Die Erfindung bezieht sich auf ein Kabel zum Übertragen von
elektrischen Signalen und/oder elektrischer Energie, wobei
längs des Kabels Informationsgeber kraft- und/oder form-
und/oder stoffschlüssig mit dem Kabel verbunden sind, wobei
als Informationsgeber Kennungsgeber für Daten vorgesehen sind
und wobei die Informationsübertragung entweder drahtlos induktiv
oder kapazitiv oder mittels elektromagnetischer Wellen
oder drahtgebunden von den Kennungsgebern an mindestens ein
Auswertegerät erfolgt.
Elektrische Kabel für industrielle Einsatzzwecke sind heutzutage
häufig technisch hochkomplexe und dementsprechend aufwendige
Elemente. Zum Überwachen von solchen Kabeln, beispielsweise
auf Wassereinbrüche, ist es daher angebracht,
dass mit informationsgebenden Sensoren, die in das Kabel eingebettet
sind, gestörte Betriebszustände detektiert werden.
Dabei ist nicht nur die Grundfunktion des Kabels von Belang,
sondern eine meist noch höhere Bedeutung liegt darin, dass in
technischen Anlagen bei Kabelstörungen der Gesamtprozess gefährdet
ist. Ein Kabel der eingangs genannten Art mit integrierter
Sensorik ist in diesem Zusammenhang aus der DE
195 27 972 A1 bekannt.
Aus der DE 198 14 540 A1 ist ein Kabel der eingangs genannten
Art bekannt, das dem Monteur beim Installieren durch drahtlos
abfragbare Markierungen der Kabel eine Hilfestellung über Kabelparameter,
insbesondere Kabellängen, gibt. Eine Kabelparameterübertragung
ist ebenfalls aus der DE 197 05 536 bekannt.
Anhand der Kenntnisse über das jeweilige Kabel sowie mittels
des jeweiligen Schalt- bzw. Verdrahtungsplans kann der Monteur
dann die Beschaltung der einzelnen Adern des jeweiligen
Kabels vornehmen. Er braucht also sowohl kabelspezifische als
auch anlagenspezifische Informationen, beispielsweise in Form
von Handbüchern und Schaltplänen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kabel der eingangs genannten
Art so auszubilden, dass dem Monteur auch ohne umfangreiche
schriftliche Dokumentationen eine Möglichkeit an die Hand
gegeben wird, mit Hilfe eines Auswertegeräts alle fehlenden
Informationen direkt dem Kabel zu entnehmen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe für ein Kabel der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, dass als Daten anlagenspezifische
Verlegungsdaten, wie Schalt- bzw. Verdrahtungsplandaten
vorgesehen sind.
Eine erste vorteilhafte Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Kennungsgeber seriell über ein Leitungssystem mit
elektrischer Energie versorgbar sind. Dadurch können die Kennungsgeber
zentral mit elektrischer Energie definierter Spannung
oder definierten Stroms versorgt werden, was insbesondere
dann, wenn die Kennungsgeber technische Gebilde größerer
Komplexität, wie beispielsweise Microprozessoren, beinhalten,
für einen sicheren Betrieb von hoher Bedeutung ist.
Dadurch, dass die Kennungsgeber in einem vorgegebenen Raster
mit dem Kabel verbunden sind, kann anhand dieses Rasters eine
Aussage für den jeweiligen Kabelort getroffen werden. Das
Raster kann dann dabei entweder inkrementell verwendet werden,
wodurch nur Längenänderungen erfassbar sind, es ist jedoch
auch möglich, dass durch eine Ortscodierung Informationen
über Absolutorte des Kabels vergebbar sind.
Dadurch, dass die Kennungsgeber jeweils in den zwickelförmigen
Räumen zwischen den Leitern des Kabels angeordnet sind,
wird durch den Einbau der Kennungsgeber die äußere Form des
Kabels nicht gestört.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass zusätzlich Sensoren für die Erfassung
von kabelinternen oder -externen physikalischen Messgrößen
vorgesehen sind, die in die Informationsübertragung einbindbar
sind. Über die Möglichkeit, Sensoren zum Erfassen von
Betriebszuständen des Kabels oder von Umgebungsgrößen des Kabels
zu verwenden, ist bereits einleitend berichtet worden.
