennummer, benötigt. Diese Informationen können mittels herkömmlichen Verfahren und Vorrichtungen nicht oder nur mit erheblichem Aufwand vor Ort erfasst werden. Weiterhin ist es mit herkömmlichen Verfahren nicht möglich, Informationen bezüglich des Verlegens der Leitung vor Ort während des Verlegens der Leitung auf der Leitung zu kodieren. Aufgrund unvorhersehbarer baulicher Maßnahmen kann die Leitung zum Beispiel nicht gemäß dem Leitungsplan verlegt werden. Mit herkömmlichen Verfahren und Vorrichtungen ist es nicht möglich, die tatsächliche Verlegung der Leitung auf eben dieser Leitung vor Ort an der Leitung zu hinterlegen.
  • Beim Anschließen eines Gerätes oder einer Sanitäranlage an eine bestimmte Leitung, welche aus einer Vielzahl von vorhandenen Leitungen ausgewählt werden muss, ist eine eindeutige Identifikation der auszuwählenden Leitung erforderlich. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Elektrogerät am Ende eines Kabelbaums an ein bestimmtes Kabel angeschlossen werden muss. Hierzu sind die Leitungen nach herkömmlichen Verfahren in regelmäßigen Abständen zu beschriften. Diese Beschriftung erfolgt entweder per Stift, mit einem Aufdruck und/oder durch ein auf die Leitung aufgebrachtes Etikett. Nachteilig ist hierbei, dass die Beschriftung durch die Oberfläche der Leitung beziehungsweise durch die Größe des Etiketts beschränkt ist. Weiterhin kann die Leitungsinformation an unzugänglichen Stellen liegen. Bei einer in ein Erdreich oder einer in einer Wand eingebrachten Leitung kann folglich die Information nicht auslesbar sein oder die auf die Leitung aufgebrachte Information kann unlesbar sein.
  • Herkömmliche Vorrichtungen zur Lokalisierung von Leitungen, wie zum Beispiel Kabelsucher oder Metalldetektoren, können nur metallische Gegenstände lokalisieren. Diese Geräte sind folglich nicht geeignet, zum Beispiel Kunststoffrohre zu lokalisieren. Weiterhin können hiermit metallische Leitungen nur sehr ungenau lokalisiert werden.
  • Herkömmlicherweise werden zur Lokalisierung und Identifikation von Leitungen, insbesondere von Stromleitungen, Leitungs-, Schalt- und/oder Verlegepläne verwendet. Diese Pläne spezifizieren den zur Planungszeit angedachten Verlauf von Leitungen. Es ist hierbei nicht sichergestellt, dass Änderungen in der Verlegung einer Leitung, welche vor Ort vorgenommen werden, auch in den entsprechenden Plänen dokumentiert sind. Das Erstellen solcher Pläne ist darüber hinaus fehleranfällig, aufwändig und kann nur von entsprechend geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.
  • Weiterhin müssen derartige Pläne über einen längeren Zeitraum aufbewahrt und gepflegt werden. Diese Pläne können verloren gehen.
  • Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es erlauben, ohne großen Mehraufwand zum Zeitpunkt der Verlegung einer Leitung Informationen bezüglich charakteristischer Merkmale der Leitung und deren Verlegung an der Leitung anzubringen, wodurch zu einem späteren Zeitpunkt eine eindeutige Identifikation der Leitung und Lokalisierung der Leitung beziehungsweise des Verlaufes der Leitung möglich ist.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur einmaligen Vor-Ort-Hinterlegung von Leitungsinformationen mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
  • Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zur Vor-Ort-Hinterlegung einer Leitungsinformation, die für die eindeutige Identifikation und Lokalisierung einer Leitung vorgesehen ist. Hierzu umfasst die Vorrichtung eine Informationshinterlegungseinrichtung, welche die Leitungsinformation in mindestens eine an der Leitung vorgesehenen Leitungsinformationsspeichereinheit über einen Datenleiter einschreibt. Die Vorrichtung umfasst ferner eine Leseeinrichtung zum Auslesen der auf der Leitungsinformationsspeichereinheit eingeschriebenen Leitungsinformation. In Abhängigkeit der ausgelesenen Leitungsinformation ist die Leitung eindeutig identifizierbar und lokalisierbar.
  • Die Leitungsinformationsspeichereinheiten sind mittels einem Datenleiter verbunden. Zwischen den Leitungsinformationseinheiten und dem Datenleiter besteht ein leitender Kontakt. Mittels diesem leitenden Kontakt werden die Leitungsinformationseinheiten mit der Leitungsinformation beschrieben.
  • Die Informationshinterlegungseinrichtung und die Leseeinrichtung können jeweils als portables Handgerät vorliegen. Beide Einrichtungen können somit als separate Geräte vorliegen, sie können aber auch in einer einzigen Hinterlegungs-/Leseeinrichtung kombiniert werden.
  • Die Leitungsinformationsspeichereinheit kann zum Beispiel als ein passiver RFID-Chip vorliegen. Der Einsatz passiver RFID-Chips ermöglicht die Verwendung der vorgeschlagenen Vorrichtung auch zur eindeutigen Identifikation und Lokalisierung von Leitungen, welche entzündliche Stoffe beinhalten. Passive RFID-Chips weisen keine Batterie oder sonstige Stromspeicher auf und es kann folglich nicht zu einer Entzündung des RFID-Chips durch einen Kurzschluss oder einem Auslaufen von aggressiven Inhaltsstoffen der Batterie und/oder des Stromspei chers kommen. Die vorgeschlagene Vorrichtung kann folglich auch bei Leitungen eingesetzt werden, welche sicherheitskritische Gefahrenstoffe, wie zum Beispiel Gase oder Säuren transportieren.
