CH631060A5 - Filter mit langem rauchkanal. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Filter mit langem Rauchkanal, um das Rauchen unschädlicher zu machen, wie im Patentanspruch 1 beschrieben ist.
Es ist eine Vielzahl Filterpatronen bekannt, die zum Beispiel aus saugfahigem Material bestehen, solche, die Chemikalien verschiedener Art und Zusammenstellung enthalten und andere die aus ineinandergeschobenen Hohlzylindern bestehen. Bei einigen Filtern dieser Art wird der Rauch durch enge Rauchdurchlässe geführt, um eine Abscheidung von Teer- und Nikotinpartikeln zu erreichen.
Die meisten der bekannten Filter bezwecken einzig eine Entnikotisierung des Rauches, ohne die Eliminierung der hochgiftigen Gase, insbesondere des Kohlenmonoxyds, zu berücksichtigen. Um das zu erreichen ist der Rauchweg bei diesen Filtern mit höchstens 55 mm viel zu kurz.
Die aus wissenschaftlichen Untersuchungen als notwendig erkannten Massnahmen, um den Tabakrauch unschädlich zu machen, galten bisher als unrealisierbar und sind wohl deswegen bei den handelsüblichen Filtern noch nicht verwirklicht worden.
Richtungsweisend auf diesem Gebiete ist u.a. die anlässlich der «II. Preisfrage des Luigi Bernhardini-Gedächtnis-Preisausschreibens» von Dr. A. Wenusch im März 1942 eingereichte Schrift: «Durch welche Massnahmen kann das Rauchen unschädlich gemacht werden?»
In dieser Schrift sind die Voraussetzungen einer grösst-möglichen Ausfilterung der im Tabakrauch enthaltenen Schadstoffe klar umschrieben: 1. extrem langer Rauchweg,
2. Änderung der Rauchgeschwindigkeit und 3. Richtungsänderung des Rauchweges.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für den genannten Zweck ein Filter zu verwirklichen, bei dem die von 5 Dr. Wenusch genannten Kriterien nicht allein erfüllt, sondern auch durch weitere Verbesserungen überboten werden und dabei so klein ist, dass das Filter die handelsüblichen Abmessungen nicht überschreitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, io dass das Filter aus einem Filterkern und einem Filtermantel besteht und dadurch gekennzeichnet ist, dass in dem zylindrischen Filterkern radiale Einschnitte angebracht sind, die zusammen mit dem Filtermantel den Rauchkanal begrenzen. Die Länge des Rauchkanals kann bei einer Kernlänge von 15 zum Beispiel 40 mm bis zu 600 mm betragen.
Der Rauchkanal ist beispielsweise so beschaffen, dass der Rauch beim Durchgang durch den Filter eine kreisförmige Bahn beschreibt, die vom Anfang bis zum Ende kontinuierlich oder mehrmals abwechselnd ihre Richtung um 340 und 20 180° verändert. Dadurch wird der Rauch ununterbrochen in eine Drehbewegung versetzt, die eine intensive Durchwirbe-lung des Rauches bewirkt; dies und der rechteckige Querschnitt des Rauchkanals mit einem gegenüber einem runden Querschnitt um 20% grösseren Umfang führt nicht nur zu 25 einer besseren Ablagerung der Teer- und Nikotinpartikel an den Wänden des Rauchkanals, sondern es werden auch Moleküle der Gasphase, wie des hochgiftigen Kohlenmonoxyds, gebunden und abgesetzt. Um dem Kohlenmonoxyd seine Giftigkeit noch mehr zu nehmen, können kleine Belüftungs-30 Öffnungen am Filterende vorgesehen werden. Um nach Durchgang durch den Rauchkanal im Rauch noch verbleibende Teer- und Nikotinreste zu beseitigen, können am Ende des Rauchweges im Filtermantel Mittel angebracht werden, die eine zusätzliche Reinigung bewirken. 35 Mit dem Filter nach der Erfindung wird ein noch nie erreichter Entgiftungsgrad des Rauches erzielt.
