CH699550B1 - Elektrische Antriebsanordnung eines Teils und/oder einer Vorrichtung einer Faserbahnmaschine sowie Verfahren zur Steuerung. - Google Patents

Elektrische Antriebsanordnung eines Teils und/oder einer Vorrichtung einer Faserbahnmaschine sowie Verfahren zur Steuerung. Download PDF

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Abstract

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine elektrische Antriebsanordnung (100) eines Teils und/oder einer Vorrichtung (10) einer Faserbahnmaschine, umfassend einen Elektromotor (110), der an eine Last koppelbar ist, und eine Steuereinrichtung (125) des Elektromotors, die angeordnet ist, um die Leistung und/oder das Moment des Motors, die bzw. das auf die Last übertragen wird, zu steuern. Die Steuereinrichtung (125) ist angeordnet, um den Elektromotor entsprechend der thermischen Kapazität des Elektromotors und/oder dessen Steuereinrichtung zu steuern. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Steuerung der elektrischen Antriebsanordnung (100) eines Teils und/oder einer Vorrichtung (10) einer Faserbahnmaschine, wobei die elektrische Antriebsanordnung einen Elektromotor (110), der bei dem Verfahren eine Leistung und/oder ein Moment auf eine Last überträgt sowie eine Steuereinrichtung (125) des Elektromotors umfasst, die bei dem Verfahren die Leistung und/oder das Moment des Motors, die bzw. das auf die Last übertragen wird, steuert. Bei dem Verfahren wird der Elektromotor (110) entsprechend der thermischen Kapazität des Elektromotors und/oder dessen Steuereinrichtung (125) gesteuert.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Antriebsanordnung gemäss dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 und ein Verfahren gemäss dem Oberbegriff von Patentanspruch 10.
[0002] Die Beschleunigung der Rolle auf normale Laufgeschwindigkeit oder die Verzögerung, um sie zum Stillstand oder fast zum Stillstand zu bringen, kommt bei Bahnwicklungsanwendungen in der Papierindustrie in vielen verschiedenen Einsatzbereichen in Frage. Bei der Veredelung wird die Faserbahnrolle typischerweise zur Bearbeitung entweder in der Beschichtungseinheit, im Superkalander, Soft-Kalander, Zwischenroller, Umroller oder Rollenschneider abgewickelt. In all diesen Fällen ist die Faserbahnrolle möglichst schnell auf eine für die Veredelungsvorrichtung erforderliche Geschwindigkeit zu beschleunigen, damit die Produktionsgeschwindigkeit auf maximalem Niveau gehalten werden kann. Es liegt in der Natur der Sache, dass aus der Veredelung eine oder mehrere Rollen hervorgehen, die ihrerseits zunächst auf die volle Geschwindigkeit beschleunigt und dann bis zum Stillstand abgebremst werden müssen, bevor sie entweder einem zweiten Veredelungsschritt zugeführt oder in die Verpackung gebracht werden können.
[0003] Zum Stand der Technik können das unter anderem in der Publikation US 4 519 039 offenbarte Steuerungssystem, das auf dem Durchmesser der Rolle basiert, sowie das in der Publikation DE 10 219 231 offenbarte Verfahren genannt werden, das auf dem Durchmesser der Rolle und auf der Dicke des aufzuwickelnden Materials basiert. In diesen offenbarten oder entsprechenden Anordnungen und Verfahren verbleibt eine bestimmte Reserve der Antriebskapazität typischerweise ungenutzt.