  • Das Speichern einer Leitungsinformation auf der Leitungsinformationseinheit erfolgt indem die Informationshinterlegungseinrichtung an den Datenleiter angebracht wird und zum Beispiel durch einen elektrischen Impuls die Leitungsinformation auf den an dem Datenleiter angebrachten Leitungsinformationsspeichereinheiten beschreibt. Hierzu umfassen die Leitungsinformationsspeichereinheiten eine Speichereinheit, welche geeignet ist die Leitungsinformation zu speichern. Folglich können auf allen Leitungsinformationsspeichereinheiten entlang dem Datenleiter dieselben Informationen gespeichert werden. Es ist möglich, dass eine Leitung aus mehreren Leitungssegmenten zusammengesetzt ist. Hierbei können die Leitungsinformationsspeichereinheiten entlang einem Datenleiter jeweils innerhalb eines Leitungssegments mit der gleichen Leitungssegmentsinformation beschrieben werden. Folglich können auf den Leitungssegmenten einer Leitung jeweils unterschiedliche Leitungsinformationen gespeichert werden.
  • Eine Leitungsinformation kann eine Basisinformation und eine Hinterlegungsinformation umfassen. Eine Basisinformation kann Hinweise auf einen Hersteller der Leitung, ein Herstellungsjahr der Leitung und/oder einen Leitungstyp der Leitung aufweisen. Eine Hinterlegungsinformation kann Hinweise auf den Installateur, welcher die Leitung verlegt hat, einen Zweck der Leitung und/oder einen Verlauf der Leitung aufweisen. Die Basisinformation bezieht sich auf spezifische Merkmale der Leitung und kann folglich bereits vor dem Verlegen der Leitung auf die Leitungsinformationsspeichereinheit der entsprechenden Leitung geschrieben werden. Die Hinterlegungsinformation wird typischerweise von dem Handwerker, der die Leitung verlegt vor Ort während oder unmittelbar nach dem Verlegen der Leitung auf die Leitungsinformationsspeichereinheit der Leitung geschrieben. Folglich können zum Beispiel Abweichun gen beim Verlegen der Leitung von einem Verlegeplan mittels der Hinterlegungsinformation der Leitung hinterlegt werden.
  • Das Anbringen der Leitungsinformationsspeichereinheiten an die Leitung erfolgt zum Beispiel mittels einer Ummantelung der Leitungsinformationsspeichereinheiten und der Leitung, durch das Anbringen einer Klebeverbindung zwischen den Leitungsinformationsspeichereinheiten und der Leitung, durch Verschrauben oder Klammern der Leitungsinformationsspeichereinheiten an die Leitung und/oder durch Einbringen der Leitungsinformationsspeichereinheiten in die Ummantelung der Leitung. Hierbei wird sichergestellt, dass die Leitungsinformationsspeichereinheiten und die Leitung auch bei einem Einbringen der Leitungsinformationsspeichereinheiten und der Leitung in eine Wand oder in ein Erdreich aneinander untrennbar fixiert bleiben.
  • Das Auslesen der Leitungsinformationen aus den Leitungsinformationsspeichereinheiten kann mittels einer Leseeinrichtung über eine Luftschnittstelle beziehungsweise eine kabellose Schnittstelle erfolgen. Folglich ist es der Leseeinrichtung möglich, die Leitungsinformation aus bereits verlegten Leitungen, zum Beispiel durch eine Wand hindurch, auszulesen. Die Leitung kann nach dem Auslesen der Leitungsinformation in Abhängigkeit der Leitungsinformation identifiziert und lokalisiert werden. Die Leitungsinformation kann hierzu eine eindeutige ID beziehungsweise Identifikationsnummer der jeweiligen Leitung umfassen. Weiterhin kann die Leitungsinformation Angaben bezüglich der Position der Leitung innerhalb der Wand aufweisen. Die Leitungsinformation beschreibt zum Beispiel die Länge der Leitung und beinhaltet Informationen, die den Verlauf der Leitung innerhalb der Wand beschreiben. Die Leitung kann auch aus mehreren Leitungssegmenten zusammengesetzt sein, wobei die Leseeinrichtung aus dem jeweiligen Leitungssegment dessen Identifikationsnummer auslesen kann.
  • Eine Bestimmung der aktuellen Positionen der Leseeinrichtung entlang der Leitung, kann über das Auslesen der Basisinforma tion der jeweiligen Leitungsinformationsspeichereinheit geschehen. Hierzu kodiert der Hersteller der Leitung in der Basisinformation eine spezifische Kennungsnummer für jede Leitungsinformationsspeichereinheit in die jeweilige Leitungsinformationsspeichereinheit. Folglich sind die einzelnen Leitungsinformationsspeichereinheiten jeder Leitung untereinander unterscheidbar. Der Hersteller kann zum Beispiel die Leitungsinformationsspeichereinheiten mit einer fortlaufenden Identifikationsnummer durchnummerieren. Aufgrund der Identifikationsnummer einer jeden Leitungsinformationsspeichereinheit und der Verlegungsrichtung der Leitung, kann somit die aktuelle Position der Leseeinrichtung entlang der Leitung festgestellt werden.
  • Eine Leitungsinformation kann eine Basisinformation und eine Hinterlegungsinformation umfassen. In Abhängigkeit eines Anwendungsszenarios kann die Leitungsinformation auch nur Basisinformation oder nur Hinterlegungsinformation enthalten. Die Hinterlegungsinformation kann vor Ort manuell durch einen Nutzer erstellt werden. Dies ist zum Beispiel der Fall wenn ein Handwerker, der die Leitung verlegt, Informationen bezüglich der Verlegung der Leitung in eine Informationshinterlegungseinrichtung eingibt und anschließend die Leitungsinformationsspeichereinheiten mittels eines Datenleiters, an welchen die Informationshinterlegungseinrichtung angeschlossen ist, durch die Informationshinterlegungseinrichtung beschrieben werden. Folglich können Leitungsinformation vor Ort und während beziehungsweise unmittelbar nach dem Verlegen der Leitung erstellt und direkt auf die Leitungsinformationsspeichereinheiten geschrieben werden.
