CH686606A5 - Tragtasche und Verfahren zu ihrer Herstellung. - Google Patents
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Description
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CH 686 606 A5
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Tragtasche gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Derartige Tragtaschen finden als Einkaufstaschen vielfältige Verwendung. Sie können auf rationelle Weise aus Kunststoffmaterial hergestellt werden. Der nach innen gerichtete Bodenfalz dient dazu, der Tragtasche beim Füllen eine gewisse Bodenbreite zu vermitteln, damit sie ein ausreichendes Füllvolumen aufweist. Der Bodenfalz wird dabei beim Füllen aufgespreizt.
Die Tragtaschen dieser Gattung haben gegenüber Tragtaschen aus Papier mit einem sogenannten Klotzboden allerdings den Nachteil, dass sie beim Öffnen praktisch kein Stehvermögen aufweisen. Bei Letzteren sind nämlich die Seitenwände nicht unmittelbar über eine Seitennaht, sondern über je einen nach innen gerichteten Seitenfalz miteinander verbunden. Zusammen mit dem durch Falz- und Klebeoperationen gebildeten Klotzboden können diese Papiertaschen daher zu einem quaderförmigen Hohlkörper aufgerichtet werden, der im gefüllten und im ungefüllten Zustand ein gutes Stehvermögen aufweist. Die Handhabung der Tragtasche wird dadurch wesentlich erleichtert.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Tragtasche der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der ohne Beeinträchtigung einer rationellen Fertigung gleiche oder bessere Eigenschaften erreicht werden können, wie bei einer konventionellen Tragtasche mit Klotzboden. Diese Aufgabe wird er-findungsgemäss mit einer Tragtasche gelöst, welche die Merkmale im Anspruch 1 aufweist. Die Schrägnähte bewirken eine Verstärkung der Eckbereiche am Boden, womit ein gutes Stehvermögen erzielt wird. Die Schrägnähte verlaufen dabei vorzugsweise durchgehend bis zum unteren Rand der Seitenwände. Auch eine nur punktweise angebrachte Naht wäre allerdings denkbar. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Winkel der Schrägnähte von 45° zum unteren Rand der Seitenwände erwiesen.
Die Tragtasche kann im oberen Randbereich ggf. verstärkt und mit Tragschlaufen versehen werden. Bei kleineren Tragtaschen genügt auch das Anbringen von Grifflöchern.
Das Stehvermögen und das gesamte Erscheinungsbild der Tragtasche kann noch erheblich verbessert werden, wenn sie aus einer Polyethylenfolie mit einer Schichtdicke von wenigstens 50 um, vorzugsweise 80 um besteht. Je nach Anwendungsfall sind jedoch Schichtdicken bis 150 (im denkbar.
Besonders gute Resultate bezüglich der mechanischen Eigenschaften können erzielt werden, wenn die Polyethylenfolie aus einer Rohstoffmischung aus Polyethylen mit unterschiedlicher Kristallinität und Dichte hergestellt wird, nämlich z.B.
50% High Density PE 25% Medium Density PE 25% Linear Low Density PE.
Der Anteil in Gewichtsprozenten des HD-PE ist dabei stets grösser als die einzelnen Teilmengen MD- und LLD-PE.
Damit wird erreicht, dass die Tragtasche ihr Stehvermögen über ihre gesamte Höhe beibehält, selbst wenn sie nicht ganz gefüllt ist. Die Tasche hat eine hohe Tragkraft und sie ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Selbstverständlich könnte die Tragtasche aber auch aus einem Laminat oder einer beschichteten Textilbahn oder dergleichen hergestellt werden.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen von Tragtaschen aus Kunststoffmaterial mit den Merkmalen im Anspruch 8. Die Schrägnähte zum Erzielen eines Klotzbodens lassen sich ohne grossen Aufwand vor dem Unterteilen des Halbschlauches in die einzelnen Taschen anbringen. Die an sich bereits bekannten Verfahren zum Herstellen von Tragtaschen aus einer endlosen Folienbahn müssen daher nur geringfügig modifiziert werden. Anfällige Tragschlaufen werden vorzugsweise ebenfalls vor dem Anbringen der Seitennähte angeschweisst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine endlose Folienbahn nach dem Zusammenlegen zu einem Halbschlauch,
Fig. 2 den Halbschlauch gemäss Fig. 1 nach dem Anbringen des Bodenfalzes,
Fig. 3 den Halbschlauch gemäss Fig. 2 nach dem Anbringen der Schrägnähte und eines Verstärkungsabschnittes am oberen Rand,
Fig. 4 den verarbeiteten Halbschlauch gemäss Fig. 3 nach dem Anbringen der Tragschlaufen,
Fig. 5 die fertigen Tragtaschen nach dem Anbringen der Seitennähte, aber vor der Vereinzelung, und
Fig. 6 eine abgetrennte und aufgespreizte Tragtasche.
