Stand der Technik
[0001] Gegenwärtig werden in den Privathaushalten der Industrieländer schnell verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank aufbewahrt. Der Kühlschrank hat den Vorteil, die Innentemperatur senken zu können, um dadurch das Wachsen von zerstörenden Bakterienkulturen zu verzögern. Auch kann der Kühlschrank als abgeschlossener Aufbewahrungsort für Lebensmittel angesehen werden, der im geschlossenen Zustand verhindert, dass ungewollte Einflüsse, wie z.B. Insekten oder Pollen, die Qualität der Lebensmittel negativ beeinflussen.
[0002] Weiter hat der Kühlschrank doch einige Nachteile, da er durchgehend Strom benötigt, um über einen Kompressor Kälteenergie zu erzeugen. Parallel entsteht Abwärme, die hinter dem Kühlschrank an die Umgebungsluft abgegeben und mittels Lüftungsschlitzen bei den Küchenblenden in den Raum geführt wird, was im Sommer nicht erwünscht ist.
Technisches Gebiet
[0003] Die Erfindung betrifft einen Schubladenkorpus in welchem eine Schublade linear mittels eines Schubladenauszugs, welcher an einer Schubladenkorpuswand befestigt ist bewegbar gelagert ist und ein Umrüstverfahren eines Schubladenkorpus', wobei der Schubladenkorpus eine Schublade mit einem Schubladeninnenraum und einer Frontblende aufweist, wobei die Schublade linear mittels eines Schubladenauszugs, welcher an einer Schubladenkorpuswand befestigt ist bewegbar gelagert ist, wobei dem Schubladeninnenraum in einer Geschlossenstellung der Schublade gestartet evakuierbar ist.
[0004] In den letzten Jahrzehnten haben die Kühlschränke unsere Umwelt so stark negativ belastet, dass die Weltgemeinschaft einschreiten musste, um das ozonschädliche Kältemittel FCKW zu verbieten. Weitere Umweltprobleme stellen die ab 1990 verwendeten Schäumungsmittel zur Dämmung des Kühlschrankes dar.
[0005] Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt bei der Herstellung, des Betriebes und der Entsorgung der Kühlschränke konnte die Internationale Gemeinschaft auf Druck der Umweltverbände in den letzten Jahren immer mehr eingrenzen, aber nicht verhindern.
[0006] Weniger Beachtung fand bisher das Innenklima des Kühlschrankes. Gemäss einer Untersuchung des Hygiene Council, welche eine internationalen Studie namens Hygiene Report 2010 durchgeführt hat, ist der Kühlschrank mit rund 11'400'000 Keime pro Quadratzentimeter mehr belastet, als die Toilette mit rund 100 Erreger pro Quadratzentimeter.
[0007] Diese Meldung 2010 fand ein grosses Medienecho, doch ausser Empfehlungen, den Kühlschrank öfter zu reinigen, fanden bis jetzt keine wahrnehmbaren Verbesserungen statt. Die Anzahl der Keime sind nicht zwingend das Problem, da es vielmehr darauf ankommt, welche Keime für den Menschen am schädlichsten sind. Jean-Pierre Hugot vom Pariser Höpital Robert Debre hat die klimatischen Verhältnisse innerhalb des Kühlschrankes untersucht. Nach seinen Angaben fühlen sich die „kälteliebenden“ Mikroben wie Yersilinen und Listerien, im Kühlschrank sehr wohl. Möglicherweise können diese Mikroben die Verdauungskrankheit Morbus Crohn verursachen.
[0008] Auf Wikipedia steht am 22.10.16, nach der Erwähnung des Forschungsergebnisses von Jean-Pierre Hugot, folgender Satz: „Der Verzehr verdorbener Speisen wegen Verzicht auf die Kühlung, dürfte allerdings mit größeren Krankheitsrisiken behaftet sein.“
[0009] Dem Satz zufolge ist die Kühlung der Lebensmittel in einem Kühlschrank gerade mal etwas gesünder, als verdorbene Nahrung zu sich zu nehmen. Ziel der Erfindung ist daher, einen Aufbewahrungsort für Lebensmittel zu entwerfen, der auf Kühlung verzichten kann und trotzdem die Lebensmittel in einem möglichst langen Zeitraum nicht verderben lässt.
