CH661039A5 - Verfahren zum betrieb einer teichbelueftungsanlage und teichbelueftungsanlage dazu. - Google Patents

Verfahren zum betrieb einer teichbelueftungsanlage und teichbelueftungsanlage dazu. Download PDF

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CH661039A5
CH661039A5 CH5677/82A CH567782A CH661039A5 CH 661039 A5 CH661039 A5 CH 661039A5 CH 5677/82 A CH5677/82 A CH 5677/82A CH 567782 A CH567782 A CH 567782A CH 661039 A5 CH661039 A5 CH 661039A5
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Paul Dr-Ing Diers
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Boehnke Botho
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Description

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches es erlaubt, eine Teichbelüftungsanlage mit gegenüber den bekannten Anschlusswerten erhöhten Anschlusswerten und damit mit einem beachtlich erhöhten Abwassermengenstrom zu fahren. Der Erfindung liegt fernerhin die Aufgabe zugrunde, eine für die Durchführung eines solchen Verfahrens geeignete Teichbelüftungsanlage anzugeben.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, dass die Tropfkörperanlage mit einer Raumbelastung im Bereich von 2 bis 12 kg BSB5/m3.d ausgelegt und betrieben wird und dass über die so betriebene Tropfkörperanlage den Belüftungsteichen ein Abwassermengenstrom zugeführt wird, der um mindestens einen Faktor 1,5 grösser ist als der durch die Auslegung bestimmte Abwassermengenstrom. Im übrigen werden die Belüftungsteiche jedoch wie üblich weiter betrieben. Der Schlamm setzt sich nach wie vor an der Sohle der belüfteten Teiche ab. Das ständig belüftete und bewegte Wasser streicht über den Schlamm hinweg und versorgt die oberste Schlammschicht mit Sauerstoff, so dass der Schlamm nicht auftreibt und wie bisher nicht fault. Erst nach Jahren ist ein Abpumpen des völlig stabilisierten Schlammes erforderlich. Das Abwasser selbst wird in den Belüftungsteichen über im Wasser schwebende feinste Flocken sowie über die am Boden festsitzenden Aerobier gereinigt. Die Erfindung kombiniert so eine als hochbelastbare Tropfkörperanlage mit baulich nicht oder nicht beachtlich veränderten Belüftungsteichen einer üblichen Teichbelüftungsanlage und schafft damit die Möglichkeit, die Anlage insgesamt mit Anschlusswerten zu betreiben, die um einen Faktor von zumindest 1,5 oder sogar 2 bis 3 höher sind als es einer normalen Teichbelüftungsanlage entspricht. Die Erfindung ist daher insbesondere von Bedeutung, wenn es sich darum handelt, eine bestehende Teichbelüftungsanlage für diese erhöhten Anschlusswerte, anders ausgedrückt für einen erhöhten Abwassermengenstrom, einzurichten oder umzurüsten.
Dazu ist dann lediglich der Austausch der Tropf körperanlage oder deren Umbau erforderlich. Die Erfindung ist jedoch nicht nur für das Umrüsten bestehender Teichbelüftungsanlagen von Bedeutung. Die Lehre der Erfindung bezieht sich vielmehr auch auf neu erbaute Teichbelüftungsanlagen, bei denen dann die Tropfkörperanlage wie beschrieben eingerichtet und betrieben wird, - während die Belüftungsteiche gleichsam in der üblichen Weise ausgeführt werden.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung. In der Ausführungsform für eine Teichbelüftungsanlage mit der Tropfkörperanlage vorgeschalteter Grobvorkläranlage kann so vorgegangen werden, dass die Grobvorklärung in einem quer durchströmten Rundbecken oder in einem Längsbecken durchgeführt wird, wobei sich Sand und Grobschlamm absetzen, und dass der Sand und der Grobschlamm aus der Grobkläranlage unter Umgehung der Tropfkörperanlage in die Belüftungsteiche eingeführt und dort abgelagert wird. Nach bevorzugter Ausführungsform kann die Tropf körperanlage mit einer Spülgeschwindigkeit von 5 m/h und mehr betrieben werden und kann in der Tropfkörperanlage entstehender sogenannter biologischer Rasen abgespült und ebenfalls in den Belüftungsteichen abgelagert werden.