  • Die Hinterlegungsinformation kann auch zum Beispiel teilweise automatisiert durch die Informationshinterlegungseinrichtung ermittelt werden. Hierzu kann die Informationshinterlegungseinrichtung über weitere Vorrichtungen, zum Beispiel zum Messen eines Neigungswinkels einer Leitung und/oder zum Messen von Abständen von Leitungsinformationsspeichereinheiten verfügen. Alternativ kann die Leitungsinformation aus einem Da tenspeicher ausgelesen werden. Das Auslesen der Leitungsinformation aus dem Datenspeicher kann mittels einer kabellosen oder kabelgebundenen Schnittstelle erfolgen. Der Datenspeicher kann ferner an ein Gebäudemanagementsystem angeschlossen sein, welches den Datenspeicher beschreibt. In dem Datenspeicher sind zum Beispiel spezifische Leitungsinformationen hinterlegt, welche mittels der Informationshinterlegungseinrichtung aus dem Datenspeicher ausgelesen werden und auf die Leitungsinformationsspeichereinheit geschrieben werden.
  • Ein Datenspeicher kann als jegliche Art von Speicher, zum Beispiel als Festplatte, Flash Disk, USB-Stick, Floppy-Disk, Diskette, CD, DVD, Bluray-Disk, Magnetband, Band und/oder als Wechseldatenträger, vorliegen.
  • Die Leitungsinformation kann auch durch die Informationshinterlegungseinrichtung in Abhängigkeit einer zuvor erstellten Leitungsinformation erstellt werden. Bei jedem Beschreiben einer weiteren Leitungsinformationseinheit wird zum Beispiel ein Zähler erhöht, welcher angibt, um die wievielte beschriebene Leitungsinformationsspeichereinheit es sich handelt.
  • Eine Leitung kann ein Rohr, ein Kabel oder ein Schacht sein. Folglich wird mindestens eine Leitungsinformationsspeichereinheit an einem Rohr, einem Kabel oder einem Schacht angebracht. Die jeweilige Art der Leitung und weitere Leitungsmerkmale, wie zum Beispiel Zweck der Leitung und/oder Stoffe die mittels der Leitung transportiert werden, können dann als Hinterlegungsinformation auf der jeweiligen Leitungsinformationseinheit kodiert werden.
  • Zur Lokalisierung einer Leitung kann die Hinterlegungsinformation eine entsprechende Lokalisierungsinformation aufweisen. Alternativ kann die Leitung zum Beispiel über eine ermittelte Feldstärke, welche in Abhängigkeit einer in einem RFID-Chip erzeugten Induktion entsteht, lokalisiert werden. Da im vorliegenden Verfahren passive RFID-Chips verwendet werden können, erfolgt die Stromversorgung der RFID-Chips mittels einer von der Leseeinrichtung eingeleiteten Induktion. Die Leseeinrichtung kann nun anhand einer Feldstärke des Antwortsignals des RFID-Chips die Entfernung des jeweiligen RFID-Chips berechnen. Folglich kann die Leseeinrichtung weitere Lokalisierungsinformationen in Abhängigkeit der ermittelten Feldstärke ableiten. Es können somit Hinweise, zum Beispiel auf die Verlegungstiefe einer Leitung innerhalb einer Wand beziehungsweise innerhalb einem Erdreich, ermittelt werden.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Vor-Ort-Hinterlegen einer Leitungsinformation, die für das eindeutige Identifizieren und Lokalisieren einer Leitung vorgesehen ist.
  • Hierzu erfolgt ein Einschreiben einer Leitungsinformation in mindestens eine an der Leitung vorgesehenen Leitungsinformationsspeichereinheit über einen Datenleiter.
  • Ferner erfolgt ein Auslesen der auf der Leitungsinformationsspeichereinheit eingeschriebenen Leitungsinformation, wobei in Abhängigkeit der ausgelesenen Leitungsinformation die Leitung eindeutig identifiziert und lokalisiert wird.
  • Die Leitungsinformation kann eine Basisinformation und eine Hinterlegungsinformation umfassen. Die Lokalisierung der Leitung kann in Abhängigkeit einer ausgelesenen Lokalisierungsinformation erfolgen.
  • Die Erfindung schafft darüber hinaus ein Computerprogrammprodukt beziehungsweise einen Datenträger, der ein Computerprogramm speichert, welches ein Verfahren zum Vor-Ort-Hinterlegen von Leitungsinformation, zum eindeutigen Identifizieren und zum Lokalisieren einer Leitung durchführt.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Im Weiteren wird die Erfindung anhand beispielhafter Implementierungen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Vor-Ort-Hinterlegung einer Leitungsinformation gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Vorrichtung zur Vor-Ort-Hinterlegung einer Leitungsinformation gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 3 eine schematische Darstellung einer kombinierten Informationshinterlegungs-/Leseeinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 4 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Leitungsinformationsspeichereinheit gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 5 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Leitungsinformation gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 6 ein einfaches Ablaufdiagram einer Variante eines Verfahrens zum einmaligen Vor-Ort-Hinterlegen einer Leitungsinformation gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 7 ein Ablaufdiagram einer weiteren Variante eines Verfahrens zum Vor-Ort-Hinterlegen einer Leitungsinformation gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 8a8c je eine Leitung mit angebrachten Leitungsinformationsspeichereinheiten gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 9a9c Ausführungsformen einer Leitung, welche sich zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung eignen; und
  • 10 eine schematische Darstellung eines Anwendungsbeispiels eines Verfahrens zum einmaligen Vor-Ort-Hinterlegen einer Leitungsinformation gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • In den Figuren sind gleiche beziehungsweise funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen, sofern nichts anderes angegeben ist.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zur Vor-Ort-Hinterlegung einer Leitungsinformation. Die Vorrichtung 1 weist eine Informationshinterlegungseinrichtung 2 und eine Leseeinrichtung 3 auf. Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d werden mittels einem Datenleiter 6 beschrieben. Die Informationshinterlegungseinrichtung 2 schreibt mittels einer kabelgebundenen Kommunikation 7 eine Leitungsinformation auf alle Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d. Anschließend liest die Leseeinrichtung 3 eine der Leitungsinformationsspeichereinheiten, in der vorliegenden Ausführungsform Leitungsinformationsspeichereinheit 5d, aus. Das Auslesen der Leitungsinformationsspeichereinheit 5d erfolgt über eine kabellose Schnittstelle 8. Die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d sind mitsamt dem Datenleiter 6 und der Leitung in einer Wand 10 verlegt.
