CH715255B1 - Kühlvorrichtung für ein Flüssigkeitsbehältnis. - Google Patents

Kühlvorrichtung für ein Flüssigkeitsbehältnis. Download PDF

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CH715255B1
CH715255B1 CH01383/19A CH13832019A CH715255B1 CH 715255 B1 CH715255 B1 CH 715255B1 CH 01383/19 A CH01383/19 A CH 01383/19A CH 13832019 A CH13832019 A CH 13832019A CH 715255 B1 CH715255 B1 CH 715255B1
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) sowie eine Anordnung zur Kühlung eines Behältnisses (4) für eine Flüssigkeit, insbesondere für ein Getränk. Die Vorrichtung (1) umfasst ein Gehäuse (2) und einen im Gehäuse angeordneten Innenraum (3) zur Aufnahme des Behältnisses (4) und eines Kühlmediums. Dabei ist das Gehäuse (2) zur Beschleunigung der Kühlung rotierbar. In vorteilhaften Ausführungsformen umfasst das Kühlmedium ein Membrankissen und/oder ein Fluid.

Description

Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kühlung eines Behältnisses für eine Flüssigkeit, insbesondere für ein Getränk, sowie auf eine Anordnung zur Kühlung, welche die Vorrichtung umfasst.
Hintergrund
[0002] Eine alltägliche Herausforderung, beispielsweise bei der Vorbereitung einer Feierlichkeit, ist die Kühlung der Getränke, welche sich typischerweise in einem Behältnis wie einer Flasche oder einer Dose befinden. Häufig wird das Behältnis dafür in ein Kühlfach, beispielsweise in einen Kühlschrank oder eine Gefriertruhe, gelegt. Eine solche Art der Kühlung auf eine angenehme Trinktemperatur, beispielsweise zwischen 5 und 15°C, dauert - abhängig von der ursprünglichen Temperatur des Getränks, von der Getränkemenge, von der Beschaffenheit des Behältnisses und von der kühlenden Umgebungstemperatur - lange, nämlich typischerweise 1 h oder mehr.
[0003] Eine bekannte Methode, die Kühldauer zu verringern, besteht darin, das Behältnis in einem kühlenden Bad, beispielsweise einem Gemisch aus Eis und Wasser, zu drehen. Dadurch wird das Getränk in dem Behältnis durchmischt und der Wärme- bzw. Kältetransport verbessert. Allerdings hat diese Methode den unerwünschten Nebeneffekt, dass das Behältnis nass wird und sich gegebenenfalls vorhandene Beschriftungen oder Etiketten ablösen können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche die genannten Nachteile des Stands der Technik überwindet.
Darstellung der Erfindung
[0005] Gemäss einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die genannte Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur Kühlung eines Behältnisses für eine Flüssigkeit wie nachfolgend beschrieben. Dabei kann die Flüssigkeit ein Getränk sein, es sind aber auch andere Flüssigkeiten denkbar, die gekühlt werden sollen. Weiterhin ist das Behältnis typischerweise eine Flasche oder eine Dose, insbesondere eine Glasflasche, z.B. für Wein, eine PET-Flasche oder eine Dose, z.B. für ein Erfrischungsgetränk oder Bier, aber das Behältnis ist nicht auf diese Ausformungen beschränkt. In einer bevorzugten Ausführungsform fasst das Behältnis ein Flüssigkeitsvolumen im Bereich von 0.2 1 bis 1.5 l. Im Fall eines Getränks ist die Ausgangstemperatur des Getränks vor der Kühlung bevorzugt gleich der Raumtemperatur oder der Aussentemperatur, insbesondere zwischen 20°C und 30°C oder mehr. Eine gewünschte Endtemperatur nach der Kühlung liegt bevorzugt im Bereich zwischen 0°C und 20°C, insbesondere zwischen 5°C und 15°C.
[0006] Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst ein Gehäuse, sowie einen im Gehäuse angeordneten Innenraum zur Aufnahme des Behältnisses und eines Kühlmediums. Das Gehäuse ist zur Beschleunigung der Kühlung rotierbar. Unter „Innenraum“ wird dabei der Raum verstanden, der von dem Gehäuse begrenzt wird, also geometrisch innerhalb des Gehäuses liegt; es ist dabei aber nicht erforderlich, dass das Gehäuse den Innenraum an allen Seiten komplett abschliesst. In bevorzugten Ausführungsformen ist das Kühlmedium ein Kühlkissen bzw. Membrankissen und/oder ein Fluid wie beispielsweise Luft. Dadurch wird das Behältnis beim Kühlvorgang nicht nass und eine gegebenenfalls vorhandene Beschriftung oder ein Etikett bleiben erhalten.
[0007] Bevorzugt befinden sich das Behältnis und das Kühlmedium beim Kühlvorgang in dem Innenraum. Zur Beschleunigung der Kühlung wird das Gehäuse - und damit bevorzugt auch das Behältnis - rotiert, was zu einer besseren Durchmischung der Flüssigkeit in dem Behältnis und damit zu einem erhöhten Wärme- bzw. Kältetransport gegenüber einem nicht-rotierten Behältnis führt. Typischerweise wird die Kühldauer dabei um einen Faktor zwischen 3 und 20, insbesondere einen Faktor 10, verkürzt.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse eine zylinderförmige Aussenfläche auf. Dies erleichtert das Rotieren und insbesondere ein Abrollen des Gehäuses auf einer Unterlage, beispielsweise in Zusammenspiel mit dem später beschriebenen Antrieb.
