Die Erfindung betrifft eine Füllmaschine zum Absacken unterschiedlicher Produkte in Ventilsäcke, die mit einer Entstaubungsleitung und mehreren Füllrohren ausgestattet ist, auf die die zu füllenden Ventilsäcke aufsteckbar sind und der eine Rückführeinrichtung für das Produkt zugeordnet ist.
Die in Rede stehende Füllmaschine ist in zwei Ausführungsformen bekannt. Die erste Ausführungsform ist die so genannte Reihenpackmaschine, bei der die einzelnen Füllmaschinen in einer Reihe nebeneinander angeordnet sind. Die zweite Ausführungsform ist als rotierende Füllmaschine ausgelegt. Der Rotor dieser rotierenden Füllmaschine wird entweder mit konstanter Drehzahl angetrieben oder intermittierend getaktet.
Die Füllmaschinen arbeiten nach zwei verschiedenen Systemen. Bei dem ersten System ist im unteren Bereich eines Packsilos eine Füllturbine angeordnet, die das Produkt in das Füllrohr und somit in den aufgesteckten Ventilsack fördert. Bei dem zweiten System handelt es sich um so genannte Luftpacker, bei denen das Füllgut mittels Druckluft transportiert wird. Das Produkt gelangt von einem Vorsilo in die Packmaschine bzw. in den Fülltopf der Füllmaschine. Oftmals werden mit den Füllmaschinen mehrere Produkte abgefüllt. Es ist dann notwendig, die Restmenge in jedem Füllaggregat der Füllmaschine durch einen Reinigungsvorgang zu entleeren.
Es ist dazu schon bekannt, Packmaschinen mit einer separaten Entleerungseinrichtung auszurüsten, mit der die Restmenge des Füllgutes in eine Rückführeinrichtung geleitet wird. Diese Rückführeinrichtung ist notwendig, um beispielsweise das Füllgut von fehlerhaften oder geplatzten Säcken aufzufangen und zurückzuführen. Da jedoch diese separate Einrichtung nicht ständig benutzt wird, kommt es zu Verkrustungen, sodass die Entleerung oftmals ungenügend ist. Ausserdem ist diese nicht oder nur sehr schwer zu kontrollieren. Diese Art der Restentleerung entspricht deshalb nicht den Anforderungen des Marktes. Ausserdem verbleibt im Füllkanal ebenfalls noch eine Restmenge des Produktes, sodass das nachfolgende Produkt damit vermischt wird.
In der Praxis erfolgt als weitere Alternative die Restentleerung durch das Aufstecken eines Ventilsackes auf das jeweilige Füllrohr, dessen Boden entfernt oder geöffnet wurde. Man konnte dann davon ausgehen, dass aufgrund der ausgetretenen Menge der Reinigungsvorgang zufriedenstellend durchgeführt wurde. Bei beiden, zuvor beschriebenen Systemen ist die hohe Staubentwicklung als nachteilig anzusehen, bedingt durch die Rückführung in ein offenes System. Dies führt zu einer Belästigung des Bedienungspersonals und zur Verschmutzung der Füllmaschine und deren Umgebung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Füllmaschine der eingangs näher beschriebenen Art so auszugestalten, dass die bei einem Produktwechsel notwendige Restentleerung als automatischer Vorgang angesehen werden kann, wobei sichergestellt sein soll, dass praktisch keine Restmengen des Füllgutes im Füllaggregat verbleiben, und dass darüber hinaus der Reinigungsvorgang staubfrei erfolgt.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst mittels einer Füllmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Sie wird insbesondere dadurch gelöst, dass zur Restentleerung der Füllmaschine bei einem Produktwechsel in deren Peripheriebereich wenigstens eine an die Rückführeinrichtung angeschlossene Entleerungsleitung vorgesehen ist, die nacheinander mit den Füllrohren strömungsgünstig verbindbar ist.