Die Herstellung einer erfindungsgemässen Tragtasche wird anhand der Fig. 1 bis 5 erläutert. Eine Materialbahn beispielsweise aus Polyethylen mit den eingangs erwähnten Materialeigenschaften wird gemäss Fig. 1 zu einem Halbschlauch 11 zusammengelegt. Anschliessend wird ein Bodenfalz gebildet, der nach innen zwischen die beiden Seitenwände 2 und 2' gerichtet ist und der zwei gleich breite Wandabschnitte 4 und 4' aufweist. An dem derart vorbereiteten Halbschlauch werden gemäss Fig. 3 Schrägnähte 6, 6', 12, 6a angeschweisst. Diese Schrägnähte erstrecken sich über die ganze Breite b des Bodenfalzes 3 bzw. der Wandabschnitte 4 und 4' bis zum unteren Rand 15 der Seitenwände. Jede Schrägnaht verbindet jeweils einen Wandabschnitt 4 bzw. 4' des Bodenfalzes mit der ihm benachbarten Seitenwand 2 bzw. 2'. Die Schrägnähte sind zudem so gelegt, dass jeweils mit der Unterkante ein gleichschenkliges Dreieck mit den gleichen Schenkeln 12, 6a gebildet wird. Der Winkel a zwischen den beiden Schenkeln beträgt vorzugsweise 90°, er könnte insbesondere bei grossen Taschen aber auch grösser sein.
Im oberen Randbereich wird an jeder Seitenwand ein Verstärkungsabschnitt 7, 7' nach innen umgeklappt, wobei die Falzkante den oberen Rand 16
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der Seitenwände bildet. Im Abstand und parallel zu diesem oberen Rand wird je eine Verstärkungsnaht 8, 8' angeschweisst.
An einem derart vorbereiteten Halbschlauch können nun gemäss Fig. 4 Tragschlaufen 9 und 9' in regelmässigen Abständen und deckungsgleich angeschweisst werden. Die Schweissstellen 10 liegen dabei im Bereich der Verstärkungsabschnitte 7, T. Anstelle der Tragschlaufen könnten auch Tragschnüre eingezogen werden oder es könnten Grifflöcher ausgestanzt werden.
Für die Fertigstellung der Tragtaschen muss anschliessend gemäss Fig. 5 lediglich noch eine Doppelnaht im Abstand einer Taschenbreite ge-schweisst werden, welche auch den Bodenfalz 3 miterfasst. Diese Doppelnaht bildet dabei die Winkelhalbierende des gleichschenkligen Dreiecks mit den Schenkeln 12, 6a. Die einzelnen Tragtaschen können anschliessend mit einer geeigneten Schneidvorrichtung in der Mitte der Doppelnaht 13 abgetrennt werden. Es wäre auch denkbar, in der Doppelnaht eine Perforation anzubringen, so dass die Tragtaschen beispielsweise von einer Rolle abgerissen werden können.
Eine einzelne Tragtasche 1 im aufgespreizten Zustand ist in Fig. 6 dargestellt. Der aufgespreizte Bodenfalz bildet nun einen Klotzboden 14, der jedoch an den Schrägnähten 6, 6' und 12, 12' bis zu den Seitennähten 5, 5' zusammenläuft. Im zusammenlaufenden Bereich wird unterhalb der Schrägnähte je ein nach unten geöffneter kleiner Hohlraum 17, 17' gebildet, der das Stehvermögen begünstigt. Im flachen Zustand benötigen diese Tragtaschen nur ein geringes Lagervolumen und sie lassen sich infolge ihrer Robustheit mehrfach verwenden.