[0004] Der Stand der Technik beinhaltet, dass die Beschleunigungs- und Verzögerungswerte bei der Abrollung beim grössten Durchmesser der Bahnrolle begrenzt werden. Dies geschieht entweder aufgrund des Moment-Übertragungsvermögens eines vorhandenen Tamboureisens, eines mechanischen Antriebes oder des Hülsenfutters oder zur Optimierung der Grösse des elektrischen Antriebes. Bei diesen Techniken wird herkömmlicherweise eine einfache Herangehensweise an die Grenzwerte verwendet, wobei bei Unterschreitung des Durchmessers der Bahnrolle unter einen festen, vorbestimmten Grenzwert dazu übergegangen werden kann, grössere Beschleunigungen und Verzögerungen zu verwenden. Bemerkenswert bei diesen Techniken ist das Fehlen einer Online-Optimierung oder dynamischer Berechnung und/oder die Begrenzung auf die blosse Abhängigkeit vom Durchmesser.
[0005] Hierbei ist es typisch, dass die Bemessung der elektrischen Antriebe auf der Grundlage des sogenannten «worst-case»-Prinzips vorgenommen wird, das heisst, dass sie bis zur grösstmöglichen Trägheit, bis zur grösstmöglichen Bahnspannung, bis zur grösstmöglichen Bahngeschwindigkeit und am Rollenschneider bis zum ungünstigsten Momentunterschied der Rollenwalzen sowie bis zur denkbaren maximalen Beschleunigung bemessen wird. Ausserdem verursachen die Grössen- oder Leistungsklassen der Antriebe mitunter eine unvermeidbare Überdimensionierung. Daher wird, weil der elektrische Antrieb so bemessen wird, angenommen, dass in einigen Anwendungsfällen gleichzeitig die maximalen Werte aller Wickelparameter nötig seien, so dass die Kapazität des elektrischen Antriebes die meiste Zeit unvollständig genutzt wird.
[0006] Es gehört auch zum Stand der Technik, Beschleunigungs- und Verzögerungswerte anzuwenden, die hauptsächlich von den Festigkeitseigenschaften der jeweiligen Papiersorte abhängig sind. Die Beschleunigung und Verzögerung frei rotierender Walzen kann auch den verwertbaren Beschleunigungs- und Verzögerungswerten je nach Papiersorte Begrenzungen auferlegen.
[0007] Somit kann nach dem Stand der Technik keine Methode zur Steuerung des Wickelvorgangs die Kapazität des elektrischen Antriebes in vollem Masse ausschöpfen.
[0008] Ziel der Erfindung ist es daher, eine elektrische Antriebsanordnung bereitzustellen, mit der die Probleme des Standes der Technik gelöst werden können.
[0009] Ziel der Erfindung ist es auch, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem die Kapazität von elektrischen Antrieben besser als bisher genutzt werden kann.
[0010] Die erfindungsgemässe elektrische Antriebsanordnung eines Teils und/oder einer Vorrichtung einer Faserbahnmaschine umfasst einen Elektromotor, der an eine Last koppelbar ist, und eine Steuereinrichtung des Elektromotors, die angeordnet ist, um die Leistung und/oder das Moment des Motors auf die Last zu steuern. Die Erfindung zeichnet sich hauptsächlich dadurch aus, dass die Steuereinrichtung angeordnet ist, um den Elektromotor entsprechend der thermischen Kapazität des Elektromotors und/oder dessen Steuereinrichtung zu steuern.
[0011] Mit thermischer Kapazität ist die Kapazität der elektrischen Antriebsvorrichtung gemeint, die im Einsatz die obere Temperaturgrenze, die für die elektrische Antriebsvorrichtung zugelassen oder ansonsten festgesetzt worden ist, nicht überschreitet. In diesem Zusammenhang kann diese unter anderem die Temperatur des Motors selbst, die Temperatur der motorsteuernden Steuereinheit (Transformator, Netzteil) und/oder die Temperatur sein, die für das zur Abkühlung verwendete Medium zulässig ist. In der Praxis bedeutet dies, dass die Leistung der elektrischen Antriebsanordnung auf einen gewünschten Wert derart reguliert wird, dass man sich innerhalb der Grenzen der festgesetzten thermischen Kapazität bewegt.
