CH684276A5 - Verfahren zum Spulenaustausch im Gatter einer Textilmaschine. - Google Patents

Verfahren zum Spulenaustausch im Gatter einer Textilmaschine. Download PDF

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CH684276A5
CH684276A5 CH3795/90A CH379590A CH684276A5 CH 684276 A5 CH684276 A5 CH 684276A5 CH 3795/90 A CH3795/90 A CH 3795/90A CH 379590 A CH379590 A CH 379590A CH 684276 A5 CH684276 A5 CH 684276A5
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coils
new
roving
spinning
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Walter Slavik
Reto Braunschweiler
Daniel Brennwalder
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Rieter Ag Maschf
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H9/00Arrangements for replacing or removing bobbins, cores, receptacles, or completed packages at paying-out or take-up stations ; Combination of spinning-winding machine
    • D01H9/005Arrangements for replacing or removing bobbins, cores, receptacles, or completed packages at paying-out or take-up stations ; Combination of spinning-winding machine for removing empty packages or cans and replacing by completed (full) packages or cans at paying-out stations; also combined with piecing of the roving

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Spinning Or Twisting Of Yarns (AREA)

Description

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CH 684 276 A5
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Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1 und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 4. Die Erfindung ist insbesondere für Ringspinnmaschinen konzipiert, wovon die einzelnen Spinnstellen durch Vorgarnspulen gespeist werden. Die Beschreibung bezieht sich auf eine Ringspinnmaschine mit einer Vorgarn-Vorlage als Beispiel. Die Erfindung ist aber nicht auf diese Maschinen- bzw. Vorlageart eingeschränkt. In den Ansprüchen wird dementsprechend auf die Einschränkung auf ein Vorgarn als Speisematerial verzichtet.
Eine Ringspinnmaschine arbeitet als letztes Glied in einer Kette von Verarbeitungsmaschinen, die Fasermaterial zu Garn verwandeln. Die Spinnmaschine ist durch die Fähigkeiten der sie beliefernden Maschine, insbesondere der ihr vorgelagerten (Vorspinnmaschine), eingeschränkt. Dies trifft natürlich auch auf ein die beiden Maschinentypen verbindendes Transportsystem zu.
Die Technologie des Ringspinnens wird seit mehr als einem Jahrhundert weiterentwickelt und ist heute in ihren Grundzügen weitgehend standardisiert. Um die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens und die Konkurrenzfähigkeit zu gewährleisten, besteht das Bedürfnis, die Platzverhältnisse im Spinnsaal optimal auszunützen. Die Spinnstellen der einzelnen Maschinen werden möglichst dicht aneinander gereiht. Die Maschinen haben meist eine «doppelseitige» Bauweise, d.h. die Spinnstellen sind in zwei Reihen, je auf einer Maschinenseite, angeordnet. Die Maschinen selbst sind im Spinnsaal zusammengedrängt. Der verbleibende Platz für automatische Transportsysteme und für Roboter für das Handhaben von Spulen ist daher eingeschränkt und kann kaum erhöht werden, ohne die Wettbewerbsfähigkeit des Spinnverfahrens zu gefährden.
Die Vorgarnspulen enthalten Hülsen und sind zur Speisung von Spinnstellen im sogenannten Gatter an Zapfen senkrecht aufgehängt. Die Spulen für eine Spinnstellenreihe werden in mindestens zwei Reihen oberhalb der Spinnstellen angeordnet. Das Vorgarn läuft über Führungselemente nach unten in das Streckwerk der Spinnstelle.
Die Gesamtaufgabe beim Automatisieren der Gatterbeschickung kann in die folgenden Teilaspekte aufgeteilt werden:
1. Heranführen von neuen (vollen) Spulen an das Gatter,
2. Austauschen der neuen (vollen) Spulen gegen alte (leere oder fast leere) Spulen in den Arbeitsstellen des Gatters,
3. Zurückführen der alten Spulen an die Vorspinnmaschinen bei Entsorgung des Restmaterials, falls beim Austausch nicht alles Vorlagematerial von der Hülse abgezogen worden ist,
4. Wiederaufnahme des Spinnens an der betreffenden Spinnstelle, falls beim Austauschverfahren eine Unterbrechung der Speisung dieser Spinnstelle entstanden ist.
Die Vorteile und Nachteile einer Teillösung hängen im wesentlichen davon ab, inwiefern diese Teillösung die anderen für die Gesamtlösung notwendigen Teillösungen fordert bzw. beeinträchtigt.
Ein erster Anlauf zu einer automatisierten Gatterbeschickung ist in DE-A1 1 969 002 enthalten. Diese Schrift konzentriert sich aber auf ein Transportsystem zum Heranführen von Flyerspulen an die Ringspinnmaschine und beschränkt sich sonst auf Andeutungen bezüglich «automatische Vorrichtungen», die weder beschrieben noch gezeigt sind.
Eine Teillösung besteht darin, durch «Längsaus-» bzw. «Längseinfahren» eine ganze Reihe oder sogar eine ganze «Maschinenseite» gleichzeitig abzuräumen und neu zu bestücken. Derartige Vorschläge sind in US-A13 828 682 und DE-A1 3 709 540 (US-A1 4 827 709) zu finden, wobei in DE-A1 3 709 540 eine Reserveseite vorgesehen ist, so dass das Spinnen ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann. Diese Lösungen schliessen aber keine Vorschläge für die automatische Bedienung der neu eingeführten Spulen ein, d.h. sie konzentrieren sich hauptsächlich auf die Transportaufgabe. Die Frage der Ausbaubarkeit zu einem vollautomatisierten System bleibt bei solchen Teillösungen offen.
Konkrete Vorstellungen einer Gesamtlösung sind in DD-A1 57 523 enthalten. Das Heranführen der neuen Spulen geschieht mittels eines Transportbandes. Ein Spulenaustauschgerät arbeitet mit dem Transportband und mit dem Maschinengatter zusammen, um den Spulenaustausch durchzuführen. Durch Nitscheln soll das neue Vorgarn mit dem alten in die Spinnstelle noch einlaufenden Vorgarn verbunden werden, so dass beim idealen Ablauf keine Unterbrechung des Spinnens entsteht. Die Entsorgung der Vorgarnreste auf den alten Hülsen ist auch vorgesehen. Das Gesamtverfahren ist dementsprechend konsequent durchdacht und es sind alle dazu notwendigen Schritte aufgezeigt. Die Vorrichtungen, die zur Ausführung der einzelnen Schritte vorgeschlagen sind, sind aber erstens rein schematisch angedeutet und zweitens sehr kompliziert und aufwendig. Es scheint unwahrscheinlich, dass ein derartiges Gerät in der Praxis eingeführt wird.
Ein im wesentlichen ähnliches System ist in DE-A1 3 208 677 (US-A1 4 438 622) enthalten. Der Hauptunterschied besteht darin, dass nach DE-A1 3 208 677 kein Ansetzen des neuen Vorgarns mit dem alten Vorgarn stattfinden sollte. Die Beschreibung in der DE-A1 3 208 677 ist aber mindestens insofern lückenhaft, als sie mit dem Einführen der neuen Lunte in einen der Spinnstelle vorgelagerten Trichter aufhört. Wie dadurch die Spinnstelle neu in Betrieb zu nehmen ist, wird in DE-A1 3 208 677 weder beschrieben noch angedeutet.
Die einzelnen Arbeitsschritte zum Austauschen der Spulen und Einführen des Vorgarnes bis zum erwähnten Trichter sind in DE-A1 3 208 677 aufgeführt. Die dazu notwendigen Vorrichtungen sind rein schematisch angedeutet und es scheint zweifelhaft, dass ein Gerät nach diesem Muster in der Praxis gelaufen ist. Aus dieser DOS ist auf jeden Fall klar, dass die Bedienung der hinteren (inneren) Spulen-reihe im Gatter äusserst heikel ist.
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Eine völlig andere Lösungsart ist in einer Gruppe von japanischen Veröffentlichungen zu finden, nämlich JP-A 483 333, JP-A 483 334, JP-A 4 822 848 und JP-A 49 143 520. Das Heranführen der neuen Spulen an das Gatter ist hier nicht gezeigt. Die neuen Spulen sind in einer Ablage oberhalb des Gatters gezeichnet. JP-A 483 333 zeigt ein Gerät, welches die neuen Spulen paarweise aus dieser Ablage entnimmt und in das Gatter steckt, vermutlich nachdem die leeren Hülsen aus dem Gatter entfernt worden sind. Das anschliessende Vorgarn-handling ist in JP-A 483 334 gezeigt, während die nachfolgende Inbetriebnahme der zutreffenden Spinnstellen in JP-A 4 822 848 und/oder JP-A 4 914 520 behandelt wird. Unklar im Zusammenhang mit diesem System bleibt, wie die neuen Spulen in der Ablage zu stapeln sind und wie das im Trichter der Spinnstelle eingeführte Vorgarn durch das Streckwerk zu laufen beginnt. Die Idee der gleichzeitigen Behandlung der inneren und äusseren Spulenreihen bildete aber die Basis für Weiterentwicklungen, die in DE-A1 3 537 727 und EP-A1 259 267 (US-A1 4 841 720) dokumentiert sind.
Parallel zu den Entwicklungen im direkten Zusammenhang mit dem Maschinengatter fand eine Entwicklung der Transportsysteme zwischen der Vorspinnmaschine und der Ringspinnmaschine statt, und zwar in Form einer Hängebahn. Die Übergabe der Flyerspulen an eine solche Bahn ist in DE-A1 1 510 593 gezeigt und Weiterentwicklungen dieses Systems sind in JP-A 5 138 814, JP-A 5 076 341, US-A1 3 935 699 und JP-A 5 123 332 zu finden. Das System umfasst Trolleyzüge, wobei jeder Trolley mit Zapfen versehen ist, so dass die Vorgarnspulen von den Zapfen des Trolleys wie von den Zapfen eines Gatters herabhängen.
Das Umstecken von Flyerspulen aus einem solchen Trolley direkt in das Gatter ist dann in JP-A 5 881 631 und JP-A 6 331 565 gezeigt. Dieses Umstecken erfolgt aber in einem Gesamtsystem nach EP-A1 213 962, wonach die inneren und äusseren Spulenreihen des Gatters periodisch umgetauscht werden und das Umstecken der neuen Spulen nur in die äussere Spulenreihe erfolgt. Dies erfordert eine komplizierte und aufwendige Gatterkonstruktion, die einen Zusatzroboter erfordert. Verschiedene Möglichkeiten zum Austauschen von Spulen zwischen einem Trolleyzug und einem Gatter, ohne ein Umtauschverfahren innerhalb des Gatters zu erfordern, sind in der vorher erwähnten DE-A1 3 537 727 und EP-A1 259 267, sowie in DE-A1 3 734 275 gezeigt worden. Die verschiedenen Vorschläge umfassen zwei Sätze von Greifelementen (ein Satz für die neuen Spulen und ein Satz für die leeren Hülsen), Leerstellen im Trolleyzug (EP-A1 259 267) und Zwischenspeicher (EP-A 259 267 und DE-A1 3 734 275).
Eine weitere Stossrichtung ist in EP-A1 0 419 968 aufgezeigt worden. In diesem Fall ist das Gatter mit einer sich in Längsrichtung der Maschine erstreckenden Transportbahn für leere Hülsen versehen, und die vollen Spulen werden aus einer äusseren Reserveposition schrittweise nach innen verlegt, wenn sie ihr Vorgarnmaterial an die Spinnstellen liefern. Diese Anordnung erfordert eine entsprechende Gatterkonstruktion, welche ihren Einsatz in bestehenden Maschinen praktisch aus-schliesst. Für eine Gesamtlösung inkl. Luntenhand-ling und allfällige Neuinbetriebnahme der Spinnstelle verursacht diese Anordnung einige Komplikationen, die zwar lösbar sind, aber einen Zusatzaufwand erfordern.
Die vorerwähnten Veröffentlichungen zeigen, dass ein Schlüsselproblem in der Bedienung der inneren Spulenreihe besteht. Zusammenfassend können die folgenden vier bekannten Lösungen für dieses Problem festgestellt werden:
1. Hineingreifen in die innere Reihe beim Unterfahren der äusseren Reihe (z.B. DD-A1 57 523, DE-A1 3 208 677 und DE-A1 3 734 275).
2. Die inneren und äusseren Reihen umtauschen, so dass nur die äussere Reihe bedient werden muss (EP-A1 213 962).
3. Die inneren und äusseren Spulenreihen gleichzeitig bedienen (z.B. JP-A 483 333, DE-A1 3 537 727 und US-A1 4 841 720).
4. Die Spulen in einer vorgegebenen Richtung (von aussen nach innen) beim Beliefern der Spinnstellen verlegen, so dass die Hauptbedienungsarbeit an einem Ende des Bewegungspfades ausgeführt werden kann (EP-A1 0 419 968).
Es ist die Aufgabe dieser Erfindung, eine einfachere Lösung für die Bedienung der inneren Spulenreihe vorzulegen, die als Basis für eine praxistaugliche Gesamtlösung der vorerwähnten Problematik der Gatterbeschickung dienen kann.
Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen 1 und 4 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorzugsweise sind jeder Arbeitsstellenreihe der Maschine nur die vorerwähnten inneren und äusseren Vorlagespulenreihen zugeordnet. Auf Reservereihen wird also verzichtet.
Eine Spule der inneren Reihe kann zur Behandlung in einer Behandlungsposition in oder in der Nähe der Vorrichtung gehalten werden. Vorzugsweise ist pro Spulenpaar nur eine einzige Behandlungsposition vorgesehen, wobei ein Spulenpaar eine Spule der inneren und eine Spule der äusseren Reihe umfasst. Alle vier Spulen einer bestimmten Spulenwechseloperation, d.h. die zwei alten und die zwei neuen Spulen, müssen durch diese einzige Behandlungsposition laufen.
Die Erfindung ist anwendbar sowohl in einem System, wonach ein neues Vorgarn mit einem noch laufenden Vorgarn angesetzt wird, als auch in einem System wonach das neue Vorgarn in die Spinnstelle neu eingefädelt werden muss.
Eine Vorrichtung nach dieser Erfindung kann mit einem eigenen mitgetragenen (Rucksack-)Magazin für neue und alte Spulen ausgerüstet sein. Sie kann aber zur Zusammenarbeit mit einem mitfahrenden Spulentransportgerät oder zur Zusammenarbeit mit einem vorpositionierten Spulentransportgerät konzipiert werden. Dabei können Leerstellen im Magazin bzw. im Transportgerät vorgesehen werden und/oder die Vorrichtung kann mit einem Zwischenspeicher versehen werden und/oder es kann
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ein Satz von Spulengreifern für die neuen Spulen und ein Satz von Spulengreifern für die alten Spulen vorgesehen werden. Die spulengreifenden Elemente können mit Zapfen oder mit Greiferbacken versehen werden. Die notwendigen Bewegungen der verschiedenen Spulen zwischen dem Magazin bzw. Transportgerät und dem Gatter können durch Umstecken und/oder durch Verschieben der Spulen einer Führung entlang durchgeführt werden.
In einer bevorzugten Anordnung werden alle erforderlichen Relativbewegungen durch Bewegung der Vorrichtung bzw. Bewegung von auf der Vorrichtung montierten Elementen gegenüber einem stationären Transportgerät (und einem stationären Gatter) bewerkstelligt.
Die Entsorgung von Restmaterial der alten Spulen kann auf der Vorrichtung oder auf dem Transportgerät oder in einer geeigneten Stelle in der Gesamtanlage durchgeführt werden.
Einzelne Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine Ringspinnmaschine nach dieser Erfindung,
Fig. 2 einen Grundriss von sechs benachbarten Voriagespulenstellen im Gatter einer Maschine nach Fig. 1, zur Erklärung der bevorzugten Anordnung nach dieser Erfindung, und
Fig. 3, 4 und 5 ähnliche Grundrisse von alternativen Anordnungen, nach dieser Erfindung.
Die Maschine nach Fig. 1 umfasst ein doppelseitiges Gestell 10 mit zwei Spinnstellenreihen 12 bzw. 14, die symmetrisch zu einer Mittelebene ME der Maschine liegen. In einer modernen Maschine enthält jede solche Spinnstellenreihe 12, 14 zwischen 500 und 600 dicht aneinandergereihte Spinnstellen. Jede Spinnstelle umfasst ein Streckwerk 16, Fadenführungselemente 18 und eine kopsbildende Einheit 20. Die Einheit 20 enthält einzelne Arbeitselemente wie z.B. Spindel, Ring und Läufer, die aber für diese Erfindung keine Rolle spielen und nicht einzeln gezeigt sind. Diese Elemente sind dem Fachmann bekannt und sind z.B. aus EP-A1 0 382 943 ersichtlich. Für jede Spinnstellenreihe 12 bzw. 14 ist ein Doffautomat 22, 24 vorgesehen, welcher alle Spinnstellen der ihm zugeordneten Spinnstellenreihe gleichzeitig bedient. Dieser Automat wird hier auch nicht näher beschrieben, wobei Einzelheiten aus EP-A1 303 877 entnommen werden können.
Jede Spinnstellenreihe 12 bzw. 14 ist auch mindestens einem Bedienungsgerät 26 bzw. 28 zugeordnet, welche der jeweiligen Reihe entlang fahrbar ist und Bedienungsoperationen an den einzelnen Spinnstellen ausführen kann. Einzelheiten eines solchen Bedienungsgerätes sind z.B. aus EP-A1 388 938 zu entnehmen.
Das Gestell 10 trägt ein Gatter 30, das aus senkrechten Stangen 32 und Querträgern 34 gebildet ist. Schienen 36 sind an den äusseren Enden der Querträger 34 montiert und erstrecken sich in Längsrichtung der Maschine. Jede Schiene 36 dient als eine Führungsbahn für einen Trolleyzug 38, der neue Spulen 40 an das Gatter 30 heranführt.
Das Gatter 30 umfasst auch Träger 42 für Vorlagespulen 44, 46, welche die einzelnen Spinnstellen mit Vorgarn beliefern. Die Träger 42 sind als Querschienen gezeichnet, wobei aber diese Anordnung für diese Erfindung ohne Bedeutung ist. Im Beispiel nach Fig. 1 sind die Vorlagespulen für jede Spinnstellenreihe 12 bzw. 14 in zwei Reihen angeordnet, und zwar in einer inneren Reihe 44 in der Nähe der Mittelebene ME und einer äusseren Reihe 46, welche von der Mittelebene ME entfernt ist. Für jede Spinnstellenreihe 12 bzw. 14 bildet eine Spule der inneren Reihe 44 und eine benachbarte Spule der äusseren Reihe 46 ein Vorlagespulenpaar, welches ein jeweiliges Paar von benachbarten Spinnstellen mit Vorgarn beliefert.
Die Querträger 34 tragen auch auf jeder Maschinenseite eine Schienenanordnung 48 bzw. 50, welche als Führungsbahn für einen jeweiligen fahrbaren Roboter 52 bzw. 54 dient. Der Roboter 52 bzw. 54 läuft daher zwischen der äusseren Vorlagespulenreihe 46 und den vom Trolleyzug 38 getragenen neuen Spulen 40 und oberhalb des jeweiligen Bedienungsgerätes 26 bzw. 28. Der Roboter 52 ist zur Bedienung der beiden Vorlagespulenreihen des Gatters ausgelegt, wie nachfolgend anhand der Fig. 2 bis 5 näher erklärt werden sollte.
Fig. 2 zeigt nochmals die Mittelebene ME der Maschine nach Fig. 1 zusammen mit Vorlagespulen 56, 58, 60 der inneren Spulenreihe 44 und Vorlagespulen 62, 64 der äusseren Vorlagespulenreihe 46. Ein Teil des Roboters 52 ist auch schematisch angedeutet. Die Vorlagespulen 56, 62 bilden ein erstes Spulenpaar und die Vorlagespulen 60, 64 bilden ein zweites Spulenpaar. Im normalen Betrieb ist der Spule 58 eine weitere Spule 66 der äusseren Reihe 46 zugeordnet, um ein drittes Vorlagespulenpaar zu bilden. Im Zustand nach Fig. 2, ist diese Spule 66 durch den Roboter 52 aus dem Gatter 30 entfernt worden, um eine «Gasse» 70 zwischen den Spulen 62 und 64 der äusseren Reihe 46 zu bilden. Diese Gasse 70 ermöglicht den Zugang zur Spule 58 bzw. der entsprechenden Aufhängestelle der inneren Reihe 44, welche die Bedienung dieser Spule 58 der inneren Reihe wesentlich erleichtert.
Es sei jetzt angenommen, die Spulen 58 und 66 bestehen nur noch aus leeren Hülsen, weil sie ihr Vorgarn gänzlich an ihre jeweiligen Spinnstellen geliefert haben. Die leere Hülse 66 kann auf einem Zapfen des Trolleyzuges 38 aufgehängt werden, wonach die leere Hülse 58 aus dem Gatter 30 entfernt und auf dem Trolleyzug aufgehängt werden kann. Es kann nun eine volle Spule 40 (Fig. 1 ) vom Trolleyzug 38 entnommen und nach einer geeigneten Behandlung durch die Gasse 70 in die Arbeitsstelle der inneren Reihe 44 eingeführt werden. Nachdem die Arbeitsstelle der inneren Reihe 44 vollständig bedient worden ist, inkl. z.B. Ansetzen des neuen Vorgarnes mit dem alten Vorgarn oder Einfädeln des neuen Vorgarnes im Streckwerk 16 der zutreffenden Spinnstelle, kann eine weitere Spule 40 vom Trolleyzug 38 entnommen werden und in die zutreffende Arbeitsstelle der äusseren
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Reihe 46 eingeführt werden. Es werden Beispiele der verschiedenen Bedienungsoperationen nachfolgend näher beschrieben. Vorerst aber werden zur Erläuterung des erfinderischen Prinzips Alternativanordnungen gemäss Fig. 3, 4 und 5 beschrieben werden.
In der Anordnung nach Fig. 2 bildet die Gasse 70 zusammen mit der Mittelebene ME ungefähr einen rechten Winkel. Dass dies nicht zwingend notwendig ist, zeigt Fig. 3, wo die Elemente der Fig. 2 nochmals gezeigt und mit ähnlichen Bezugszeichen versehen sind. Da die Spulen 62, 64 und 66 der äusseren Reihe 46 gegenüber Fig. 2 unverändert sind, tragen sie die gleichen Bezugszeichen. In Fig. 3 wird aber angenommen, dass die zweite Spule 58A des dritten Spulenpaares noch viel Vorlagematerial hat, während die Spulen 56A und 60A der ersten und zweiten Spulenpaare ihr Vorgarnmaterial gänzlich an ihre jeweiligen Spinnstellen geliefert haben, in diesem Fall erstreckt sich die Gasse 72 diagonal zwischen den Spulen 62, 58A oder diagonal zwischen den Spulen 64, 58A. Die Anordnung nach Fig. 2 ist bevorzugt. Die Fig. 2 und 3 zeigen je eine Anordnung, wonach die Gasse 70 bzw. 72 eine Breite hat, die ungefähr dem Durchmesser einer vollen Spule entspricht.