  • Die vorgeschlagene Vorrichtung ist in der vorliegenden Ausführungsform ein portables Handgerät, welches die Informationshinterlegungseinrichtung 2 und die Leseeinrichtung 3 kombiniert. Somit liegen die Informationshinterlegungseinrichtung 2 und die Leseeinrichtung 3 in der vorliegenden Ausführungsform kombiniert in einem einzigen Gerät vor.
  • Die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d sind in Abhängigkeit einer hinterlegten Basisinformation unterscheidbar. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d mittels einer Basisinformation eindeutig gekennzeichnet. Hierzu hat der Hersteller der Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d der Basisinformation jeder einzelnen der Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d eine fortlaufende Identifikationsnummer zugeordnet und diese jeweils auf die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d geschrieben.
  • Die Leseeinrichtung 3 ist geeignet die Leitungsinformation auszulesen und anhand dieser die einzelnen Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d zu unterscheiden. Die Leitungsinformation kann die Basisinformation und zusätzliche Hinterlegungsinformationen umfassen. Zusätzlich zu der Identifikationsnummer der einzelnen Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d kann die Basisinformation einen Abstand der einzelnen Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d von einander aufweisen.
  • Ein Handwerker der die Leitung, an welche die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d angebracht sind, verlegt, kann mittels der Informationshinterlegungseinrichtung 2 zum Beispiel einen Winkel als Hinterlegungsinformation auf die Leitungsinformationseinheiten 5a5d schreiben, wobei der Winkel angibt, in welcher Steigung zum Boden die Leitung verlegt wurde.
  • 2 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der vorgeschlagenen Vorrichtung, welche eine Informationshinterlegungseinrichtung 2 und eine Leseeinrichtung 3 umfasst. Die Informationshinterlegungseinrichtung 2 umfasst eine Eingabeeinheit 2a, eine Ausgabeeinheit 2b und eine kabelgebundene Hinterlegungsverbindung 2c. Die Leseeinrichtung 3 umfasst eine Eingabeeinheit 3a, eine Ausgabeeinheit 3b und eine kombinierte Sende-/Empfangseinrichtung 3c.
  • In der vorliegenden Ausführungsform ist eine Leitung 11 im Inneren einer Wand 10 verlegt. An der Leitung 11 sind mehrere Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d, welche durch einen Datenleiter 6 verbunden sind, angebracht. In der vorliegenden Ausführungsform sind die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d und der Datenleiter 6 mittels einer Klebeverbindung an der Leitung 11 untrennbar angebracht.
  • In der vorliegenden Ausführungsform umfasst die Vorrichtung zur einmaligen Vor-Ort-Hinterlegung einer Leitungsinformation eine Informationshinterlegungseinrichtung 2 und eine separate Leseeinrichtung 3. Hierbei ist eine Firma, welche die Verlegung der Leitung ausführt, im Besitz der Informationshinterlegungseinrichtung 2. Die Leseeinrichtung 3 ist im Besitz einer weiteren Firma, welche nach dem Verlegen der Leitung 11 Reparaturarbeiten an der Leitung 11 durchführt.
  • Bei der Leitung 11 handelt es sich um ein dreiadriges Stromkabel der Firma Siemens AG. Der Hersteller der Leitung Siemens AG hat folglich die Leitung 11 mitsamt der Leitungsinformationsspeichereinheit 5a5d, welche durch den Datenleiter 6 verbunden sind, bereitgestellt. Ab Werk wurde die Basisinformation der Leitung auf den Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d kodiert.
  • Ein Handwerker der Firma, welche die Verlegearbeiten durchführt, erkennt während dem Verlegen der Leitung 11, dass aufgrund unvorhergesehener baulicher Eigenschaften der Wand 10 die Leitung 11 nicht gemäß einem Verlegungsplan verlegt werden kann. Diese Planabweichung kann nun mittels dem vorgeschlagenen Verfahren und der vorgeschlagenen Vorrichtung vor Ort auf die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d, welche an die Leitung 11 angebracht ist, hinterlegt werden. Hierzu nimmt der Handwerker die Informationshinterlegungseinrichtung 2 und gibt die zu speichernde Information bezüglich dem Verlauf der Leitung 11 mittels der Eingabeeinheit 2a in die Informationshinterlegungseinheit 2 ein. Um die Hinterlegungsinformation einzugeben, kann dem Handwerker mittels der Ausgabeeinheit 2b eine Eingabemaske, ein Dialogfenster und/oder eine Eingabeaufforderung angezeigt werden.
  • Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gibt der Handwerker den Zweck der Leitung in eine Eingabemaske ein. Das Attribut ”Zweck der Leitung” wird zum Beispiel mit dem Wert ”Stromversorgung Wohnzimmerdeckenlampe” belegt. Hierbei können die zu spezifizierenden Attribute durch die Informationshinterlegungseinrichtung 2 vorgegeben sein, es kann dem Handwerker aber auch freigestellt werden, eigene Attribute in beliebiger Anzahl zu definieren und zu spezifizieren. Hat der Handwerker die gewünschte Hinterlegungsinformation erstellt, so schließt er die Informationshinterlegungseinrichtung 2 mittels der Hinterlegungsverbindung 2c an den Datenleiter 6 an. Mittels der Eingabeeinheit 2a startet der Handwerker die Vor-Ort-Hinterlegung der Leitungsinformation der Leitung 11. Die Leitung 11 wird durch Speichern der Hinterlegungsinformation auf den Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d hinterlegt. Nach der durchgeführten Vor-Ort-Hinterlegung der Leitungsinformationen speichern die Leitungsinformationsspeichereinheiten die Leitungsinformationen, welche die Basisinformation und die Hinterlegungsinformation umfasst.
  • Aufgrund einer Beschädigung der Leitung 11 können nach einem längeren Zeitraum nach dem Verlegen der Leitung 11 Reparaturarbeiten an der Leitung 11 notwendig werden. Ein Handwerker der Firma, welche die Reparaturarbeiten an der Leitung 11 ausführen soll, bemerkt, dass die Leitung 11 nicht gemäß dem Verlegungsplan verlegt ist. Folglich müssen die sich in der Wand 10 befindlichen Leitungen genau lokalisiert und identifiziert werden. Zur Lokalisierung und Identifikation der Leitung 11 verwendet der Handwerker die Leseinrichtung 3. Der Handwerker führt die Leseeinrichtung 3 an der Wand 10 entlang, bis er ein Signal einer Leitungsinformationsspeichereinheit 5a5d mittels der Leseeinrichtung 3 empfängt. Eine Sende- und Empfangseinrichtung 3c der Leseeinrichtung 3 sendet hierzu zuerst ein Anfragesignal aus. Befindet sich die Sende- und Empfangseinrichtung 3c in unmittelbarer Nähe der Leitungsinformationsspeichereinheit 5a5d so löst das Anfragesignal ein Versenden eines Antwortsignals durch die Leitungsinformationsspeichereinheit 5a5d aus.
  • Über das Antwortsignal übersendet die Leitungsinformationsspeichereinheit 5a5d die Leitungsinformation, welche die Leitung 11 beschreibt, an die Leseeinrichtung 3. Der Handwerker bekommt folglich die Leitungsinformation über die Ausgabeeinheit 3b angezeigt. Mittels der Ausgabeeinheit 3b erhält der Handwerker Informationen über den Verlauf der Leitung 11 und über den Zweck der Leitung 11. So kann der Handwerker zum Beispiel auslesen, dass die Leitung zur Stromversorgung der Wohnzimmerdeckenlampe verwendet wird. Weiterhin kann der Handwerker aus der Basisinformation der Leitung 11 auslesen, dass es sich bei der Leitung 11 um ein dreiadriges Stromkabel der Marke Siemens AG handelt. Folglich hat der Handwerker die Leitung 11 lokalisiert und identifiziert und kann nun mit der Reparatur der Leitung 11 beginnen.
  • 3 zeigt eine schematische Darstellung kombinierten Informationshinterlegungs-/Leseeinrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 1 liegt in der vorliegenden Ausführungsform als kombinierte Informationshinterlegungseinrichtung- und Leseeinrichtung vor. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Ausgabeeinheit 26, eine Eingabeeinheit 25, eine Kombinationseinheit 20, eine Hinterlegungsschnittstelle 21, eine Datenspeicherschnittstelle 22 und eine Sende- und Empfangseinrichtung 3c.
  • Ein Datenspeicher 23 kann als jegliche Art von Speicher, zum Beispiel als Festplatte, Flash Disk, USB-Stick, Floppy-Disk, Diskette, CD, DVD, Blueray-Disk, Magnetband, Band und/oder als Wechseldatenträger, vorliegen.
  • Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden beim Spezifieren der Hinterlegungsinformation die durch einen Handwerker erstellten Angaben zur Kontrolle der erstellten Hinterlegungsinformationen mittels der Ausgabeeinheit 26 angezeigt. Außer dem ist die Ausgabeeinheit 26 geeignet, nach einem Auslesen einer Leitungsinformation, die Leitungsinformation anzuzeigen. Bei der Ausgabeeinheit 26 handelt es sich zum Beispiel um ein Display, einen Monitor, einen Lautsprecher, einen Drucker und/oder eine Schnittstelle über welche die Leitungsinformation mittels einer weiteren Vorrichtung ausgegeben werden kann. Die Eingabeeinheit 25 dient der Eingabe von Hinterlegungsinformation und der Bedienung der Vorrichtung 1. Mittels der Eingabeeinheit 25 wird ein Schreiben der Hinterlegungsinformation auf die Leitung veranlasst oder ein Auslesen der Leitungsinformation veranlasst. Das Auslesen einer Leitungsinformation erfolgt mittels einer Hinterlegungsverbindung, welche über die Hinterlegungsschnittstelle 21 mit der Leitungsinformationsspeichereinheit 5a5d verbunden ist.
  • Die Vorrichtung 1 kann geeignet sein, weitere Leitungsinformationen zu erfassen. Das Erfassen neuer Informationen kann zum Beispiel durch Kombination von bereits vorhandenen Leitungsinformationen durchgeführt werden und/oder durch ein Messen von Verlegungsmerkmalen der Leitung durch einen Messsensor 24. Hierbei können Leitungsinformationen mittels der Sende- und Empfangseinrichtung 3c aus den Leitungsinformationsspeichereinheiten ausgelesen werden und/oder mittels der Datenspeicherschnittstelle 22 aus einem Datenspeicher 23 ausgelesen werden.
  • Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Datenspeicher 23 mit einem Gebäudemanagementsystem verbunden. Hierzu sind zu jeder Leitung eines Gebäudes Leitungsinformationen mitsamt einer Identifikationsnummer jeweils einer Leitung in einer relationalen Datenbank hinterlegt. Die Vorrichtung 1 liest mittels der Sende- und Empfangseinrichtung 3c die Leitungsinformationen mitsamt der Leitungsidentifikationsnummer aus. Die Vorrichtung 1 wählt nun in einer im Datenspeicher 23 abgelegten Datenbank alle Datensätze mit gleicher Identifikationsnummer aus. Dies kann z. B. durch eine Join-Operation, durch ein SQL-Statement und/oder durch eine Datenbankanfrage erfolgen. Folglich liegen nun der Vorrichtung 1 Leitungsin formationen, welche aus den Leitungsinformationsspeichereinheiten und dem Datenspeicher 23 ausgelesen wurden, vor.
  • Mittels eines Messsensors 24 können weitere Verlegungsmerkmale der Leitung gemessen werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Messsensor 24 geeignet, den Verlauf einer Leitung innerhalb einer Decke mittels einer Himmelsrichtung zu spezifizieren. Hierzu bewegt ein Handwerker die Leitungsinformationseinheit 1 mitsamt dem Messsensor 24 entlang dem lokalisierten Verlauf der Leitung. Der Messsensor 24 kann somit feststellen, dass die Leitung in einer Ost-/Westrichtung verläuft. Die erstellten, ausgelesenen und/oder gemessenen Leitungsinformationen können in dem Datenspeicher 23 gespeichert werden. Dies dient im vorliegenden Ausführungsbeispiel zum persistenten Sichern der Leitungsinformationen. Der Datenspeicher 23 kann kabelgebunden oder mittels einer Luftschnittstelle ausgelesen beziehungsweise beschrieben werden. Dies ist in der vorliegenden 3 durch einen Doppelpfeil gekennzeichnet. Auf den Datenspeicher 23 können außer der Vorrichtung 1 auch weitere Zugriffsvorrichtungen, zum Beispiel ein Gebäudemanagementsystem, zugreifen. Folglich kann ein Gebäudemanagementsystem Leitungsinformationen auf den Datenspeicher 23 schreiben und lesen.
  • 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Leitungsinformationsspeichereinheit 5a gemäß der vorliegenden Erfindung. Die Leitungsinformationsspeichereinheit 5a umfasst eine Antenne 30, eine Speichereinheit 31, eine Basisinformationsspeichereinheit 32, eine Hinterlegungsspeichereinheit 33 und eine Hinterlegungsverbindungsschnittstelle 21.
  • Die Leitungsinformationsspeichereinheit 5a ist geeignet, ein Anfragesignal zum Beispiel einer in 1 beschriebenen Leseeinrichtung 3 mittels eines Antwortsignals zu beantworten. Hierzu wird die Speichereinheit 31 ausgelesen und die ausgelesene Leitungsinformation mittels der Antenne 30 an die in 1 beschriebenen Leseeinrichtung 3 übermittelt. Die Spei chereinheit 31 umfasst eine Basisinformationsspeichereinheit 32 und eine Informationshinterlegungsspeichereinheit 33. Die Speichereinheit 31 bekommt eine Hinterlegungsinformation einer Leitung mittels der Hinterlegungsschnittstelle 21 übermittelt und speichert diese Information mittels der Hinterlegungsspeichereinheit 33. Die Basisinformationsspeichereinheit 32 kann bereits ab Werk, das heißt während und/oder unmittelbar nach der Herstellung der Basisinformationsspeichereinheit 32, beschrieben sein.
  • 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Leitungsinformation 40 gemäß der vorliegenden Erfindung. Die Leitungsinformation 40 umfasst eine Basisinformation 41 und eine Hinterlegungsinformation 42.
  • In der vorliegenden Ausführungsform umfasst die Leitungsinformation 40 die Basisinformation 41 mit drei Attribut-Wert-Paaren. Das erste Attribut-Wert-Paar spezifiziert den ”Hersteller der Leitung”, nämlich die ”Siemens AG”. Das Herstellungsjahr der Leitung ist mittels dem Attribut ”Herstellungsjahr” und dem Wert ”2008” spezifiziert. Aus der Basisinformation 41 geht weiterhin hervor, dass der Leitungstyp ein dreiadriges Stromkabel ist.
  • Eine Hinterlegungsinformation 42 der Leitungsinformation 40 umfasst ebenfalls drei Attribut-Wert-Paare. Ein erstes Attribut ist ”Installateur” und ein erster Wert ist ”Hochtief”. In der vorliegenden Ausführungsform sind einem Handwerker die Attribute der Hinterlegungsinformation 42 vorgegeben. Er spezifiziert folglich nur die Werte der jeweiligen Attribute nach eigenem Ermessen. So ist zum Beispiel das Attribut ”Verlauf der Leitung” vorgegeben. Der Handwerker spezifiziert nach eigenem Ermessen einen Freitext, im vorliegenden Ausführungsbeispiel ”zuerst 1,50 m nach oben; danach 3,50 m nach Westen”.
  • Die Leitungsinformation 40 wird zum Beispiel auf der in 4 beschriebenen Leitungsinformationsspeichereinheit 5a ge speichert. Die Basisinformation 41 und die Hinterlegungsinformation 42 der Leitungsinformation 40 werden je genau einmal auf jeder der Leitungsinformationsspeichereinheiten gespeichert und können anschließend beliebig oft ausgelesen werden.
