Die Erfindung bezieht sich auf ein Schnee- und Steinschlag-Rückhaltenetz mit Stützen, an denen ein weitmaschiges Drahtseilnetz befestigt ist.
Nebst Systemen mit Drahtseilnetzen sind bereits zahlreiche Ausführungsformen von Verbauungen gegen Lawinen bekannt, welche die Schneemassen statisch im Abrissgebiet der Lawine aufnehmen, um das Auslösen einer Lawine zu verhindern. So sind beispielsweise rechenartige Verbauungen bekannt mit Trägern, die sich am Hang abstützen und mit an diesen befestigten horizontalen oder vertikalen rostartigen Balken und sog. Schneerechen oder Schneebrücken bilden. Alle diese Systeme haben neben dieser statischen Funktion bei Schneerutschen und Steinschlägen auch dynamische Kräfte aufzunehmen.
Der Abstand, also die lichte Weite zwischen den Balken innerhalb des Rostes bei Schneebrücken und Schneerechen beträgt etwa 30-50 cm. Andererseits ist die Maschenweite von Drahtseil-Rückhaltenetzen etwa 20-30 cm. Diese relativ grossen Abstände sind erforderlich, damit der Schnee durch diese Zwischenräume hindurchschneien kann. Es zeigt sich indessen, dass Schneebrücken, Schneerechen und solche mit weiten Maschen versehene Drahtseil-Rückhaltenetze in vielen Fällen ein ungenügendes Schnee-Rückhaltevermögen bei dynamischer Beanspruchung haben.
Die Balken resp. Netzstruktur haben die Aufgabe, beim Schneegleiten und bei Schneerutschen einen Impuls- und Energieabbau der sich in Bewegung befindlichen Schneemassen zu bewirken beim Aufgleiten auf die Rückhaltefläche.
Bei den Rückhaltenetzen zeigt sich, dass die Durchlässigkeit verschiedener Schneearten wie Trockenschnee oder Nassschnee bezüglich Impuls, Energie und Masse in hohem Ausmass von der Maschenweite des Fangnetzes abhängt. Mit abnehmender Maschengrösse wird das Schneerückhaltevermögen für die meisten Schneearten erhöht. Nun sind aber der Herstellung feinmaschiger Drahtseil-Netze einerseits aus herstellungstechnischen Gründen bei Wahl gleicher Drahtseildurchmesser wie für konventionelle weitmaschige Drahtseil-Netze Grenzen gesetzt und zudem werden feinmaschige Drahtseil-Netze bedeutend schwerer und infolge des höheren Drahtseilverbrauches auch teurer.
Dem Gewicht solcher Fangnetze bei Verwendung im Gebirge kommt aus Transport- und Montagegründen eine erhebliche Bedeutung zu, weil solche Fangnetze oft an schwer zugänglichen Orten in unwegsamem Gelände und vielfach unter Helikoptereinsatz montiert werden müssen. Anderseits scheitert die Verwendung von im Durchmesser dünner Drahtseile an der zwingend verlangten Festigkeit und dem Lastaufnahmevermögen solcher Fangnetze.
Eine vollflächige Abdeckung des weitmaschigen Netzes mit einem feinmaschigen Drahtgeflecht ist nachteilig, weil dadurch das Durchschneien beeinträchtigt wird. Ein Mangel an Schnee unterhalb der Verbauung kann zur Ausbildung potentieller Anrisslinien unterhalb der Verbauung führen.
Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe besteht in der Schaffung eines Schnee- und Steinschlag-Fangnetzes, das ein verbessertes Schnee-Rückhaltevermögen hat, im Vergleich zu konventionellen, weitmaschigen Fangnetzen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Es zeigt sich, dass durch das Anbringen feinmaschiger Drahtgeflechte, welche einzelne Felder eines weitmaschigen Drahtseil-Netzes überdecken, ein wesentlich verbessertes Schnee-Rückhaltevermögen erreicht wird. Dabei übernimmt das weitmaschige Drahtseil-Netz die Festigkeitsfunktion, sodass für das über einige Maschen-Felder gespannte feinmaschige Geflechtdrähte mit geringerem Durchmesser genügen. Weil sich die längs und quer verlaufenden feinmaschigen Drahtnetze teilweise überlagern, entstehen Felder mit unterschiedlichen Schneedurchlass-Stufen. In der Praxis wurde festgestellt, dass sich der Schnee zuerst an den Feldern ablagert, bei denen sich die längs und quer laufenden Bahnen des feinmaschigen Netzes kumulativ überlagern.