Diese Restentleerungstechnik ist besonders bei rotierenden Füllmaschinen einsetzbar. Die Entleerungsleitung wird dann an einer geeigneten noch freien Stelle installiert. Sofern der Antrieb der Füllmaschine intermittierend getaktet wird, wird die Entleerungsleitung nacheinander auf die Füllrohre aufgestülpt. Nach jedem Reinigungsvorgang wird dann die Füllmaschine um einen Takt weitergedreht. Sofern der Antrieb jedoch für eine gleich bleibende Drehzahl ausgelegt ist, könnte ein zusätzlicher Positionierantrieb zur Reinigung der einzelnen Füllaggregate eingesetzt werden.
Bei einer Reihenpackanlage könnte eine teleskopierbare Entleerungsleitung oder eine verfahrbare verwendet werden. Entgegen der bekannten Restentleerung erfolgt diese nunmehr über den Füllkanal bzw. über das Füllrohr, sodass die Restentleerung wie ein normaler Füllvorgang angesehen werden kann. Durch die strömungsgünstige Verbindung zu der Rückführeinrichtung kann bei einer entsprechenden Auslegung von einem geschlossenen, im Wesentlichen staubfreien System ausgegangen werden. Die Kontrolle kann über einen Sensor erfolgen um festzustellen, ob der Vorgang gestartet ist, bzw. der Fülltopf leer ist. Bei der Restentleerung ist es vorteilhaft, wenn die im oberen Bereich der Füllmaschine angeordnete Entstaubung ausser Betrieb gesetzt wird, da sie dem Füllgutfluss entgegenwirkt. Der Reinigungsvorgang wird dadurch unterstützt.
Bei einer rotierenden Füllmaschine kann die Entleerungsleitung an einer geeigneten Stelle stationär angeordnet werden. Da das jeweilige Füllrohr dann stets an der gleichen Stelle steht, kann die Entleerungsleitung schwenkbar angeordnet sein. Bei Nichtgebrauch wird sie dann ausserhalb des Umlaufbereiches der Füllrohre in eine Ausserbetriebsstellung geschwenkt. Dies erfolgt in bevorzugter Weise durch einen Linearantrieb, beispielsweise durch eine Kolbenzylindereinheit. Durch diese Restentleerung wird ausserdem noch der Staub innerhalb des Füllaggregates mit ausgetragen. Durch die Kontrollmöglichkeit ist sichergestellt, dass die bislang nicht auszuschliessende Kontamination der Produkte nunmehr praktisch nicht mehr vorkommt.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Entleerungsleitung an einen Übergangstrichter der Rückführeinrichtung angeschlossen, der oberhalb der Rückführschnecke angeordnet und mit dieser leitend verbunden ist. Dieser Übergangstrichter kann auch als ein Puffer oder Zwischenspeicher gesehen werden, von dem aus das durch den Entleerungsvorgang anfallende Produkt zunächst aufgefangen wird. Dabei ist es dann besonders vorteilhaft, wenn an diesen Übergangstrichter eine Saugleitung zur Entstaubung angeschlossen ist. Dieser Saugvorgang bzw. die Entstaubung unterstützt den Reinigungsvorgang wirksam, sodass der Reinheitsgrad des Füllaggregates noch zusätzlich erhöht wird.
Damit der Entleerungsvorgang abgebrochen wird, sobald kein Produkt mehr aus dem Füllrohr gefördert wird, ist vorgesehen, dass die Entleerungsleitung mit einem Sensor zur Überwachung des Entleerungsvorganges ausgerüstet ist. Dieser Sensor wird so in der Entleerungsleitung montiert, dass er benachbart der Austrittsöffnung des Füllrohres liegt, wenn die Entleerungsleitung mit dem Füllrohr verbunden ist.
Anhand der beiliegenden Zeichnung wird die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 Eine teilweise dargestellte, rotierende Füllmaschine mit der Entleerungsleitung und der teilweise dargestellten Rückführeinrichtung, stark schematisiert.
