CH715268B1 - Zahnbürste mit einem Zungenreiniger. - Google Patents
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Abstract
Eine erfindungsgemässe Zahnbürste (1) mit einem Zugen reiniger (5) ist dadurch gekennzeichnet, dass dieser Zungenreiniger (5) mit einer eine Führung (8) aufweisenden Vorrichtung (4) verbunden ist, wobei der Zungenreiniger (5) mittels mindestens eines Schiebers (6,7) in Längsrichtung der Zahnbürste (1) derart verschiebbar ist, dass er von einer Ruheposition in eine Arbeitsposition bringbar ist, bei der er aus der Zahnbürste (1) herausragt. In der bevorzugten Ausführung besicht der Zungenreiniger (5) aus einem biegsamen, verwindungssteifen Material. Dabei ist er zu einer Schlaufe geformt, deren beiden Enden zu jeweils einem Schieber (6, 7) der Vorrichtung (4) zurückgeführt sind. Bei eingezogener Schlaufe ist die Zahnbürste (1) normal zum Zähneputzen verwendbar. Zum Zungenreinigen muss nur mit dem schlaufenförmigen Zungenreiniger (5) über die Zunge gefahren werden, so dass der Gaumen nicht berührt wird und keine Würgereize hervorgerufen werden können.
Description
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zahnbürste mit einem Zungenreiniger.
[0002] Allgemein üblich ist die Zahnreinigung mittels einer Zahnbürste. Es hat sich aber erwiesen, dass die Zunge häufig einen Belag aufweist. Zungenbeläge bestehen in der Regel aus alten Zellen, Nahrungsresten und Keimen, beziehungsweise Bakterien. Je nach Anfälligkeit und körperlicher Verfassung des betreffenden Menschen, können Zungenbeläge Infektionskrankheiten Vorschub leisten, beispielsweise im Hals- oder Nasenbereich. Es kann also sehr nützlich sein, den Zungenbelag beim Zähneputzen regelmässig zu entfernen. Eine normale Zahnbürste ist hierzu aber aus verschiedenen Gründen ungeeignet. Daher gibt es diverse Zahnbürsten, die an ihrer Rückseite, das heisst an der von den Borsten abgewandten Seite, eine raue Struktur aufweisen. Diese raue Struktur wird durch Einkerbungen und/oder Erhebungen im Werkstoff des Zahnbürstenkopfes gebildet. Beim Benützen dieser Zahnbürsten zeigen jedoch die Borsten nach oben, also in Richtung des Gaumens. Dadurch werden bei den meisten Menschen teils heftige Würge- oder Brechreizanfälle hervorgerufen. Das hat die Folge, dass trotz entsprechender Zahnbürste häufig auf die Zungenreinigung verzichtet wird. Eine andere Lösung liegt darin, den Griff der Zahnbürste mit einer entsprechenden Struktur zu versehen. Da der Griffbereich einer Zahnbürste normalerweise ebenfalls relativ Dick ist, lässt sich dadurch der vorgenannte, negative Effekt meistens nur ungenügend vermeiden. Zudem ist es nicht unbedingt ideal, den Griff in den Mund zu schieben.
[0003] Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse setzt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Zahnbürste zu schaffen, die die Zusatzfunktion der Zungenreinigung aufweist, wobei die Verwendung des Zungenreinigers für den Benützer sowohl einfach als auch angenehm und dennoch sehr wirksam ist.
[0004] Die erfindungsgemässe Zahnbürste entspricht den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Erfindungsgedankens sind aus den abhängigen Patentansprüchen ersichtlich.
[0005] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die Zahnbürste; Fig. 2 zeigt eine Teil-Seitenansicht derselben Zahnbürste mit dem Zungenreiniger in der ausgefahrenen Arbeitsposition; Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht gemäss Fig. 2, mit dem Zungenreiniger in der zurückgezogenen Ruheposition; Fig. 4 - 6 zeigen mögliche Varianten des Zungenreinigers.
[0006] Die Zahnbürste 1 weist einen üblichen Kopf 2 mit Borsten 3 auf, die der Zahnreinigung dienen. Die Zahnbürste 1 kann an sich beliebig geformt sein, so wie es auf dem Markt etliche Zahnbürstendesigns gibt. Im Gegensatz zu einer üblichen Zahnbürste ist hier erfindungsgemäss eine bewegliche Vorrichtung 4 vorhanden, die einen Zungenreiniger 5 aufweist.