Claims (9)
1. Tragtasche (1), bestehend aus einem einzigen Materialzuschnitt, mit zwei bei leerer Tasche flächig aneinanderliegenden Seitenwänden (2, 2'), die am Boden über einen nahtlos mit den Seitenwänden ausgebildeten, zwei Wandabschnitte (4, 4') aufweisenden und nach innen gerichteten Bodenfalz (3) und seitlich über den Bodenfalz (3) miterfassende Seitennähte (5, 5') miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der beiden Wandabschnitte (4, 4') des Bodenfalzes (3) mit der ihm benachbarten Seitenwand (2, 2') über je eine von jeder Seiten naht (5, 5') ausgehende Schrägnaht (6, 6', 12, 12 ) verbunden ist.
2. Tragtasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schrägnähte (6, 6', 12, 12') durchgehend bis zum unteren Rand (15) der Seitenwände erstrecken.
3. Tragtasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schrägnähte (6, 6', 12, 12') in einem Winkel von 45° zum unteren Rand (15) der Seitenwände erstrecken.
4. Tragtasche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Randbereich jeder Seitenwand (2, 2') zur Verstärkung doppelwandig ausgebildet ist, indem ein innenliegender Verstärkungsabschnitt (7, 7') am oberen
Rand (16) einstückig mit der Seitenwand (2, 2) ausgebildet ist, wobei der Verstärkungsabschnitt über eine parallel zum oberen Rand und im Abstand zu diesem verlaufende Verstärkungsnaht (8, 8') mit der Seitenwand (2, 2') verbunden ist.
5. Tragtasche nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb jedes Verstärkungsabschnittes (7, 7') je eine Tragschlaufe (9, 9') an der Seitenwand (2, 2') befestigt ist.
6. Tragtasche nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Polyethylenfolie mit einer Schichtdicke von wenigstens 50 um besteht.
7. Tragtasche nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyethylenfolie aus einer Rohstoffmischung aus HD-, MD- und LLD-PE hergestellt ist, wobei die Teilmenge HD-PE grösser ist als die beiden einzelnen Teilmengen MD- und LLD-PE.
8. Verfahren zum Herstellen von Tragtaschen nach Anspruch 1 aus Kunststoffmaterial, bei dem eine Folienbahn zu einem die Seitenwände bildenden Halbschlauch (11) zusammengelegt wird, der im Abstand einer Taschenbreite durch quer zur Längsrichtung des Halbschlauches verlaufende Seitennähte unterteilt wird, wobei die so gebildeten Taschen an den Seitennähten abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Zusammenlegen des Halbschlauches (11) ein zwei Wandabschnitte (4, 4') aufweisender, nach innen gerichteter Bodenfalz (3) gebildet wird, der zwischen den Seitenwänden (2, 2') liegt, dass jeweils im Abstand einer Taschenbreite deckungsgleich jeder Wandabschnitt (4, 4') des Bodenfalzes (3) mit der ihm benachbarten Seitenwand (2, 2') über die ganze Breite des Bodenfalzes (3) derart mit einer Schrägnaht (6, 6', 12, 12') verschweisst wird, dass die Schrägnaht zusammen mit dem unteren Rand (15) der Seitenwände ein gleichschenkliges Dreieck bildet, dass auf der Winkelhalbierenden zwischen den beiden Schenkeln eine durchgehende Doppelnaht (13) geschweisst wird, welche den Bodenfalz (3) miterfasst und deren Einzelnähte die Seitennähte (5, 5') der Tasche (1) bilden, und dass die Taschen (1, 1a) zwischen den Einzelnähten abgetrennt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Anbringen der Schrägnähte (6, 6', 12, 12') am oberen Rand (16) der Seitenwände (2, 2') Tragschlaufen (9, 9') angeschweisst werden.
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