CH679311A5

CH679311A5 -

Info

Publication number: CH679311A5
Application number: CH27/90A
Authority: CH
Inventors: Jean-Pierre Chavannes
Original assignee: Sandoz Ag
Priority date: 1989-01-07
Filing date: 1990-01-03
Publication date: 1992-01-31
Also published as: NL9000040A; GB2227021B; IT9047510A0; GB9000224D0; IT1239740B; FR2641544A1; JPH02228399A; GB2227021A; IT9047510A1; FR2641544B1; BE1003581A5

Description


  
 



  Die Erfindung betrifft phosphat- und silikatfreie Wirkstoffgemische, die neben Alkali eine Kombination von Polycarbonsäuren und Phosphonaten enthalten und als Alkalispender für Industriewaschmittel bzw. als Geschirrwaschmittel eingesetzt werden können. 



  Kombinationen von Polycarbonsäuren und Phosphonaten sind in verschiedener Form bereits bekannt, sie wurden bisher als Gerüststoff-Zubereitung, als Entkalkungsmittel oder als Stabilisator für Peroxid-Lösungen eingesetzt. Diese bekannten Kombinationen wurden jedoch nicht als konzentrierte, stark alkalische Lösungen angeboten, sondern entweder als alkalifreie Konzentrate oder als verdünnte Lösungen beschrieben, die meistens noch andere Bestandteile und oft auch Phosphate und/oder Silikate enthalten. Es sollte aber aus verschiedenen Gründen allgemein vermieden werden, in Waschmitteln Phosphate und/oder Silikate einzusetzen. Phosphate sind wegen ihrer Umweltbelastung in verschiedenen Ländern nicht mehr zugelassen, Silikate verursachen Inkrustationen oder Ablagerungen in den Apparaturen. 



  Gegenstand der Erfindung sind phosphat- und silikatfreie Wirkstoffgemische, die in wässriger Lösung 5-45% Alkali, 0,5-20% Polycarbonsäuren in Form ihrer Alkalisalze und 0,1-10% Phosphonate enthalten, wobei alle Prozentangaben als Gewichtsprozente der reinen Wirkstoffe zu verstehen sind und sich auf die Gesamtlösung beziehen. In diesen Zubereitungen sind die Polycarbonsäuren in Form ihrer Alkalisalze und die Phosphonate bevorzugt im Gewichtsverhältnis von 1:1 bis 30:1, mehr bevorzugt im Verhältnis von 1,5:1 bis 12:1 enthalten. Gegebenenfalls können diese Zubereitungen noch weitere Sequestriermittel und/oder Korrosionsinhibitoren enthalten. 



  Solche Zubereitungen können entweder als 
 
   (a) sogenannte Alkalispender in der Industriewäscherei dienen und enthalten dann bevorzugt 15-35% Alkali, 3-10% Polycarbonsäuren und 0,2-1,5% Phosphonate; mehr bevorzugt 18-30% Alkali, 4-7% Polycarbonsäuren und 0,5-1,2% Phosphonate; oder sie werden tel quel als 
   (b) Geschirrwaschmittel ohne Chlor eingesetzt und enthalten dann bevorzugt 10-35% Alkali, 0,5-15% Polycarbonsäuren und 0,2-5% Phosphonate; mehr bevorzugt 13-20% Alkali, 0,5-10,5% Polycarbonsäuren und 0,4-3% Phosphonate. 
 



  Der pH-Wert dieser Zubereitungen sollte auf jeden Fall über 10 liegen. 



  Unter Alkali im Sinne dieser Erfindung sind hauptsächlich Natrium- und Kaliumhydroxid oder -carbonat zu verstehen, die als Feststoff oder als stark konzentrierte wässrige Lösungen eingesetzt werden. 



  Als Polycarbonsäuren werden bevorzugt Polymere bis hochmolekulare Polymere (MG 800-500 000) der (Meth)Acrylsäure,  alpha -Hydroxyacrylsäure, Maleinsäure sowie deren Copolymere in Form ihrer wässrigen Lösungen eingesetzt. Soweit sie nicht vorher neutralisiert wurden, werden die Carbonsäuregruppen in Gegenwart des vorhandenen Alkali in die Alkalisalze übergeführt. Mehr bevorzugt werden Polyacrylate mit Molekulargewicht von 1000 bis 250 000 verwendet, insbesondere bevorzugt mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 4000-120 000. 