[0010] Eine gebräuchliche Art, Lebensmittel ohne Kühlung frisch zu halten ist die Vakuumverpackung. Diese hat sich vor allem im hygienisch sensiblen Bereich der Fleischprodukte durchgesetzt. Gemäss Wikipedia am 22.10.16 versteht man unter einer Vakuumverpackung folgendes: „Eine Vakuumverpackung ist eine gasdichte Verpackung eines Produktes, in dem Zwischenräume und damit reaktionsfähige Gase innerhalb des Produktes weitgehend entfernt wurden. Wichtig ist vor allem der Entzug von Sauerstoff aus der Verpackung.“
[0011] Weiter: „Diese Verpackungsart hat mehrere Vorteile. Wie bei der Schutzgasverpackung sind die Produkte länger haltbar, da kein Sauerstoff an die Produkte gelangt, der durch chemische Reaktionen oder biologische Prozesse im Laufe der Zeit zur Unbrauchbarkeit der Produkte führt.“
[0012] Da die Vakuumverpackungen aus Kunststofffolien bestehen, müssen diese Folien bei einem Hersteller bezogen und nach Gebrauch wieder entsorgt werden. Die Entsorgung der Kunststofffolien erfolgt in der Regel durch Verbrennung, welche wiederum die Umwelt belastet.
[0013] Auch nicht für jedes Lebensmittel bietet sich der Kühlschrank als Platz an zur Lagerung. Tomaten, Basilikum, Brot, Avocado, Kartoffeln etc. sollte man besser nicht im Kühlschrank lagern.
Darstellung der Erfindung
[0014] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt einen Schubladenkorpus mit mindestens einer evakuierbaren Schublade in Form einer Vakuumschublade zu schaffen, in welcher Lebensmitteln evakuiert lagerbar sind, wobei die äussere Erscheinung des Schubladenkorpus bekannten Schubladenkorpussen entspricht und bekannte Schubladenkorpusse bzw. Schubladen einfach umrüstbar sind.
[0015] Nicht zwingend zu kühlende Lebensmittel können in einer Vakuumschublade bei Raumtemperatur gelagert werden, wobei auf einen erhöhten Energieverbrauch zur Kühlung verzichtet wird. Lebensmittel können so auf vereinfachte Weise länger verzehrbar oder geniessbar gehalten werden. Durch die Verlagerung der Lebensmittel, die nicht unbedingt Kälte benötigen, in den Schubladenkorpus mit Vakuumschublade , entsteht mehr Platz im Kühlschrank bzw. es müssen nicht immer grössere und dadurch umweltschädlichere Kühlschränke eingesetzt werden.
[0016] Die Lagerung im Schubladenkorpus mit Vakuumschublade benötigt weniger Energie als der Kühlschrank, da der Sauerstoffentzug im Innern nach wenigen Minuten abgeschlossen ist und keine weitere Elektrizität benötigt wird.
[0017] Die Lebensmittel in der Vakuumschublade bleiben frisch, da ein Feuchteentzug über die Umgebungsluft verhindert wird.
[0018] Wenn die Umgebungsluft feuchter ist als die Lebensmittel, wie z.B. Kekse, können diese in der Vakuumschublade vor Feuchtigkeit geschützt werden.
[0019] Eine Vakuumschublade lässt sich umsetzen ohne schädliche Materialien wie Kältemittel oder Wärmedämmung.
[0020] Der Verbrauch von Kunststoffbeuteln bei der Vakuumierung kann signifikant reduziert werden.
[0021] Bei bestehenden Küchen, welche vor allem im Mietbereich kleine Kühlschränke haben, bietet sich eine Vakuumschublade an. Die Vakuumschublade kann auch so konstruiert sein, dass eine bestehende Schublade schnell und einfach umgerüstet werden kann. Ein Umrüstungsverfahren bestehender Schubladen ist auch Teil der Erfindung.
[0022] Durch die erwähnten Verbesserungen können Lebensmittel einfacher, umweltfreundlicher und energieeffizienter gelagert werden. Dies wirkt sich positiv auf die Qualität der Lebensmittel und die Gesundheit der Verbraucher aus. Es würden auch weniger Lebensmittel weggeworfen, da deren Qualität länger erhalten werden kann.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0024] Die zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele verwendeten Zeichnungen zeigen: Figur 1 zeigt einen teilweise schematisch dargestellten Längsschnitt durch eine Vakuumschublade in einem Schubladenkorpus bei halb herausgezogener Vakuumschublade. Figur 2 zeigt einen teilweise schematisch dargestellten Längsschnitt durch einen Schubladenkorpus mit mehreren Vakuumschubladen. Figur 3 zeigt einen teilweise schematisch dargestellten Längsschnitt durch einen Schubladenkorpus für eine Standardschublade nach einer Umrüstung, im geschlossenen Zustand.
Beschreibung
[0025] Ausführungsformen von Vakuumschubladen 0, 0' sind in den Figuren 1 bis 3 dargestellt. Wie in Fig. 1 dargestellt, umfasst eine Vakuumschublade 0 eine Schublade 3 und einen Deckel 2. Die Vakuumschublade 0 befindet sich mindestens teilweise innerhalb eines Schubladenkorpus 9 und ist darin bewegbar gelagert. Die Schublade 3 bildet einen zu einer Unterseite abgeschlossenen Schubladeninnenraum R, umgeben von Schubladenwänden. Der Deckel 2 ist auf einer offenen Oberseite der Schublade 3 angeordnet und dient als oberer Abschluss der Schublade 3, wobei Schublade 3 und Deckel 2 relativ zueinander bewegbar sind und der Deckel 2 den Schubladeninnenraum R vakuumdicht abschliessen kann. Der Deckel 2 kann aus Glas, Kunststoff, Holz oder Metall bestehen und wird in einem Führungsprofil 31' gehalten. Das Führungsprofil 31' wird auf der Schublade 3 auf deren Oberseite befestigt und hält den Deckel 2 so in der Führung, dass dieser gegen hinten, der Öffnungsrichtung der Vakuumschublade 0 bzw. der Schublade 3 entgegengesetzt, von Hand verschoben werden kann.
[0026] Die Schublade 3 der Vakuumschublade 0 kann gegenüber gebräuchlichen Schubladen gegen oben abgeschlossen werden, indem der Nutzer von Hand, mittels einer auf dem Deckel 2 aufgebrachten Griffleiste 16, den Deckel 2 innerhalb des Führungsprofils 31' in Öffnungsrichtung der Vakuumschublade 0 bzw. der Schublade 3 zieht.
[0027] Innerhalb des Führungsprofils 31' befindet sich unterhalb des Deckel 2 eine Dichtung 21', die verhindert, dass zwischen Deckel 2 und Schublade 3 bzw. in den Schubladeninnenraum R Luft, im geschlossenen Zustand des Deckels 2 eindringen kann.
[0028] Auf dem Deckel 2, in der Nähe der Griffleiste 16, befindet sich ein Belüftungsventil 12, durch welches Luft in den Schubladeninnenraum R kontrolliert eingelassen werden kann.
[0029] Der Deckel 2 ist auf der Oberseite der Schublade 3 linear bewegbar gelagert und die Schublade 3 selbst ist ebenfalls linear bewegbar innerhalb des Schubladenkorpus 9 gelagert, wobei die Mittel zur Lagerung der Schublade 3 nicht genauer dargestellt sind. Da derartige Mittel von handelsüblichen Schubladen bekannt sind, ist hier schematisch ein Schubladenauszug 7 beispielhaft dargestellt, mit welchem die Schublade 3 gehalten wird und in eine Offenstellung und eine Schliessstellung bringbar ist.
[0030] Hier im Bereich einer Rückwand der Schublade 3, ausserhalb des Schubladeninnenraums R, in einem Innenraum des Schubladenkorpus 9 sind Geräte zur Erzeugung eines Vakuums innerhalb der Vakuumschublade 0 respektive der Schublade 3 angeordnet. Diese Geräte sind hier mit der Schublade 3 mitbewegbar gelagert. Hier sind eine Vakuumpumpe 1, ein Elektromagnetventil 4, ein Netzteil 5, ein Drucksensor 15 und eine Steuerung 8 gezeigt. Die Geräte sind über mindestens ein Steuerkabel 11 elektrisch verbunden und in einer Verkleidung 18, hier an der Rückwand der Schublade 3 befestigt.
[0031] Der benötigte Strom wird der Schublade 3 bzw. den Geräten zur Steuerung des Vakuums im Schubladeninnenraum R zugeführt, indem auf der Innenwand des Schubladenkorpus 9 ein Ende einer Energiekette 13 befestigt ist. Die Energiekette 13 überträgt den Strom vom starren Schubladenkorpus 9 zur beweglichen Schublade 3 und wird mittels eines Kabelsteckers 14 an das Netzkabel 10 angeschlossen, welches somit mit dem Netzgerät 5 verbunden ist. Das Netzgerät 5 wandelt die Netzspannung mit Wechselstrom in die benötigte Gleichspannung um. Die Gleichspannung wird nun der Steuerung 8 zugeführt.
[0032] Die Steuerung 8 kann mittels Schalter 6, welcher sich im vorderen und unteren Bereich der Schublade 3 hinter einer Frontblende 17 befindet, erkennen, ob die Schublade 3 offen oder geschlossen ist. Der Schalter 6 ist mit der Steuerung 8 über das Steuerkabel 11 verbunden. Weiter überwacht die Steuerung 8 mittels Drucksensor 15 den Innendruck im Schubladeninnenraum R der Schublade 3. Zusätzlich übernimmt die Steuerung 8 die Regelung der Vakuumpumpe 1 und des Ventils 4. Die beschriebenen Komponenten werden vorteilhafterweise mit dem Gehäuse 18 zum Schutz abgeschlossen. Durch einen mit der Vakuumpumpe 1 verbundenen Luftschlauch 11' wird die Luft, welche der Schublade 3 entzogen wurde, an die Umgebung abgegeben, was mit einem gestrichelten Pfeil in Figur 1 gekennzeichnet ist.
Figur 2
[0033] Wie in Fig. 2 dargestellt, kann ein weiterer Schubladenkorpus 9' mehrere Abschnitte I-III aufweisen, wobei jeder Abschnitt eine Schublade 3, 3', 3" in Form einer Vakuumschublade 0 umfasst. Der Deckel 2' ist hier örtlich fixiert mehrteilig ausgebildet, in Form von Schubladenkorpuswänden. Am Deckel 2' ist das Dichtungsprofil 21' angeordnet, welches mit der Frontblende 17 wirkverbindbar ist, wodurch der Schubladeninnenraum R luftdicht verschliessbar ist. Die Frontblenden 17, welche auf den Schubladen 3, 3', 3" befestigt sind, schliessen die Abschnitte I,II,III des Schubladenkorpus 9' im geschlossenen Zustand mittels Dichtungsprofil 21' luftdicht ab. Jeweils zwei Bereiche mit einem Dichtungsprofil 21' schliessen den Schubladeninnenraum R gegenüber der Frontblende 17 ab.
[0034] Die Schubladen 3, 3', 3" bilden einen zu einer Seite offenen Schubladeninnenraum R und sind bewegbar im Schubladenkorpus 9' mittels jeweils eines Schubladenauszugs 7 gelagert.
[0035] Der Schubladenkorpus 9' ist vorteilhafterweise zwischen den einzelnen Abschnitten I-III luftdicht abgeschlossen. Dadurch muss beim Öffnen einer Schublade 3 das Vakuum der anderen Schubladen 3', 3" nicht aufgehoben werden. An der Frontblende 17 jeder Schublade 3, 3', 3" ist jeweils ein Belüftungsventil 12 angebracht, zur manuellen kontrollierten Aufhebung des Vakuums innerhalb jeder einzelnen Schublade 3, 3', 3".
[0036] Hier sind die Geräte zur Schaffung des Vakuums innerhalb der Schubladeninnenräume R am Boden des Schubladenkorpus 9 angeordnet, wobei Luftschäuche 11' und die notwendigen Steuerkabel 11 in alle Schubladenabschnitte I, II, III des Schubladenkorpusses 9 geführt sind. Die Abluft aus jedem Schubladeninnenraum R kann durch die Luftschläuche 11' bis aus dem Schubladenkorpus 9 abgeführt werden. Im Bereich jedes Schubladeninnenraums R ist jeweils mindestens ein Drucksensor 15 angebracht. Mittels entsprechend angeordneten Schaltern 6 kann das Auspumpen der Schubladeninnenräume R nach dem Verschliessen jeder Schublade 3, 3', 3" gestartet werden. Die Luftschläuche 11' verbinden die Schubladenabschnitte I,II,III des Schubladenkorpusses 9', jeweils einzeln mit jeweils einem Elektromagnetventil 4 pro Schublade 3, 3', 3". Diese sind wiederum durch Luftschläuche 11' mit der Vakuumpumpe 1 verbunden, welche die Luft aus den Schubladeninnenräumen R kontrolliert ansaugt und an die Umgebung abgibt. Die Steuerung 8 ist mittels Steuerkabel 11' verbunden mit den Schaltern 6, den Drucksensoren 15 und den Elektromagnetventilen 4. Die Stromzufuhr wird vom Kabelstecker 14 über das Netzkabel 10 zum Netzgerät 5 gewährleistet. Das Netzgerät 5 versorgt die anderen Bauteile mittels den Steuerkabel 11 mit Strom.
[0037] In Offenstellung der Schublade 3' ist das Vakuum gebrochen und der Schubladeninnenraum R unter Umgebungsbedingungen, bei Raumtemperatur und aktuellem Luftdruck oder Atmosphärendruck am Ort der Schublade 3'. Wird die Schublade 3' verschlossen, wird der Innenraum des Abschnitts II und damit des Schubladeninnenraums R durch die luftdichten Schubladenkorpuswände und die luftdichte Frontblende 17, welche auf das Dichtungsprofil 21' gedrückt wird, luftdicht verschlossen. Diese Geschlossenstellung wird durch den Schalter 6 erkannt und dieser löst den Vakuumierprozess aus. Das Elektromagnetventil 4 öffnet und mittels Vakuumpumpe 1 wird die Luft aus dem Schubladeninnenraum R ausgepumpt auf einen Innendruck im Schubladeninnenraum R deutlich unter dem Atmosphärendruck. Durch den Drucksensor 15 kann der aktuelle Luftdruck im Schubladeninnenraum R überwacht werden und bei Erreichen eines Grenzwertes wird das Elektromangetventil 4 geschlossen und die Vakuumpumpe 1 durch die Steuerung 8 ausgeschaltet. Das Belüftungsventil 12 ist als Belüftungsventil, bevorzugt als Rückschlagventil ausgeführt, welches beim Abpumpen automatisch in der Schliessstellung verbleibt und bei notwendiger Öffnung der Schublade 3' gegen eine Rückstellkraft, bevorzugt eine Federkraft, betätigbar ist und dadurch eine Belüftung erlaubt.
