CH662091A5 - Dispersionsleimwerk zum auftragen von zaehfluessigen dispersionsklebstoffen. - Google Patents
Dispersionsleimwerk zum auftragen von zaehfluessigen dispersionsklebstoffen. Download PDFInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dispersionsleimwerk zum Auftragen von zähflüssigen Dispersionsklebstoffen bei der Herstellung von Mehrlagenbroschuren und Buchblocks für Festeinbände, bei welchem der Klebstoffauftrag mittels unterhalb der Blockfördermittel stationierte in Leimbehälter eintauchende Leimauftragswalzen erfolgt.
Ein solches Leimwerk ist in der DD-PS 119 555 beschrieben. Bei dieser Lösung sind Leimauftragswalzen auch schräg zu dem in Förderrichtung betrachteten Blockrücken und rechtwinklig zur Förderrichtung gelagert. Dadurch erfolgt ein Auffächern der Blockrücken während des Beleimvorgan-ges, was den klebegebundenen Blocks eine hohe Festigkeit verleiht.
Ausschlaggebend für die Ausbildung der Leimauftragswalzen ist, welcher Klebstoff zur Herstellung der verschiedenen Erzeugnisse zum Verbrauch gelangt. Bei Buchblocks für Festeinbände erfolgt der Auftrag von Dispersionsklebstoff auf den Blockrücken durchgehend mittels am Umfang geschlossener Leimauftragswalzen, die keine definierte Unterbrechung des Leimauftrages an der Kopf- und Fussseite des Blockrückens ermöglichen.
Mehrlagenbroschuren werden unter Verwendung von Heissschmelzklebern hergestellt. Hierbei ist eine definierte Begrenzung des Leimauftrages notwendig, weil die Umschläge der Mehrlagenbroschuren oftmals kürzer als die Blocklänge selbst sind. Dies tritt besonders dann auf, wenn die Falzbogen der Blocks auf Rollenrotationsmaschinen hergestellt wurden und dadurch an ein bestimmtes Format gebunden sind, während die Umschläge zur Optimierung des Papierverbrauches mit den für einen Dreiseitenbeschnitt erforderlichen Mindestabmessungen zur Verarbeitung gelangen. Bei einer durchgehenden Beleimung des Broschurenrückens würden, infolge des freiliegenden Klebstoffes an dessen Kopf- und Fussseite, ausserhalb des Umschlages Leimverschmutzungen innerhalb der Klebebindemaschine auftreten. Bei diesen Heissschmelzkleber-Leimwerken wird ein definierter Leimauftrag auf den Broschurenrücken dadurch erreicht, dass die Leimauftrags walzen auf ihrem Umfang mittels eines gesteuerten Rakels nur mit einer, dem Erfordernis entsprechenden Leimspur beaufschlagt werden.
Bei einer anderen bekannten Lösung sind die Leimauftragswalzen am Umfang mit einer segmentartigen Ausnehmung versehen, so dass eine definierte Leimbeaufschlagung erfolgt und die gewünschte Begrenzung an der Fuss- oder Kopfseite des Broschurenrückens realisiert werden kann. Aus Kostengründen und zur Verbesserung der Klebequalität steigen international seitens der Anwenderindustrie die Forderungen nach Dispersionsleimwerken zur Herstellung von Mehrlagenbroschuren. Die dort einzusetzenden Dispersionsklebstoffe unterscheiden sich von der bisher bei der Herstellung von Buchblöcken für Festeinbände verwendeten Klebern durch eine wesentlich höhere Zähflüssigkeit. Zu Heissschmelzklebern ist dieser Unterschied noch erheblich grösser.
Ein Einsatz der als bekannt beschriebenen Leimauftragswalzen in einem Dispersionsleimwerk für Mehrlagenbroschuren ist deshalb aus mehreren Gründen nicht möglich.
Mit einer am Umfang geschlossenen Leimauftragswalze wird gar kein definierter Leimauftrag erreicht, so dass bei der Herstellung von Mehrlagenbroschuren Leimverschmutzungen innerhalb der Klebebindemaschine unvermeidbar wären. Bei Verwendung von Segmentwalzen würde bereits nach wenigen Umdrehungen eine Schliessung der Lücke am Umfang der Leimauftragswalze eintreten, da der zähflüssige Dispersionsklebstoff nicht mit der notwendigen Geschwindigkeit während der kurzen Zeit einer Teilumdrehung ab-fliessen kann. Die Folge ist eine durchgehende Beleimung der Blockrücken. Weiterhin verlieren Dispersionsklebstoffe durch Rühren ihre Zähflüssigkeit, was Qualitätsverluste verursacht. Ein Rühreffekt ist jedoch beim Einsatz von Segmentwalzen im Leimbecken nicht vermeidbar. Ausserdem wird durch ihn im Leimbecken eine Verlagerung des Dispersionsklebstoffes in Drehrichtung der Leimauftragswalzen bewirkt. Infolge der Zähflüssigkeit des Dispersionsklebstoffes fliesst nicht genügend Leim seitlich der Auftragswalzen zurück. Es treten Beaufschlagungslücken auf den Leimauftragswalzen auf, obwohl genügend Klebstoff im Leimbecken vorhanden ist.
Der Einsatz rakelgesteuerter Leimauftragswalzen in Dispersionsleimwerken würde eine Anlagerung des Klebstoffes unter Druck, wie dies bei der Fächerbeleimung gemäss DD-PS 119 555 erforderlich ist, ausschliessen.
Es ist das Ziel der Erfindung, zur Verbesserung der Klebequalität und aus Kostengründen, für die Herstellung von Mehrlagenbroschuren die Verwendung von zähflüssigem Dispersionsklebstoff, zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leimauftragswalze so auszubilden, dass im Leimbecken jeder Rühreffekt unterbunden wird und sie bei Anwendung in einem Dispersionsleimwerk eine exakte Begrenzung des Leimauftrages köpf- sowie fussseitig am Broschurenrücken ermöglicht, wobei zur Fächerbeleimung dies auch für unter Druck aufzutragende Leimschichten zu gewähleisten ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die in einem Leimbecken mit steuerbarer Rakel angeordneten Leimauftragswalzen an ihrer Mantelfläche in Um-fangsrichtung ein Segment gleicher Krümmung aufweisen, welches taktmässig in Abhängigkeit von der Stellung des Segmentes zur Rakel und/oder zum Buchblock eine von der zylindrischen Mantelfläche abweichende Lage einnimmt, und an beiden Stirnflächen geschlossen ausgeführt sind. Beginn und Ende dieser Lageveränderung werden definiert durch die Stellung des Segmentes zur Rakel und zum Buchblock und werden über eine vorzugsweise in den Innenraum der Leimauftragswalzen hineinragende Steuerkurve bestimmt.
Es ist auch möglich, die Kurvenrolle von der Steuerkurve abzuheben und so zu arretieren, dass das Segment mit der übrigen zylindrischen Mantelfläche fortwährend in Übereinstimmung gebracht wird. Damit ist der Einsatz der Leimauf2
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tragswalzen für alle durchgängigen Beleimvorgänge in einwandfreier Qualität möglich, da die Nachteile des Rühreffektes offener Walzen bei der Verarbeitung von zähflüssigen Dispersionsklebstoffen beseitigt sind.