Vorteilhaft ist es, dass diese Funktionalität in die Informationsübertragung
für die Kennungsübermittlung ohne weiteres
mit eingebunden werden kann.
Dadurch, dass die Kennungsgeber gegebenenfalls unter Einschluss
von Sensoren als integrierte elektrische Bausteine
ausgebildet sind, kann mit äußerst geringen Abmessungen dieser
Geräte gearbeitet werden.
Um sicherzustellen, dass die Erfindung auch bei geschirmten
Kabeln anwendbar ist, ist es gemäß einer weiteren Ausbildung
der Erfindung vorgesehen, dass bei solchen Kabeln die Kennungsgeber
außerhalb der Schirmung liegen. Dies kann entweder
so erfolgen, dass die Kennungsgeber im Kunststoffmantel des
Kabels integriert sind oder aber, wenn die Kennungsgeber innerhalb
eines geschirmten Raumes vorgesehen sind, müssen
Freiräume, beispielsweise in Form von Freischneidungen oder
Aufbiegungen des Schirms, vorgesehen sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Dabei zeigen:
- FIG 1
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Kabel
und
- FIG 2
- einen Querschnitt durch ein solches Kabel.
In der Darstellung gemäß FIG 1 ist ein Kabel K1 in Prinzipdarstellung
gezeigt, das eingebettet in seine Isolierung Leiter
L1 bis L5 aufnehmen möge. Dabei sind die Leiter L2 bis L5
für Zwecke des Energietransports oder für Signalzwecke vorgesehen,
während der Leiter L1 eine serielle Verbindung von einer
Vielzahl von Kennungsgebern, im dargestellten Abschnitt
des Kabels K1 von Kennungsgebern KG1 bis KG5, beinhaltet. Der
Leiter L1 kann dabei im Fall einer bidirektionalen Einspeisung
von elektrischer Energie alle in Reihe geschalteten Kennungsgeber
KG1 bis KG5 mit Energie versorgen.
Prinzipiell ist es selbstverständlich auch möglich, dass die
Kennungsgeber KG1 bis KG5 mit zwei Leitungen so mit Energie
versorgt würden, dass die Kennungsgeber KG1 bis KG5 in diesem
Fall nicht seriell sondern parallel geschaltet sind.
Außer der Einspeisung von Energie über ein Leitungssystem,
wie beispielsweise der Leiter L1, ist es aber auch möglich,
dass entweder Informationen zu den Kennungsgebern KG1 bis KG5
übertragen werden oder dass Informationen von den Kennungsgebern
KG1 bis KG5 abgefragt werden. Dies kann takt- oder anforderungsgesteuert
erfolgen. Ebenso ist es möglich, dass alle
oder einzelne der Kennungsgeber zugeordnete Sensoren aufweisen,
wie dies für den Kennungsgeber KG1 mit einem Sensor
S1, der durch einen Kreis angedeutet ist, gezeigt ist. Die
Sensoren können beispielsweise dazu dienen, die Temperatur
des jeweiligen Kabels zu erfassen, Wassereinbrüche im Kabel
zu detektieren, Biegezyklen des Kabels zu erfassen usw.
Die zu den Kennungsgebern, so den Kennungsgebern KG1 bis KG5,
übertragenen Informationen sind nun so ausgewählt, dass sie
zum einen der Typ des Kabels K1, zum anderen Informationen
über die Art der im Kabel K1 vorhandenen Leiter, so der Leiter
L1 bis L5, angeben. Ferner können aber durch den hohen
möglichen Informationsinhalt, der in den Kennungsgebern, so
den Kennungsgebern KG1 bis KG5 abzulegen ist, auch komplette
Kabelbelegungspläne für die verschiedensten Anwendungsfälle
des Kabels K1 gespeichert sein.
