Die Erfindung betrifft einen Phasenschieber für eine Mobilfunkantenne.
Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Phasenschiebern bekannt. Die US-A-5 949 303 beschreibt eine planare Leitungsstruktur, unterhalb von der eine dielektrische Platte verschoben wird. Diese verändert die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Leitung und damit die Phasendifferenz. Gleichzeitig wird aber auch der Wellenwiderstand der Leitung verändert. Dies wäre ohne Einfluss auf die Anpassung, wenn die Leitungslänge der Vielfachen der halben Wellenlänge entspricht. Die gewünschte Änderung der Ausbreitungsgeschwindigkeit bedeutet jedoch auch, dass die elektrische Leitungslänge verändert wird. Dies geht mit einer Verschlechterung der Anpassung einher. Ein grosser Einstellungsbereich für die Phase kann nicht mit einer gleichzeitig guten Anpassung für einen grossen Frequenzbereich einhergehen.
Die WO 95/10862 beschreibt einen variablen Phasenschieber in koaxialer Technik für Frequenzen um 900 MHz. Die Vielzahl der Bauteile führt zu einer aufwendigen Fertigung und relativ grossem Raumbedarf.
Im Mobilfunk geht die Entwicklung hin zu immer kleineren Zellengrössen. Um dabei Interferenzen zwischen verschiedenen Zellen zu vermeiden, wird die Strahlungskeule der Mobilfunkantennen abgesenkt. Diese Absenkung kann mechanisch durch Neigen der Antenne geschehen. Dies ist optisch auffälliger als eine elektrische Absenkung. Bei elektrischer Absenkung ist die ausgeleuchtete Flä che am Boden günstiger als bei mechanischer Absenkung. Damit wird das Funknetz effizienter. Anstelle einer fixen Absenkung ist eine variable elektrische Absenkung zu bevorzugen. Die variable elektrische Absenkung bietet den Vorteil der Reduktion der Typenvielfalt. Ferner sind bei einer Änderung der Netzplanung lediglich die vorhandenen Antennen neu einzustellen und es sind insbesondere keine neuen Genehmigungen erforderlich.
Diese Erfordernisse sind in ersichtlicher Weise mit den bekannten Phasenschiebern nur unvollkommen zu erfüllen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten, leicht einstellbaren Phasenschieber mit reduziertem Platzbedarf und gleichwohl hervorragenden Eigenschaften anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die elektrische Absenkung der Hauptkeule der Antenne wird durch verschiedene Phasenbelegung der Einzelstrahler innerhalb einer Anordnung erreicht.
Es ist ferner möglich, die Einstellung der Antenne elektrisch auszulesen und die Absenkung ferngesteuert durch einfaches Verschieben der beweglichen Elemente gegenüber dem festen vorzunehmen. Dabei ist es für Netzbetreiber interessant, die Absenkung der Strahlungskeule der aktuellen Auslastung der Zellen anzupassen.
Aufgrund der verschiedenen Frequenzbereiche der Mobilfunknetze wie GSM und UMTS ist es für die universelle Nutzung einer Antenne vorteilhaft, dass diese sehr breitbandig ist. Die Forderung der grossen Bandbreite gilt damit auch für den Phasenschieber in der Antenne. Diese Anforderung wird mit der erfindungsgemässen Ausgestaltung erfüllt.
Die Erfindung wird nun in beispielhafter Weise unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die Leiter eines einzelnen Phasenschiebers in der zusammengefahrenen Position, Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Leiter eines einzelnen Phasenschiebers in der ausgefahrenen Position, Fig. 3 eine Schnittansicht gemäss Linie III-III durch den Phasenschieber nach Fig. 1 oder Fig. 2, Fig.
4 eine Draufsicht auf ein Speisenetzwerk einer Antenne mit sechs Phasenschiebern mit dem beweglichen Element in einer ersten Position und sechs weiteren in einer zweiten Position, Fig. 5 eine Draufsicht auf das Speisenetzwerk nach Fig. 4 mit den beweglichen Elementen in der jeweils anderen Position, Fig. 6 eine Draufsicht auf das ortsfeste Element aus Fig. 4 oder Fig. 5, und Fig. 7 eine Unteransicht des in den Fig. 4 und 5 dargestellten beweglichen Elementes.