Die Leimauftragswalze wird mit geschlossenem Segment in die Eintauchstellung bewegt. Bei der Anwendung als Druckwalze erreicht die Mantelflächenkante die obere Scheitelstellung in der Transportstellung des Buchblocks, die den Anfang der erforderlichen Beleimung am Broschurenrücken definiert. Durch die Lageveränderung des Segmentes wird fussseitig ein unerwünschter Leimauftrag auf den überstehenden Rand vermieden. Beim anschliessenden Auftragen der Deckleimschicht durch eine dritte Leimauftragswalze wird der anhaftende Leim von einer gesteuerten Rakel am Umfang dem Erfordernis entsprechend abgerakelt. Die Rakelsteuerung erfolgt so, dass die Deckleimschicht auf dem Ende der Mantelfläche der Leimauftragswalze abschliesst, das sich in der oberen Scheitelstellung kopfseitig am Broschurenrücken befindet. In dieser oberen Scheitelstellung nimmt das Segment eine von der zylindrischen Mantelfläche abweichende Lage ein, so dass durch die Mantelflächenkan-te 5 eine exakte Begrenzung der Leimschicht auf dem Blockrücken erfolgen kann, dadurch das abgesenkte Segment ein unkontrolliertes Auswalzen des Klebstoffes der zwar abgera-kelten Walzenoberfläche und dem nicht zu beleimenden Teil des Blockrückens verhindert wird. Die fussseitige Begrenzung der Deckleimschicht ergibt sich aus der von der Rakelsteuerung abhängigen Begrenzung der Leimspur auf der Leimauftragswalze. Damit ist sowohl das definierte Auftragen einer dünnen Leimschicht unter Druck sowie einer Deckleimschicht bei köpf- sowie fussseitig exakter Begrenzung am Broschurenrücken auch für die Verarbeitung von zähflüssigem Dispersionsklebstoff gewährleistet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemässen Leimauftragswalze mit abgenommener Stirnplatte
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der erfindungsgemässen Leimauftragswalze
Fig. 3 und 4 das Auftragen einer Deckleimschicht mit der erfindungsgemässen Leimauftragswalze
Fig. 5 bis 7 den Einsatz einer erfindungsgemässen Leim-auftragswalze als Druckwalze zur Fächerbeleimung
Die Leimauftragswalze 1 ist auf einer Taktwelle 11 in der Wandung des Leimbeckens 12 gelagert. Die Stirnplatten 13 und 14 verschliessen den zylindrischen Mantelkörper seitlich. Dieser weist in Umfangsrichtung ein Segment 2 gleicher Krümmung auf. Zum Schutz der im Inneren des Mantelkörpers befindlichen Elemente für die Lagerung und Steuerung ist das Segment 2 mittels einer elastischen Dichtmanschette 3 verschiebbar im Schlitz 4 des Mantelkörpers angeordnet, jedoch über ein starres Verbindungsstück 9 auf dem Bolzen 8 gelagert.
In einem Hebelabstand dazu ist die Kurvenrolle 10 angeordnet, die mittels einer Feder 7 gegen die Steuerkurve 6 gedrückt wird. Der Exzenterbolzen 15 ist drehbar angeordnet und kann in zwei Stellungen arretiert werden. Der Rakel 16 ist in seinem Abstand zur Leimauftragswalze in Abhängigkeit vom Drehwinkel innerhalb eines Arbeitstaktes einstellbar. Beim Auftragen einer Deckleimschicht wird der Rakel 16 an die Mantelfläche der Leimauftragswalze 1 herangefahren, kurz bevor sich die Mantelflächenkante 5 am Rakel 16 vorbeibewegt. Der auf dem Segment 2 und der Mantelober-fläche anhaftende Leim wird so weit abgerakelt, dass nur eine der Blocklänge entsprechende Leimschicht am Umfang der Leimauftragswalze 1 verbleibt. Vor Erreichen der oberen Scheitelstellung der Mantelflächenkante 5 wird das Segment 2 durch Abrollen der Kurvenrolle 10 auf der Steuerkurve 6 in eine von der Zylinderform abweichende Lage gebracht. Durch die Mantelflächenkante 5 kann eine exakte Begrenzung der Leimschicht auf dem Blockrücken erfolgen, da übergetretener Leim mit dem Segment 2 nach unten abgerissen und das Ende der Leimschicht nicht ausgewalzt wird. Vor dem Eintauchen in die Leimmasse nimmt Segment 2 seine Ausgangslage wieder ein, so dass auch in das Innere der Leimauftragswalze kein Leim eindringen kann.