  • 6 zeigt ein einfaches Ablaufdiagram einer Variante eines Verfahrens zum einmaligen Vor-Ort-Hinterlegen einer Leitungsinformation gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • In einem vorbereitenden Schritt 100 wird eine Leitungsinformation bereitgestellt. Dies kann durch manuelles Erstellen, Auslesen und/oder durch Ausmessen einer Leitungsinformation geschehen. In einem nachfolgenden Verfahrensschritt 101 erfolgt ein Vor-Ort-Hinterlegen der Leitungsinformation der Leitung mit der im Verfahrensschritt 100 bereitgestellten Leitungsinformation. In einem nachfolgenden Verfahrensschritt 102 erfolgen ein Identifizieren und ein Lokalisieren der Leitung durch Auslesen der Leitungsinformation.
  • 7 zeigt ein Ablaufdiagram einer weiteren Variante eines Verfahrens zum einmaligen Vor-Ort-Hinterlegen einer Leitungsinformation gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • In einem vorbereitenden Schritt 200 wird eine Leitungsinformation bereitgestellt. Eine Leitungsinformation umfasst hierbei eine Basisinformation und eine Hinterlegungsinformation. Bei der Leitungsinformation handelt es sich zum Beispiel um die in 5 beschriebene Leitungsinformation 40. Die Leitungsinformation kann zum Beispiel mittels der in 2 beschriebenen Informationshinterlegungseinrichtung 2 bereitgestellt werden.
  • In einem nachfolgenden Verfahrensschritt 201 wird eine Informationshinterlegungseinrichtung an einen Datenleiter angeschlossen. Somit ist eine leitende Verbindung zwischen der Informationshinterlegungseinrichtung und dem Datenleiter her gestellt. Folglich kann ein Hinterlegen der Informationen einer Leitung eingeleitet werden.
  • In einem Verfahrensschritt 202 startet ein Handwerker einen Informationshinterlegungsvorgang einer Leitung. Hierzu betätigt der Handwerker zum Beispiel auf einer Informationshinterlegungseinrichtung einen entsprechenden Knopf.
  • In einem Verfahrensschritt 203 erfolgt das Hinterlegen einer Leitungsinformation. Hierzu schreibt die Informationshinterlegungseinrichtung die Hinterlegungsinformation mittels einer Hinterlegungsverbindung auf die Leitungsinformationsspeichereinheiten. Die Informationshinterlegungseinrichtung ist mit der Leitung fest verbunden. Da es sich bei der Informationshinterlegungseinrichtung um ein portables Handgerät handelt, erfolgt das Speichern der Leitungsinformationen auf den Leitungsinformationseinheiten als eine Vor-Ort-Hinterlegung der Leitungsinformation.
  • Die Informationshinterlegungseinrichtung wird in einem Verfahrensschritt 204 an eine Wand angelegt. Befindet sich in unmittelbarer Nähe zu der Informationshinterlegungseinrichtung eine Leitung, welche mit einer Leitungsinformation gemäß dem vorgeschlagenen Verfahrens versehen ist, so kann eine Leitungsinformationsspeichereinheit der Leitung ausgelesen werden.
  • In einem weiteren Verfahrensschritt 205 wird eine Leitungsinformation, welche eine Basisinformation und eine Hinterlegungsinformation umfasst, ausgelesen. Dies kann mittels einer Luftschnittstelle erfolgen.
  • Ein Lokalisieren einer Leitung erfolgt in einem Verfahrensschritt 206. Hierzu wird aus der im Verfahrensschritt 205 ausgelesenen Leitungsinformation eine Information ausgelesen, welche den Verlauf der Leitung beschreibt. In dem Verfahrensschritt 203 wurde zum Beispiel auf den Leitungsinformationsspeichereinheiten der Leitung hinterlegt, dass die Leitung 5 m lang ist und in Ost-/Westrichtung verläuft. Folglich wurde die Leitung lokalisiert und es wurden im Verfahrensschritt 205 weitere Informationen bezüglich des weiteren Verlaufs der Leitung innerhalb einer Wand ausgelesen.
  • Die Leitungsinformation kann weiterhin Attribut-Wert-Paare aufweisen, welche die Leitung eindeutig identifizieren. In einem Verfahrensschritt 207 wird folglich eine Identifikationsinformation aus der Leitungsinformation, welche im Verfahrensschritt 205 ausgelesen wurde, extrahiert. In dem Verfahrensschritt 207 wird zum Beispiel eine Identifikationsnummer der Leitung, der Hersteller der Leitung, das Herstellungsjahr der Leitung und/oder der Leitungstyp der Leitung aus den im Verfahrensschritt 205 ausgelesenen Leitungsinformationen ausgelesen. Folglich kann die Leitung eindeutig identifiziert werden.
  • 8a8c beschreiben je eine Ausführungsform einer Leitung 11 an der Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d angebracht sind.
  • In 8a sind die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d an der Leitung 11 mittels einer Ummantelung angebracht. Hierzu weist die Leitung 11 eine Ummantelung von Adern 50 auf, in welche die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5d eingebracht sind.
  • 8b zeigt eine Leitung 11, auf der die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a und 5b mittels einer Klebeverbindung angebracht sind.
  • 8c zeigt eine Leitung 11, auf der die Leitungsinformationsspeichereinheiten 5a5c mittels Umwickeln und/oder einer Klebeverbindung angebracht sind.
  • 9a9c beschreiben je eine Leitung 11, welche in der vorliegenden Erfindung Verwendung finden kann. Die Leitung 11, gemäß den 9a9c, können je aus unterschiedlichen Materialen beschaffen sein und weisen einen Hohlraum auf, in dem weitere Leitungen 11 und/oder Kabel verlegt werden können.
  • 9a zeigt eine starre Rohrleitung 11, die zum Beispiel als Abwasserrohr verwendet werden kann.
  • 9b zeigt eine starre Schachtleitung 11, die zum Beispiel als Lüftungsschacht verwendet werden kann.
  • 9c zeigt eine flexible Leitung 11.