Die Fig. 4 zeigt eine Anordnung, wonach eine breite Gasse mit einer Breite von drei Spulendurchmessern geschaffen ist, welche die Bedienung der Aufhängestellen der inneren Reihe noch weiter erleichtert. Diese zusätzliche Erleichterung muss aber mit gewissen Schwierigkeiten im Gesamtablauf erkauft werden und wird sich normalerweise gegenüber der bevorzugten Anordnung nach Fig. 2 nicht lohnen. Die erwähnten Zusatzschwierigkeiten werden aus der nachfolgenden Beschreibung der einzelnen Bedienungsoperationen ersichtlich.
Schliesslich zeigt Fig. 5, dass auch eine «lange Gasse» bis zur innersten Vorlagespulenreihe möglich ist. Dies erfordert natürlich längere Bedienungselemente auf dem Roboter 52 und kann insbesondere Probleme im Zusammenhang mit der Bedienung von Vorgarnführungselementen für das Vorgarn der innersten Reihe verursachen. Die Anordnung ist aber im Prinzip möglich und die erwähnten Schwierigkeiten sind mit etwas aufwendigeren Konstruktionen zu überwinden.
In der bisherigen Beschreibung ist der Einfachheit halber angenommen worden, dass die aufgebrauchten Spulen (in Fig. 2 die Spulen 58, 66) einzeln (sequentiell) aus dem Gatter entfernt werden. Wenn aber gewährleistet werden kann, dass beim Spulenwechsel kein Restmaterial auf diesen Spulen übrig bleibt, ist es nicht notwendig, die Spulen eines Paares nacheinander aus dem Gatter zu entfernen. Sie können gleichzeitig gemeinsam aus dem Gatter entnommen werden. Dies gilt aber nicht für das Neueinführen der vollen Spulen. Bei Neueinführung einer Spule ist es notwendig, mindestens das Vorgarn handzuhaben, so dass das Vorhandensein der Gasse zur Bedienung der inneren bzw. innersten Spulenreihe bei der Neueinführung wesentlich ist und die sequentiellen Neueinführungen der neuen Spulen erfordert.

Claims (10)

  1. Patentansprüche
    I. Verfahren zum Spulenaustausch im Gatter einer Textilmaschine, wobei jeder Arbeitsstellenreihe (12, 14) der Maschine mindestens eine innere und eine äussere Vorlagespulenreihe (44, 46) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Entnahme einer Vorlagespule (66) aus der äusseren Reihe (46) der Zugang zur nächstinneren Reihe (44) für die Bedienung dieser Reihe erreicht wird.
  2. 2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein neues Vorgarn einer neuen Spule (40) an ein noch laufendes Vorgarn einer alten Spule (58) angesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das neue Vorgarn in die zutreffende Arbeitsstelle einer Arbeitsstellenreihe (12, 14) neu eingefädelt wird.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Magazin für neue und/ oder alte Spulen (40, 66) besitzt.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Spulengreifer für neue oder alte Spulen (40, 66) mit Zapfen oder Greifbacken.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine Führung zum Umstecken oder Verschieben von Spulen (40, 66).
  7. 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Spulengreifer ein Spulentransportgerät (38) zugeordnet ist.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Spulentransportgerät ein Trolleyzug (38) ist.
  9. 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, gekennzeichnet durch einen fahrbaren Roboter (52, 54).
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Führungsbahn (48, 50) für den Roboter (52, 54).
    II. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, gekennzeichnet durch ein entlang einer Spinnstellenreihe (12, 14) fahrbares Bedienungsgerät (26, 28).
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