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Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sensor gemäss dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
In der DE-A 2 537 369 sind Dehnungsaufnehmer beschrieben, bei denen am Ende einer Bohrung ein Messstab befestigt ist, dessen freies Ende mit einer Messeinrichtung zusammenwirkt, die den bei Belastung auftretenden Längenunterschied zwischen dem die Bohrung aufweisenden Bauteil und dem Messstab erfasst. Die Messvorrichtung ist als Rohrbiegekraftaufnehmer ausgebildet und ist an der Stelle der grössten Durchbiegung mit mindestens einem Dehnungsmessstreifen versehen.
Derartige Messaufnehmer haben den Nachteil, dass durch das Gewinde und die verschiedenen Dehnungslängen Ungenauigkeiten in der Messsignalübersetzung auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Sensor zu schaffen, bei dem unter Vermeidung des Nachteiles die Dehnung als das Mass für die Kräfte und Spannungen direkt an dem die Bohrung umgebenen Material gemessen werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Körper mit seiner an den Dehnungsmessstreifen anliegenden Schicht unstarr gegenüber Tangentialkräften ist, wodurch deren Einfluss möglichst klein gehalten werden kann.
Es ist von Vorteil, wenn der Körper an einer Stirnseite einen dem Lochgrund angepassten Abschnitt hat und dass das Spannmittel eine Schraube ist, die zwecks Aufbringen eines Druckes auf den Körper in das Loch einschraubbar ist, um den Dehnungsmessstreifen gegen die Bohrungswand zu pressen.
Diese Ausführungsform zeichnet sich insbesondere durch den einfachen Aufbau und Einbau aus.
Ferner ist es von Vorteil, wenn der Körper ein Druchgangsloch in axialer Richtung aufweist und dass das Spannmittel einen Gewindebolzen mit einem Kopfteil an einem Ende und mit einem Gewindeabschnitt am anderen Ende derart, dass ein eine glatte Mantelfläche aufweisender Schaftteil vorhanden ist, auf dem der Körper angeordnet ist, ein zylinderförmiges Zwischenstück mit einer axialen Durchgangsbohrung, das mit einer Stirnseite am Körper anliegend auf dem Gewindebolzen angeordnet ist, und eine Spannmutter umfasst, die auf den Gewindeabschnitt aufgeschraubt ist; wobei der zwischen Kopfteil und Zwischenstück angeordnete Körper durch den die Verschraubung erzeugbaren Druck verformbar ist, derart, dass der Dehnungsmessstreifen gegen die Bohrungswand ge-presst wird. Bei dieser Ausführungsform muss lediglich eine Bohrung in dem entsprechenden Bauteil vorgesehen werden, um den als Baugruppe ausgebildeten Sensor einzusetzen. Als weiterer Vorteil ist der einfache Aufbau zu nennen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfin-dungsgemässen Sensors, und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform eines erfin-dungsgemässen Sensors.
In Fig. 1 ist in einem Maschinenteil 1 z.B. eine Säule, ein Zuganker oder dergleichen, eine mit einem Gewindeabschnitt versehene Blindbohrung 2 zur Aufnahme eines Sensors 3 vorgesehen. Der Sensor 3 enthält einen Körper 4 aus Elastomer, der am Grund der Blindbohrung anliegt. Hierzu hat der Körper an einer Stirnseite einen dem Grund der Blindbohrung angepassten Abschnitt und an der anderen Stirnseite eine ebene Fläche. Zwischen Bohrungswand und dem Körper 4 sind vier Dehnungsmessstreifen 5 eingelegt, die am Umfang des Körpers 4 gleichmässig verteilt angeordnet sind.
In dem Körper 5 sind Kanäle zum Herausführen der Anschlussdrähte 6 der Dehnungsmessstreifen 5 vorgesehen. Zum Sensor 3 gehört ferner ein zylinderförmiges Zwischenstück 7, das anliegend an den Körper 4 in der Blindbohrung 2 angeordnet ist. Das Zwischenstück 7 hat einen axialen Kanal für die Anschlussdrähte der Dehnungsmessstreifen 5. Der Sensor 3 umfasst weiterhin eine Sechskantschraube 8 mit einem axialen Durchgangsloch zum Herausführen der Anschlussleitung für die Dehnungsmessstreifen 5. Die Schraube 8 ist in den Gewindeabschnitt in der Blindbohrung 2 eingeschraubt. Durch das Eindrehen der Schraube 8 wird über das Zwischenstück 7 eine axiale Kraft auf den Elastomerkörper 4 aufgebracht. Diese Kraft bewirkt, dass die Dehnungsstreifen 4 gegen die Bohrungswand gepresst werden. Tritt durch Krafteinwirkung eine Dehnung im Bauteil 1 auf, wird von den Dehnungsmessstreifen in ein entsprechendes Ausgangssignal abgebgeben.
Wie Fig. 2 zeigt, enthält der Sensor 11 vier Dehnungsmessstreifen 5, einen zylinderförmigen Körper 12 aus Elastomer, einen Gewindebolzen 13, ein zylinderförmiges Zwischenstück 14 und eine Spannmutter 15. Der Gewindebolzen 13 hat einen Kopfteil 16 an einem Ende, einen daran anschliessenden Schaftteil 17 mit glatter Mantelfläche und einen Gewindeabschnitt 18 am anderen Ende. Der Körper 12 hat ein Durchgangsloch in axialer Richtung und ist auf dem Schaftteil 17 so angeordnet, dass er mit einer Stirnseite am Kopfteil 16 anliegt. Zwischen Bohrungswand und Körper 12 sind die vier Dehnungsmessstreifen 5 eingelegt, die am Umfang des Körpers 12 gleichmässig verteilt angeordnet sind. Das Zwischenstück 14 hat eine Durchgangsbohrung in axialer Richtung und ist auf dem Schaftteil 17 so angeordnet, dass er an den Körper 12 anliegt. Die Spannmutter 15 ist auf dem Gewindeabschnitt 18 aufgeschraubt und hält die einzelnen Teile, so dass eine Baugruppe gebildet wird. Im Körper 12 und dem Zwischenstück 14 sind Durchlässe für die Anschlussdrähte 19 der Dehnungsmessstreifen vorgesehen. Die Anschlussdrähte sind über ein Kopfstück herausgeführt, das einstückig mit dem Zwischenstück 14 ausgebildet ist.
Der zu einer Baugruppe zusammengestellte Sensor wird in die Blindbohrung 2 eingesteckt. Durch Drehen der Spannmutter 15 wird der Elastomer-Kör-
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per 12 zusammengepresst. Dies bewirkt eine Verformung des Körpers 12 in radialer Richtung, wodurch die Dehnungsmessstreifen 5 gegen die Bohrungswand gepresst werden.