Die Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen einzelnen Phasenschieber 41 in der zusammengefahrenen Position. Dieser Phasenschieber 41 bildet eine planare Leitung mit ausziehbarer Länge. Die Tore befinden sich am ortsfesten Element 1, an dem zwei gerade Leiterbahnen 31 und 32 vorgesehen sind. Das bewegliche Element 2 verfügt über bewegliche Leiterbahnen 81 und 82, die in der Draufsicht U-förmig sind. Das bewegliche Element 2 und das ortsfeste Element 1 weisen einen Überlappungsbereich 8 auf. Die beweglichen Leiterbahnen 81, 82 sind von den beiden zugeordneten ortsfesten Leiterbahnen 31 und 32 isoliert, wie es in der Fig. 3 noch genauer zu sehen sein wird. Der Überlappungsbereich 8 beträgt zum Beispiel ungefähr ein Viertel der Wellenlänge und stellt einen Leitungskoppler dar.
Das Verhältnis Überlappungslänge zu Wellenlänge wird hier durch zwei Faktoren beeinflusst: 1.) Unterschied zwischen höchster und niedrigster Betriebsfrequenz und 2.) Position des Phasenschiebers.
Die Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den einzelnen Phasenschieber 41 nach Fig. 1 in der ausgefahrenen Position. Durch Verschieben des beweglichen Elementes 2, welches die Leiterbahnen 81, 82 in U-Form trägt, wird nun die gesamte Leitungslänge zwischen den Punkten 38 und 39 verändert und der Überlappungsbereich 9 verkleinert sich. Durch die Änderung der Leitungslänge wird eine einstellbare Phasenverschiebung zwischen den Toren erhalten. Die Abstimmelemente 37 kompensieren den Einfluss des veränderlichen Überlappungsbereichs auf die Anpassung. Damit auch bei den extremen Kombinationen eine gute Anpassung erreicht wird, sind die kapazitiv wirkenden Abstimmelemente eingefügt. Deren Grösse ist experimentell an Mustern ermittelbar.
Durch ein Anpressen zwischen dem beweglichen 2 und dem ortsfesten, stationären 1 Teil werden definierte Koppeleigenschaften und Wellenwiderstände einstellbar.
Die Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht gemäss Linie III-III aus Fig. 1 oder Fig. 2 durch den Phasenschieber nach Fig. 1 oder Fig. 2. Gleiche Merkmale sind durchgehend mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Ein Beispiel für einen derartigen Phasenschieber für den Frequenzbereich GSM-1800 und UMTS kann die folgenden Dimensionen aufweisen. Bei einer Frequenz zwischen 1720 und 2170 MHz weisen die Leiterplattenelemente 1 und 2 eine Stärke von 0,5 Millimeter und eine relative Dielektrizitätszahl von 2,17 auf. Der Überlappungsbereich 8 in der Fig. 1 verfügt über eine Länge von 35,5 Millimeter und der Überlappungsbereich 9 in der Fig. 2 über eine Länge von 24 Millimeter. Die Breite der ortsfesten Leitung 31, 32 beträgt ungefähr 1,4 Millimeter und die Breite der verschiebbaren Leitung 81, 82 beträgt ungefähr 1,7 Millimeter. Das Abstimmelement 37 kann eine Länge von 3 Millimeter und eine Breite von 3,3 Millimeter aufweisen. Es ist erkennbar, dass die Breite der ortsfesten Leitungen 31, 32 etwas geringer als die Breite der verschiebbaren Leitungen 81, 82 ist.
Dies ergibt einen konstanten Wellenwiderstand. Der Abstand zwischen den beiden Leitungen 31 zu 81 bzw. 32 zu 82 ist sehr viel kleiner als die Breite der im Wesentlichen flachen Leitungen, wobei kleiner Abstand starke Kopplung bedeutet.
Der Vorteil des erfindungsgemässen Phasenschiebers liegt auch in seiner sehr geringen Grösse und der planare Aufbau erfordert nur ein Minimum an Bauteilen und Bauhöhe. Die Verwendung von Lötstopplack als Schichten 98 bzw. 99 als Isolator bringt die isolierende Funktion und die Möglichkeit des Anpressens der Elemente 1 und 2 gegeneinander ohne den Einsatz eines weiteren Bauteiles. Die Montage ist unproblematisch und kostengünstig. Mit dem Bezugszeichen 97 ist eine auf der Rückseite des ortsfesten Elementes 1 aufgebrachte elektrisch leitende Fläche bezeichnet.