Eine Ausführungsform, der besondere Bedeutung zukommt, betrifft Massnahmen, die es erlauben, eine wie üblich ausgeführte und betriebene Teichbelüftungsanlage mit einem Abwassermengenstrom zu betreiben, der um einen Faktor 2 und mehr grösser ist als der durch die Auslegung bestimmte Abwassermengenstrom. Hierzu kann so vorgegangen werden, dass zwischen der Tropfkörperanlage und den Belüftungsteichen ein Adsorp-
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tionsbecken angeordnet und der Schlamm aus dem Adsorptionsbecken ebenfalls in die Belüftungsteiche eingeführt und dort abgelagert wird. - Adsorptionsbecken bezeichnet dabei ein Belebungsbecken zur adsorptiven, selbstfiltrierenden und koagulierenden Entfernung verhältnismässig schwer abbaubarer Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen, welches mit Umgebungsluft belüftet und mit einer Raumbelastung von etwa 10 kg BSBs/m3.d und mit einer Schlammbelastung von mindestens 2 kg BSB5/kg TS.d betrieben ist (vgl. DE-AS 26 40 875, DE-AS 28 03 759).
Ferner kann zwischen der Tropfkörperanlage und dem Adsorptionsbecken ein Fällungsmittel zugegeben werden. Hiermit wird einerseits die Reinigungsleistung der Belebungsstufe erhöht, andererseits der Phosphatgehalt gebunden und mit dem Schlamm in den Belüftungsteichen abgelagert. In Verbindung mit der Phosphatreduzierung in den folgenden Teichbelüftungsstufen und im Feuchtbiotop werden somit Phosphatreduzierungen von 80% bis 90% erreicht. Auch können zwischen dem ersten und dem zweiten Belüftungsteich Fällungsmittel, z.B. Fe(II)-Salze, beigegeben werden. Das gereinigte Abwasser kann aus dem Nachklärteich in ein Feuchtbiotop eingeführt und darin nachgereinigt werden.
Auch bei der erfindungsgemässen Verfahrensweise arbeiten die Belüftungsteiche der Teichbelüftungsanlage mit ihrer spezifischen Prozessstabilität. Nach wie vor sind besondere Schlammbehandlungsstufen nicht erforderlich und auch Rechen und dergleichen entfallen. Der Raum- oder Flächenbedarf wird jedoch erheblich, bis zu y* reduziert, anders ausgedrückt kann also der Abwassermengenstrom entsprechend erhöht werden. Das naturnahe Teichbelüftungssystem kann für merklich höhere Anschlusswerte, nämlich für Anschlusswerte bis zu 30 000 bis 40 000 Einwohnern bzw. Einwohnergleichwerten angewandt werden. Sowohl die Tropfkörperanlage als auch das Adsorptionsbecken sind wartungsarm. Die Belebung kann über Druckluft oder Oberflächenbelüftung herbeigeführt werden, vorzugsweise geschieht die Belüftung über Druckluft, wobei an die vorhandenen Luftkompressoren der Teichbelüftungsanlage angeschlossen werden kann. Bei der Ausführungsform mit vorgeschaltetem Adsorptionsbecken wird ein Teil der leichter abbaubaren organischen Verbindungen in der Tropfkörperanlage abgebaut, und zwar mit sehr geringem spezifischen Energieaufwand von 0,25 bis 0,30 kWh/kg BSB5 red.. Der Rest wird in dem Adsorptionsbecken, das sowohl fakultativ anaerob als auch aerob, vorzugsweise fakultativ anaerob gefahren werden kann, behandelt, wodurch die schwer abbaubaren Substanzen zu leicht abbaubaren Substanzen umgeformt werden. Diese Reststoffe lassen sich in den Belüftungsteichen abbauen. Der Energieaufwand wird gegenüber den normal betriebenen Belüftungsteichen um rund 50% reduziert. Bei vorgegebenem Abwassermengenstrom ist der Investitionsaufwand merklich geringer, er erniedrigt sich um etwa 30 bis 40%.
Im folgenden wird die erfindungsgemässe Verfahrensweise und werden für das Verfahren eingerichtete Teichbelüftungsanlagen anhand einer Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Schema einer für das erfindungsgemässe Verfahren eingerichteten Teichbelüftungsanlage mit Tropfkörperanlage und
Fig. 2 das Schema einer für das erfindungsgemässe Verfahren eingerichteten Teichbelüftungsanlage mit Tropfkörperanlage und Adsorptionsbecken.
