CH661265A5 - Anlage fuer die reinigung von abwasser, insbesondere kommunalem abwasser. - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage für die Reinigung von Abwasser, - mit Rechen, belüftetem Sandfang, Adsorptionsstufe, Belebungsstufe und Nachklärung, wobei in der Adsorptionsstufe hauptsächlich eine Adsorption und Flockung höhermolekularer Verbindungen erfolgt und diese über eine Zwischenklärung als Schlamm aus der Adsorptionsstufe abziehbar sind, wobei in der Belebungsstufe hauptsächlich ein Abbau der verbleibenden Verbindungen erfolgt, - während das gereinigte Abwasser über die Nachklärung abziehbar ist und eine Schlammrückführung zwischen der Adsorptionsstufe und der Belebungsstufe nicht eingerichtet ist. - Stufe bezeichnet, im Rahmen der Erfindung die üblichen abwassertechnischen Bauwerke die ihrerseits in mehrere Einheiten unterteilt sein können. In der Adsorptionsstufe erfolgen Adsorption und Flockung neben einem biologischen Abbau.
Bei der bekannten gattungsgemässen Anlage (DE-AS 26 40 875) wird die erste Belebungsstufe mit einer Schlammbelastung von mindestens 2 kg BSB5 pro Kilogramm Trok-kensubstanz und Tag betrieben und wird durch die Menge des aus der Zwischenklärung abgezogenen Überschussschlammes der Schlamm in der ersten Belebungsstufe in der s Einarbeitungsphase gehalten, in der Substratatmung einsetzt. Im übrigen ist für eine strikte Trennung der Biozönosen der beiden Stufen gesorgt. Der Schlamm aus der zweiten, mit einer Schlammbelastung von 0,15 BSB5 pro Kilogramm Trockensubstanz und Tag betriebenen Belebungsstufe wird io ohne Rückführung desselben sofort aus dem Schlammkreislauf entfernt. In der Adsorptionsstufe wird zumeist fakultativ aerob gearbeitet. Die Adsorptionsstufe kann jedoch auch aerob betreibbar sein. Das alles ist eine insbesondere für grosse Kläranlagen bewährte Bau- und Betriebsweise, ver-15 langt aber die übliche Schlammbehandlung für den aus der Zwischenklärung bzw. aus der zweiten Belebungsstufe bzw. der Nachklärung abgezogenen Schlamm.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemässe Anlage so weiter auszugestalten, 20 dass eine solche Schlammbehandlung nicht mehr erforderlich ist. Erfindungsgemässe Anlagen sind insbesondere für Anschlussgrössen bis zu 50 000 Einwohnern bzw. Einwohnergleichwerten bestimmt.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, dass die 25 Belebungsstufe als Teichbelüftungsstufe ausgeführt ist, in der der Schlamm einer Adsorptionsvorstufe sowie der Adsorptionsstufe einführbar ist, und in der diese Schlämme sowie der in der Teichbelüftungsstufe entstehende ablagerbar und stabilisierbar sind, dass zwischen Rechen und Adsorptions-30 stufe die Adsorptionsvorstufe angeordnet ist, die fakultativ anaerob betreibbar ist, dass die Adsorptionsstufe aerob betreibbar ist, und dass der Teichbelüftungsstufe ein Feuchtbiotop nachgeschaltet ist. Die Formulierung, dass die Adsorptionsvorstufe fakultativ anaerob betreibbar ist, schliesst 35 nicht aus, dass sie im Bedarfsfall auch aerob betrieben wird. Die Teichbelüftungsstufe kann aus einer oder mehreren Einheiten bestehen. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der belüftete Sandfang zugleich als Adsorptionsstufe ausgebildet ist, so dass in-40 soweit besonderer baulicher Aufwand nicht erforderlich ist. Zwischen Adsorptionsvorstufe und Adsorptionsstufe kann eine Grobvorklärung angeordnet sein.
