CH714322A1 - Einstellvorrichtung zur Verstellung eines Abstandes zwischen zwei Walzen. - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einstellvorrichtung zur Verstellung eines Abstandes (a) zwischen zwei Walzen (3, 4) mit jeweils einer Drehachse (9, 10) mit einer Differenzschraube (11) mit einer Längsachse (12), welche an einem ersten Ende ein erstes Gewinde (13) und an einem zweiten Ende ein zweites Gewinde (14) aufweist. Das erste Gewinde (13) und das zweite Gewinde (13, 14) sind mit unterschiedlicher Steigung ausgebildet.
Description
Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Einstellvorrichtung zur Verstellung eines Abstandes zwischen zwei Walzen sowie eine Karde mit einer derartigen Einstellvorrichtung.
[0002] Aus der CH 705 548 A2 ist eine Einsteileinrichtung zur Verstellung eines Abstandes zwischen zwei Walzen einer Karde bekannt. Dabei sind die Walzen über die Seitenschilder mit einem Kraftübertragungsmittel gekoppelt. Das Kraftübertragungsmittel ist als eine Schraubspindel ausgeführt, über welche der Abstand zwischen den Walzen eingestellt werden kann.
Weiter sind aus dem allgemeinen Stand der Technik auch Einstellschrauben bekannt, welche ähnlich der Schraubspindel durch eindrehen der Einstellschraube eine Verstellung eines Abstandes ermöglichen.
Nachteilig an diesen Konstruktionen ist, dass eine Feineinstellung nur durch die Verwendung von speziellen Feingewinden erreicht werden kann und bei einer Sicherung der Einstellung über sogenannte Kontermuttern durch das Gewindespiel eine erneute Verstellung der vorgenommenen Einstellung erfolgt. Ebenfalls sind die bei den bekannten Einsteilvorrichtungen, wie z.B. nach der CH 705 548 A2 zumindest eine Walze in einem verschwenkbaren Schild gehalten und die Walze wird in ihrer Lage um einen Drehpunkt auf die andere Walze zu oder von ihr wegbewegt. Dies hat zur Folge, dass der Punkt auf der Walzenoberfläche an welchem sich der geringste Abstand zwischen den Walzen befindet durch eine Verstellung des Abstandes auf der Walzenüberfläche verschoben wird.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Einstellvorrichtung zur Verstellung eines Abstandes zwischen zwei Walzen zu schaffen, welche eine Verstellung des Abstandes in Bruchteilen von mm ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Einstellvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs.
[0005] Vorgeschlagen wird eine Einsteilvorrichtung zur Verstellung eines Abstandes zwischen zwei Walzen mit jeweils einer Drehachse, wobei die Einstellvorrichtung eine Differenzschraube mit einer Längsachse ist welche an einem ersten Ende ein erstes Gewinde und an einem zweiten Ende ein zweites Gewinde aufweist Das das erste Gewinde und das zweite Gewinde sind mit unterschiedlicher Steigung ausgebildet. Im Gegensatz zu herkömmlichen doppelseitigen Einstellschrauben oder Schraubspindeln sind das erste und das zweite Gewinde nicht gegenläufig ausgebildet. Dadurch wird bei Drehung der Differenzschraube das erste Gewinde in ein dem ersten Gewinde gegenüberliegendes Gewindeloch eingeschraubt und gleichzeitig das zweite Gewinde aus einem dem zweiten Gewinde gegenüberliegenden Gewindeloch herausgeschraubt (oder umgekehrt, abhängig von der Drehrichtung). Durch den Unterschied in den Gewindesteigungen der beiden Gewinde wird beispielsweise die Differenzschraube weiter hineingeschraubt als auf der Gegenseite herausgeschraubt, wodurch sich die beiden Gewindelöcher einander nähern.
[0006] Auch ist es vorteilhaft, wenn zwischen dem ersten Gewinde und dem zweiten Gewinde ein Ansatz zur Kupplung mit einem Werkzeug vorgesehen ist. Dies erleichtert die Drehung der Differenzschraube. Das Werkzeug kann dabei dauerhaft an die Differenzschraube angebracht sein oder bei Bedarf beispielsweise in Form eines Gabelschlüssels durch die Ausbildung der Kupplung mit einer Schlüsselweite angebracht werden. Auch ist es denkbar, die Einstellung des Abstandes durch eine Kopplung der Differenzschraube mit einem Antrieb automatisch auszubilden.
[0007] Vorteilhafterweise weist das erste Gewinde eine Steigung von 1,5 mm und das zweite Gewinde eine Steigung von 1,25 mm auf. Diese Steigungen werden beispielsweise erhalten, wenn das erste Gewinde ein M10 und das zweite Gewinde ein M8 Gewinde ist. Durch eine derartige Ausführungsform wird der Abstand zwischen den Walzen bei einer Vierteldrehung der Differenzschraube um 0,6 mm verändert.
[0008] Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn die Längsachse der Differenzschraube in einer die Drehachsen der Walzen enthaltenden Ebene angeordnet ist. Dadurch werden die Walzen bei einer Drehung der Differenzschraube in ihrem Abstand verändert ohne dass sich die Linien der einander nächstliegenden Punkte auf den beiden Walzenoberflächen verändern.
[0009] Vorzugsweise sind die Walzen in einem jeweiligen Lagerschild drehbar gehalten und die Differenzschraube ist in die Lagerschilde eingeschraubt. Dadurch werden die Lagerschilde durch Drehung der Differenzschraube in ihrem Abstand verändert. Zur Sicherung einer Einstellung sind die Lagerschilde in einem Maschinenrahmen fixierbar gehalten. Durch den Verzicht einer Sicherung der Differenzschraube selbst, kann ein Einfluss des Gewindespiels der Differenzschraube in den Gewindebohrungen der Lagerschilde vermieden werden. Die Befestigung der Lagerschilde am Maschinenrahmen wird beispielsweise mit Langlöchern versehen, was eine Verschiebung der Lagerschilde gegenüber dem Maschinenrahmen ermöglicht. Nach der Einstellung des Abstandes der Walzen, werden die Befestigungen festgezogen und damit die Einstellung fixiert. Die Drehung der Differenzschraube kann rein mechanisch mit einem Werkzeug erfolgen oder auch über einen Antrieb automatisiert werden.
[0010] Bevorzugterweise ist die Einsteilvorrichtung mit einer Anzeige des Abstandes zwischen den Walzen versehen. Dies erleichtert die Einstellung an den einzelnen Lagerstellen der Walzen. Die Anzeige kann dabei rein mechanisch oder auch elektrisch erfolgen, wobei in diesem Fall eine entsprechende Abstandssensorik vorzusehen ist.
[0011] Weiter wird eine Karde mit einer Trommel, einem Vorreisser mit mindesten einer Vorreisserwalze und einer Speisewalze vorgeschlagen, wobei die Speisewalze mit einer Vorreisserwalze zusammenarbeitet und in einem bestimmten Abstand zu dieser angeordnet ist. Zur Einstellung des Abstandes zwischen der Vorreisserwalze und der Speisewalze ist eine Differenzschraube nach obenstehender Beschreibung vorgesehen. Um bei einer Änderung des Abstandes der beiden
CH 714 322 A1
Walzen durch Drehung der Differenzschraube eine Bewegung der Walzen ohne eine Verkantung der Differenzschraube zu ermöglichen, sind die Walzen, respektive deren Lagerschilde in einem Maschinenrahmen in Richtung der Längsachse der Differenzschraube verschieblich geführt.
[0012] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Karde,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Einstellvorrichtung.
[0013] Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Karde 1. Dabei werden die Fasern in der Karde 1 von links nach rechts transportiert. Die Fasern gelangen über eine Füllschacht 2 zu einer Speisung mit einer Speisewalze 3 und werden von dieser einer Vorreisserwalze 4 übergeben. Von der Vorreisserwalze 4 gelangen die Fasern weiter auf einen Tambour 5 und werden zwischen dem Tambour 5 und einem hier sehr schematisch dargestellten Deckelsatz 6 weiter verarbeitet. Die Fasern werden sodann von einer Dofferwalze 7 in Form eines Faservlieses vom Tambour 5 abgenommen und an eine Verdichtungseinheit 8 weitergeleitet, wo das Faservlies zu einem Kardenband verdichtet wird.
[0014] Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Einstellvorrichtung, wie sie beispielsweise in einer Karde zwischen einer Vorreisserwalze 4 und einer Speisewalze 3 verwendet werden kann. Die Speisewalze 3 und die Vorreisserwalze 4 sind dabei in einem Abstand a einander gegenüber mit parallelen Achsen angeordnet. Die Vorreisserwalze 4 ist in einem Lagerschild 16 um einen Drehpunkt 10 drehbar gehalten. Der Lagerschild 16 ist mit Schrauben 23 an einem Maschinenrahmen 18 ortsfest befestigt. Die Speisewalze 3 ist ebenfalls um einen Drehpunkt 9 drehbar in einem Lagerschild 15 gehalten. Der Lagerschild 15 der Speisewalze 3 ist mit einer Schraube 21 ortsfest am Maschinerahmen 18 befestigt. Für die Schraube 21 ist im Maschinenrahmen 18 ein Langloch 22 vorgesehen, sodass die Speisewalze 3 nach Lösen der Schraube 21 verschoben werden kann. Der Lagerschild 15 der Speisewalze 3 ist mit dem Lagerschild 16 der Vorreisserwalze 4 über eine Differenzschraube 11 verbunden. Dabei greift die Differenzschraube 11 mit einem ersten Gewinde 13 in ein Gewindeloch im Lagerschild 15 der Speisewalze 3 und mit einem zweiten Gewinde 14 in ein Gewindeloch im Lagerschild 16 der Vorreisserwalze 4 ein. Das erste Gewinde 13 und das zweite Gewinde 14 sind an den sich gegenüberliegenden Enden der Differenzschraube 11 in einer gemeinsamen Längsachse 12 angeordnet. Das erste Gewinde 13 und das zweite Gewinde 14 haben einen unterschiedlichen Durchmesser und dadurch auch eine unterschiedliche Steigung. Beispielsweise kann das erste Gewinde 13 als metrisches Gewinde M10 mit einer Steigung von 1,25 mm pro Umdrehung und das zweite Gewinde 14 als metrisches Gewinde M8 mit einer Steigung von 1,0 mm pro Umdrehung ausgeführt sein. Dadurch ergibt sich bei einer Umdrehung der Differenzschraube 11 eine Veränderung des Abstandes a zwischen der Speisewalze 3 und der Vorreisserwalze 4 von 0,25 mm. Zwischen den Gewinden 13 und 14 ist ein Ansatz 17 für den Eingriff eines Werkzeugs, beispielsweise eines Gabelschlüssels, vorgesehen.