Der technische Fortschritt des vorliegenden Erfindungsgegenstandes im Vergleich zu den bis jetzt bekannten Filtern ergibt sich aus dem sehr langen Rauchweg bei sehr geringen 40 Abmessungen, mehrmaliger oder kontinuierlicher Richtungsänderung und wiederholter Geschwindigkeitsänderung des Rauches; ferner werden neben einer guten Nikotinab-scheidung auch die noch viel giftigeren Gase unschädlicher gemacht.
45 Einzelheiten und Ausgestaltungen des vorliegenden Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele in Zusammenhang mit den Ansprüchen. Es zeigen beispielsweise:
so Fig. 1 ein Filter mit schraubenlinienförmigem Filterkern und Ausgangsdüse,
Fig. 2 die Draufsicht eines Filters nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Filter mit lamellenförmigem Filterkern und Ausgangsdüse,
55 Fig. 4 die Draufsicht einer Ausgangsdüse,
Fig. 5 den Teilschnitt eines Filters anch Fig. 3, jedoch mit rohrförmigem Rauchausgang,
Fig. 6 bis 9 die Draufsicht und Teilschnitte eines Filters nach Fig. 3 zur Darstellung des Rauchweges,
60 Fig. 10 den Ausgang eines Filters nach Fig. 3, jedoch mit Granulatfüllung anstatt einer Düse,
Fig. 11-13 eine Zigarettenspitze mit Ausgangsdüse und Belüftungsöffnungen,
Fig. 14 und 15 eine Zigarettenspitze mit integriertem 65 schraubenlinienförmigen Filterkern.
Das in Fig. 1 in Längsschnitt gezeigte Filter und die Zigarettenspitze nach Fig. 14 bestehen aus einem Filterkern 1 mit spiralförmigem Einschnitt 2 und dem Filtermantel 3, der
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nach Fig. 14 aus einer Zigarettenspitze besteht. Der Tabakrauch hat von der Zigaretteneinsteckseite 4 her freien Zugang zu dem vom Filterkerneinschnitt 2 und Filtermantel 3 gebildeten Rauchkanal 2. Der Tabakrauch durchläuft kontinuierlich seine Richtung verändernd den spiralförmigen Rauchkanal 2 und verlässt am Ende durch eine enge Düsenöffnung 5 den Rauchausgang 6. Dadurch, dass der Rauch nicht geradeaus sondern im Kreise geführt wird, kann sich keine Rauchsäule bilden, die erfahrungsgemäss nur mit der Aussenseite die Kanalwand berühren würde. Durch die Kreisbewegung des Rauches wird der Rauch an den Wänden des Rauchkanals fortwährend zurückgedrängt und dadurch gründlich durchgewirbelt, mit dem Erfolg, dass die Nebelteilchen des Rauches zusammenstossen und zusammenkleben. Es bilden sich grössere und schwerere Teilchen, die leichter auf allen Begrenzungsflächen des Rauchkanals hängenbleiben. Auch die Moleküle der hochgiftigen Gase stos-sen mit Nikotinteilchen zusammen, werden gebunden, und das führt zu einer raschen Eliminierung dieser gefährlichen Giftgase.
Das in Fig. 3 in Längsschnitt und in Fig. 6 bis 9 in Teilschnitten dargestellte Filter besteht aus einem Filterkern mit radialen parallelen Einschnitten 9 und dem Filtermantel 13. Die Kerneinschnitte 9 zwischen jeweils zwei benachbarten «Lamellen» 10 sind an einer Seite von der Achse 11 ausgehend mit einem Steg 12 Fig. 7 bis 9 bis zum Lamellenrand geschlossen und bilden zusammen mit dem Filtermantel 13 den Rauchkanal. Am Rande der Lamellen 10 sind abwechselnd rechts und links der Stege 12 Rauchdurchlässe 14,15 und 18 angebracht, die von verschiedener Form und Grösse sein können.