[0012] Gemäss einer Ausführungsform umfasst die Steuereinrichtung des Elektromotors einen Temperaturgeber oder steht in Verbindung mit diesem, und die Steuerung der Steuereinrichtung ist abhängig von dem Signalmesswert des genannten Temperaturgebers angeordnet.
[0013] Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Steuereinrichtung eine Speichereinheit, in der die Istwertdaten der vorangegangenen Betriebszyklen der elektrischen Antriebsanordnung gespeichert werden können, wobei bei einem periodischen Einsatz des elektrischen Antriebes bei der Steuerung der folgenden Betriebsperiode die Istwerte des oder der vorigen Betriebsperioden verwendet werden. In der Praxis kann also zum Beispiel eine eventuelle Überbelastung im Vergleich zu den Sollwerten im Voraus abgeschätzt werden.
[0014] Die Steuereinrichtung der elektrischen Antriebsanordnung gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Speicherteil zur Speicherung der Signalmesswerte des Temperaturgebers bei unterschiedlichen Betriebszuständen des Elektromotors sowie ein Verarbeitungsteil zur Verarbeitung derselben, wobei die Steuerung abhängig von der Steuerungsgrösse, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Laufzyklen gebildet wird, angeordnet ist.
[0015] Gemäss der elektrischen Antriebsanordnung nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Steuerung des Motors bei der Beschleunigung des Motors abhängig von der Steuerungsgrösse angeordnet, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Beschleunigungen gebildet wird.
[0016] Weiterhin ist gemäss der elektrischen Antriebsanordnung nach einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Steuerung des Motors bei der Abbremsung des Motors abhängig von der Steuerungsgrösse angeordnet, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Abbremsungen gebildet wird.
[0017] Der Temperaturgeber ist angeordnet, um die Temperatur in der unmittelbaren Umgebung der elektrischen Antriebsanordnung und/oder im Elektromotor der elektrischen Antriebsanordnung und/oder in der Steuereinrichtung und/oder in den Netzteilen der Motoren sowie der Transformatoren zu messen.
[0018] In einer nicht von der Erfindung umfassten Ausführungsform kann eine Faserbahnmaschine oder eine Bearbeitungseinheit der Faserbahn mindestens eine elektrische Antriebsanordnung zum Betreiben der Bearbeitungseinheit der Faserbahn oder eines Teils derselben umfassen, wobei die Bearbeitungseinheit der Faserbahn eine elektrische Antriebsanordnung umfasst, die einen Elektromotor umfasst, der über seine Antriebswelle an eine Last koppelbar ist, eine Steuereinrichtung des Elektromotors, die angeordnet ist, um die Leistung und/oder das Moment, die bzw. das auf die Antriebswelle des Motors übertragen wird, zu steuern, und wobei die Steuereinrichtung des Elektromotors einen Temperaturgeber umfasst oder mit diesem durch eine direkte oder indirekte Messart in Verbindung steht, und wobei die Steuerung der Steuereinrichtung auf Grundlage der thermischen Kapazität durchgeführt wird.
[0019] In einer weiteren nicht von der Erfindung umfassten Ausführungsform kann die Bearbeitungseinheit der Faserbahn mindestens eine elektrische Antriebsanordnung zum Betreiben der Bearbeitungseinheit der Faserbahn oder eines Teils derselben umfassen, wobei die Bearbeitungseinheit der Faserbahn eine elektrische Antriebsanordnung umfasst, die einen Elektromotor umfasst, der über seine Antriebswelle an eine Last koppelbar ist, eine Steuereinrichtung des Elektromotors, die angeordnet ist, um die Leistung und/oder das Moment, die bzw. das über die Antriebswelle des Motors übertragen wird, zu steuern, und wobei die Steuereinrichtung des Elektromotors einen Temperaturgeber umfasst oder mit diesem in Verbindung steht, und wobei die Steuerung der Steuereinrichtung abhängig von dem Signalmesswert des erwähnten Temperaturgebers angeordnet ist. Die Steuereinrichtung umfasst ein Speicherteil zur Speicherung der Signalmesswerte des Temperaturgebers bei unterschiedlichen Betriebszuständen des Elektromotors sowie ein Verarbeitungsteil zur Verarbeitung derselben, wobei die Steuerung abhängig von der Steuerungsgrösse, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Laufzyklen gebildet wird, angeordnet ist.
[0020] Die Bearbeitungseinheit der Faserbahn ist vorzugsweise ein Rollenschneider, wobei während des Betriebs desselben des Öfteren Beschleunigungen und Verzögerungen vorgenommen werden.
[0021] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren zur Steuerung der elektrischen Antriebsanordnung eines Teils und/oder einer Vorrichtung der Faserbahnmaschine umfasst die elektrische Antriebsvorrichtung einen Elektromotor, der bei dem Verfahren eine Leistung und/oder ein Moment auf eine Last überträgt, und eine Steuereinrichtung des Elektromotors, die die Leistung und/oder das Moment des Motors steuert, die bzw. das auf die Last übertragen wird. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass bei dem Verfahren der Elektromotor entsprechend der thermischen Kapazität des Elektromotors und/oder dessen Steuereinrichtung gesteuert wird.
[0022] Vorzugsweise wird der thermischen Kapazität entsprechend bei der Steuerung auch die Umgebungstemperatur berücksichtigt.
[0023] Gemäss einer Ausführungsform umfasst die Regelung der Leistung des Elektromotors eine Phase, in der die Steuerung der Steuereinrichtung abhängig ist von den mit der elektrischen Antriebsanordnung verbundenen Temperaturmesswerten während des Betriebes derselben.
[0024] Gemäss einer weiteren Ausführungsform umfasst die Regelung der Leistung des Elektromotors eine Phase, in der die Steuerung der Steuereinrichtung abhängig ist von den Signalmesswerten des Temperaturgebers/der Temperaturgeber, der/die in der Steuereinrichtung integriert ist/sind.
[0025] Weiterhin gemäss einer zweiten Ausführungsform umfasst die Regelung der Leistung des Elektromotors eine Phase, in der die Steuerung der Steuereinrichtung abhängig ist von den mit der elektrischen Antriebsanordnung im Wesentlichen in Echtzeit verbundenen Temperaturmesswerten während des Betriebes derselben.
[0026] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die vorigen Signalmesswerte des Temperaturgebers bei unterschiedlichen Betriebszuständen des Elektromotors in einem Speicherteil der Steuereinrichtung gespeichert, wobei die Steuerung von der Steuerungsgrösse, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Laufzyklen gebildet wird, abhängig ist.
[0027] Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung wird der Motor derart beschleunigt, dass die Steuerung des Motors abhängig ist von der Steuerungsgrösse, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Beschleunigungen gebildet wird.
[0028] Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der Motor derart abgebremst, dass die Steuerung des Motors abhängig ist von der Steuerungsgrösse, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Beschleunigungen gebildet wird.
[0029] Gemäss einer weiteren Ausführungsform ist die maximale Geschwindigkeit des Motors abhängig von der Steuerungsgrösse, die von den Signalmesswerten der Temperaturgeber der vorangegangenen Laufzyklen gebildet wird.
[0030] Weitere charakteristische Eigenschaften der Erfindung gehen aus den beigefügten Patentansprüchen hervor.
[0031] Mit dem vorliegenden Verfahren werden unter anderem folgende Vorteile erzielt: – Das Verfahren kann zur Steigerung der Kapazität von sowohl Neuanlagen als auch von bereits vorhandenen Maschinenbeständen genutzt werden. – Die Dauer der von Bahnabrissen hervorgerufenen Stillstände verkürzt sich in Abhängigkeit der Verzögerung, da die schnellere Stillsetzung die Menge der Schnittabfälle verringert. – Die Maschine kann bei einer Produktionsstörung schneller stillgesetzt und neu gestartet werden. – Die Spitzengeschwindigkeit der Maschine kann gesteigert werden, da die Erfindung auch die Optimierung der Maximalgeschwindigkeit in Abhängigkeit der gemessenen Temperaturen ermöglicht. Zum Beispiel wird die Kühlung von luftgekühlten Motoren in der Praxis beim Ansteigen der Drehzahl intensiviert, wenn das Kühlungsgebläse direkt an den Rotor des Motors gekoppelt ist.
[0032] Im Folgenden wird die Erfindung und ihre Funktion unter Bezugnahme auf die beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert, wobei <tb>Fig. 1<SEP>eine elektrische Antriebsanordnung gemäss einer Ausführungsform der Erfindung am Abroller eines Rollenschneiders und <tb>Fig. 2<SEP>eine elektrische Antriebsanordnung gemäss einer zweiten Ausführungsform der Erfindung zeigt.
[0033] Fig. 1 zeigt gemäss einer Ausführungsform der Erfindung einen Rollenschneider 10 für eine Faserbahn. Der Rollenschneider umfasst eine Mutterrollen-Abrollstation 15, in welcher die sogenannte Mutterrolle 20 abgewickelt werden kann. Während des Abrollvorgangs ist die Mutterrolle 20 an die Rahmenkonstruktion 25 der Abrollstation 15 gestützt. Der Rollenschneider 10 umfasst auch eine Schneidepartie 35, in welcher die in voller Breite vorliegende Bahn W auf an sich bekannte Art und Weise zu Teilbahnen W ́ geschnitten werden kann. Die Teilbahnen werden gemäss der Ausführungsform von Fig. 1 mit einem Tragwalzenroller 40 des Rollenschneiders 10 zu sogenannten Kundenrollen 45 gewickelt, wobei die Rollen von den Tragwalzen 50 und der Druckwalze 60 gestützt werden. Die Erfindung ist selbstverständlich auch bei solchen Rollenschneidern anwendbar, bei denen ein Stützwalzenroller als Roller verwendet wird.
[0034] In dieser Ausführungsform wird die sogenannte Hinterwalze aus einer herkömmlichen Walze gebildet, die Vorderwalze jedoch umfasst zwei Walzen und eine Gesamtheit von endlosen Bandschlingen, die um diese drehend angeordnet sind. Es liegt auf der Hand, dass die Erfindung auch mit Erfolg bei Rollenschneidern anwendbar ist, bei denen auch die Vorderwalze, gleich der Hinterwalze, aus einer Walze gebildet ist. Auf der Oberseite der Kundenrollen, d.h. nahezu auf der gegenüberliegenden Seite der Tragwalzen, ist im Tragwalzenroller 40 ein Druckwalzenbalken 55 beweglich gestützt. An dem Druckwalzenbalken ist eine Druckwalze 60 derart angeordnet, dass damit auf die Kundenrolle im Wesentlichen von deren Oberseite aus mit einer gewünschten Stärke Druck ausgeübt werden kann.
[0035] Die mit dem Abroller abzurollende Mutterrolle 20 ist um eine Rollenachse 21 ausgebildet. An der Rollenachse ist eine elektrische Antriebsanordnung 100 angeschlossen. Die Rollenachse 21 kann durch eine Kupplung 115 und eine Antriebswelle 120 an den Antrieb 110 angeschlossen werden, der einen Elektromotor für den Abroller umfasst. Der Elektromotor 110 umfasst eine Steuereinrichtung 125. Die Steuereinrichtung kann eine im Motor 110 integrierte Konstruktion sein, oder, wie hier dargestellt, in einer Steuerverbindung 130 mit dem Motor stehen. Die Steuereinrichtung ist angeordnet, um die Leistung und/oder das Drehmoment des Motors 110, die bzw. das auf die Last übertragen wird, in diesem Fall auf die Mutterrolle 25 in der Abrollstation 15, zu steuern. Es liegt auf der Hand, dass der Motor 110 zum Beschleunigen und Verzögern der Rotationsgeschwindigkeit oder zum Aufrechterhalten der konstanten Geschwindigkeit der Last, d.h. hier der Mutterrolle 25, benutzt werden kann. Die Steuereinrichtung 125 umfasst einen Temperaturgeber 135, der in der Steuereinrichtung integriert ist. Der Temperaturgeber kann auch in Verbindung zur Steuereinheit stehen, um Daten zu übertragen, jedoch von dieser beabstandet, zum Beispiel in der Motorwicklung 135 ́, angeordnet sein. Fig. 1 zeigt im Anschluss an die Steuereinrichtung einen Transformator 135 ́ ́, mit dem die Netzteile (z.B. Inverter) an das elektrische Verteilernetz angeschlossen werden.