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage ist eine Teichbelüftungsanlage mit zwei Belüftungsteichen 1,2, einer vorgeschalteten Tropfkörperanlage 3 und einem Nachklärbecken 4. Die Teichbelüftungsanlage besitzt Belüftungsteiche 1,2 vorgegebener Grösse und vorgegebener Anschlusswerte bezogen auf die Einwohnerzahl bzw. Einwohnergleichwerte für Betriebe. Das meint die eingangs erläuterten Werte, die nach der herrschenden Lehre
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für solche Belüftungsteiche einzurichten sind. Das bedeutet mit anderen Worten, dass die Belüftungsteiche 1,2 für einen vorgegebenen Abwassermengenstrom ausgelegt sind. Die Tropfkörperanlage 3 ist für eine Raumbelastung im Bereich von 2 bis 12 kg BSB5/m3.d ausgelegt. Die Installation der Anlage insgesamt ist für einen Abwassermengenstrom eingerichtet, der um mindestens einen Faktor 1,5 grösser ist als der durch die Auslegung bestimmte Abwassermengenstrom, für den die Belüftungsteiche 1,2 an sich eingerichtet sind. Die Tropfkörperanlage 3 mag mit Kunststofftropfkörpermaterial aufgebaut und so gestaltet sein, dass sie durch eine Spülgeschwindigkeit von 5 m/h und mehr von biologischem Rasen befreibar ist. Im übrigen ist eine Grobvorkläranlage 5 vorgeschaltet. Die Anordnung ist so getroffen, dass der Sand und Grobschlamm aus der Grobvorkläranlage 5 mit Hilfe einer Mammutpumpe, die an die Belüftungseinrichtung 6 der Belüftungsteiche 1,2 angeschlossen ist, in die Belüftungsteiche 1,2 einführbar ist. Die Belüftungseinrichtung 6 ist wie üblich aufgebaut und auch für den normalen durch die Auslegung bestimmten Abwassermengenstrom eingerichtet.
Fig. 2 zeigt die Ausführungsform mit einer zwischen Tropfkörperanlage 3 und B elüftungsteiche 1,2 angeordneten Adsorptionsbecken 7, wobei die Belüftungsinstallation des Adsorptionsbecken 7 ebenfalls an die Belüftungseinrichtung 6 der Belüftungsteiche angeschlossen ist, - und der Schlamm aus dem Adsorptionsbecken 7 in die Belüftungsteiche 1,2 einführbar ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird durch die vorgeschaltete Tropfkörperanlage 3 erreicht, dass bereits vor den belüfteten Teichen 1,2 etwa 30% bis 50% der gelösten organischen Substanzen im Abwasser in feste, absetzbare Substanz umgewandelt wird. Arbeitet die Tropf körperanlage 3 mit der angegebenen Raumbelastung, so erreicht man ohne Schwierigkeiten diese Abbauleistungen. Im Ergebnis können mit 170 m2 Volumen für Grobvorklärung und Tropfkörper 3 an Teichvolumen mehr als 12 000 m3 eingespart werden. Das bedeutet, dass für eine Gemeinde mit einer Anschlussgrösse von 12 000 Einwohner bzw. Einwohnergleichwerten nur derselbe Flächenbedarf erforderlich ist, wie für ein übliches Teichbelüftungssystem für 6000 angeschlossene Einwohner oder Einwohnergleichwerte.
Erfindungsgemäss wird mit der Tropfkörperanlage 3 eine konventionelle biologische Stufe vorgeschaltet, die jedoch in besonderer Weise, nämlich als hochbelastete Anlage, betrieben wird. Im übrigen wird der entstehende Schlamm dieser biologischen Stufe nicht wie bei biologischen Stufen üblich behandelt. Er wird vielmehr in die Belüftungsteiche 1,2 eingeführt und setzt sich dort ab. Das ständig belüftete und bewegte Wasser streicht über diesen Schlamm hinweg und versorgt die oberste Schlammschicht mit Sauerstoff, so dass der Schlamm nicht auftreibt und im oberen Bereich nicht fault. Erst nach Jahren ist, wie bisher, ein Abpumpen des völlig stabilisierten Schlammes erforderlich. Das Abwasser wird dann in den Belüftungsteichen 1,2 nach wie vor über im Wasser schwebende feinste Flocken sowie über die am Boden festsitzenden Aerobier gereinigt. Bei der Ausführungsform mit vorgeschalteter Grobvorkläranlage 5 werden die Funktionen eines Rechens, eines Sandfanges und einer Grobvor-5 klärung vereinigt, und zwar zweckmässigerweise durch ein quer-durchströmtes Rundbecken oder auch durch ein Längsvorklärbecken. Die schwimmenden Bestandteile werden in der Grobvorklärung 5 zurückgehalten und durch ständige schwache Belüftung gezwungen, abzusinken. Der Sand und der Grobschlamm 10 gelangen, vorzugsweise über eine Mammutpumpe, in den Tropfkörperablauf und damitin die Belüftungsteiche 1,2. Das gilt aber auch für den biologischen Rasen, der in der Tropfkörperstufe 3 durch hohe Spülgeschwindigkeit abgespült wird. Er wird in den Belüftungsteichen 1,2 endgültig abgelagert. Die Energiekosten 15 sind erheblich reduziert, da die Hälfte der Belastung über die Tropfkörperanlage 3 abgebaut wird. Bei einer 4 m hohen Tropfkörperanlage z.B. liegt der spezifische Energieaufwand bei 0,25 kWh/kg BSB5 red.. Gegenüber den reinen Teichbelüftungsanlagen mit einem spezifischen Energiebedarf von 1,0 kWh/kg 20 BSB5 red. ergibt sich eine Energieersparnis von etwa 35%.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist zusätzlich das hochbelastete Adsorptionsbecken 7 vorgesehen, und zwar zwischen Tropfkörperanlage 3 und Belüftungsteichen 1,2 angeordnet. Dadurch kann die Anschlussgrösse nochmals erweitert werden, 25 ohne dass der spezifische Flächenbedarf und der Raumbedarf störend vergrössert werden müssten. Er kann vielmehr durch Zwischenschaltung eines solchen Adsorptionsbeckens bezüglich des spezifischen Raumbedarfs reduziert werden. Durch Vorschaltung der beiden hochbelasteten biologischen Stufen, näm-30 lieh der Tropf körperanlage 3 und dem Adsorptionsbecken 7 können rund 75 % der organischen Belastung vor den Belüftungsteichen 1,2 entfernt werden, so dass diese nur noch rund 25% der sonst erforderlichen Grösse benötigen, anders ausgedrückt also zumindest mit einem um einen Faktor 3 höheren Abwassermen-35 genstrom betrieben werden können. Dabei bleiben erstaunlicherweise für die belüfteten Teiche keinesfalls lediglich schwer abbaubare Substanzen, die dort nicht oder nicht ausreichend verarbeitet werden könnten: In der Tropf körperanlage 3 werden nämlich etwa 50% der organischen Belastung abgebaut. In der 40 Adsorptionsstufe 7, die vorzugsweise fakultativ anaerob gefahren wird, werden die schwer abbaubaren Substanzen zu leichter abbaubaren Verbindungen abgebaut. Der Ablauf aus der Adsorptionsstufe 7 ist demnach biologisch gut abbaubar. Er wird bei der üblichen Raumbelastung der Belüftungsteiche 1,2 mit 20 45 bis 30 gBSB5/m3.d durchaus zufriedenstellend gereinigt. Im übrigen reicht bei dieser Anlage eine Nachklärzeit von einem Tag aus, um bei Behandlung von kommunalen oder ähnlich abbaubarem Abwasser Ablaufwerte von 15 mg BSB5/1 zu erhalten. Das sind Ablaufwerte, die den Ansprüchen der neuen Gesetzgebung
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genügen.
M
1 Blatt Zeichnungen

Claims (11)

  1. 661039 2
    PATENTANSPRÜCHE Adsorptionsbeckens (7) an die Belüftungseinrichtung (6) der
    1. Verfahren zum Betrieb einer Teichbelüftungsanlage mit Belüftungsteiche (1,2) angeschlossen ist.
    Belüftungsteichen (1,2), einer vorgeschalteten Tropfkörperanlage (3) und einem Nachklärbecken (4), welche Teichbelüf-
    tungsanlage installierte Belüftungsteiche (1,2) vorgegebener 5
    Grösse und vorgegebener Anschlusswerte aufweist und damit für Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäss auf ein Verfahren einen vorgegebenen durch die Auslegung bestimmten Abwasser- zum Betrieb einer Teichbelüftungsanlage mit Belüftungsteichen, mengenstrom eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die einer vorgeschalteten Tropfkörperanlage und einem Nachklär-Tropfkörperanlage mit einer Raumbelastung im Bereich von 2 becken, welche Teichbelüftungsanlage installierte Belüftungsteibis 12 kg BSBs/m3. d ausgelegt und betrieben wird und dass über io che vorgegebener Grösse und vorgegebener Anschlusswerte die so betriebene Tropfkörperanlage (3) den Belüftungsteichen aufweist und damit für einen vorgegebenen durch die Auslegung (1,2) ein Abwassermengenstrom zugeführt wird, der um minde- bestimmten Abwassermengenstrom eingerichtet ist. Im allge-stens einen Faktor 1,5 grösser ist als der durch die Auslegung meinen sind zwei Belüftungsteiche hintereinander geschaltet, bestimmte Abwassermengenstrom. Die Erfindung bezieht sich fernerhin auf eine Teichbelüftungs-
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 mit einer der Tropfkörper- 15 anlage zur Durchführung eines solchen Verfahrens. - Abwasser anlage (3) vorgeschalteten Grobvorkläranlage (5), dadurch meint im Rahmen der Erfindung insbesondere kommunales bzw. gekennzeichnet, dass die Grobvorklärungin einem querdurch- ähnlich gut abbaubares Abwasser. Die Begriffe Grösse und strömten Rundbecken oder in einem Längsbecken (5) durchge- Anschlusswerte beziehen sich auf die herrschende Baulehre von führt wird, wobei sich Sand und Grobschlamm absetzt, und dass Teichbelüftungsanlagen. Typisch für Teichbelüftungsanlagen der Sand und der Grobschlamm aus der Grobvorkläranlage (5) 20 mit zwei Belüftungsteichen und einem Nachklärbecken ist ein unter Umgehung der Tropfkörperanlage (3) in die Belüftungstei- spezifischer Raumbedarf von etwas über 3 m3 pro Einwohner che (1,2) eingeführt und dort abgelagert wird. bzw. Einwohnergleichwert und ein spezifischer Flächenbedarf
  3. 3. Verfahrennach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich- von etwas über 2 m2 pro Einwohner bzw. Einwohnergleichwert, net, dass die Tropfkörperanlage (3) mit einer Spülgeschwindig- Die Raumbelastung der Belüftungsteiche liegt bei 30 gBSB5/
    keit von 5 m/h und mehr betrieben sowie in der Tropfkörper- 25 m3.d. Die üblichen Anschlusswerte liegen bei 8000 bis maximal anlage (3) entstehender biologischer Rasen abgespült und eben- 10 000 Einwohnern bzw. Einwohnergleichwerten.
    falls in die Belüftungsteiche (1,2) eingeführt und dort abgelagert Im Rahmen der aus der Praxis bekannten gattungsgemässen wird. Massnahmen wird die Tropfkörperanlage als schwach belastete
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch Anlage mit einer Raumbelastung von grössenordnungsmässig 1 gekennzeichnet, dass zwischen der Tropfkörperanlage (3) und 30 bis 2 kg BSB5/m3.d betrieben und über die so betriebene Tropf-den Belüftungsteichen (1,2) ein Adsorptionsbecken (7) angeord- körperanlage wird den Belüftungsteichen der dem Anschlussnet und der Schlamm aus dem Adsorptionsbecken (7) ebenfalls wert entsprechende Abwassermengenstrom zugeführt. Das lässt in die Belüftungsteiche (1,2) eingeführt und dort abgelagert wird, sich bis zu den angegebenen Anschlusswerten von 8000 bis
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch maximal 10 000 Einwohnern oder Einwohnergleichwerten ohne gekennzeichnet, dassvor dem ersten Belüftungsteich (l)Fäl- 35 Schwierigkeiten verwirklichen. Bei höheren Anschlusswerten lungsmittel, z. B. Fe(II)-Salze, beigegeben werden. werden der Flächenbedarf sowiederRaumbedarfzuhoch. Das
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gilt sowohl für Teichbelüftungsanlagen mit feststehenden, im gekennzeichnet, dass das gereinigte Abwasser aus dem Nach- allgemeinen in der Mitte der Belüftungsteiche befindlichen soge-klärbecken (4) in ein Feuchtbiotop eingeführt und darin nachge- nannten Druckluftkerzen als auch bei Teichbelüftungsanlagen reinigt wird. 40 mit in den Belüftungsteichen hin- und herschwingenden, im
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch allgemeinen an den Stirnseiten der Belüftungsteiche hängenden gekennzeichnet, dass zwischen der Tropfkörperanlage (3) und Druckluftkerzen. Im einzelnen ist zum Thema Abwasserreini-dem Adsorptionsbecken (7) Fällungsmittel, z. B. Fe(H)-Salze, gung, insbesondere Reinigung kommunalen Abwassers, mit beigegeben werden. Hilfe von Teichbelüftungsanlagen folgendes zu bemerken:
  8. 8. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der 45 In der Bundesrepublik Deutschland dürften einige hundert Ansprüche 1 bis 7 - mit Belüftungsteichen (1,2), vorgeschalteter klassische Teichbelüftungsanlagen installiert sein. Sie erfüllen Tropfkörperanlage (3) und Nachklärbecken (4), dadurch die bestehenden Vorschriften und Abbauleistungen und haben gekennzeichnet, dass die Tropfkörperanlage (3) mit einer Raum- sich insoweit bewährt. Sie besitzen eine hohe Prozessstabilität belastung im Bereich von 8 bis 12 kgBSB5/m3.d ausgelegt und die und gelten als naturnahe Anlagen. Zwar erfordern sie einerseits Installation der Anlage insgesamt für einen Mengenstrom einge- 50 einen hohen spezifischen Flächen- und Raumbedarf, andererrichtet ist, der um mindestens einen Faktor 1,5 grösser ist als der seits sind sie jedoch sehr wartungsarm. Der Investitionsaufwand durch die Auslegung bestimmte Abwassermengenstrom, für den pro Einwohner oder Einwohnergleichwert ist sehr gering. Die die Belüftungsteiche ausgelegt sind. kostengünstige Erstellung sowie der wartungsarme Betrieb sind
  9. 9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die u. a. darauf zurückzuführen, dass solche Teichbelüftungsanlagen Tropfkörperanlage (3) mit Kunststoff-Tropfkörpermaterial auf- 55 im allgemeinen in Erdbauweise erstellt werden können und dass gebaut und derart ausgebildet ist, dass sie durch eine Spülge- wegen des hohen Raum- und Flächenangebotes besondere Ein-schwindigkeit von 5 m/h und mehr von biologischem Rasen richtungen in Form von Sandfang, Rechen- und Schlammbe-befreibar ist. handlungsanlagen entfallen. Die Aufenthaltszeit des zu reinigen-
  10. 10. Anlage nach Anspruch 8 oder 9 mit vorgeschalteter den Abwassers in den Belüftungsteichen liegt im Bereich von 10 Grobvorkläranlage (5), in der sich Sand und Grobschlamm 60 bis 15 Tagen. Der spezifische Energieaufwand je Kilogramm absetzen, dadurch gekennzeichnet, dass der Sand und der Grob- abgebauten BSB5 liegt bei rund 1 kWh/kg BSB5, entspricht also schlämm aus der Grobvorkläranlage (5) mit Hilfe einer Mam- dem Bedarf von Oxidationsgräben. Das hohe Raumangebot mutpumpe, die an die Belüftungseinrichtung (6) der Belüftungs- erlaubt es, wie erwähnt, solche Teichbelüftungsanlagen ohne teiche (1,2) angeschlossen ist, in die Belüftungsteiche (1,2) Rechen, ohne Sandfang und ohne besondere Schlammbehand-einführbar ist. 65 lungsstufe zu fahren. Der Schlamm wird an der Sohle der
  11. 11. Anlage nach einem der Ansprüche 8 bis 10 in der Belüftungsteiche abgesetzt. Das ständig belüftete und bewegte Ausführungsform mit zwischengeschaltetem Adsorptionsbecken Wasser streicht über den Schlamm hinweg und versorgt die (7), dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungsinstallation des oberste Schlammschicht mit Sauerstoff, so dass der Schlamm
    nicht auftreibt und in der obersten Schicht nicht fault. Der tiefer liegende Schlamm wird anaerob abgebaut. Erst nach Jahren ist ein Abpumpen des völlig stabilisierten Schlammes erforderlich. Das Abwasser selbst wird in den belüfteten Teichen über im Wasser schwebende feinste Flocken sowie über die am Boden festsitzenden Aerobier gereinigt.
CH5677/82A 1981-10-22 1982-09-27 Verfahren zum betrieb einer teichbelueftungsanlage und teichbelueftungsanlage dazu. CH661039A5 (de)

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