Die Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf ein Speisenetzwerk für eine vollständige Antenne mit fünf Strahlern mit zwei Polarisationen gemäss einem Ausführungsbeispiel. Dabei werden zwei mal sechs Phasenschieber eingesetzt und die beweglichen Elemente 2 sind in Bezug auf das ortsfeste Element 1 in einer ersten Position, in der die einen sechs Phasenschieber eingefahren sind und die anderen sechs Phasenschieber ausgefahren sind.
Eine Antenne verfügt über mehrere Einzelstrahler und erfordert mehrere Phasenschieber und Leistungsteiler. Die planare Struktur gestattet die Integration von Phasenschieber und Leistungsteiler mit den entsprechenden Kostenvorteilen. Die Fig. 4 und 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel mit sechs Phasenschiebern je Seite 11, 21 und acht Leistungsteilern, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht alle Leistungsteiler und Verzögerungsleitungen des Speisenetzwerkes gekennzeichnet sind. Manche Transformationsleitungen von Leistungsteilern sind optisch auch nicht von Verzögerungsleitungen zu unterscheiden.
Die Fig. 5 speziell zeigt eine Draufsicht auf das Speisenetzwerk nach Fig. 4, wobei die beweglichen Elemente 2 in Bezug auf das ortsfeste Element 1 in einer zweiten Position sind, in der die anderen Phasenschieber eingefahren sind und die oben zuerst genannten Phasenschieber ausgefahren sind.
Die Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf das ortsfeste Element aus Fig. 4 oder Fig. 5 ohne abdeckende bewegliche Elemente 2.
Die Fig. 7 schliesslich zeigt einen beweglichen Print für die in der Fig. 6 dargestellte Antenne, der zweimal benötigt wird.
Das ortsfeste Element 1 besteht aus einer rechtwinkligen Leiterplatte, auf der eine Vielzahl von Leiterbahnen aufgebracht sind. Das Element 1 kann in drei Bereiche 10, 11 und 21 unterteilt werden. Der mittlere Bereich 10 bildet das Speisenetzwerk der Antenne. Die seitlichen Bereiche 11 und 21 bilden den einen, ortsfesten Teil der jeweils sechs Phasenschieber 41, 42, 43, 44, 45, 46. In diesen seitlichen Bereichen 11 und 21 sind jeweils zwei Langlöcher 3, 4 zur Aufnahme von Führungsstiften des beweglichen Elements angeordnet, das in Fig. 7 dargestellt ist. Ferner sind zwei Fixierungspunkte 5, 6 vorgesehen. Jedes bewegliche Element 2 ist an zwei Punkten 13, 14 für eine longitudinale Verschiebung gelagert. Da das Printmaterial weich ist, sind alle Leiterplatten 1, 2 in einem (in den Zeichnungen nicht dargestellten) Rahmen über je zwei Stifte gelagert.
Diese Rahmen sind longitudinal verschiebbar und beinhalten auch eine Anpressung der Leiterplatten 1, 2 aneinander. Die hervorstehenden Stifte zur Fixierung der einen Platte sind in den Langlöchern/Schlitzen der jeweils anderen Leiterplatte frei beweglich.
Das ortsfeste Element 1 ist bezüglich seiner Längsachse symmetrisch aufgeteilt in zwei Hälften 12 und 22 für die zwei dualen Polarisationen der Antenne. In jeder Hälfte 12 oder 22 sind sechs Leitungen 31, 32, 33, 34, 35, 36 für drei Paare 41, 42 und 43 (bzw. 44, 45, 46) von festen Leitungen von drei (bzw. weiteren drei) Phasenschiebern parallel zueinander angeordnet. Jede Leitung 31, ..., 36 verfügt über ein Abstimmelement 37.
In der Herstellung kann auf ein Material der Platte 1 von beispielsweise 0,5 Millimeter Stärke beidseitig eine Kupferauflage von beispielsweise 35 Mikrometer aufgebracht sein. Die eine Seite dient als geerdete Fläche 97, wohingegen die gegenüberliegende Seite, die in den Fig. 4, 5 und 6 zu erkennen ist, geätzt ist, um die dargestellte Leiterbahnkonfiguration zu erreichen. Anschliessend ist auf der hier dargestellten Seite zumindest auf den Leiterbahnen 31, 32, ..., 81, 82 ein Lötstopplack 98, 99 einer Dicke von beispielsweise 20 Mikrometer aufgebracht, so dass die Leiterbahnen mit nichtleitendem Material abgedeckt sind und bei dem in der Fig. 3 dargestellten Kontakt nicht leitend verbunden sind.