[0009] Weiterhin weist der Innenraum bevorzugt eine zylinderförmige Aussenfläche auf. Vorteilhafterweise ist dabei eine axiale Länge des Innenraums entlang einer Zylinderachse grösser als ein Durchmesser in radialer Richtung. In einer Ausführungsform zur Kühlung eines Getränks weist der Innenraum entlang einer Zylinderachse bevorzugt eine axiale Länge im Bereich von 10 bis 50 cm auf. Weiterhin kann der Innenraum in radialer Richtung einen Durchmesser im Bereich von 5 bis 15 cm haben. Solche Dimensionen ermöglichen die Aufnahme üblicher Behältnisse mit Volumina von 0.2 1 bis 1.5 l. Typische Getränkedosen haben dabei Durchmesser zwischen 53 mm und 67 mm und Höhen zwischen 100 mm und 170 mm. Typische Weinflaschen enthalten 0.75 1 Wein und haben Durchmesser zwischen 60 mm und 90 mm sowie Höhen zwischen 300 mm und 400 mm. Typischen PET-Flaschen für 1 1 oder 1.5 1 haben ähnliche Dimensionen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Innenraum radial zur axialen Länge geschlossen. Dies bedeutet, dass das Gehäuse den Innenraum radial deutlich erkennbar begrenzt, beispielsweise in Form eines zylindrischen Rohrs, das einen zylindrischen Innenraum begrenzt. Die Ausführungsform ist dabei aber nicht auf ein komplett durchgehendes Gehäuse begrenzt, sondern es ist beispielsweise auch ein gitterartiges Gehäuse denkbar. Vielmehr ist das Gehäuse in der genannten Ausführungsform entlang der axialen Länge durchgehend, wenn auch gegebenenfalls mit Öffnungen.
[0011] In einer ersten vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Kühlmedium ein Membrankissen. Dabei ist das Membrankissen zum Anpassen an das Behältnis plastisch oder elastisch verformbar. Insbesondere ist eine Verformung des Membrankissens reversibel, beispielsweise unter Dimensionsänderungen von 1 cm. Bevorzugt ist das Membrankissen mit einer Kühlflüssigkeit, insbesondere einer Sole, gefüllt, insbesondere mit mindestens 1.6 l, bevorzugt mit mindestens 2.4 1, Kühlflüssigkeit. Typische Kühlflüssigkeiten haben den Vorteil, dass sie auch unterhalb des Gefrierpunkts von Wasser bei 0°C flüssig und das Membrankissen damit verformbar bleibt. Vorteilhafterweise bleibt die Kühlflüssigkeit bis zu einer Temperatur unterhalb von -35°C flüssig, sodass das Membrankissen auch in einem Gefrierfach verwendet werden kann. Unter „Sole“ als Beispiel für eine Kühlflüssigkeit wird eine wässrige Lösung von mindestens einem Salz verstanden, die mindestens 14 g, insbesondere mindestens 200 g, bevorzugt mindestens 400 g, gelöster Stoffe pro 1 kg Wasser enthält, beispielsweise eine Calciumchlorid-Sole.
[0012] Bevorzugt hat das Membrankissen derartige Dimensionen, dass es in den Innenraum im Gehäuse passt. Gleichzeitig soll im Innenraum noch Platz für das Behältnis, insbesondere eines der oben beschriebenen üblichen Behältnisse mit den genannten Abmessungen, sein. Das Membrankissen ist, insbesondere in Bezug auf Dimensionen und Verformbarkeit, bevorzugt also derart gestaltet, dass in dem Innenraum zusätzlich zu dem Membrankissen ein Aufnahmeraum für ein solches übliches Behältnis mit einem Volumen zwischen 0.2 1 und 1.5 1 vorhanden ist oder durch Verformung des Kissens gebildet werden kann.
[0013] Weiterhin umfasst das Membrankissen eine Membran mit einer Wärmeleitfähigkeit grösser als 0.2 W m<-1>K<-1>, insbesondere im Bereich von 1 bis 5 W m<-1>K<-1>. Dies ermöglicht einen schnellen Wärme- bzw. Kältetransport zwischen Membrankissen und dem Behältnis mit der zu kühlenden Flüssigkeit. Unter „Membran“ wird dabei z.B. eine Folie verstanden, welche insbesondere undurchlässig für die Kühlflüssigkeit ist. Die Membran kann beispielsweise ein Silikon umfassen. Ausserdem ist die Membran vorteilhafterweise elastisch dehnbar, d.h. Dehnungen von bis zu mindestens 10% sind reversibel. Silikone sind beispielsweise um bis zu 200%, insbesondere bis zu 800%, reversibel elastisch dehnbar. Bevorzugt ist die Membran also in diesem Bereich und insbesondere um 300% bis 400% reversibel elastisch dehnbar.
[0014] In einer Ausführungsform umfasst die Membran einen ersten Bereich, in dem die Membran weniger als 1 mm dick ist. Dieser Bereich kann speziell zum Anliegen an dem Behältnis vorgesehen sein, da der Wärmetransport durch eine dünne Membran höher ist als durch eine dicke Membran. Es kann sein, dass die Membran einen zweiten Bereich umfasst, in dem die Membran mindestens 1 mm dick ist. Ein solcher dickerer zweiter Bereich hat den Vorteil, dass die Membran robuster ist, z.B. gegen Beschädigung oder Abnutzung. Aus einer ähnlichen Motivation heraus kann die Membran einen glasfaserverstärkten Bereich umfassen. Dieser kann - muss aber nicht - mit dem ersten Bereich und/oder dem zweiten Bereich überlappen. Weiterhin kann die Membran auf einem Teil ihrer Oberfläche antihaft-behandelt sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft für den Teil der Oberfläche, welche im Gebrauch an dem Behältnis anliegt und/oder beim Einlegen des Behältnisses mit dem Behältnis in Kontakt kommt. Durch die AntihaftBehandlung gleitet das Behältnis beim Einlegen besser an dem Membrankissen entlang, wodurch wiederum das Membrankissen wieder vor Beschädigung, z.B. durch übermässigen Dehnung oder Perforation, geschützt ist. Unter „Antihaft-Behandlung“ wird dabei sowohl eine Behandlung im engeren Sinne verstanden, z.B. eine Behandlung von Silikon mit Fluor, als auch eine Antihaft-Beschichtung, z.B. mit einer Fluorid-Beschichtung.
[0015] In einer Ausführungsform umfasst das Membrankissen ein erstes und ein zweites Kompartiment, die insbesondere von der Membran und einer inneren Membran zwischen dem ersten und dem zweiten Kompartiment abgeschlossen sind. Dabei ist das erste Kompartiment mit einer ersten Kühlflüssigkeit gefüllt, die einen ersten Gefrierpunkt, d.h. die Gefriertemperatur unter Umgebungsbedingungen, aufweist; das zweite Kompartiment ist mit einer zweiten Kühlflüssigkeit gefüllt, die einen zweiten Gefrierpunkt aufweist. Bevorzugt liegt der erste Gefrierpunkt tiefer als der zweite Gefrierpunkt. Insbesondere ist der erste Gefrierpunkt unterhalb von -25°C, insbesondere unterhalb von -35°C. Der zweite Gefrierpunkt liegt bevorzugt zwischen -8°C und -20°C. Wird ein solches Membrankissen in ein Kühlfach mit einer üblichen Kühltemperatur von -20°C bis -25°C, insbesondere bis -35°C, gelegt, so gefriert die zweite Kühlflüssigkeit, während die erste Kühlflüssigkeit flüssig bleibt. Dies hat den Effekt, dass beim Kühlen des Behältnisses mit der Flüssigkeit auch die Latenzwärme der zweiten Kühlflüssigkeit zur Verfügung steht. Dadurch können beispielsweise mehrere Behältnisse in kurzer Zeit nacheinander gekühlt werden. Verschiedene Gefrierpunkte können bei einer Sole beispielsweise über verschiedene Salzkonzentrationen oder allgemein über ein Beimischen einer Flüssigkeit mit tiefem Gefrierpunkt, z.B. Ethanol, erreicht werden.
[0016] Vorteilhafterweise sind die beiden Kompartimente so angeordnet, dass sich das erste Kompartiment über die Membran in direktem Kontakt mit dem Behältnis befindet, also „innen“, d.h. bei kleineren Radien, liegt, und das zweite Kompartiment zwischen dem ersten Kompartiment und dem Gehäuse liegt, also „aussen“, d.h. bei grösseren Radien. Durch die Zirkulation der nicht-gefrorenen ersten Kühlflüssigkeit wird eine optimale Kühlung des Behältnisses erzielt.
[0017] In einer Ausführungsform umfasst das Gehäuse mindestens zwei Gehäuseteile. Das Gehäuse ist dann zur Aufnahme oder Entnahme des Behältnisses öffenbar. Bevorzugt kann das Gehäuse entlang einer Zylinderachse, also längs, geöffnet werden, was das Einlegen und/oder Herausnehmen des Behältnisses erleichtert. Ausserdem können die Gehäuseteile aufklappbar oder auseinandernehmbar sein. Es ist bevorzugt, dass an den mindestens zwei Gehäuseteilen je ein Membrankissen befestigt ist. So berührt das eingelegte Behältnis auf einem möglichst grossen Teil, vorteilhafterweise auf über 50%, insbesondere über 75%, seiner Oberfläche das Membrankissen, was wiederum den Wärme- bzw. Kältetransport erhöht bzw. beschleunigt.
[0018] In einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Kühlmedium ein Fluid, insbesondere Luft. Dabei weist das Gehäuse zur Zirkulation des Fluids Öffnungen in den Innenraum auf. Vorteilhafterweise befinden sich die Öffnungen an gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses, insbesondere an den Längsseiten. Dies verbessert die Zirkulation des Fluids und damit den Wärme- bzw. Kältetransport. Beispielsweise kann das Gehäuse im Fall eines zylinderförmigen Innenraums an den beiden sich axial gegenüberliegenden Seiten jeweils mindestens eine Öffnung haben oder mindestens eine dieser beiden Seiten kann ganz offen sein. Bevorzugt umfasst ein Material des Gehäuses ein Metall, z.B. Edelstahl oder Aluminium.
[0019] In einer Ausführungsform ist das Gehäuse zum Innenraum hin mit einer Beschichtung beschichtet, die weicher ist als das Gehäuse. Dies dient dem Schutz des eingelegten Behältnisses, das dadurch insbesondere vor Verkratzen und vor einem möglichen Bruch geschützt wird. Vorteilhafterweise weist die Beschichtung eine Härte zwischen 20 und 95 Shore A, insbesondere zwischen 60 und 80 Shore A, auf. Beispielsweise kann die Beschichtung Silikon umfassen. Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Beschichtung eine Wärmeleitfähigkeit grösser als 0.2 W m<-1>K<-1>, insbesondere im Bereich von 1 bis 5 W m<-1>K<-1>, aufweist, wie es z.B. spezielle Silikone tun. Für einen hohen Wärmetransport zwischen Behältnis und Gehäuse ist es ausserdem wünschenswert, dass die Beschichtung zwischen 0.02 und 1 mm dick ist.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform weist das Gehäuse eine genügend grosse Wärmekapazität auf, um genug Kälte für die Flüssigkeit speichern zu können. Dies verhindert eine Wärmeabgabe an ein in der Umgebung befindliches Kühlgut, was ansonsten durch ein Antauen beschädigt werden könnte. Die Wärmekapazität beträgt bevorzugt mindestens 50 kJ, insbesondere mindestens 125 kJ. Dieses Erfordernis lässt sich in eine erforderliche Mindestmass des Gehäuses umrechnen: Im Fall von Aluminium entsprechen 125 kJ Wärmekapazität ca. 7 kg Masse. Aus praktischen Gründen wir eine Masse zwischen 1 und 4 kg, insbesondere 3 kg, Aluminium bevorzugt. Die weitere erforderliche Kühle wird dann insbesondere von umgebenden Gefriergut und/oder von einem Kompressor des Kühlfachs entnommen.
[0021] Während die erste und die zweite vorteilhafte Ausführungsform oben separat beschrieben sind, so sind ihre Merkmale doch kombinierbar. Beliebige Kombinationen der genannten Merkmale gehören daher ebenfalls zur vorliegenden Erfindung.
[0022] Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Kühlung eines Behältnisses für eine Flüssigkeit, insbesondere für ein Getränk. Die Anordnung ist dabei bevorzugt in einem Kühlfach, z.B. in einem Kühlschrank oder in einer Gefriertruhe, eingebaut. Die Anordnung umfasst einerseits die Vorrichtung gemäss den obigen Ausführungen und andererseits einen Antrieb, der dazu ausgestaltet ist, die Vorrichtung zu rotieren. Die Rotation kann dabei beispielsweise intermittierend oder alternierend stattfinden, also mit Unterbrüchen, während denen die Vorrichtung nicht rotiert, oder mit mindestens einem Wechsel der Rotationsrichtung. In einer bevorzugten Ausführungsform geschieht das Rotieren des Gehäuses mit einer Rotationsgeschwindigkeit im Bereich von 100 bis 500 rpm, insbesondere mit 240 rpm. Dabei kann die Rotationsrichtung des Gehäuses beispielsweise mit einem Wechseltakt alternieren, insbesondere wobei die Dauer pro Rotationsrichtung zwischen 5 und 10 s beträgt. Jegliches Ändern der Rotationsgeschwindigkeit oder Rotationsrichtung hat den Effekt, eine gute Durchmischung der Flüssigkeit in dem Behältnis, das sich in der Vorrichtung befindet, und damit einen erhöhten Wärmetransport gegenüber einem stationären Zustand zu gewährleisten, wohingegen sich bei einer gleichbleibenden Rotation nach einiger Zeit wiederum ein stationärer Zustand in der Flüssigkeit einstellt und damit der Wärmetransport zur kühleren Umgebung, insbesondere zum Kühlmedium, geringer wird.
[0023] In einer Ausführungsform ist ein erster Teil der Anordnung fest in dem Kühlfach verbaut, ein zweiter Teil ist herausnehmbar gestaltet. Der erste Teil umfasst beispielsweise den Antrieb, insbesondere einen Motor und ein Teil eines Getriebes. Der zweite Teil kann das Gehäuse und eventuell eine Gehäusehalterung umfassen. Bei mehr Platzbedarf im Kühlfach kann der zweite Teil also ganz aus dem Kühlfach entnommen werden. Weiterhin kann der erste Teil ein Schubfach, insbesondere eine Schublade beispielsweise auf einer Teleskopschiene, umfassen. Dadurch wird das Herausnehmen des zweiten Teils vereinfacht.
[0024] In einer Ausführungsform, insbesondere wobei die Vorrichtung gemäss der obigen zweiten vorteilhaften Ausführungsform ausgestaltet ist, bei der das Kühlmedium ein Fluid umfasst, umfasst die Anordnung zudem ein Fördermittel, insbesondere einen Ventilator, zum Zirkulieren des Fluids durch den Innenraum der Vorrichtung. Dies ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn sich die Anordnung in einem Kühlfach, z.B. eines Kühlschranks oder einer Gefriertruhe, oder in einem anderen System befindet, welches ein Fluid, z.B. kühle Luft, bereitstellt, das kühler ist als das zu kühlende Behältnis. In diesem Sinne kann also ein Ventilator, der in einem Kühlgerät sowieso vorhanden ist, für zum Zirkulieren des Fluids durch den Innenraum der Vorrichtung verwendet werden. Bevorzugt weist der Ventilator zwei Drehgeschwindigkeiten auf, insbesondere eine normale für den Standard-Kühlbetrieb und eine schnellere zum Zirkulieren des Fluids.
[0025] Weiterhin kann der Antrieb ein Reibrad umfassen. Dadurch ist das Gehäuse der Vorrichtung in Kontakt mit dem Reibrad durch den Antrieb rotierbar. Ein solcher Antrieb bietet sich beispielsweise an, wenn die Vorrichtung aus der Anordnung herausnehmbar sein soll. Dies ist insbesondere für eine Vorrichtung gemäss der obigen ersten vorteilhaften Ausführungsform sinnvoll, bei der das Kühlmedium ein Membrankissen umfasst. Grundsätzlich ist aber auch ein anderer Antrieb, z.B. mit Riemen und/oder Zahnrädern, denkbar.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Anordnung eine Auflage, auf der der Antrieb befestigt ist. Bevorzugt ist eine Rotationsachse des Antriebs und/oder der Vorrichtung parallel zu der Auflage. Insbesondere ist es für die vorgestellten Ausführungsformen vorteilhaft, dass die Rotationsachse horizontal verläuft.
[0027] Vorteilhafterweise umfasst die Anordnung weiterhin einen Signalgeber, der dazu eingerichtet ist, ein Signal zu geben, wenn der Kühlvorgang abgeschlossen ist, d.h. die Flüssigkeit eine gewünschte Temperatur erreicht hat. In einer Ausführungsform umfasst das Signal einen Signalton, der von der Anordnung oder dem Kühlgerät, in dem die Anordnung verbaut ist, ausgegeben wird. In einer anderer Ausführungsform sendet die Anordnung ein erstes Signal an ein entferntes Gerät, beispielsweise ein Mobiltelefon, das einen Programmcode, z.B. eine App, umfasst, die dann ein zweites Signal, insbesondere als Ton oder als Benachrichtigung auf einem Display, ausgibt. Vorteilhafterweise wird das Gehäuse auch nach der Ausgabe des Signals weiter rotiert, bis das Behältnis aus dem Gehäuse entnommen wird. Dadurch wird ein Schaumrisiko wegen Eisbildung auf einer Innenseite des Behältnisses vermieden.
[0028] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Anordnung eine Messeinheit zur Messung einer Temperatur der Flüssigkeit, die insbesondere durch eine Oberflächentemperatur des Behältnisses angenähert wird. Die Messeinheit kann beispielsweise ein Infrarotthermometer umfassen, der die Oberflächentemperatur misst. Bevorzugt wird dabei der Emissionsgrad erkannt und somit wird eine korrekte Messung der Oberflächentemperatur sichergestellt. Vorteilhafterweise ist die Messeinheit in einer Wand des Kühlfachs eingebaut, sodass kein Strom oder kein Kabel für das Gehäuse benötigt ist. Weiterhin ist es vorteilhaft, dass das Gehäuse ein Loch umfasst, durch das die Messeinheit via Infrarot die Oberflächentemperatur messen kann.
[0029] Ausserdem kann die Messeinheit einen Sensor auf oder in der Membran des Kissens umfassen. Ein solcher Sensor kann beispielsweise über RFID oder über Bluetooth mit einer Steuereinheit kommunizieren. Vor der Kühlflüssigkeit, insbesondere vor der Sole, kann der Sensor durch eine Silikonschicht geschätzt werden. Vorteilhafterweise ist eine Position des Sensors auf dem Kissen gekennzeichnet, sodass ein Benutzer das Behältnis an einer für die Temperaturmessung geeigneten Position einlegen kann. Zum Behältnis hin ist der Sensor bevorzugt mit wenig, insbesondere höchstens 0.1 mm, Silikon bedeckt, sodass ein guter thermischer Kontakt zum Behältnis besteht, was wiederum eine genaue und zuverlässige Temperaturmessung ermöglicht.
[0030] Weiterhin umfasst die Anordnung vorteilhafterweise ein Bedienelement zur Einstellung einer gewünschten Kühltemperatur, also insbesondere der Oberflächentemperatur des Behältnisses, die erreicht werden soll. Dieses Bedienelement kann beispielsweise an der Anordnung selbst, an dem Kühlgerät oder an dem genannten entfernten Gerät, z.B. in Form einer App, angebracht sein und erleichtert die Bedienung der Anordnung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0031] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung gemäss einer ersten Ausführungsform der Erfindung samt eingelegtem Behältnis; Fig. 2 einen Querschnitt der Vorrichtung gemäss Fig. 1; Figs. 3a bis 3c Längsschnitte der Vorrichtung gemäss Fig. 1 mit verschiedenen eingelegten Behältnissen; Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung gemäss einer zweiten Ausführungsform der Erfindung samt eingelegtem Behältnis; Fig. 5 einen Querschnitt der Vorrichtung gemäss Fig. 4; Fig. 6 eine schematisierte Ansicht einer Anordnung gemäss einer Ausführungsform der Erfindung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Erste vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung
[0032] Die Figs. 1 bis 3c zeigen verschiedene schematisierte Ansichten einer Vorrichtung zur Kühlung eines Behältnisses für eine Flüssigkeit, insbesondere für ein Getränk, gemäss einer ersten vorteilhaften Ausführungsform. Dabei umfasst die Vorrichtung 1 ein Gehäuse 2 mit einem Innenraum 3. In den Innenraum kann das Behältnis 4, z.B. eine Getränkedose oder -flasche eingelegt werden, siehe Fig. 1. Das Gehäuse 2 kann aufklappbar sein, z.B. entlang der Längsachse wie in Fig. 1. Das dargestellte Gehäuse 2 und der Innenraum 3 sind zylinderförmig.
[0033] Im Allgemeinen können das Gehäuse 2 und der Innenraum 3 auch andere Formen haben. Ausserdem kann das Gehäuse 2 so gestaltet sein, dass es auf andere Weise öffenbar ist, z.B. durch Aufschrauben oder durch Auseinandernehmen verschiedener Gehäuseteile, sodass das Behältnis 4 hineingelegt und herausgenommen werden kann. Grundsätzlich sind aber ein einfacher Öffnungsmechanismus, der z.B. von Hand innerhalb einer Sekunde betätigt werden kann, und /oder ein Gehäuse 2 mit einem runden Querschnitt sinnvoll, welcher das Rotieren bzw. Abrollen der Vorrichtung 1 erleichtert. Das Gehäuse 2 kann z.B. einen kälteresistenten Kunststoff, der insbesondere bis zu einer Temperatur von -35°C hinab unverändert bleibt, z.B. PA6/12, PEHD, LLDPE oder ein Thermoplastelastomer, oder ein Metall, z.B. Aluminium oder Edelstahl, umfassen.
[0034] Der kreisförmige Pfeil in Fig. 1 deutet an, dass die Vorrichtung 1 zur Kühlung des eingelegten Behältnisses 4 rotierbar ist. Das Rotieren des Gehäuses 2 und damit auch des Behältnisses 4 führt zu Strömungen der Flüssigkeit im Behältnis 4 und damit zu einem Austausch der an der von aussen gekühlten Behältniswand anliegenden Flüssigkeitsschicht mit der Flüssigkeit im Zentrum des Behältnisses 4. Durch den Massentransport wird der Wärme- bzw. Kältetransport erhöht und somit der Kühlvorgang beschleunigt. Der Wärme- bzw. Kältetransport kann weiter erhöht werden, indem das Gehäuse 2 intermittierend, also mit Unterbrechungen oder verschiedenen Geschwindigkeiten, oder auch alternierend, also mit mindestens einem Wechsel der Rotationsrichtung, rotiert wird. Die Rotationsgeschwindigkeit liegt dabei bevorzugt zwischen 100 und 500 rpm, insbesondere 240 rpm. Die Dauer der intermittierenden oder alternierenden Intervalle beträgt bevorzugt zwischen 1 und 20 s, insbesondere zwischen 5 und 10 s.
[0035] Die Fig. 2 zeigt die Vorrichtung 1 gemäss Fig. 1 in geschlossenem Zustand und ebenfalls mit eingelegtem Behältnis 4. Dabei sind auch ein bzw. zwei Membrankissen 5 gezeigt (in Fig. 1 nicht gezeigt), welche als Kühlmedium ebenfalls in dem Innenraum 3 des Gehäuses 2 aufgenommen sind. In der Ausführungsform von Fig. 2 befindet sich in jeder der beiden Teile des Gehäuses 2 ein Membrankissen 5. Das Membrankissen 5 umfasst eine Membran 6, z.B. aus einem Silikon. Das Membrankissen 5 ist plastisch oder elastisch verformbar, insbesondere reversibel verformbar unter Dimensionsänderungen von 1 cm, sodass es sich in seiner Form an das Behältnis 4 anpassen kann. Bevorzugt hat das Membrankissen 5 den Querschnitt einer Bohne wie gezeigt. Dies ermöglicht eine grosse Kontaktfläche zwischen dem Behältnis 4 und dem Membrankissen 5, welches kälter ist als das Behältnis 4, da es vorher gekühlt wurde, z.B. in einem Kühlfach.
[0036] Weiterhin zeigt die Fig. 2 die Membran 6 als gestrichelte Linie auch in ihrer Ruheposition 6' ohne eingelegtes Behältnis 4. Bevorzugt ist das Membrankissen 5 mit einer Kühlflüssigkeit gefüllt, welche insbesondere flüssig ist bis hinab zu einer Temperatur von -35°C. Die Kühlflüssigkeit kann z.B. eine Sole umfassen, z.B. eine Calciumchlorid-Sole. Die Membran 6 ist vorteilhafterweise elastisch verformbar, also reversibel verformbar unter Dehnungen um bis zu 10%, insbesondere um bis zu 200%. Weiterhin hat die Membran 6 bevorzugt eine hohe Wärmeleitfähigkeit, insbesondere über 0.2 W m<-1>K<-1>, insbesondere im Bereich von 1 bis 5 W m<-1>K<-1>. Dadurch wird der Wärme- bzw. Kältetransport zwischen Kühlflüssigkeit und Behältnis 4 erhöht und der Kühlvorgang verkürzt. Beispielhafte Kühlungsgeschwindigkeiten, die mit der beschriebenen Vorrichtung erreicht werden, liegen im Bereich zwischen 8 und 10 K/min für eine Aludose mit z.B. 0.33 1 Getränkeinhalt, während dieselbe Aludose lediglich um weniger 0.5 K/min gekühlt wird, wenn man sie einfach in ein Kühlfach, z.B. in der Gefriertruhe, legt. Die Kühldauer kann also um mehr als einen Faktor 10 verbessert werden.
[0037] Die Figs. 2 und 3 zeigen ausserdem die Dimensionen des Innenraums 3 des Gehäuses 2 sowie des Behältnisses 4. Das Behältnis 4 hat einen Durchmesser db und eine Länge bzw. Höhe lb. Der Innenraum 3 hat einen Durchmesser di > db und eine Länge li > lb. In der obigen allgemeinen Beschreibung wird die Richtung des Durchmessers als „radiale Richtung“ und diejenige der Länge bzw. Höhe als „axiale Richtung“ bezeichnet. Typische Werte für den Durchmesser db und die Länge bzw. Höhe lb des Behältnisses 4 sind in der obigen allgemeinen Beschreibung angegeben. Ausser den genannten Bedingungen di > db und li > lb, sodass das Behältnis 4 in den Innenraum 3 hineinpasst, sind folgende Überlegungen relevant: Einerseits müssen das oder die Membrankissen 5 neben dem Behältnis 4 in dem Innenraum 3 Platz finden. Die Figs. 3a bis 3c zeigen Längsschnitte durch die Vorrichtung der Figs. 1 und 2, wobei verschiedene Behältnisse 4 in den Innenraum 3 eingelegt sind. In Fig. 3a ist das Behältnis 4 eine Weinflasche, z.B. mit 0.75 1 Fassungsvermögen, in Fig. 3b eine Dose, z.B. mit einem Fassungsvermögen von 0.2 oder 0.33 l, in Fig. 3c eine PET-Flasche mit einem Fassungsvermögen von 1.5 l. Bevorzugt lässt sich die Vorrichtung 1 zur Kühlung sämtlicher dieser Behältnisse verwenden. Dies bedeutet, dass ein Volumen Vk des oder der Membrankissen 5 höchstens dem Volumen Vi des Innenraums 3 minus dem Volumen Vb des grössten vorgesehenen Behältnisses, im Beispiel desjenigen der 1.5 1 PET-Flasche in Fig. 3c, entsprechen darf, Vk ≤ Vi - Vb.
[0038] Andererseits soll bevorzugt auch ein kleines Behältnis, im Beispiel die 0.2 1 Dose in Fig. 3b, vom Membrankissen 5 fest gehalten werden, sodass es bei der Rotation nicht verrutscht. Gleichzeitig soll die Kontaktfläche zwischen Membrankissen 5 und Behältnis 4 für einen hohen Wärme- bzw. Kältetransport möglichst gross sein und bevorzugt über 50%, insbesondere über 75%, der Behältniswand ausmachen.
[0039] Eine weitere Überlegung betrifft die Kältekapazität des Membrankissens 5: Bevorzugt reicht diese zumindest zur Kühlung einer 1.5 1 PET-Flasche oder 0.75 1 Glasflasche von Raumtemperatur, insbesondere von 25°C, auf 5°C. Das Membrankissen 5 kann dabei je nach Kühlfach auf eine Ausgangstemperatur bis zu -35°C, insbesondere bis zu -18°C bis -25°C, hinab gekühlt sein.
[0040] Ein Beispiel: Geht man davon aus, dass die Flüssigkeit, z.B. das Getränk, im Behältnis 4 die gleiche spezifische Wärmekapazität aufweist wie die Kühlflüssigkeit im Membrankissen 5, und vernachlässigt man andere Wärmekapazitäten, insbesondere die der Behältniswand und die der Membran 6, so kann die obige Endtemperatur des Behältnisses von 5°C von einem Membrankissen mit (i) 1.5 1 Kühlflüssigkeit mit einer Ausgangstemperatur von - 15°C oder mit (ii) ca. 0.75 1 Kühlflüssigkeit mit einer Ausgangstemperatur von -35°C erreicht werden. Die Dimensionen des Gehäuses 2 bzw. des Innenraums 3 sowie des Membrankissens 4 sind entsprechend zu wählen. Beispielmasse sind in der obigen allgemeinen Beschreibung angegeben.
[0041] Für eine einfache Handhabung sind das bzw. die Membrankissen 5 bevorzugt mit dem Gehäuse 2 bzw. den Gehäuseteilen verbunden, z.B. herausnehmbar oder hineingeklebt. Weiterhin kann die Membran 6 verschieden dicke Bereiche umfassen. Insbesondere kann die Membran 6 einen ersten Bereich mit einer Dicke von kleiner als 1 mm für eine hohe Wärmeleitfähigkeit und bevorzugt auch einen zweiten Bereich mit einer Dicke von mindestens 1 mm für eine hohe Stabilität umfassen. Ausserdem kann die Membran 6 einen antihaft-behandelten Bereich umfassen, z.B. mit einer Fluorid-Beschichtung, sodass die Gleitfähigkeit des Behältnisses 4 auf der Membran 6 erhöht ist für ein leichteres Einlegen bzw. Herausnehmen des Behältnisses 4 und/oder einen Schutz der Membran 6 vor Beschädigung.
Zweite vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung
[0042] Die Figs. 4 und 5 zeigen schematisierte Ansichten einer Vorrichtung zur Kühlung eines Behältnisses für eine Flüssigkeit, insbesondere für ein Getränk, gemäss einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform. Auch diese Vorrichtung 11 ist zur Beschleunigung der Kühlung rotierbar. Ebenso sind weitere Merkmale und Eigenschaften, die im Zusammenhang mit der ersten vorteilhaften Ausführungsform beschrieben sind, auch auf die zweite vorteilhafte Ausführungsform anwendbar.
[0043] Wie bei der ersten vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Vorrichtung 11 ein Gehäuse 12, bevorzugt mit einer zylinderförmigen Aussenfläche, und einen Innenraum 13 in dem Gehäuse 12, der ein Behältnis 14 und ein Kühlmedium aufnehmen kann. In diesem Fall ist das Kühlmedium ein Fluid 15, insbesondere Luft, in dem Innenraum 13.
[0044] Weiterhin umfasst das Gehäuse 12 bevorzugt mindestens eine Öffnung 17, damit das Fluid besser durch den Innenraum 13 zirkulieren kann und mit einer gekühlten Umgebung ausgetauscht werden kann. Vorteilhaft ist ausserdem, dass mindestens zwei Öffnungen 17 auf verschiedenen, insbesondere einander gegenüberliegenden, Seiten des Gehäuses 12 angeordnet sind. Im Beispiel der Fig. 4 sind die Öffnungen 17 an den Stirnseiten, also axial einander gegenüberliegenden Seiten, des zylinderförmigen Gehäuses 12 angeordnet. Alternativ könnte man mindestens eine solche Seite vollkommen offen lassen, also als eine grosse Öffnung 17 gestalten.
[0045] Zur weiteren Erhöhung der Zirkulation des Fluids 15 durch den Innenraum 13 kann die Vorrichtung 11 der Fig. 4 ein Fördermittel 16, insbesondere einen Ventilator, umfassen. Alternativ kann das Fördermittel 16 auch in der Anordnung gemäss Fig. 6 umfasst sein anstatt in der Vorrichtung gemäss Fig. 4. Insbesondere ist ein standardmässig in einem Kühlgerät z.B. für eine No-Frost-Funktion vorhandener Lüfter als Fördermittel 16 verwendbar.
[0046] In Verbindung mit dem Fördermittel 16 und den Öffnungen 17 wirkt der Innenraum 13 wie ein Windkanal, wobei das Fluid 15 durch seine Zirkulation, insbesondere über die Aussenfläche des Behältnisses 14, das Behältnis effizient und schnell kühlt. Als beispielhafte Kühlgeschwindigkeit wird mit einer solchen Vorrichtung in Rotation bei einer Aludose eine Kühlungsgeschwindigkeit von 2 K/min erreicht anstelle von weniger als 0.5 K/min, wenn man die Aludose in Ruhe in das Kühlfach legt.
[0047] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch die Vorrichtung 11 der Fig. 4 mit eingelegtem Behältnis 14. Dabei sind als Dimensionen der Durchmesser db des Behältnisses 14 und der Durchmesser di > db des Innenraums 13 eingezeichnet. Die Dimensionen des Innenraums 13 sind wiederum so gewählt, dass übliche Behältnisse mit den oben angegebenen Abmessungen hinein passen.
[0048] Das Gehäuse 12 umfasst bevorzugt ein Metall, z.B. Aluminium oder Edelstahl. Die Dicke des Gehäuses 12 ist vorteilhafterweise so gewählt, dass seine Kältekapazität mindestens für eine 1.5 1 PET-Flasche oder eine 0.75 1 Glasflasche ausreicht. Wie oben gezeigt, führt diese Überlegung im Fall von Aluminium zu einer Masse des Gehäuses von ungefähr 7 kg. Bevorzugt umfasst das Gehäuse aber nur 1 bis 2 kg Aluminium. Insbesondere kann ein solches Behältnis ein Aluminiumrohr umfassen, das zur Erhöhung der Kältekapazität mit 1 bis 2 kg Wasser oder Eis befüllt ist. So ist weiteres Kühlgut, das sich im gleichen Kühlfach befindet wie die Vorrichtung 11, von dem zu Beginn des Kühlvorgangs z.B. raumtemperierten Behältnis 14 abgeschirmt und somit gegen ungewolltes Auftauen geschützt.
[0049] Weiterhin kann das Gehäuse 12 auf der Innenseite, also zum Innenraum 13 hin, mit einer Beschichtung 18 beschichtet sein, die weicher ist als das Gehäuse 12 selbst und insbesondere eine Härte im Bereich zwischen 20 und 95 Shore A aufweist. Die Beschichtung 18 umfasst bevorzugt Silikon. So wird das Behältnis 14 beim Einlegen und während der Rotation nicht beschädigt. Ausserdem wird damit ein besserer Kontakt zwischen dem Behältnis 14 und dem Gehäuse 12 hergestellt. Bevorzugt ist die Beschichtung 18 zwischen 0.02 und 1 mm dick und/oder hat eine Wärmeleitfähigkeit zwischen 0.2 und 5 W m<-1>K<-1>.
[0050] Im Allgemeinen sind die erste und zweite vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung oder verschiedene Merkmale derselben auch kombinierbar und in der vorliegenden Erfindung umfasst.
Vorteilhafte Ausführungsform der Anordnung
[0051] Fig. 6 zeigt eine schematische Ansicht einer Anordnung zur Kühlung eines Behältnisses für eine Flüssigkeit, insbesondere für ein Getränk, gemäss der vorliegenden Erfindung. Die Anordnung 21 umfasst eine Vorrichtung gemäss der obigen Beschreibung, insbesondere eine Vorrichtung 1 oder 11 gemäss der ersten oder zweiten vorteilhaften Ausführungsform. Ausserdem umfasst die Anordnung 21 einen Antrieb, der dazu ausgestaltet ist, die Vorrichtung 1/11 zu rotieren. Insbesondere ist der Antrieb so gestaltet, dass die Vorrichtung - wie oben beschrieben - intermittierend oder alternierend rotiert werden kann.
[0052] Der Antrieb kann beispielsweise ein Reibradantrieb sein, der ein Reibrad 22, z.B. mit einer Gummibeschichtung, umfasst, das zum Rotieren der Vorrichtung 1/11 in Kontakt mit derselben steht. Das Reibrad 22 wird von einem Motor 23 angetrieben. Ausserdem kann der Antrieb eine Steuereinheit 24 umfassen, die dazu ausgestaltet ist, den Motor 23 zu steuern. Insbesondere ist die Steuereinheit 24 so ausgestaltet, dass sie die Geschwindigkeit und/oder die Drehrichtung des Motors 23 für eine intermittierende oder alternierende Rotation der Vorrichtung 1/11 steuert.
[0053] Bevorzugt ist der Antrieb auf einer Unterlage 25 angebracht, die insbesondere horizontal, also senkrecht zur Erdanziehung, angeordnet ist. Beispielsweise kann die Unterlage Teil eines Kühlgeräts sein. Vorteilhafterweise verläuft die Achse, um die die Vorrichtung 1/11 von dem Antrieb rotiert wird, parallel zu der Unterlage 25, also insbesondere horizontal. Die Vorrichtung kann dabei aus der Anordnung 21 herausnehmbar sein, insbesondere im Fall der ersten vorteilhaften Ausführungsform, siehe Figs. 1 bis 3c; sie kann aber auch fest in der Anordnung 21 verbaut sein, insbesondere in der zweiten vorteilhaften Ausführungsform, siehe Figs. 4 und 5.
[0054] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.

Claims (10)

1. Vorrichtung zur Kühlung eines Behältnisses (4, 14) für eine Flüssigkeit, insbesondere für ein Getränk, umfassend – ein Gehäuse (2, 12), – einen im Gehäuse (2, 12) angeordneten Innenraum (3, 13) zur Aufnahme des Behältnisses (4, 14) und eines Kühlmediums, wobei das Gehäuse (2, 12) zur Verkürzung einer Kühldauer rotierbar ist.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, wobei das Gehäuse (2, 12) eine zylinderförmige Aussenfläche aufweist.
3. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Innenraum (3, 13) eine zylinderförmige Aussenfläche aufweist, wobei eine axiale Länge lides Innenraums (3, 13) entlang einer Zylinderachse grösser ist als ein Durchmesser di in radialer Richtung, insbesondere wobei der Innenraum (3, 13) entlang einer Zylinderachse eine axiale Länge li im Bereich von 10 bis 50 cm aufweist, und/oder insbesondere wobei der Innenraum (3, 13) in radialer Richtung einen Durchmesser di im Bereich von 5 bis 15 cm aufweist, und/oder insbesondere wobei der Innenraum (3, 13) radial zur axialen Länge li geschlossen ist.
4. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche mit einem Membrankissen (5) als Kühlmedium, wobei das Membrankissen (5) zum Anpassen an das Behältnis (4) plastisch oder elastisch verformbar ist, insbesondere wobei das Membrankissen (5) mit einer Kühlflüssigkeit, insbesondere einer Sole, gefüllt ist.
5. Vorrichtung gemäss Anspruch 4, wobei das Membrankissen (5) eine Membran (6) mit einer Wärmeleitfähigkeit grösser als 0.2 W m<-1>K<-1>, insbesondere im Bereich von 1 bis 5 W m<-1>K<-1>, umfasst, insbesondere wobei die Membran (6) ein Silikon umfasst, und/oder insbesondere wobei die Membran (6) elastisch dehnbar ist.
6. Vorrichtung gemäss Anspruch 5, wobei die Membran (6) einen ersten Bereich umfasst, in dem die Membran weniger als 1 mm dick ist, insbesondere zum Anliegen an dem Behältnis (4), insbesondere wobei die Membran einen zweiten Bereich umfasst, in dem die Membran (6) mindestens 1 mm dick ist, und/oder insbesondere wobei die Membran (6) einen glasfaserverstärkten Bereich umfasst, und/oder insbesondere wobei die Membran (6) auf einem Teil ihrer Oberfläche antihaft-behandelt ist, insbesondere mit einer Fluorid-Beschichtung versehen ist.
7. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (2) mindestens zwei Gehäuseteile umfasst, wobei das Gehäuse (2) zur Aufnahme oder Entnahme des Behältnisses (4), insbesondere entlang einer Zylinderachse, öffenbar ist, insbesondere wobei die Gehäuseteile aufklappbar oder auseinandernehmbar sind, und/oder insbesondere wobei an den mindestens zwei Gehäuseteilen je ein Membrankissen (5) befestigt ist.
8. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche mit einem Fluid (15), insbesondere Luft, als Kühlmedium, wobei das Gehäuse zur Zirkulation des Fluids (15) Öffnungen (17) in den Innenraum (13) aufweist, insbesondere wobei sich die Öffnungen (17) an gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses befinden, insbesondere an den Längsseiten, und/oder insbesondere wobei ein Material des Gehäuses (12) ein Metall umfasst.
9. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (12) zum Innenraum (13) hin mit einer Beschichtung (18) beschichtet ist, die weicher ist als das Gehäuse (12), insbesondere wobei die Beschichtung (18) eine Härte zwischen 60 und 95 Shore A aufweist, und/oder insbesondere wobei die Beschichtung (18) Silikon umfasst, und/oder insbesondere wobei die Beschichtung (18) eine Wärmeleitfähigkeit grösser als 0.5 W m<-1>K<-1>, insbesondere im Bereich von 1 bis 5 W m<-1>K<-1>, aufweist, und/oder insbesondere wobei die Beschichtung (18) zwischen 0.02 und 1 mm dick ist.
10. Anordnung zur Kühlung eines Behältnisses für eine Flüssigkeit, insbesondere für ein Getränk, umfassend – die Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, – einen Antrieb dazu ausgestaltet, die Vorrichtung, insbesondere intermittierend oder alternierend, zu rotieren, – insbesondere ein Fördermittel, insbesondere einen Ventilator, zum Zirkulieren des Fluids durch den Innenraum der Vorrichtung, insbesondere wobei der Antrieb ein Reibrad umfasst, wobei das Gehäuse der Vorrichtung in Kontakt mit dem Reibrad durch den Antrieb rotierbar ist.
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