Teichbelüftungsanlage bezeichnet im Rahmen der Erfindung eine an sich bekannte klassische Teichbelüftungsanlage 45 mit zwei oder mehr Belüftungsteichen. Typisch für klassische Teichbelüftungsanlagen mit zwei Belüftungsteichen und einem Nachklärteich ist ein spezifischer Raumbedarf von etwas über 3 m3 pro Einwohner bzw. Einwohnergleichwert und ein spezifischer Flächenbedarf von etwas über 2 m2 pro so Einwohner bzw. Einwohnergleichwert. Die Raumbelastung der Belüftungsteiche liegt bei 30 g BSB5/m3-d. Die üblichen Teichbelüftungsanschlusswerte liegen bei maximal etwa 8 000 bis 10 000 Einwohnern bzw. Einwohnergleichwerten. In der Bundesrepublik Deutschland dürften einige hundert 55 klassische Teichbelüftungsanlagen installiert sein. Sie erfüllen die bestehenden Vorschriften und Abbauleistungen und haben sich insoweit bewährt. Sie besitzen eine hohe Prozessstabilität und gelten als naturnahe Anlagen. Zwar erfordern sie einerseits einen hohen spezifischen Flächen- und Raum-60 bedarf, andererseits sind sie jedoch sehr wartungsarm. Der Investitionsaufwand pro Einwohner oder Einwohnergleichwert ist sehr gering. Die kostengünstige Erstellung sowie der wartungsarme Betrieb sind u.a. darauf zurückzuführen, dass solche Teichbelüftungsanlagen im allgemeinen in Erdbau-65 weise erstellt werden können und dass wegen des hohen Raum- und Flächenangebotes besondere Einrichtungen in Form von Sandfang, Rechen- und Schlammbehandlungsanlagen entfallen. Aufenthaltszeit des zu reinigenden Abwas-
sers in den Belüftungsteichen liegt im Bereich von 10 bis 15 Tagen. Der spezifische Energieaufwand je Kilogramm abgebautem BSB5 liegt bei rund 1 kWh/kg BSB5, entspricht also dem Bedarf von Oxidationsgräben. Das hohe Raumangebot erlaub es, wie erwähnt, solche Teichbelüftungsanlagen ohne Rechen, ohne Sandfang und ohne besondere Schlammbehandlungsstufe zu fahren. Der Schlamm wird an der Sohle der Belüftungsteiche abgesetzt. Das ständig belüftete und bewegte Wasser streicht über den Schlamm hinweg und versorgt die oberste Schlammschicht mit Sauerstoff, so dass der Schlamm nicht auftreibt und in der obersten Schicht nicht fault. Der tiefer liegende Schlamm wird anaerob abgebaut. Erst nach Jahren ist ein Abpumpen des völlig stabilisierten Schlammes erforderlich. Das Abwasser selbst wird in den belüfteten Teichen über im Wasser schwebende feinste Flocken sowie über die am Boden festsitzenden Aerobier gereinigt.
Erfindungsgemäss erfüllt eine Teichbelüftungsanlage als Teichbelüftungsstufe eine neue Funktion: Der sonst bei gat-tungsgemässen Anlagen der Schlammbehandlung zuzuführende Schlamm wird in dem Belüftungsteich oder in den Belüftungsteichen der Teichbelüftungsstufe abgelagert und stabilisiert. Das gelingt wegen der Kombination mit den weiteren Bauteilen und Massnahmen der erfindungsgemässen Anlage, nämlich wegen der Kombination mit der Adsorptionsvorstufe, die fakultativ anaerob bzw. aerob arbeitet, mit der im aeroben Bereich arbeitenden Adsorptionsstufe sowie mit dem nachgeschalteten Feuchtbiotop, in dem eine weitergehende Reinigung des Abwassers erfolgt. Bestehende Teichbelüftungsanlagen können ohne grossen Aufwand zu erfindungsgemässen Anlagen ausgebaut und danach mit wesentlich höheren Anschlusswerten betrieben werden.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, die Adsorptionsstufe als Tauchkörperstufe auszuführen. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist bezüglich der weiteren Auslegung dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorptionsvorstufe als hochbelastete Stufe mit BTS ä; 2, vorzugsweise etwa 5, die Adsorptionsstufe ebenfalls als hochbelastete Stufe mit Bis = 2, vorzugsweise etwa 3, ausgeführt ist und dass die Teichbelüftungsstufe als schwach belastete Stufe arbeitet. Im allgemeinen weist bei einer erfindungsgemässen Anlage die Teichbelüftungsstufe zwei hintereinander geschaltete Belüftungsteiche auf, deren erster mit BTS etwa 0,3, deren zweiter mit Bts etwa 0,05 betreibbar ist. Vor der Adsorptionsvorstufe und/oder vor dem ersten der Belüftungsteiche kann eine Einrichtung zur Zugabe eines Fällungsmittels angeordnet sein.
Im Vergleich mit der bekannten gattungsgemässen Ausführungsform ist bei der erfindungsgemässen Anlage aus der gleichsam konventionellen Belebungsstufe die nachgeschaltete Teichbelüftungsstufe mit angehängtem Feuchtbiotop geworden. Die Adsorptionsvorstufe ist gleichsam als besondere teilbiologische Grobvorklärung aufzufassen und macht aus dem konventionellen belüfteten Sandfang eine eigene Adsorptionsstufe, die jedoch im Rahmen der Erfindung sowohl fakultativ anaerob als auch aerob gefahren werden kann, während die bisherige Adsorptionsstufe zwar erhalten bleibt, jedoch aerob gefahren wird. Sie erhält das in der Adsorptionsvorstufe gut aufbereitete und dadurch biologisch leicht abbaubare Substrat. Man könnte den Eindruck haben, dass die erfindungsgemässe Anlage wegen der hohen Aufgliederung aufwendig ist. Das ist jedoch nicht der Fall, da im Rahmen der erfindungsgemässen Kombination die einzelnen Einheiten wenig Raum erfordern und die Prozesse stabil verlaufen sowie sich leicht steuern lassen. Die angehängte Teichbelüftungsstufe erfordert fast keine Betreuungsarbeit, obwohl eine Feinreinigung und eine Schlammbehandlung über Jahre hindurch durch Schlammstapelung in diesen Tagen erfolgt. Im Ergebnis erreicht die Erfindung, auch im
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Vergleich zur konventionellen Teichbelüftung, wesentliche Vorteile. Im Vergleich zur konventionellen Teichbelüftung wird der spezifische Flächenbedarf durch Vermehrung des Abwasservolumenstromes erheblich gesenkt. Durch die 5Kombination bleiben die Vorteile der Teichbelüftung erhalten, d.h. Schlammbehandlung und Stabilisierung sowie Schlammstapelung erfolgen in den belüfteten Teichen, aber auch in der nachgeschalteten Nachklärung sowie im Feuchtbiotop. Es wird ein höherer Stabilisierungsgrad des Schlam-iomes in den Teichen erreicht, wobei der Stabilisierungsgrad eine direkte Funktion der Aufenthaltszeit ist. Im übrigen zeichnet sich die erfindungsgemässe Anlage durch hohe Prozessstabilität und hohen Reinigungsgrad aus. Das wird erreicht, durch die Hintereinanderschaltung von vier verschiedenen Biotopen, die jeweils ihre eigene Biozönose aufweisen (fakultativ anaerob, aerob, aerob, feuchtbiotop). Die beiden Stufen, d.h. die Adsorptionsstufe sowie die Teichbelüftungsstufe, sind zwar beide aerobe Stufen, aber doch mit Recht unterschiedlicher Biozönose. Durch die hochbelasteten Stu-2cfen (fakultativ anaerob, aerob) werden, wie erwähnt, schwer abbaubare organische Substanzen aufgeschlossen. Es entsteht somit ein leicht abbaubares Substrat für die nachfolgende Teichbelüftung. Erfolgt, wie angegeben, eine Zugabe von Fällungsmitteln (z.B. von FE(II)-Salz) vor der Adsorp-25tionsvorstufe und ggf. auch vor der Adsorptionsstufe bzw. vor dem ersten Belüftungsteich, so führt dieses mit nachfolgenden langen Aufenthaltszeiten in der Teichbelüftungsstufe zu einer weitgehenden Phosphateliminierung, wird darüberhinaus durch das Feuchtbiotop verstärkt. Die Vorschaltung 3oder beiden hochbelasteten Stufen reduziert den Flächenbedarf der Teichbelüftung gegenüber einer konventionellen, belüfteten Teichanlage bis zu 70% und erlaubt eine Erhöhung des Abwasserstromes zumindest um das Dreifache. Zu einer Minimierung des spezifischen Energiebedarfs trägt die 35 Einschaltung des Tauchkörpers weiter bei, der im Rahmen der Erfindung, wie beschrieben, einsetzbar ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
40 Es zeigen:
Fig. 1 das Schema einer erfindungsgemässen Anlage und Fig. 2 das Systembild der Anlage.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Anlage ist für die Reinigung von Abwasser, insbesondere von kommunalem 45 Abwasser, eingerichtet. Zur Anlage gehören ein Rechen 0, ein belüfteter Sandfang 1, eine Adsorptionsstufe 2, eine Belebungsstufe 3, eine Nachklärung 4. In der Adsorptionsstufe 2 erfolgt neben einem biologischen Abbau hauptsächlich eine Adsorption und Flockung höhermolekularer Verbindungen, so Diese werden mit dem Schlamm der Adsorptionsstufe 2 über eine Zwischenklärung 5 aus der Adsorptionsstufe 2 abgezogen. In der Belebungsstufe 3 erfolgt hauptsächlich ein Abbau der verbleibenden Verbindungen. Das gereinigte Abwasser ist über die Nachklärung 4 abziehbar. Eine Schlammrück-55 führung zwischen der Adsorptionsstufe 2 und der Belebungsstufe 3 findet nicht statt, um die Biozönosen dieser Belebungsstufen 2/3 streng zu trennen.
Die Belebungsstufe ist als Teichbelüftungsstufe 3 ausgebildet, in der der Schlamm aus einer Adsorptionsvorstufe 1 60 und der Adsorptionsstufe 2 einführbar ist und in der diese Schlämme sowie der in der Teichbelüftungsstufe 3 selbst entstehende Schlamm ablagerbar und stabiliserbar sind. Zwischen dem Rechen 0 und der Adsorptionsstufe 2 befindet sich die Adsorptionsvorstufe 1. Diese ist fakultativ anaerob « (aber auch aerob) betreibbar, während die Adsorptionsstufe 2 aerob betreibbar ist. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der belüftete Sandfang 1 als Adsorptionsvorstufe ausgebildet. Zwischen
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Adsorptionsvorstufe 1 und Adsorptionsstufe 2 ist eine Grobvorklärung 6 zwischengeschaltet. Der Teichbelüftungsstufe 3 ist ein Feuchtbiotop 7 nachgeschaltet.
Nicht gezeichnet wurde, dass die Adsorptionsstufe 2 als Tauchkörperstufe ausführbar ist. Die Adsorptionsvorstufe 6 ist als hochbelastete Stufe mit BTS Sì 2, vorzugsweise etwa 5, die Adsorptionsstufe 2 ist ebenfalls als hochbelastete Stufe mit Bts ^ 2, vorzugsweise etwa 3, ausgeführt. Die Teichbelüftungsstufe 3 arbeitet demgegenüber als schwach belastbare Stufe. Sie weist im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung zwei hintereinander geschaltete Belüftungsteiche 3a, 3b auf, deren erster mit BTS etwa 0,30, deren zweiter mit BTS etwa 0,05 betreibbar ist. Vor der Adsorptionsvorstufe 1 und/oder vor dem ersten Belüftungsteich 3a erkennt man eine Einrichtung 8 zur Zugabe eines Fällungsmittels. Eine solche Einrichtung 8 könnte auch zusätzlich vor der Adsorptionsstufe 2 noch eingeschaltet sein.
Es wird eine Anlage für eine Anschlussgrösse von 12 000 angeschlossene Einwohner und Einwohnergleichwerte beschrieben. Das Abwasser weist einen kommunal-gewerblichen Charakter auf. Die Anlage ist so bemessen, dass sie ohne Schwierigkeit um 100% auf 24 000 Einwohner bzw. Einwohnergleichwerte erweitert werden kann. Zur Verfügung stehen maximal 25 000 m2/Fläche. Die Anlage ist für den Erstaufbau, auf einen Trockenwetteranfall von QTW = 192 m3/h ausgelegt, bei Regenwetter fliesst über die Sammelleitung die 4-fache QTW-Menge der Anlage zu. Bis zur 2-fa-chen Q-ny-Menge läuft das Abwasser durch alle Reinigungsstufen. Regenmischwasser = 2 Q-ny-Menge wird direkt den belüfteten Teichen zugeführt und ebenfalls biologisch gereinigt. Die Anlage weist nachfolgend aufgeführte Grössenbe-messungen, Belastungen und Effekte auf. Der tägliche Abwasserstrom ergibt sich zu 2001 Abwasser/Einwohner und Tag oder zu einem Abwasserstrom QTW = 3 000m3/d. Das Systembild in Fig. 2 erläutert im oberen Teil den Aufbau, die eingetragenen Bezugszeichen sind die der Figur 1.
Der Abwasserstrom QTW wird über ein Schneckenpumpwerk in die Anlage gehoben und durchläuft den Rechen 0. Nach Heraussiebung gröberer Bestandteile läuft das grobmechanisch behandelte Abwasser in den belüfteten Sandfang 1, der durch Zurückführung des Belebtschlammes aus der Grobvorklärung 6 über eine Rücklaufleitung gleichzeitig die Funktion einer Adsorptionsvorstufe ausübt. Diese Adsorptionsvorstufe 6 ist hochbelastet mit einer Schlammbelastung von Bts = 5 kg BSB5/kg TS und einem Trockensubstanzgehalt TS = 1,5 kg TS/m3 • d betrieben. Das in der Grobvorklärung 6 von absetzbaren Stoffen gereinigte Abwasser läuft der Adsorptionsstufe 2, die als Tauchkörper ausgebildet ist, zu. Das dieser biologischen Adsorptionsstufe 2 zulaufende Substrat ist leicht abbaubar und wird im Tauchkörper bei einer Aufenthaltszeit von t = 38 min bei einer Schlammbelastung BTS = 3 zu 50% teilbiologisch gereinigt. Der entstehende Belebtschlamm dieser Adsorptionsstufe 2 setzt sich in der Zwischenklärung 5 ab und wird im Kreislauf wieder der Adsorptionsstufe 2 zugeführt. Der entstehende Überschussschlamm des Sandfängers 1 und der Adsorptionsstufe 2 läuft, über eine Überschussschlammleitung (Fig. 2) den Belüftungsteichen 3a, 3b zu, wird hier abgelagert und stabilisiert.
In den beiden hochbelasteten teilbiologischen Stufen, nämlich der als Sandfang ausgebildeten Adsorptionsvorstufe 1 und der Adsorptionsstufe 2, wird bereits ein hoher Anteil der organischen Belastung abgebaut. Dieser Anteil ergibt sich in der
Adsorptionsvorstufe 1 zu 40% und in der
Adsorptionsstufe 2 zu 0,50 • 60 = 30%,
also insgesamt zu 70% der Ausgangsbelastung.
5 Nach dieser merklichen Reduzierung der Belastung ist die Belebungsstufe 3 nach den anerkannten Regeln der Technik bemessen. Im Vergleich zu den konventionellen Teichbelüftungsverfahren ergibt sich bei gleichem Ansatz anzuwendender Bemessungkriterien (= 30 g BSB5/m3) eine um rd. io70% reduzierte Fläche der Belebungsstufe 3. Der durch die Belüftungsteiche 3a, 3b hindurchgeführte Abwasserstrom (m3/h) hat sich somit gegenüber einer konventionellen reinen Teichbelüftungsanlage um mehr als das Dreifache erhöht. Nach der biologischen Reinigung in den Belüftungsteichen is3a, 3b fliesst das Abwasser in die Nachklärung 4 und wird von hier aus über Ablaufschächte dem Feuchtbiotop 7 zugeführt. Bei der hier vorhandenen Aufenthaltszeit von über 1 Tag und dem bei der flachen Ausbildung des Feuchtbiotopen 7 von 70 cm vorhandenen starken pflanzlichen Bewuchs 2oerfolgt eine weitergehende Reinigung des Abwassers.
Durch die dargestellte Erweiterung der teilbiologischen Stufe 1, 6,2, 5 ist die Anlage bei gleichem Effekt auf eine Anschlussgrösse von 24 000 E/EG ohne weiteren Flächenbedarf ausbaubar.
25 Wie bereits beschrieben, wird der in den beiden biologischen Stufen Adsorptionsvorstufe 1, Adsorptionsstufe 2 anfallende hochorganische Belebtschlamm der Belebungsstufe 3 zugeführt, hier abgelagert und weitgehend stabilisiert.
In Abständen von 1 Jahr ist der 1. Belüftungsteich 3a so und in Abständen von jeweils 2 Jahren der 2. Belüftungsteich 3b vom stabilisierten Schlamm zu räumen. Der abgelagerte und stabilisierte Schlamm wird dann aus den Teichen abgepumpt. Der Schlammwasserstrom läuft dann über einen kontinuierlich betriebenen Schlammeindicker. Es erfolgt hier 35 eine Trennung der festen und flüssigen Phase. Das Trübwasser wird dem Zulauf der Anlage wieder zugeführt und durchläuft alle biologischen Stufen. Der täglich zusätzlich anfallende Trübwasserstrom während der 10-tägigen Abpumpsaison je Jahr liegt bei 500 m3 und entspricht nur ]/6 des Tages-40 abwasserstromes und kann ohne Schwierigkeit von der Anlage sowohl in abwassermengenmässiger als auch bela-stungsmässiger Hinsicht aufgenommen werden, da das mehrstufige biologische System eine ausserordentlich hohe Pufferkapazität hinsichtlich quantitativer und qualitativer 45 Belastungsstösse aufweist.