[0038] Im geschlossenen und evakuierten Zustand des Schubladeninnenraums R kann die Frontblende 17 mittels Griff 16 nicht ohne Weiteres vom Schubladenkorpus 9' weggezogen werden, da der evakuierte Schubladeninnenraum R eine Gegenkraft aufbringt.
[0039] Durch die Überwachung des Innendruckes im Schubladeninnenraum R mittels Drucksensor 15 kann bei Eindringen von Luft von Zeit zu Zeit ein Nachpumpen durch die Steuerung 8 ausgelöst werden, wodurch garantiert ist, dass der Innendruck im Bereich der gewünschten Grösse liegt.
Figur 3
[0040] Fig. 3 stellt eine Umrüstvariante einer bestehenden Schublade 3 zu einer Vakuumschublade 0' dar. Das Ziel ist eine bestehende Schublade luftdicht abschliessbar derart zu gestalten, dass der Schubladeninnenraum R evakuierbar ist. Dies wird hier zum einen durch die Einlage einer Schubladeneinlage 19 in den Schubladeninnenraum R der Schublade 3 erreicht, wobei keine baulichen Anpassungen nötig sind.
[0041] Das Dichtungsprofil 21' und das Führungsprofil 31' sind direkt im oberen Bereich der Schubladeneinlage 19 befestigt. Der Schalter 6 ist hier an einer Schubladenkorpuswand auf der der Frontblende 17 zugewandten Seite angeordnet, während das Steuerkabel 11 am Boden der umgerüsteten Schublade 3 unterhalb der Schubladeneinlage 19 geführt ist.
[0042] In den von der Frontblende 17 abgewandten rückwärtigen Bereich des Schubladeninnenraums R, innerhalb des Schubladeninnenraums R aber ausserhalb der Schubladeneinlage 19, werden die Geräte zur Schaffung des Vakuums angeordnet. Der Deckel 2 kann wiederum ein Teil der vorhandenen Schublade 3 sein, oder ein neues Bauteil, welches in dem Führungsprofil 31' teilweise geführt gelagert ist und die Schubladeneinlage 19 zu einer Seite hin abschliesst. Durch eine Schubladenwand muss ein Durchgang für mindestens einen Luftschlauch 11' geschaffen werden, durch welchen die abgepumpte Luft entweichen kann.
[0043] Im rückwärtigen Bereich der Schubladeneinlage 19 an einer Wand der Schublade 3 ist die Vakuumpumpe 1, das Elektromagnetventil 4, die Steuerung 8 und das Netzgerät 5 befestigt. Die Stromverbindung wird wie in Fig. 1 beschrieben, über das Netzkabel 10 über den Kabelstecker 14 und die Energiekette 13 an das Netzgerät 5 angeschlossen. Ebenfalls ist ein Schalter 6 hinter der Frontblende 17 angebracht, welcher über das Steuerkabel 11 mit der Steuerung 8 verbunden ist.
[0044] Der aktuelle Druck im Schubladeninnenraum R wird wiederum mit dem Drucksensor 15 gemessen und die evakuierte Schublade 3 kann mittels Belüftungsventil 12 belüftet werden.
Wege zur Ausführung zur Erfindung
[0045] Die hier vorgestellte Vakuumschublade 0, 0' wie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt, schützt den Inhalt, wie z.B. Nahrungsmittel vor Umwelteinflüssen, indem der Inhalt luftdicht abgeschlossen und mittels Unterdruck gewährleistet wird, so dass kein Luftaustausch stattfinden kann der die Qualität des Inhaltes beeinträchtigt. Es wird ein Unterdruck bzw. ein Vakuum im Schubladeninnenraum R im Bereich von ca. 0-300 hPa erzeugt, welches deutlich unterhalb des normalen Luftdruckes der Umgebung von etwa 1000 hPa liegt.
[0046] Zum Betrieb der Vakuumschublade 0, 0' notwendig ist elektrische Energie, welche wie in Fig. 1-3 dargestellt über das Netzkabel 10, dem Kabelstecker 14 eventuell der Energiekette 13, dem Kabelstecker 14 über das Netzkabel 10 an das Netzgerät 5 zugeführt wird. Das Netzgerät 5 wandelt die Wechselspannung in Gleichspannung um und führt diese der Steuerung 8, der Vakuumpumpe 1 und den Elektromagnetventilen 4 mittels den Steuerkabeln 11 zu. Die Steuerung 8 ist direkt über die Steuerkabel 11 mit dem Schalter 6 und dem Drucksensor 15 verbunden.
[0047] Wie in Figur 1 dargestellt, wird die Vakuumschublade 0 geöffnet wie eine gewöhnliche Schublade. Damit der Deckel 2 geöffnet werden kann, muss der Unterdruck durch das Drücken des Belüftungsventiles 12 aufgelöst werden. Über den Schalter 6 weiss die Steuerung 8, dass die Schublade geöffnet ist und stellt die Vakuumpumpe 1 ab.
[0048] Ist der Unterdruck nun aufgehoben, wird mittels Griff 16 der Deckel 2 entgegen der Öffnungsrichtung der Schublade 3 verschoben, wobei der Deckel 2 sicher in der Führung 31' gehalten wird.
[0049] Die Schublade kann nun sicher bedient werden.
[0050] Das Schliessen der Schublade 3 wird eingeleitet, indem wiederum mit Hilfe des Griffes 16 der Deckel 2 in Öffnungsrichtung der Schublade 3 gezogen wird bis zum Anschlag. Zwischen Führungsschiene 31' und Deckel 2 schliesst das Dichtungsprofil 21' luftdicht ab. Die Schublade 3 kann nun ganz geschlossen werden. Wie in Fig. 3 dargestellt, schaltet der Schalter 6 ein, wenn die Schublade 3 ganz geschlossen wird. Dieses Signal wird wiederum mittels Steuerkabel 11 an die Steuerung 8 weitergeleitet. Die Steuerung 8 verarbeitet das Signal, öffnet das Elektromagnetventil 4 und startet die Vakuumpumpe 1, welche über den Luftschlauch 11' die Luft aus dem Innern der Schublade 3 über den Drucksensor 15, die Vakuumpumpe 1, das Elektromagnetventil 4, an die Umgebung abgibt.
[0051] Der Drucksensor 15 zeigt der Steuerung 8 an, wann der gewünschte Unterdruck bzw. das gewünschte Vakuum im Schubladeninnenraum R erreicht wurde. Sobald der gewünschte Unterdruck vorhanden ist, verschliesst das Elektromagnetventil 4 den Luftschlauch 11' gegen aussen, damit keine Luft wieder hereinkommt. Dadurch kann auch die Vakuumpumpe 1 abgestellt werden und muss nicht dauernd laufen. Der Unterdruck schützt nun den Inhalt im Schubladeninnenraum R der Vakuumschublade 0, 0'.
Bezugszeichenliste:
[0052] 0, 0' Vakuumschublade 1 Vakuumpumpe 11' Luftschlauch 2, Deckel 21' Dichtungsprofil auf Abschlussflächen der Schublade 3, Schublade 31' Führungsprofil R Schubladeninnenraum 4, Elektromagnetventil 5, Netzgerät 6, Schalter an Frontblende oder an einer Schubladenkorpuswand 7, Schubladenauszug 8 Steuerung 9, 9' Schubladenkorpus 10 Netzkabel 11 Steuerkabel 12 Belüftungsventil im Deckel, an Schubladenkorpuswand oder in Frontblende 13 Energiekette 14 Kabelstecker 15 Drucksensor 16 Griff 17 Frontblende 18 Verkleidung 19 Schubladeneinlage