CH620664A5 - Process for producing lime sand bricks of low apparent density - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kalksandsteinen, bei dem eine Rohmischung aus Sand, Kalk und Wasser hergestellt und anschliessend in Formen einer Verdichtungseinrichtung zu Rohlingen verdichtet wird, die danach in einem Härtekessel gehärtet werden.
Im Zuge der anhaltenden Kostensteigerungen im Energieversorgungsbereich werden zur Zeit verstärkte Anstrengungen unternommen, um durch Senkung der Steinrohdichte die Wärmedämmeigenschaften von Mauersteinen zu verbessern. Grundsätzliche Möglichkeiten dafür sind unter anderem die
Erhöhung des Lochanteils im Stein, die Verwendung von Leichtzuschlägen sowie die Erzeugung künstlicher Luftporen. Die Verringerung der Steinrohdichte als Voraussetzung für die Verbesserung der Wärmedämmeigenschaften stösst ins-5 besondere bei Kalksandsteinen wegen der damit verbundenen verringerten Rohlingsfestigkeit auf erhebliche Schwierigkeiten, da bei verringerter Rohlingsfestigkeit die Beanspruchungen aus den bisher üblichen Transportiervorgängen nicht ohne unzulässige Beschädigung der Rohlinge aufgenommen io werden können. Nach den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Kalksandsteinen mit geringer Rohdichte ist zur Erreichung einer ausreichenden Rohlingsfestigkeit eine hohe Mindestverdichtungsarbeit erforderlich, die einer geringen Steinrohdichte entgegenwirkt.
15 Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art eine verringerte Rohdichte ohne wesentliche Beeinträchtigung der Rohlingsfestigkeit zu erreichen, so dass die nach dem Verfahren hergestellten Rohlinge mit den bisher üblichen Vor-20 richtungen transportiert werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass man der Rohmischung mindestens 1 Gew.-% Zement zugibt und zur Erzielung einer Rohlingsfestigkeit in der Verdichtungsein-25 richtung von EE 1 kp/cm2 festigkeitsbildende Reaktionen des Zements vor dem Verdichten in Gang kommen lässt, wobei zur Erzielung einer geringen Rohdichte die Verdichtung bei im Vergleich zu 150 kp/cm2 geringen Verdichtungsdrücken vorgenommen wird.
30 Die Rohmischung kann nach Zugabe des Zementes zur Einleitung festigkeitsbildender Reaktionen etwa eine Stunde weiterhin in einem Mischer oder in einem Zwischensilo verbleiben und anschliessend der Verdichtungseinrichtung zugeführt werden.
35 Als Zement kann Schnellzement verwendet werden, so dass die Standzeit der Mischung vor der Verdichtungseinrichtung gegenüber der Verwendung von normalem Zement bei diesem Verfahren relativ kurz gehalten werden kann.
Der Rohmischung können Leichtzuschläge zugegeben 4o werden. Diese Leichtzuschläge tragen durch ihre geringe Rohdichte zu einer Verringerung der Steinrohdichte bei. Gegenüber der normalen Kalksandsteinherstellung werden sie bei den hier möglichen geringen Verdichtungsdrücken nicht zerstört.
45 Ferner können der Rohmischung auch luftporenbildende Mittel zugegeben werden. Auf diese Weise kann bei den geringen möglichen Verdichtungsdrücken die Steinrohdichte ebenfalls reduziert werden.
Durch die Verwendung von Zement als Bindemittel ist es so möglich, gemäss einem weiteren Vorschlag der Erfindung Einkornsande mit einer Korngrösse von weniger als 0,25 mm einzusetzen. Diese Einkornsande führen zu einer Reduzierung der Steinrohdichte und damit zu einer Verbesserung der Wärmedämmeigenschaften bei Erhaltung der erforderlichen 55 Rohlingsfestigkeit.
Die Rohlinge können mit einem Lochanteil > 25 % versehen werden. Dieser Lochanteil kann für alle praktisch vorkommenden Steinformate zur Verbesserung der Wärmedämmeigenschaften verwirklicht werden, ohne dass die Roh-60 lingsfestigkeit den erforderlichen Wert unterschreitet.
Als zweckmässig hat sich herausgestellt, dass 10 Gew.-% CaO, 5 Gew.-% Wasser zusätzlich zum erforderlichen Löschwasser, 81 Gew.-% Sand der Korngrösse von 0 bis 2 mm und 4 Gew.-% Schnellzement gemischt werden und dass die 65 Mischung nach einer Standzeit von 30 min bei einem Druck von 10 kp/cm2 verdichtet wird. Dieser geringe Druck, der nur einen Bruchteil des üblicherweise bei der Kalksandsteinherstellung benötigten Druckes ausmacht, welcher in der
Grössenordnung von, etwa 50 kp/cm2 liegt, ist auch im Hinblick auf die Beanspruchung der benötigten Verdichtungseinrichtung vorteilhaft.
Es entspricht einem weiteren Vorschlag der Erfindung, dass die Rohmischung nach Zugabe des Zements durch auf die Formen dynamisch wirkende Kräfte und/oder durch Stochern verdichtet wird.
Auf diese Weise lässt sich die Steinrohdichte zur Erreichung guter Wärmedämmeigenschaften weiter reduzieren. Darüber hinaus ist bei dieser Art des Vorgehens nur ein relativ geringer apparativer Aufwand erforderlich.
Schliesslich schlägt die Erfindung noch vor, dass bei Verdichtung der Mischung durch auf die Formen dynamisch wirkende Kräfte ohne Auflast gearbeitet wird. Dies führt zu einer besonders einfachen Gestaltung der Verdichtungseinrichtung.
Gemäss einem Ausführungsbeispiel wird in einem Mischer eine Rohmischung aus 10 Massenteilen CaO, 5 Massenteilen Wasser zusätzlich zum erforderlichen Löschwasser und 81 Massenteilen Sand hergestellt. Der Sand wird dabei in einer Korngrösse von 0 bis 2 mm verwendet. Dieser Rohmischung werden 4 Massenteile Schnellzement zugemischt. Die so erhaltene Mischung:
10
Gew.-%
CaO
5
Gew.-%
Wasser (zusätzlich zum erforderlichen Lösch
wasser)
81
Gew.-%
Sand
4
Gew.-%
Schnellzement wird in ein Zwischensilo gefördert, in dem sie etwa 30 min verbleibt. In diesem Silo setzen festigkeitsbildende Reaktionen des Zements ein.
Die Mischung wird anschliessend in Formen einer Verdichtungseinrichtung gefördert. Hier wird ein Druck von etwa 10 kp/cm2 auf die Mischung ausgeübt, wobei dieser Druck etwa 1/15 des bisher bei der Kalksandsteinherstellung verwendeten Verdichtungsdrucks von etwa 150 kp/cm2 ausmacht.
Die so hergestellten Rohlinge werden in üblicher Weise aus der Verdichtungseinrichtung entfernt und in einen Härtekessel transportiert. