PATENTANSPRUCH Strahl-Brechanlage, insbesondere für kristallisierte Materialien, mit einer zylindrischen Mahlkammer, Düsen und einem Düsenträgerkranz, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenträgerkranz (1) aus zwei miteinander lösbar verbundenen Kranzhälften (3) und einem die Austrittsöffnungen (6) der Düsen (4) schützenden austauschbaren Verschleissring (2) besteht, wobei die beiden Kranzhälften (3) gemeinsam eine Ausnehmung zur Aufnahme des austauschbaren Ver-schleissringes (2) begrenzen.
Die Erfindung betrifft eine Strahl-Brechanlage, insbesondere für kristallisierte Materialien, mit einer zylindrischen Mahlkammer, Düsen und einem Düsenträgerkranz.
Die in der mahltechnischen Praxis verwendeten Strahl-Brechanlagen bestehen im wesentlichen aus einer horizontal oder vertikal angeordneten zylindrischen Mahlkammer und aus in den Zylindermantel untergebrachten Düsen. Die Düsen sind mit einem Gewinde in einem Düsenträgerkranz befestigt. Solche Lösungen sind z.B. in den Patentschriften GB-PS 1 559 139 und US-PS 3 741 485 beschrieben.
Das in die bekannten Brechanlagen eingeführte, meistens kristallisierte Material zu verkleinern wird durch die Wirkung eines unter hohem Druck über die Düsen eingeblasenen Gasstromes in eine Wirbelbewegung gesetzt, wobei die Zerkleinerung hauptsächlich infolge des Aufeinanderpral-lens der zu mahlenden Materialteilchen erfolgt.
In den bekannten Brechanlagen üben die Festpartikeln im Laufe des Mahlprozesses nicht nur gegenseitig, sondern auch auf den inneren Zylindermantel des Düsenträgerkran-zes eine starke Verschleisswirkung aus, die insbesondere in der Nähe der Austrittsöffnung der Düsen in Erscheinung kommt. Die glatte Oberfläche des Zylindermantels wird während der verhältnismässig kurzen Betriebsdauer immer mehr deformiert und auch die Austrittsöffnung der Düsen erleidet eine Deformation. Als Erfolg ändert sich das Strömungsbild und immer mehr unerwünschte Wirbel erscheinen. Alle diese Erscheinungen führen zur Verschlechterung des Wirkungsgrads der Brechanlage, wobei durch die erhöhte Verschleisswirkung auch der Mahlprozess qualitativ beeinträchtigt wird.
Zur Vorbeugung müssen bei den bekannten Anlagen die Düsen und der Düsenträgerkranz zwangsmässig oft ausgetauscht werden, obwohl diese Elemente recht kostenaufwendige und eine äusserst präzise Bearbeitung beanspruchende Teile der Brechanlage bilden. Wenn man in Betracht zieht, dass in einer mittleren Brechanlage etwa 35 bis 45 Düsen eingesetztwerden, ist der häufige Austausch mit einem bedeutenden wirtschaftlichen Nachteil verbunden. Eine wesentliche Verbesserung kann auch dann nicht erreicht werden, wenn diese strukturellen Elemente aus hochgradig verschleissfe-sten Werkstoffen hergestellt werden, oder ein geeigneter Überzug aufgetragen wird. Eine derartige Lösung ist z.B. in der Patentschrift GB-PS 1 362 373 geschildert.
Der Erfindung wurde das Ziel gesetzt die mit den bekannten Anlagen verbundenen Nachteile zu verringern und eine Strahl-Brechanlage zu entwickeln, die wirtschaftlich gewartet werden kann.
Es wurde erkannt, dass der mit den zerkleinerten Teilchen nicht in Berührung kommende Teil des Düsenträger-kranzes noch eine einwandfreie Qualität aufweist, während der übrige Teil verschlissen ist. Dementsprechend sollte der Düsenträgerkranz aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein, sodass nur der tatsächlich abgenutzte Teil ausgetauscht werden muss, während die übrigen nicht abgenutzten Teile noch länger gebraucht werden können.