Die Wirkungsweise des Filters nach Fig. 3 wird anhand der Fig. 6 bis 9 nachfolgend erklärt. Die Kerneinschnitte 9 bilden mit dem Filtermantel 13 den Rauchkanal. Durch den Rauchdurchlass 18 in der oberen Lamelle 16 Fig. 3 und 6 wird der Rauch angesogen und kommt unmittelbar in den darunterliegenden durch die beiden oberen Lamellen 16 und
10 gebildeten Zwischenraum 9, wird dort um ca. 340° nach links drehend im Kreise herumgeführt und kommt mit einer Umlenkung von 180° durch den Rauchdurchlass 14 Fig. 3 eine Stufe tiefer in den nächsten Zwischenraum und wird 5 wieder um 340°, aber nun nach rechts drehend, im Kreise herumgeführt, um durch den Rauchdurchlass 15 Fig. 8 eine Stufe tiefer wieder linksherum geführt zu werden. Diese Vorgänge wiederholen sich mehrmals, bis der Rauch durch den Rauchdurchlass 18 Fig. 3 und 9 den Rauchkanal verlässt. io Eine stellenweise Verdichtung und Beschleunigung des Rauches kann bei diesem Filter dadurch erreicht werden, dass die Rauchdurchlässe 14 und 15 oder die Kerneinschnitte 9 verschieden gross gewählt werden, wodurch die Filterwirkung noch verstärkt wird.
15 Bei dem in Fig. 3 dargestellten Filter wird der Rauch am Filterende noch einer Schlussreinigung mittels der Düse 5 oder einer Granulatfüllung 21 Fig. 10 als Zusatzfilter unterzogen. Durch am Ende des Filters angebrachte Frischluftöffnungen 7 Fig. 1, 3,11 und 14 kann auch das Kohlenmon-20 oxyd zusätzlich noch mehr entgiftet werden.
Das hiervor beschriebene Filter mit dem Lamellenkern nach Fig. 3 ergibt eine noch bessere Entgiftung des Tabaksrauches als das Filter mit dem spiralförmigen Filterkern nach Fig. 1, weil die Zusammenballung von Nikotinteilchen 25 und hochgiftigen Gasmolekülen sich mit der Änderung der Geschwindigkeit und der Bewegungsrichtung noch verstärkt.
30 Literaturnachweis
1. Dr. Adolf Wenusch, Durch welche Massnahmen kann das Rauchen unschädlich gemacht werden? Wien 1942.
2. Helmuth Schiefelbein, Pharmakologie und Toxikologie des Tabakrauchens. 1968.
3. BRD Auslegeschrift 1145 977, Filterpatronen als Zubehör. 1963. 35 4. CHP 430 300,1966, Filter für Rauchergegenstände.
5. Report of WHO, Smoking and effects on Health. Genf 1975.
6. DBP. 2152 122,1971, Filter für Rauchergegenstände.
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2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Filter mit langem Rauchkanal, um das Rauchen unschädlicher zu machen, das aus einem Filterkern und einem Filtermantel besteht, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zylindrischen Filterkern radiale Einschnitte angebracht sind, die zusammen mit dem Filtermantel den Rauchkanal begrenzen.
2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterkerneinschnitt schraubenlinienförmig verläuft.
3. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Filterkern parallel zueinander verlaufenden Einschnitte so angebracht sind, dass ein Gebilde aus mehreren, hintereinander angeordneten Lamellen entsteht.
4. Filter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenräume jeweils zwischen zwei benachbarten Lamellen durch einseitig von der Achse bis zum Lamellenrand reichende Stege abgetrennt sind, und dass in den Lamellen abwechselnd links und rechts der Stege ein Rauchdurchlass vorhanden ist.
5. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende des Filtermantels eine teer- und nikotinabscheiden-de Düse vorgesehen ist.
6. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an dem Filtermantel Raum für ein Zusatzfilterteil vorhanden ist.
7. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zigaretten- oder Zigarrenspitze als Filtermantel dient, in der der Filterkern integriert ist.
8. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Filter als Patrone zum Gebrauch in Raucherutensilien ausgebildet ist.
9. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Filtermantel kleine Öffnungen für Frischluftzufuhr vorgesehen sind.
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