[0007] Die erfindungsgemässe Vorrichtung 4 beinhaltet mindestens einen Schieber 6 - 7, der entlang einer Führung 8 in Längsrichtung der Zahnbürste 1 bewegbar ist. Der mit der Vorrichtung 4 verbundene Zungenreiniger 5 ist vorzugsweise im Bereich des dem Kopf 2 entgegengesetzten Endes 9 der Zahnbürste 1 angeordnet. Alternativ, aber weniger sinnvoll, wäre technisch auch eine Anordnung des Zungenreinigers 5 im Kopfbereich möglich.
[0008] Der Zungenreiniger 5 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem biegsamen Streifen aus verwindungssteifem Material. Das bedeutet, dass der Zungenreiniger 5 in Bezug auf seine Fläche biegsam ist, jedoch wenig dazu neigt sich bei dessen Einsatz zu verwinden oder zu verdrehen. In Frage käme ein ähnlicher Kunststoff, wie er allgemein für Zahnbürsten verwendet wird, zum Beispiel Polyamid. Es sind aber auch andere Materialien denkbar, so auch Metall. Der Streifen sollte aber keine scharfen Kanten aufweisen.
[0009] Wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, ist der streifenförmige Zungenreiniger 5 zu einer Schlaufe geformt, deren beiden Enden zur Zahnbürste 1 und zur Vorrichtung 4 zurückgeführt sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese beiden Enden jeweils mit einem Schieber 6 oder 7 verbunden. Durch die Schieber 6 und 7 lässt sich die Schlaufe, beziehungsweise der Zungenreiniger 5 aus dem Griff der Zahnbürste 1 in die ausgefahrene Arbeitsposition hinausschieben, so wie es in den Fig. 1 und 2 veranschaulicht ist. Selbstverständlich kann die Schlaufe auch grösser als gezeichnet sein, was letztlich vom Mass des Herausschiebens abhängig ist. Zumal die Schlaufe auseinandergeht, je weiter sie hinausgeschoben wird. Umgekehrt verkleinert sie sich, wenn sie durch Zurückziehen der beiden Schieber 6 und 7 in den Griff gezogen wird. Dabei kann die Schlaufe, beziehungsweise der Zungenreiniger 5 gemäss Fig. 3 beinahe oder sogar vollständig im Griff der Zahnbürste 1 in die zurückgezogene Ruheposition verschwinden. In letzterer kann die Zahnbürste 1 ganz normal zum Zähneputzen verwendet werden, ohne dass der Zungenreiniger 5 sichtbar ist und stört.
[0010] Zum Reinigen der Zunge 10 wird der Zungenreiniger nach Fig. 2 über die Zunge bewegt und damit der Zungenbelag abgestreift. Da dabei nur der relativ schmale, streifenförmige Zungenreiniger 5 nach hinten über die Zunge bewegt werden muss, kommt es zu keiner unerwünschten Berührung mit dem Gaumen und somit auch zu keinem Würge- oder Brechreiz. Auch das leichte Schaben über die Zungenoberfläche ist sanft, so dass die Zungenreinigung nicht als unangenehm empfunden wird.
[0011] Abweichend vom vorliegenden Ausführungsbeispiel sind im Rahmen des Patentanspruchs 1 auch andere Ausführungen möglich. Denkbar wäre es beispielsweise nur einen Schieber 6 oder 7 an nur einer Seite der Zahnbürste vorzusehen. Die Schlaufe des Zungenreinigers 5 liesse sich trotzdem bilden, bei etwas längerem Schiebeweg. Ebenso wäre es theoretisch machbar, den Zungenreiniger 5 anstatt als biegsame Schlaufe als festes U auszubilden, dessen beiden Enden am Griff der Zahnbürste 1 geführt sind; siehe Fig. 4. Das U wäre, sofern es in der zurückgezogenen Ruheposition im Griff verschwinden soll, schmäler als im dargestellten Ausführungsbeispiel, was beim Gebrauch einige Schabbewegungen mehr erfordern würde. Nicht ausgeschlossen wäre es aber auch dem Zungenreiniger 5 die Form eines L oder eines T zu geben, siehe Fig. 5 und 6, wobei der jeweilige Quersteg dem Reinigen dienen würde. Nachteilig ist allerdings, dass dieser Quersteg mindestens teilweise auch in der zurückgezogenen Ruheposition aus dem Griff der Zahnbürste 1 herausragen würde. Es gäbe jedoch auch Materialien, insbesondere Kunststoffe mit Formgedächtnis, zum Beispiel Formgedächtnispolymere, die sich in den Griff zurückziehen liessen, beim Herausschieben jedoch wieder die Form der vorgegebenen Arbeitsposition nach Fig. 5, 6 oder eine andere geeignete Form einnehmen würden. Damit würde der Zungenreiniger 5 allerdings etwas teurer, auch wenn der Zungenreiniger 5 nur zum Teil aus einem solchen Material bestehen würde.