Das Auslesen dieser gespeicherten Information, gegebenenfalls
unter Einschluss von durch die Sensorik, so den Sensor S, erfassten
Zusatzinformationen, kann mit Hilfe von Lesegeräten,
so eines durch ein offenes Dreieck symbolisierten Lesegerätes
LG, erfolgen. Dieses kann als transportables Gerät dem Monteur
zur Verfügung gestellt werden. Prinzipiell ist es allerdings
auch möglich, durch Anschließen eines Auswertegerätes
an den Leiter L1 die Informationen der Kennungsgeber KG1 bis
KG5 und des Sensors S abzufragen. Prinzipiell sind sowohl das
Einspeisen wie auch das Abfragen von Informationen daher sowohl
über direkten Zugriff auf das Leitungssystem, so den
Leiter L1, möglich, als auch durch drahtlose Auswertung, so
durch das Lesegerät LG. Auch ein Schreibgerät kann im Lesegerät
LG integriert sein.
In der Darstellung gemäß FIG 1 ist auch gezeigt, dass zwischen
den Kennungsgebern KG1 bis KG5 gleichmäßige Wegabstände
s1 bis s4 vorgesehen sind. Ein derartiges Kabel K1 lässt sich
relativ leicht herstellen und gibt dem Monteur jeweils im
vorgegebenen Wegraster die Möglichkeit einer drahtlosen Abfrage.
Dies ist immer dann hilfreich, wenn nicht beide Enden
des Kabels K1 im Handhabungsbereich des Monteurs befindlich
sind.
In der Darstellung gemäß FIG 2 ist ebenfalls für ein Kabel,
in diesem Fall für ein Kabel K2, gezeigt, wie Kennungsgeber,
die diesmal der Übersichtlichkeit halber nicht als Vielzahl
dargestellt sind, im Kabel K2 untergebracht werden können.
Das Kabel K2 ist in diesem Fall ein Kabel, das vier Leiter,
d.h. Leiter L6 bis L9, aufweist, die durch Isolierungen I1
bis I4 beschichtet sind. Die dadurch gebildeten vier Adern
befinden sich innerhalb eines Gürtels G, auf dem ein Mantel M
aufsitzt, der somit die Außenkontur des Kabels K2 bestimmt.
Zwischen den Leitern L6 bis L9 befinden sich zwickelförmige
Freiräume, die durch Fülladern F1 bis F3 belegt sind, während
der Zwickel zwischen den Leitern L7 und L8 einen Bereich BE1
frei lässt, der beispielsweise dazu dienen kann, dass dort
längs des Kabels die oben gezeigten Kennungsgeber eingebaut
werden können. Dieser Bereich BE1 ist in der Darstellung geschwärzt
angedeutet, weil es sich hier um eine reine Prinzipdarstellung
handelt. Ebenso könnte auch der Raum im Zentrum
des Kabels, d.h. im Zwickel zwischen den Leitern L6 bis L9,
zur Aufnahme von Kennungsgebern dienen. Der dort aufgespannte
Bereich BE2 ist ebenfalls in der Darstellung geschwärzt gezeigt.
Über die Möglichkeit, Kennungsgeber im Mantel oder nahe
des Gürtels G unterzubringen, wurde in der Beschreibungseinleitung
bereits berichtet. In der Darstellung wird der
Übersichtlichkeit halber darauf nicht weiter eingegangen.
Als einige Beispiele für Anwendungen der Erfindung kann ergänzend
genannt werden:
a) Einbindung von Überwachungs- und Controlling-Funktionen b) Einbindung von ansprechbaren Microprozessoren oder ähnlichem
in regelmäßigen Abständen c) Einbindung von Sensoren oder ähnlichen Funktionselementen
in regelmäßigen Abständen d) Lage- und Adercodierung für automatische Pin- und Steckercodierungen
und ähnliches e) Ident-Merkmale des Kabels f) Hersteller- und Herstellzeitpunkt-Identifizierung g) elektrische Chips, ICE's, wobei als Integrationsart auch
ein Band, z.B. ein gerolltes oder gewendeltes Band, vorgesehen
sein kann, wobei gerade durch das gewendelte Band
auch starke Biegebeeinflussungen des Kabels den Einsatz
der Kennungsgeber nicht behindern.