[0015] Bei einer Verstellung des Abstandes a ist die Vorgehensweise wie folgt: die Schraube 21 wird gelöst; die Speisewalze 3 verbleibt in ihrer Position durch die Differenzschraube 11 und zwei auf einer Führungsfläche des Maschinenrahmens 18 aufliegenden Lagerbolzen 20, welche am Lagerschild 15 der Speisewalze 3 angebracht sind. Die Führungsfläche verläuft parallel zur Längsachse 12 der Differenzschraube, welche ihrerseits in oder zumindest parallel zu einer Ebene zwischen der Drehachsen 9 der Speisewalze 3 und der Drehachse 10 der Vorreisserwalze 4 angelegt ist. Durch Drehen der Differenzschraube 11 wird die Speisewalze 3 von der Vorreisserwalze 4 weg oder auf sie zu bewegt, abhängig von der Drehrichtung der Differenzschraube 11. Auf einer Anzeige 19 kann dabei der aktuelle Abstand a zwischen der Vorreisserwalze 4 und der Speisewalze 3 abgelesen werden.
[0016] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt oder beschrieben sind.
Bezugszeichenliste [0017]
Karde
Füllschacht
Speisewalze
Vorreisserwalze
Tambour
Deckelsatz
Dofferwalze
CH 714 322 A1
Verdichtungseinheit
Drehachse Speisewalze
Drehachse Vorreisserwalze
Differenzschraube
Längsachse
Erstes Gewinde
Zweites Gewinde
Lagerschild Speisewalze
Lagerschild Vorreisserwalze
Ansatz
Maschinenrahmen
Anzeige
Lagerbolzen
Schraube
Langloch
Schraube a Abstand zwischen Walzen
Claims (10)
1. Einstellvorrichtung zur Verstellung eines Abstandes (a) zwischen zwei Walzen (3, 4) mit jeweils einer Drehachse (9, 10), dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung eine Differenzschraube (11) mit einer Längsachse (12) ist welche an einem ersten Ende ein erstes Gewinde (13) und an einem zweiten Ende ein zweites Gewinde (14) aufweist, wobei das erste Gewinde (13) und das zweite Gewinde (13, 14) mit unterschiedlicher Steigung ausgebildet sind.
2. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Gewinde (13) und dem zweiten Gewinde (14) ein Ansatz (19) zur Kupplung mit einem Werkzeug vorgesehen ist.
3. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gewinde (13) eine Steigung von 1,0 mm und das zweite Gewinde (14) eine Steigung von 1,25 mm aufweisen.
4. Einstellvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (12) der Differenzschraube (11) in einer die Drehachsen (9, 10) enthaltenden Ebene angeordnet ist.
5. Einstellvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen (3, 4) in einem jeweiligen Lagerschild (15, 16) drehbar gehalten sind und die Differenzschraube (11) in die Lagerschilde (15, 16) eingeschraubt ist.
6. Einstellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Sicherung einer Einstellung die Lagerschilde (15, 16) in einem Maschinenrahmen (18) fixierbar gehalten sind.
7. Einstellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenzschraube (11) mit jeweils einer Sicherung versehen ist um in ihrer Position im jeweiligen Lagerschild (15, 16) gehalten zu werden.
8. Einstellvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung mit einer Anzeige (19) des Abstandes (a) zwischen den Walzen (3, 4) versehen ist.
9. Karde (1) mit einem Tambour (5), mindestens einer Vorreisserwalze (4) und einer Speisewalze (3), wobei die Speisewalze (3) mit einer Vorreisserwalze (4) zusammenarbeitet und in einem bestimmten Abstand (a) zu dieser angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung des Abstandes (a) zwischen der Vorreisserwalze (4) und der Speisewalze (3) eine Differenzschraube (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 vorgesehen ist.
10. Karde (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen (3, 4) in einem Maschinenrahmen (18) in Richtung der Längsachse (12) der Differenzschraube (11) verschieblich geführt sind.
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