Die elektrische Isolation von Leiterbahnen auf dem fest stehenden Element gegenüber den Leiterbahnen auf dem beweglichen Element muss gewährleistet sein, und dies über Schiebeoperationen in der Grössenordnung von 20 000 aufwärts. Bei einer einfacheren Ausgestaltung könnte auch nur eine Isolation 98 oder eine Isolation 99 vorgesehen sein. Für die Funktionssicherheit wird die beidseitige Isolation bevorzugt.
Für die Ansteuerung der Strahler sind Verzögerungsleitungen, z.B. mit den Bezugszeichen 51 bzw. 52, für den Phasenausgleich vorhanden. Ferner sind Leistungsteiler, z.B. hier mit Bezugszeichen 61 und 62 versehen, mit Transformationsleitungen vorgesehen. Wie bereits erwähnt sind die Leitungen 51, 52, 61, 62 Beispiele; einige Verzögerungsleitungen und Leistungsteiler sind nicht dargestellt. In jeder Hälfte 12, 22 sind fünf Anschlüsse 71, 72, 73, 74, 75 für koaxiale Kabel zu den Strahlern vorgesehen. Ferner ist ein Anschluss 76 für ein koaxiales Kabel zum Anschlusspunkt der Antenne vorgesehen.
Die Fig. 7 zeigt eines der zwei beweglichen Elemente 2 zum Einsatz mit dem ortsfesten Element 1 der Fig. 1. Es kann sich insbesondere um eine Leiterplatte 2 aus demselben Material wie das der Leiterplatte der Fig. 1 handeln. Die Leiterplatte 2 ist einseitig mit einer Kupferauflage von zum Beispiel 35 Mikrometern belegt, aus der die in der Fig. 7 sichtbare Leiterbahnstruktur herausgeätzt ist. Es handelt sich dabei um sechs U-förmige Leiterbahnen. Zwischen den beiden äusseren U-förmigen Leiterbahnen sind für Stifte vorgesehene Bohrungen 13 und 14 vorhanden, die mit den beiden Langlöchern 3 und 4 des ortsfesten Elementes 1 zusammenwirken.
Das Verschieben der beiden beweglichen Teile 2 gegenüber dem ortsfesten Teil 1 hat keinen Einfluss auf den Wellenwiderstand der Leitungen. Das ermöglicht grosse Phasenverschiebungen mit einer linearen Abhängigkeit vom Schiebeweg.
Der Übergang vom ortsfesten zum beweglichen Leiter ist kontaktlos. Dies ist preisgünstig und hat gute Intermodulations-Eigenschaften.
Dabei wird eine Phasenverschiebung von 0 bis 70 Grad erreicht mit einer Rückflussdämpfung von kleiner als -20 dB über eine relative Bandbreite von 23,7 Prozent.
Es ist für den Fachmann klar ersichtlich, dass durch Umskalierung der Leitungslängen entsprechend dem Verhältnis der Wellenlängen ein Phasenschieber für ein anderes Frequenzband realisiert werden kann.
Die Träger 1 und 2 sind bei der dargestellten Ausführungsform aus Hochfrequenz-Printmaterial. Anstelle des hier dargestellten flächigen Trägers können auch einzelne Stützen eingesetzt werden.
Die Isolation 98, 99 zwischen den beweglichen 81, 82, ... und den ortsfesten 31, 32, ... Leiterbahnen kann beliebig realisiert werden, z.B. durch einseitigen Lack, eine Zwischenlage mit höherem Dielektrizitätswert oder Luft.
Die Form der Abstimmelemente kann variiert werden, z.B. in kürzeren, symmetrischen Stichleitungen.
Die beweglichen Elemente 2 können mit Hilfe von Antrieben gegenüber dem festen Element 1 bewegt werden. Es ist möglich, diesen Antrieb einseitig vorzusehen und die beiden beweglichen Elemente 2 über einen Steg miteinander zu verbinden.
Bei einer Mehrfach-Patch-Antenne, mit zum Beispiel fünf Patches, kann man die beweglichen Elemente über eine Stange verbinden und gemeinsam verschieben. Die in der Antenne unten angeordneten Strahler erfahren dann mehr Phasenverzögerung und die oberen weniger oder umgekehrt. Dies gestattet eine günstigere Topologie des Speisenetzwerkes. Dies ist auch für eine höhere Anzahl von Strahlern einsetzbar, wenn mehrere ortsfeste Prints mit integrierten Phasenschiebern vorhergesehen sind.