Dabei wird die Durchtrittsgeschwindigkeit vermindert, sodass sich anschliessend infolge Verzahnung der Schneeränder auch die Felder mit einfacher feinmaschiger Drahtschicht zustopfen und schliesslich auch die leeren Felder mit Schnee überdeckt werden. Somit ist es möglich, mit vergleichsweise einfacher Massnahme ein verbessertes Schneerückhaltevermögen zu erreichen unter Beibehaltung der Festigkeit des Fangnetzes. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass ein "Durchschneien" durch die Rückhaltefläche gegeben ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in der Draufsicht auf ein dreieckförmiges Fangnetz dargestellt.
Das dreieckförmige Fangnetz 1 wird an einem im Erdreich verankerten Pfosten 2 aufgehängt und durch Zugseile gespannt, die in Schlaufen 3 des Fangnetzes eingehängt werden. Benachbarte dreieckförmige Fangnetze werden seitlich spiegelbildlich angeordnet und untereinander verbunden, sodass ein zusammenhängendes Netzband entsteht. Die Fangnetze 1 werden am Umfang von einem Drahtseil 4 umgeben. Das Fangnetz 1 enthält ein weitmaschiges Drahtseilnetz 5, wobei zwischen den Drahtseilen quadratische Felder 7 mit einer Seitenlänge von 20 bis 30 cm, vorzugsweise etwa 25 cm, gebildet werden. Die Drahtseile bestehen aus galvanisch verzinkten Stahldrähten mit einem Durchmesser von 7-8 mm. Mit einem solchen weitmaschigen Drahtseilnetz 1 wird eine für den vorgesehenen Zweck ausreichende Festigkeit erreicht, um die möglicherweise auftretenden statischen Lasten aufzunehmen.
Über dieses weitmaschige Drahtseilnetz 5 werden zwei quer zueinander verlaufende, feinmaschige Drahtgeflechtbahnen 8, 9 aufgelegt, und zwar bergseitig. Die Befestigung der feinmaschigen Geflechtbahnen 8, 9 am Drahtnetz 5 erfolgt mit konventionellen Klammern oder durch Vernähen mit einem Draht oder Drahtseil von 2 mm Durchmesser. Die beiden feinmaschigen Geflechtbahnen 8, 9 haben je eine Maschenweite von 20-30 mm, vorzugsweise von etwa 25 mm, und eine Drahtstärke von vorzugsweise etwa 2 mm. Die untereinander parallel verlaufenden feinmaschigen Bahnen 8, 9 haben zueinander je einen Abstand, der etwa der Bahnbreite entspricht, sodass eine Art Schottenmuster entsteht. Die Bahnbreite wird vorzugsweise so gewählt, dass sie der Breite von zwei Feldern 7 des weitmaschigen Drahtseilnetzes 5 entspricht.
Durch die quer zueinander verlaufenden feinmaschigen Drahtgeflechtbahnen 8, 9 ergeben sich drei Arten von Feldern, nämlich leere Felder 10, einfach bedeckte Felder 11 und doppelt bedeckte Felder 12. Es zeigt sich nun, dass ein derart ausgebildetes Fangnetz 1 ein verbessertes Schneerückhaltevermögen besitzt im Vergleich zu konventionellen Drahtseilnetzen.
The invention relates to a snow and rockfall retention network with supports to which a wide-mesh wire rope network is attached.
In addition to systems with wire rope nets, numerous embodiments of obstructions against avalanches are already known which statically absorb the snow masses in the avalanche demolition area in order to prevent an avalanche from being triggered. For example, rake-like structures are known with beams that are supported on a slope and form with horizontal or vertical rust-like beams attached to them and so-called snow rakes or snow bridges. In addition to this static function, all these systems have to absorb dynamic forces in the case of snow slides and stone chips.