  Als Phosphonsäuren werden vorzugsweise bekannte Hydroxyalkylen- oder Aminomethylenphosphonsäuren oder Phosphonoalkylencarbonsäuren in Form ihrer wässrigen Lösungen eingesetzt, die in Gegenwart des vorhandenen Alkali in Phosphonate umgesetzt werden. Beispiele sind 1-Hydroxyäthan-1,1-diphosphonsäure (HEDP), Aminotri(methylenphosphonsäure) (ATMP), Äthylendiamintetra(methylenphosphonsäure) (EDTMP), Diäthylentriaminpenta(methylenphosphonsäure) (DETPMP), Hexamethylendiamintetra(methylenphosphonsäure), Aminoxidtri(methylenphosphonsäure) und 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure (PBTC). 



  Als weitere Sequestriermittel können Nitrilotriessigsäure und Zitronensäure in Mengen von 3-20% verwendet werden, wobei diese in Form ihrer Alkalisalze eingesetzt werden. 



  Für die Anwendung als Geschirrwaschmittel ohne Chlor können die erfindungsgemässen Zubereitungen gegebenenfalls auch Korrosionsinhibitoren enthalten. Als solche werden bevorzugt 0,5-1% Natriumnitrit und 0,2-0,4% Benzo- oder Tolyltriazol eingesetzt. 



  Diese Geschirrwaschmittel haben auch ohne Chlor abgebende Mittel eine ausgezeichnete Wasch- und Reinigungswirkung und weisen die o.e. Nachteile der sonst Phosphat und/oder Silikat enthaltenden Waschmittel nicht auf. 



  Als Additiv für die Industriewäscherei stellen die erfindungsgemässen Wirkstoffgemische stabile, stark alkalische Konzentrate von Gerüststoffen dar, die durch Zugabe von anionischen und/oder nicht-ionischen Tensiden zu wirksamen Industriewaschmitteln werden. 



  In den nachfolgenden Beispielen (Tabellen 1 und 2) erfolgen alle Angaben in Gewichtsprozenten und werden die Polyacrylsäure A (MG 100 000) als 29%ige Lösung der halbneutralisierten Säure (Natriumsalz), die Polyacrylsäure B (MG 4500) als 49%ige Lösung, das Natriumsalz der Nitrilotriessigsäure (NTA) als 40%ige Lösung, die Diäthylentriaminpenta(methylenphosphonsäure) (DETPMP) als 50%ige und die 1-Hydroxyäthan-1,1- diphosphonsäure (HEDP) als 60%ige Lösung eingesetzt. 



  Der Zusatz der einzelnen Komponenten erfolgt jeweils in der angegebenen Reihenfolge unter Rühren, bis eine klare homogene Lösung vorliegt. 
<tb><TABLE> Columns=9 
<tb>Title: Tabelle 1
(a) Alkalispender 
<tb>Head Col 01 AL=L: Beispiel Nr. 
<tb>Head Col 02 AL=L: 1 
<tb>Head Col 03 AL=L: 2 
<tb>Head Col 04 AL=L: 3 
<tb>Head Col 05 AL=L: 4 
<tb>Head Col 06 AL=L: 5 
<tb>Head Col 07 AL=L: 6 
<tb>Head Col 08 AL=L: 7 
<tb>Head Col 09 AL=L:

   8 
<tb> <SEP>Wasser entmineralisiert <SEP>58 <SEP>39 <SEP>58 <SEP>54 <SEP>36 <SEP>55 <SEP>46 <SEP>56,2 
<tb> <SEP>Natriumhydroxid 98% <SEP>20 <SEP>30 <SEP>10 <SEP>22 <SEP>15 <SEP>21 <SEP>15 <SEP>24,8 
<tb> <SEP>Kaliumhydroxid 95% <SEP>- <SEP>- <SEP>10 <SEP>- <SEP>20 <SEP>- <SEP>15 <SEP>- 
<tb> <SEP>Polyacrylsäure B <SEP>13 <SEP>20 <SEP>10 <SEP>- <SEP>- <SEP>7 <SEP>5 <SEP>9,5 
<tb> <SEP>Polyacrylsäure A <SEP>- <SEP>- <SEP>- <SEP>15 <SEP>15 <SEP>7 <SEP>5 <SEP>- 
<tb> <SEP>NTA <SEP>8 <SEP>10 <SEP>10 <SEP>8 <SEP>12 <SEP>9 <SEP>12 <SEP>8,5 
<tb> <SEP>DETPMP <SEP>0,5 <SEP>0,5 <SEP>1 <SEP>0,5 <SEP>1 <SEP>0,5 <SEP>1 <SEP>0,5 
<tb> <SEP>HEDP <SEP>0,5 <SEP>0,5 <SEP>1 <SEP>0,5 <SEP>1 <SEP>0,5 <SEP>1 <SEP>0,5 
<tb> <SEP>Total <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 
<tb></TABLE> 
<tb><TABLE> Columns=7 
<tb>Title:

   Tabelle 2
(b) Geschirrwaschmittel 
<tb>Head Col 01 AL=L: Beispiel Nr. 
<tb>Head Col 02 AL=L: 9 
<tb>Head Col 03 AL=L: 10 
<tb>Head Col 04 AL=L: 11 
<tb>Head Col 05 AL=L: 12 
<tb>Head Col 06 AL=L: 13 
<tb>Head Col 07 AL=L: 14 
<tb> <SEP>Wasser entmineralisiert <SEP>39 <SEP>33 <SEP>26 <SEP>27 <SEP>23 <SEP>43,7 
<tb> <SEP>Natriumnitrit <SEP>0,7 <SEP>0,7 <SEP>0,7 <SEP>0,7 <SEP>0,7 <SEP>- 
<tb> <SEP>NTA <SEP>12 <SEP>12 <SEP>12 <SEP>12 <SEP>12 <SEP>38,0 
<tb> <SEP>Natriumhydroxid 98% <SEP>14 <SEP>16 <SEP>18 <SEP>15 <SEP>15 <SEP>15,3 
<tb> <SEP>Kaliumhydroxid 95% <SEP>- <SEP>- <SEP>- <SEP>15 <SEP>17 <SEP>- 
<tb> <SEP>Polyacrylsäure B <SEP>30 <SEP>15 <SEP>- <SEP>20 <SEP>15 <SEP>2,0 
<tb> <SEP>Polyacrylsäure A <SEP>- <SEP>17 <SEP>35 <SEP>- <SEP>6 <SEP>- 
<tb> <SEP>DETPMP <SEP>2 <SEP>3 <SEP>3 <SEP>5 <SEP>5 <SEP>1,0 
<tb> <SEP>HEDP <SEP>2 <SEP>3 <SEP>5 <SEP>5 <SEP>6 <SEP>- 
<tb> <SEP>Tolyltriazol 

   <SEP>0,3 <SEP>0,3 <SEP>0,3 <SEP>0,3 <SEP>0,3 <SEP>- 
<tb> <SEP>Total <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 <SEP>100 
<tb></TABLE>

Claims

1. Phosphat- und silikatfreie Wirkstoffgemische, die in wässriger Lösung 5-45% Alkali, 0,5-20% Polycarbonsäuren in Form ihrer Alkalisalze und 0,1-10% Phosphonate enthalten, wobei alle Prozentangaben als Gewichtsprozente der reinen Wirkstoffe zu verstehen sind und sich auf die Gesamtlösung beziehen.

2. Wirkstoffgemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polycarbonsäuren in Form ihrer Alkalisalze und die Phosphonate im Gewichtsverhältnis von 1:1 bis 30:1 enthalten sind.

3. Wirkstoffgemische nach Anspruch 1 oder 2, die als Polycarbonsäuren Polyacrylate mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 4000-120 000 enthalten.

4. Wirkstoffgemische nach einem der Ansprüche 1-3, die zusätzlich ein weiteres Sequestriermittel enthalten.

5.

Wirkstoffgemische nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie 3-20% Nitrilotriessigsäure oder Zitronensäure in Form ihrer Alkalisalze enthalten.

6. Wirkstoffgemische nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass sie 15-35% Alkali enthalten und ihr pH-Wert über 10 liegt.

7. Alkalispender für die Industriewäscherei nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass sie 3-10% Polycarbonsäuren in Form ihrer Alkalisalze und 0,2-1,5% Phosphonate enthalten.

8. Geschirrwaschmittel nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,5-15% Polycarbonsäuren in Form ihrer Alkalisalze und 0,2-5% Phosphonate enthalten.

9. Verwendung der Alkalispender nach Anspruch 7 als Zusatz für Industriewaschmittel.

10. Verwendung der Geschirrwaschmittel nach Anspruch 8 in industriellen Geschirrwaschmaschinen.