  • 10 zeigt eine schematische Darstellung eines Anwendungsbeispiels eines Verfahrens zum einmaligen Vor-Ort-Hinterlegen einer Leitungsinformation gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Im vorliegenden Ausführungsbeispiel soll ein Haus 62 mit einer besonders komplexen Leitungsverlegung ausgestattet werden. Weiterhin weist das Haus 62 mehrere Stockwerke auf, wobei die Leitungen auch über mehrere Stockwerke hinweg lokalisiert und identifiziert werden soll. Hierzu hat ein Bauherr einen Verlegungsplan 60 erstellt. Der Verlegungsplan 60 umfasst für jedes Stockwerk einen separaten Verlegungsplan. Der Verlegungsplan 60 umfasst somit einen Plan für das Erdgeschoß 60a, einen Plan für das erste Stockwerk 60b, einen Plan für das zweite Stockwerk 60c und einen Plan für das dritte Stockwerk 60d.
  • Eine Leitungsverlegungsfirma erhält im vorliegenden Ausführungsbeispiel den Plan 60 und soll das Haus 62 mit den Leitungen gemäß dem Verlegungsplan 60 ausstatten. Ist der Verlegungsplan 60 umgesetzt, d. h. das Haus 62 ist mit Leitungen gemäß dem Verlegungsplan 60 ausgestattet, so kann der Bauherr mittels des vorgeschlagenen Verfahrens und der vorgeschlagenen Vorrichtung eine planmäßige Verlegung der Leitungen überprüfen. Hierzu wird mittels des vorgeschlagenen Verfahrens und der vorgeschlagenen Vorrichtung ein Plan 61 erstellt. Dies erfolgt nach dem in 7 beschriebenen Verfahren.
  • Ist der Plan 61, der die tatsächliche Verlegung der Kabel im Haus 62 beschreibt, erstellt, so kann der Plan 61 mit dem Plan 60 verglichen werden. Somit können ohne großen Mehraufwand die Sollverlegung der Leitungen gemäß Plan 60 und die Ist-Verlegung der Leitungen gemäß Plan 61 verglichen werden. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass ein Überprüfen der planmäßigen Verlegung der Leitungen auch durch einen Laien mit wenig Zeitaufwand durchgeführt werden kann.
  • Alternativ kann der Plan 60 beziehungsweise der Plan 61 eine Leitungsverlegung innerhalb eines Fahrzeugs, zum Beispiel einem Flugzeug, einem Auto, einem Schiff und/oder einem Baustellenfahrzeug spezifizieren. Alternativ kann der Plan 60 beziehungsweise der Plan 61 straßenbauliche Maßnahmen spezifizieren.

Claims (16)

  1. Vorrichtung (1) zur Vor-Ort-Hinterlegung einer Leitungsinformation (40), die für die eindeutigen Identifikation und Lokalisierung einer Leitung (11) vorgesehen ist, mit: a) einer Informationshinterlegungseinrichtung (2), welche die Leitungsinformation (40) in mindestens eine an der Leitung (11) vorgesehenen Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) über einen Datenleiter (6) einschreibt; und b) einer Leseeinrichtung (3) zum Auslesen der auf der Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) eingeschriebenen Leitungsinformation (40), wobei in Abhängigkeit der ausgelesenen Leitungsinformation (40) die Leitung (11) eindeutig identifizierbar und lokalisierbar ist.
  2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) in einem RFID-Chip enthalten ist.
  3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei der RFID-Chip als ein passiver RFID-Chip ausgestaltet ist.
  4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) genau einmal beschreibbar ist.
  5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Auslesen der auf mindestens einer Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) eingeschriebenen Leitungsinformation (40) mittels einer kabellosen Schnittstelle erfolgt.
  6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Informationshinterlegungseinrichtung (2) und die Leseeinrichtung (3) als separate Geräte vorliegen.
  7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die auf der mindestens einen Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) gespeicherte Leitungsinformation (40) eine Basisinformation (41) und eine Hinterlegungsinformation (42) aufweist.
  8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, wobei die Basisinformation (41) eine Information über eine Bauart der Leitung (11), eine Position von jeweils einer Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) innerhalb der Leitung (11), ein Herstellungsjahr der Leitung (11), eine Chargennummer der Leitung (11) und/oder einen gegenseitigen Abstand der einzelnen Leitungsinformationsspeichereinheiten (5a5d) entlang der Leitung (11) aufweist.
  9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Hinterlegungsinformation (42) eine Information über einen Typ der Leitung (11), eine eindeutige Identifikationsnummer und/oder eine Länge der Leitung (11), aufweist.
  10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die mindestens eine Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) durch eine Ummantelung, eine Klebeverbindung, eine Schraub- und/oder Klammervorrichtung an die Leitung (11) angebracht ist.
  11. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Leitung (11) ein Rohr, ein Kabel oder ein Schacht ist.
  12. Verfahren zum Vor-Ort-Hinterlegen einer Leitungsinformation (40), die für das eindeutige Identifizieren und Lokalisieren einer Leitung (11) vorgesehen ist, mit den Schritten: a) Einschreiben einer Leitungsinformation (40) in mindestens eine an der Leitung (11) vorgesehenen Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) über einen Datenleiter (6); und b) Auslesen der auf der Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) eingeschriebenen Leitungsinformation (40), wobei in Abhängigkeit der ausgelesenen Leitungsinformation (40) die Leitung (11) eindeutig identifiziert und lokalisiert wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Auslesen der auf der Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) eingeschriebenen Leitungsinformation (40) mittels einer kabellosen Schnittstelle erfolgt.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei die auf der Leitungsinformationsspeichereinheit (5a5d) gespeicherte Leitungsinformation (40) eine Basisinformation (41) und eine Hinterlegungsinformation (42) umfasst.
  15. Computerprogramm mit Programmbefehlen zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 12 bis 14.
  16. Datenträger, der das Computerprogramm nach Anspruch 15 speichert.
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