[0036] Die Steuereinrichtung 125 umfasst ein Speicherteil 140, in dem die Signalmesswerte des Temperaturgebers 135, 135 ́ bei verschiedenen Betriebszuständen des Elektromotors 110 gespeichert werden können. Die Steuereinrichtung 125 umfasst auch ein Verarbeitungsteil 145, worin die im Speicherteil 140 enthaltenen Daten derart zu verarbeiten sind, dass daraus eine Steuerungsgrösse zur Anwendung bei der Steuerung des Elektromotors 110 gebildet wird. Die Steuerungsgrösse wird also in Abhängigkeit des Signalmesswertes des Temperaturgebers der vorangegangenen Laufzyklen gebildet.
[0037] Die Einrichtung funktioniert so, dass der Elektromotor die Leistung und/oder das Moment auf die Rollenachse 21 überträgt und der Elektromotor durch die Steuereinrichtung gesteuert wird. Genauer ausgedrückt steuert die Steuereinrichtung die Leistung und/oder das Moment, die bzw. das auf die Antriebswelle des Motors gerichtet ist. Die Regelung der Leistung des Elektromotors umfasst eine Phase, in der die Steuerung der Steuereinrichtung abhängig ist vom Signalmesswert des Temperaturgebers, der in Verbindung mit der Steuereinrichtung angeordnet ist. Dabei kann die Kapazität des Elektromotors und der Steuereinrichtung, die zum Beispiel einen Inverter und/oder einen Transformator umfasst, effektiver genutzt und zum Beispiel aus der ganzen verfügbaren Leistung des Motors und der Steuereinrichtung Nutzen gezogen werden, ohne diesen einer zu hohen Belastung auszusetzen.
[0038] Die Signalmesswerte des Temperaturgebers bei verschiedenen Betriebszuständen des Elektromotors werden im Speicherteil der Steuereinrichtung gespeichert, wobei die Aufheizkurve derjenigen Teile in Form eines Modells dargestellt werden kann, in denen der Temperaturgeber 135 ́ angeordnet ist. Während des Betriebes basiert die Steuerung des Motors zumindest teilweise auf den Aufheizkurven der entsprechenden vorangegangenen Laufzyklen, wobei die Sicherheit, dass die zugelassene Aufheizung nicht überschritten wird, maximal gewährleistet ist. Mit anderen Worten, die Steuerung des Elektromotors 110 ist abhängig von der Steuergrösse, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Laufzyklen gebildet wurde.
[0039] Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren bei der Beschleunigung des Motors eingesetzt, wobei die Steuerung des Motors abhängig ist von der Steuergrösse, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Beschleunigungen gebildet wurde.
[0040] Gemäss einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren bei der Verzögerung des Motors derart eingesetzt, dass die Steuerung des Motors abhängig ist von der Steuergrösse, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers während der vorangegangenen Verzögerungen gebildet wurde.