Bei der erfindungsgemässen Strahl-Brechanlage besteht der Düsenträgerkranz aus zwei lösbar miteinander verbundenen Kranzhälften und einem die Austrittsöffnung der Düse schützenden austauschbaren Verschleissring, wobei die beiden Kranzhälften gemeinsam eine Ausnehmung des austauschbaren Verschleissringes begrenzen..
Die Erfindung wird anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels, mit Hilfe der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Querschnitt und Fig. 2 einen Horizontalschnitt einer Anlage bei einer der Düsen.
Die beiden Kranzhälften 3 und der Verschleissring 2 bilden gemeinsam den Düsenträgerkranz 1. Die zwei Kranzhälften 3 sind mit an sich bekannten lösbaren Verbindungselementen miteinander verbunden und begrenzen gemeinsam eine Ausnehmung zur Aufnahme des Verschleissringes 2, welcher einfach ausgetauscht werden kann. Hinter dem Verschleissring 2 ist die Düse 4 angeordnet, deren in die zylindrische Mahlkammer 5 mündende Austrittsöffnung 6 durch den Verschleissring 2 geschützt wird.
Die Düse 4 kann aus einem beliebigen Werkstoff, wie z.B. Metall, Metallkarbid oder Kunststoff verfertigt werden. Zweckmässig wird sie ohne Gewinde in einer der beiden Kranzhälften 3 oder zwischen den beiden Kranzhälften 3 festgehalten.
Selbstverständlich ist die vorgeschlagene Anlage in sich bekannter Weise mit schliessbaren Öffnungen für die Zufuhr bzw. Abfuhr des zu zerkleinernden Feststoffes versehen. Es ist ferner ein Gasleitungssystem für das Einblasen des zur Zerkleinerung verwendeten Gases unter entsprechendem Druck vorgesehen.
Die Vorteile der erfindungsgemässen Anlage sind die folgenden:
— Da die Düsen nicht in unmittelbarer Berührung mit dem zu mahlenden Stoff stehen, ist ihre Lebensdauer beinahe unbeschränkt lang. Diese verlängerte Lebensdauer ist mit einem bedeutenden wirtschaftlichen Vorteil verbunden, da die in der Herstellung sehr teuren Düsen nicht ersetzt werden müssen.
— Die Düsen können nicht nur aus Metall oder Metallkarbiden, sondern auch aus Kunststoff verfertigt werden, so z.B. aus duroplastischen oder thermoplastischen, giessbaren, kalt polymerisierenden synthetischen Materialien. Auf diese Weise wird eine wirtschaftliche Massenproduktion ermöglicht, wobei eine äusserst hochgradige Flächenfeinheit ohne arbeitsaufwendige individuelle Bearbeitung erreicht werden kann. Das formgebende Werkzeug braucht nur einmal mit der erforderlichen Genauigkeit verfertigt werden um damit vollkommen identische Düsen herstellen zu können. Auf diese Weise wird auch das sich in der Brechanlage ergebende Strömungsbild verbessert.
— Im Gegensatz zu den bekannten Anlagen werden weder mit Gewinde versehene Düsen, noch diese aufnehmende Gewindebohrungen beansprucht. Im Sinne der Erfindung werden die Düsen in einer der Kranzhälften oder zwischen den beiden Kranzhälften befestigt.
In der erfindungsgemässen Anlage wird lediglich der Verschleissring einer intensiven Verschleisswirkung der zerkleinerten Partikeln ausgesetzt, so dass nur der Verschleissring aus einem den Eigenschaften des Mahlguts entsprechenden härteren, und zähen Grundstoff, einer höhere Ver-schleissfestigkeit aufweisenden Legierung oder aus elastischem Gummi, Teflon usw. verfertigt werden muss, während die beiden Kranzhälften aus einem billigeren Material hergestellt werden können.
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
S
1 Blatt Zeichnungen