The distance, i.e. the clear width between the bars within the grate for snow bridges and snow rakes, is about 30-50 cm. On the other hand, the mesh size of wire rope retention nets is about 20-30 cm. These relatively large distances are necessary so that the snow can snow through these gaps. It has been shown, however, that snow bridges, snow rakes and such wire mesh retention nets provided with wide meshes have in many cases insufficient snow retention capacity under dynamic stress.
The bars resp. Network structures have the task of reducing the momentum and energy of the moving snow masses when gliding on snow and slides when sliding onto the retention surface.
The retention nets show that the permeability of various types of snow such as dry snow or wet snow with regard to momentum, energy and mass depends to a large extent on the mesh size of the safety net. With decreasing mesh size, snow retention capacity is increased for most types of snow. Now, on the one hand, the production of fine-meshed wire rope nets is limited for technical reasons when choosing the same wire rope diameters as for conventional wide-meshed wire rope nets.
The weight of such safety nets when used in the mountains is of considerable importance for transport and installation reasons, because such safety nets often have to be installed in difficult to access places in rough terrain and often with helicopter use. On the other hand, the use of wire ropes that are thin in diameter fails due to the mandatory strength and the load-bearing capacity of such safety nets.
Covering the wide-mesh net with a fine-mesh wire mesh over the entire surface is disadvantageous because it prevents snow-through. A lack of snow below the structure can lead to the formation of potential tear lines below the structure.
The object to be achieved with the invention is to create a snow and rockfall safety net which has an improved snow retention capacity compared to conventional, wide-meshed safety nets.
This object is solved by the characterizing features of claim 1.
It can be seen that by attaching fine-mesh wire mesh, which covers individual fields of a wide-mesh wire rope network, a significantly improved snow retention capacity is achieved. The wide-mesh wire rope network takes on the strength function, so that fine-meshed braid wires with a smaller diameter that are stretched over a few mesh fields are sufficient. Because the fine-meshed wire nets running lengthways and crossways partially overlap, fields with different snow outlet levels are created. In practice, it was found that the snow first settled on the fields where the longitudinal and transverse tracks of the fine-mesh network overlap cumulatively.
The speed of passage is reduced, so that subsequently the interlocking of the snow edges also clog the fields with a simple, fine-meshed wire layer and finally also cover the empty fields with snow. It is therefore possible to achieve improved snow retention with a comparatively simple measure while maintaining the strength of the safety net. At the same time, it is ensured that there is "snow through" through the retention surface.
In the drawing, an embodiment of the subject of the invention is shown in a top view of a triangular safety net.
The triangular safety net 1 is suspended from a post 2 anchored in the ground and tensioned by pulling ropes which are suspended in loops 3 of the safety net. Adjacent triangular safety nets are laterally arranged in mirror image and connected to each other, so that a coherent net band is created. The safety nets 1 are surrounded on the circumference by a wire rope 4. The safety net 1 contains a wide-mesh wire rope net 5, square fields 7 with a side length of 20 to 30 cm, preferably about 25 cm, being formed between the wire ropes. The wire ropes consist of galvanized steel wires with a diameter of 7-8 mm. With such a wide-mesh wire rope network 1, sufficient strength is achieved for the intended purpose in order to absorb the static loads that may occur.
Two fine-mesh wire mesh webs 8, 9, which run transversely to one another, are placed over this wide-mesh wire rope network 5, on the mountain side. The fine-meshed braid webs 8, 9 are fastened to the wire mesh 5 with conventional clips or by sewing with a wire or wire rope with a diameter of 2 mm. The two fine-mesh webs 8, 9 each have a mesh size of 20-30 mm, preferably about 25 mm, and a wire thickness of preferably about 2 mm. The fine-meshed webs 8, 9 running parallel to one another each have a distance from one another which corresponds approximately to the web width, so that a type of tartan pattern is produced. The web width is preferably chosen so that it corresponds to the width of two fields 7 of the wide-mesh wire rope network 5.
Due to the fine mesh wire webs 8, 9 running transversely to one another, three types of fields result, namely empty fields 10, single-covered fields 11 and double-covered fields 12. It is now shown that a safety net 1 designed in this way has improved snow retention compared to conventional wire rope nets.