Der eingedickte Schlamm (= feste Phase) wird aus dem Schlammeindicker abgezogen und über eine Schlammzentrifuge, die in einem Betriebsgebäude aufgestellt ist, eingedickt. Der entwässerte und weitgehend stabilisierte Schlamm wird 50 entweder landwirtschaftlich verwertet oder zur Deponie transportiert.
Wird ein besonders hoher Grad einer weitgehenden Reinigung der anfallenden Abwässer z.B. hinsichtlich einer Phosphateliminierung oder einer Eliminierung schwer ab-55 baubarer Substanzen (CSB) verlangt, werden Fällungsmittel vor der Adsorptionsstufe 1 bei 8 und vor dem 1. Belüftungsteich 3a bei 8 zugegeben, vorzugsweise vor dem Sandfang 1 Kalk oder Aluminiumsulfat und vor dem Belüftungsteich 3a Eisen (II)-Salze. Eine solche Kombination erfordert einen 60 geringen Fällungsmitteleinsatz und minimiert die Eisensalzzugabe. Diese Methodik der Fällungsmittelzugabe erniedrigt z.B. den Phosphatgehalt kommunal/gewerblicher Abwässer der Konzentrationen unter 0,5 mg P/1. Algenwuchs wird vermindert und der Algenabtrieb wird über das Feuchtbiotop 7 65 erheblich reduziert.
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2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Anlage für die Reinigung von Abwasser, mit Rechen, belüftetem Sandfang, Adsorptionsstufe, Belebungsstufe und Nachklärung, wobei in der Adsorptionsstufe hauptsächlich eine Adsorption und Flockung höhermolekularer Verbindungen erfolgt und diese über eine Zwischenklärung als Schlamm aus der Adsorptionsstufe abziehbar sind, wobei in der Belebungsstufe hauptsächlich ein Abbau der verbleibenden Verbindungen erfolgt, während das gereinigte Wasser über die Nachklärung abziehbar ist und eine Schlammrückführung zwischen der Adsorptionsstufe und der Belebungsstufe nicht eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Belebungsstufe als Teichbelüftungsstufe (3) ausgeführt ist, in der der Schlamm einer Adsorptionsvorstufe (1) sowie der Adsorptionsstufe (2) einführbar und in der diese Schlämme sowie der in der Teichbelüftungsstufe entstehende ablagerbar und stabilisierbar sind, dass zwischen Rechen (0) und Adsorptionsstufe (2) die Adsorptionsvorstufe (1) angeordnet ist, die fakultativ anaerob betreibbar ist, dass die Adsorptions-stufe (2) aerob betreibbar ist, und dass der Teichbelüftungsstufe (3) ein Feuchtbiotop (7) nachgeschaltet ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der belüftete Sandfang als Adsorptionsvorstufe (1) ausgebildet ist.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Adsorptionsvorstufe (1) und Adsorptionsstufe (2) eine Grobvorklärung (6) angeordnet ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorptionsstufe (2) als Tauchkörperstufe ausgeführt ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorptionsvorstufe (1) als hochbelastete Stufe mit BTS ^ 2, vorzugsweise etwa 5, die Adsorptionsstufe (2) ebenfalls als hochbelastete Stufe mit BTS ^ 2, vorzugsweise etwa 3, ausgeführt ist und dass die Teichbelüftungsstufe (3) als schwachbelastete Stufe arbeitet, wobei BTS = kg BSB5/kg TS - m3 • d.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Teichbelüftungsstufe (3) zumindest zwei hintereinander geschaltete Belüftungsteiche (3a, 3b) aufweist, deren erster mit BTS etwa 0,3 deren zweiter mit BTS etwa 0,05 betreibbar ist, wobei BTS = kg BSB5/kg TS •
m3 • d.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Adsorptionsstufe (1) und/oder vor dem ersten der Belüftungsteiche (3a) eine Einrichtung (3) zur Zugabe eines Fällungsmittels angeordnet ist.
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FR2516909A1 (fr) | 1983-05-27 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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PL | Patent ceased |