Bei Anwendung der Leimauftragswalze 1 als Druckwalze zur Flächenbeleimung gemäss Fig. 5 bis 6 erreicht die Mantelflächenkante 5 die obere Scheitelstellung in der Transportstellung des Buchblockes, die den Anfang der erforderlichen Beleimung am Broschurenrücken definiert. Das Segment 2 ist in dieser Stellung nach innen gerichtet, wodurch der Beginn des Leimauftrages exakt durch die Mantelflächenkante 5 bestimmt wird, nachdem die am Umfang anhaftende dünne aber zähe Leimschicht durch Absenken des Segmentes 2 gewaltsam zerrissen wurde. Nur bei einem dünnflüssigen Leim reisst dieser Film an einer Kante von selbst. Fussseitig am Blockrücken wird mit der erfindungsgemässen Leimauftragswalze 1 als Druckwalze zur Fächerbeleimung durchgeleimt, da bei der vorhandenen dünnen Leimschicht die Gefahr der Leimfädenbildung nicht besteht.
In beiden Anwendungsfällen der erfindungsgemässen Leimauftragswalze 1 taucht diese mit geschlossenen Segment 2 in die Leimmasse ein. Durch diese Steuerung der Segmentstellung und die stirnseitig geschlossene Ausbildung der Leimauftragswalze werden Qualitätsverluste des zur Verwendung gelangenden Dispersionsklebstoffes, die bei einer offenen Leimauftragswalze durch einen Rühreffekt verursacht werden, vermieden.
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3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Dispersionsleimwerk zum Auftragen von zähflüssigen Dispersionsklebstoffen bei der Herstellung von Mehrlagen-broschuren und Buchblocks für Festeinbände, bei welchem der Klebstoffauftrag mittels unterhalb der Blockfördermittel stationierte in Leimbehälter eintauchende Leimauftragswalzen erfolgt, gekennzeichnet dadurch, dass die in einem Leimbecken (12) mit steuerbarer Rakel (16) angeordneten Leimauftragswalzen (1) an ihrer Mantelfläche in Umfangsrich-tung ein Segment (2) gleicher Krümmung aufweisen, welches taktmässig in Abhängigkeit von der Stellung des Segmentes (2) zur Rakel (16) und/oder zum Buchblock eine von der zylindrischen Mantelfläche abweichende Lage einnimmt, und an beiden Stirnflächen geschlossen ausgeführt sind.
2. Dispersionsleimwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Stellung des Segmentes (2) über eine, vorzugsweise in den Innenraum der Leimauftragswalzen (1) hineinragende, Steuerkurve (6) bestimmt ist.
3. Dispersionsleimwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass das Segment (2) in der mit der zylindrischen Mantelfläche übereinstimmenden Lage arretierbar vorgesehen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD24070082A DD207677A1 (de) | 1982-06-14 | 1982-06-14 | Dispersionsleimwerk zur herstellung von mehrlagenbroschuren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH662091A5 true CH662091A5 (de) | 1987-09-15 |
Family
ID=5539246
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH218883A CH662091A5 (de) | 1982-06-14 | 1983-04-22 | Dispersionsleimwerk zum auftragen von zaehfluessigen dispersionsklebstoffen. |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH662091A5 (de) |
DD (1) | DD207677A1 (de) |
DE (1) | DE3309727A1 (de) |
-
1982
- 1982-06-14 DD DD24070082A patent/DD207677A1/de not_active IP Right Cessation
-
1983
- 1983-03-18 DE DE19833309727 patent/DE3309727A1/de not_active Withdrawn
- 1983-04-22 CH CH218883A patent/CH662091A5/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3309727A1 (de) | 1983-12-15 |
DD207677A1 (de) | 1984-03-14 |
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Legal Events
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PL | Patent ceased |