Die in der Fig. 1 andeutungsweise dargestellte rotierende Füllmaschine 10 kann entweder mit einem Antrieb ausgerüstet sein, der es erlaubt, den Rotor mit gleich bleibender Drehzahl oder intermittierend getaktet anzutreiben. Der Drehwinkel eines Taktes richtet sich dann nach der Anzahl der Füll-rohre 11. Sofern der Antrieb für eine gleich bleibende Drehzahl ausgelegt ist, könnte ein Hilfsantrieb in Form eines lntervallantriebes für den Reinigungsprozess eingesetzt werden. Zur Restentleerung der einzelnen Füllaggregate der rotierenden Füllmaschine 10 werden die Füllrohre 11 nacheinander in eine genau definierte Position gefahren, sodass eine um eine horizontale Achse schwenkbare Entleerungsleitung 12 auf das jeweilige Füllrohr gesteckt werden kann.
In der Fig. 1 ist die Stellung während des Reinigungsprozesses durch das Bezugszeichen 12, die Ausserbetriebsstellung während des Füllens von Ventilsäcken durch das Bezugszeichen 12 min gekennzeichnet. In nicht näher dargestellter Weise ist in die Entleerungsleitung 12 in den dem Füllrohr 11 zugewandten Endbereich eine Dichtmanschette eingesetzt. Das gegenüberliegende, untere Ende der Entleerungsleitung 12 ist an einen Übergangstrichter 13 angeschlossen. Der Übergangstrichter 13 ist an die andeutungsweise dargestellte Rückführschnecke 14 angeschlossen, die Teil der Rückführeinrichtung ist. Die Entleerungsleitung 12 kann mittels eines Linearantriebes 15, beispielsweise einer Kolbenzylindereinheit in die Be- bzw. Ausserbetriebsstellung geschwenkt werden. An den Übergangstrichter 13 ist eine Saugleitung 16 angeschlossen, die der Entstaubung dient.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist unterhalb des Packsilos 17 der rotierenden Füllmaschine 10 eine Turbine 18 drehbar gelagert. Das Füllrohr 11 liegt etwa höhengleich zur Turbine 18, die von einem Getriebemotor 19 angetrieben wird. Dieses Füllsystem ist jedoch nur beispielhaft zu sehen. Die rotierende Füllmaschine 10 ist ausserdem mit einem Zulaufrohr 20 und einer oberen Entstaubungsleitung 21 ausgerüstet. Die weiteren, zur Funktion der rotierenden Füllmaschine 10 notwendigen Aggregate, wie beispielsweise die Wägeeinrichtung und der Sackstuhl sind der Einfachheit halber nicht dargestellt.
Zur Entleerung des jeweiligen Füllaggregates wird jedes Füllrohr 11 nacheinander in eine zur Entleerungsleitung 12 passende Stellung gefahren. Nachdem dieses auf das Füllrohr 11 aufgesteckt wurde, wird sinngemäss ein gewichtsunabhängiger Füllvorgang eingeleitet, der so lange dauert, bis durch eine funktionsgerecht in der Entleerungsleitung 12 montierte Sensoreinheit 23 erkannt wird, dass kein Füllgut mehr im Füllaggregat bzw. im Packsilo verblieben ist. Bei diesem Reinigungs- bzw. Entleerungsprozess wird auch das im Füllrohr 11 noch vorhandene Füllgut mit in die Rückführeinrichtung geleitet. Während des Reinigungsprozesses wird die dem Materialfluss entgegenwirkende Saugleitung 21 ausser Betrieb gesetzt, während die Saugleitung 16 an eine Vakuumquelle angeschlossen ist, wodurch der Reinigungsprozess unterstützt wird.
Mittels eines im Übergangstrichter 13 installierten Fühlers 22 wird die Füllstandshöhe kontrolliert und ggfs., in nicht näher erläuterter Weise, der Materialzufluss abgeschaltet bzw. der Reinigungsprozess kurzzeitig unterbrochen.
Die beschriebene Restentleerung ist insbesondere bei rotierenden Füllmaschinen verwendbar, kann jedoch bei einer entsprechenden Auslegung der Entleerungsleitung 12 auch bei Reihenpackmaschinen angewendet werden. Das wesentliche dieser Entleerung ist das Abziehen des restlichen Füllgutes durch das Füllrohr hindurch.