[0041] Auch andere Antriebe des Rollenschneiders, insbesondere solche, deren Kapazität bestimmend ist für die Dauer der Beschleunigungen und Verzögerungen, sind mit der erfindungsgemässen Anordnung ausgestattet. Die Figur zeigt auch eine entsprechende Anordnung bei Betrieb einer sogenannten Vorderwalze eines Tragwalzenrollers. In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, dass der erste Motor auf Basis des Temperaturgebers 135 ́ ́ oder der Aufheizkurve eines zweiten Motors gesteuert wird.
[0042] Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform, bei der die elektrischen Antriebseinrichtungen 100 angeordnet sind, um die Lasten 155 ́ zu betreiben. Die Steuereinrichtungen sind in dieser Ausführungsform in einem Abstand von den Antrieben, das heisst von den Elektromotoren 110, in einem separaten Geräteraum 200 angeordnet. Dann ist ausgehend von der thermischen Kapazität bei der Steuerung auch der im Geräteraum 200 angeordnete Temperaturgeber 136 zu verwenden, der die Änderungen in der Temperatur des Geräteraumes ermittelt, was des Weiteren gemäss dem erfinderischen Grundgedanken bei der Steuerung des Motors berücksichtigt werden kann. Weiter ist nach einer Ausführungsform der Inverter der Steuereinrichtung 125 flüssigkeitsgekühlt und umfasst einen Umlaufkreis 137 des Kühlmediums, das durch den Inverter fliesst. In dieser Ausführungsform ist nach der thermischen Kapazität bei der Steuerung auch ein Temperaturgeber 136 ́ zu benutzen, der im Umlaufkreis, vorzugsweise im Ableitungskanal 137, angeordnet ist und der die Änderungen in der Temperatur des Kühlmediums des Inverters ermittelt, was des Weiteren gemäss dem erfinderischen Grundgedanken bei der Steuerung des Motors berücksichtigt werden kann.
[0043] Es ist zu beachten, dass vorstehend lediglich einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben sind. Deshalb liegt es auf der Hand, dass die Erfindung nicht auf die oben dargestellten Ausführungsformen beschränkt ist, sondern dass sie auf verschiedene Art und Weise im von den beiliegenden Ansprüchen definierten Rahmen angewendet werden kann. Der in der Anmeldung verwendete Begriff Steuereinrichtung ist in diesem Zusammenhang umfassend zu verstehen, da sie eine Gesamtheit umfassen oder aus mehreren verschiedenen Teilbereichen gebildet sein kann, in manchen Ausführungsformen kann sie auch als Betriebssystem verstanden werden. Bei verschiedenen Ausführungsformen können im Rahmen des Grundgedankens der Erfindung beschriebene Merkmale genauso gut im Zusammenhang mit anderen Ausführungsformen verwendet werden und/oder aus den dargelegten Merkmalen verschiedene Gesamtheiten zusammengestellt werden, falls dies gewünscht wird und die technischen Möglichkeiten hierzu gegeben sind.

Claims (15)

1. Elektrische Antriebsanordnung (100) eines Teils und/oder einer Vorrichtung (10) einer Faserbahnmaschine, umfassend einen Elektromotor (110), der an eine Last koppelbar ist, und eine Steuereinrichtung (125) des Elektromotors (110), die die Leistung und/oder das Moment des Elektromotors (110), die bzw. das auf die Last übertragen wird, steuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (125) den Elektromotor (110) entsprechend der thermischen Kapazität des Elektromotors (110) und/oder dessen Steuereinrichtung (125) steuert.
2. Elektrische Antriebsanordnung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (125) des Elektromotors (110) einen Temperaturgeber (135, 135 ́, 136, 136 ́) umfasst oder mit diesem verbunden ist, und dass die Steuerung des Elektromotors (110) mittels der Steuereinrichtung (125) abhängig von dem Signalmesswert des Temperaturgebers ist.