[0012] Somit stellt der Zungenreiniger 5 in Form einer biegsamen Schlinge nach den Fig. 1 - 3 die optimale Lösung dar, da ein relativ einfaches Kunststoffband den Zweck bestmöglich erfüllen würde.
[0013] Ausdrücklich festgehalten sei, dass es sich bei der erfindungsgemässen Zahnbürste 1 auch um eine elektrisch betriebene Zahnbürste handeln kann. Je nach Anordnung und Befestigung des Zungenreinigers 5 könnte dieser, in Weiterführung dieses Gedankens, eine Vibrationsbewegung erfahren, die die Zungenreinigung begünstigt.
[0014] Bei allen Varianten ist es nicht ausgeschlossen, dass die zur Zunge zu richtende Kante des Zungenreinigers 5 keine gerade, sondern eine gekurvte Linie bildet und/oder Einkerbungen oder Erhebungen aufweist.
[0015] In jedem Fall sind die Produktionskosten und damit der Verkaufspreis dieser Zahnbürste 1 mit integriertem, herausschiebbaren Zungenreiniger 5 nicht wesentlich höher, als bei einer bisher handelsüblichen Zahnbürste. Vielen Menschen, die Probleme mit gesundheitsschädlichen Zahnbelägen haben, wird damit eine Zahnbürste 5 in die Hand gegeben, die für sie ein perfektes Instrument zur regelmässigen und wirksamen Entfernung des Zahnbelages bietet.
Claims (11)
1. Zahnbürste (1) mit einem Zungenreiniger (5), dadurch gekennzeichnet, dass dieser Zungenreiniger (5) mit einer eine Führung (8) aufweisenden Vorrichtung (4) verbunden ist, wobei der Zungenreiniger (5) mittels mindestens eines Schiebers (6, 7) entlang der Führung (18) in Längsrichtung der Zahnbürste (1) derart verschiebbar ist, dass er von einer Ruheposition in eine Arbeitsposition bringbar ist, bei der er aus der Zahnbürste (1) herausragt.
2. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenreiniger (5) aus einem biegsamen Streifen besteht.
3. Zahnbürste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenreiniger (5) aus einem verwindungssteifen Material besteht.
4. Zahnbürste nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der biegsame Streifen des Zungenreinigers (5) zu einer Schlaufe geformt ist, deren beiden Enden zur Vorrichtung (4) der Zahnbürste (1) zurückgeführt sind.
5. Zahnbürste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Enden der Schlaufe des Zungenreinigers (5) jeweils mit einem der Schieber (6, 7) verbunden sind, mit denen der Zungenreiniger (5) aus der Zahnbürste (1) in die Arbeitsposition hinausschiebar ist.
6. Zahnbürste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schieber (6, 7) jeweils an einander gegenüberliegenden Seiten des Griffs der Zahnbürste (1) angeordnet sind.
7. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenreiniger (5) im Bereich des dem Kopf (2) entgegengesetzten Endes (9) der Zahnbürste (1) angeordnet ist.
8. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenreiniger (5) aus Kunststoff, zum Beispiel aus Polyamid besteht.
9. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenreiniger (5) aus Metall besteht.
10. Zahnbürste nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenreiniger (5) mindestens teilweise aus einem Material mit Formgedächtnis besteht, zum Beispiel aus einem Formgedächtnispolymer.
11. Zahnbürste nach Anspruch 1 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenreiniger (5) die Form L oder eines T aufweist.
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