3. Elektrische Antriebsanordnung (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (125) ein Speicherteil (140) zur Speicherung der Signalmesswerte des Temperaturgebers (135, 135 ́) bei verschiedenen Betriebszuständen des Elektromotors (110) sowie ein Verarbeitungsteil (145) zur Verarbeitung derselben umfasst, und dass die Steuerung des Elektromotors (110) mittels der Steuereinrichtung (125) abhängig von der Steuergrösse ist, die aus den Signalmesswerten des Temperaturgebers der vorangegangenen Laufzyklen gebildet ist.
4. Elektrische Antriebsanordnung (100) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturgeber (135, 135 ́, 136, 136 ́) die Temperatur in unmittelbarer Nähe der elektrischen Antriebsanordnung (100) misst.
5. Elektrische Antriebsanordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturgeber (135 ́) die Temperatur im Elektromotor (110) misst.
6. Elektrische Antriebsanordnung (100) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturgeber (135) die Temperatur in der Steuereinrichtung (125) des Elektromotors (110) misst.
7. Elektrische Antriebsanordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturgeber (136 ́) die Temperatur im Kühlmedium des Elektromotors (110) misst.
8. Verfahren zur Steuerung der elektrischen Antriebsanordnung (100) eines Teils und/oder einer Vorrichtung (10) einer Faserbahnmaschine, wobei die elektrische Antriebsanordnung einen Elektromotor (110), der an eine Last koppelbar ist und der bei dem Verfahren eine Leistung und/oder ein Moment auf eine Last überträgt sowie eine Steuereinrichtung (125) des Elektromotors umfasst, die bei dem Verfahren die Leistung und/oder das Moment des Elektromotors (110), die bzw. das auf die Last übertragen wird, steuert, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Verfahren der Elektromotor (110) entsprechend der thermischen Kapazität des Elektromotors (110) und/oder dessen Steuereinrichtung (125) gesteuert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Verfahren die Leistung des Elektromotors (110) gesteuert wird, wobei die Steuerung der Leistung des Elektromotors (110), die auf die Last übertragen wird, eine Phase umfasst, in der die Steuerung des Elektromotors (110) mittels der Steuereinrichtung (125) abhängig ist von den mit der elektrischen Antriebsanordnung (100) verbundenen Temperaturmesswerten während des Betriebes derselben.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung des Elektromotors (110) mittels der Steuereinrichtung (125) abhängig ist von dem Signalmesswert eines Temperaturgebers, der an die Steuereinrichtung (125) angeschlossen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalmesswerte des Temperaturgebers (135, 135 ́, 136, 136 ́) bei verschiedenen Betriebszuständen des Elektromotors (110) in einem Speicherteil (140) der Steuereinrichtung (125) gespeichert werden, und dass die Steuerung des Elektromotors (110) mittels der Steuereinrichtung (125) abhängig von der Steuergrösse ist, die aus dem Signalmesswert des Temperaturgebers der vorangegangenen Laufzyklen gebildet ist.
12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Verfahren die Leistung des Elektromotors (110) gesteuert wird, wobei die Steuerung der Leistung des Elektromotors (110), die auf die Last übertragen wird, eine Phase umfasst, in der die Steuerung des Elektromotors (110) mittels der Steuereinrichtung (125) abhängig ist von den mit der elektrischen Antriebsanordnung (100) im Wesentlichen in Echtzeit verbundenen Temperaturmesswerten während des Betriebes derselben.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Beschleunigung des Elektromotors (110) die Steuerung des Elektromotors (110) abhängig von der Steuergrösse ist, die aus den Signalmesswerten des Temperaturgebers von vorhergehenden Beschleunigungen gebildet ist.
14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bremsung des Elektromotors (110) die Steuerung des Elektromotors (110) abhängig von der Steuergrösse ist, die aus den Signalmesswerten des Temperaturgebers von vorhergehenden Bremsungen gebildet ist.
15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Höchstgeschwindigkeit des Elektromotors (110) abhängig von der Steuergrösse ist, die aus den Signalmesswerten der Temperaturgeber von vorangegangenen Laufzyklen gebildet ist.
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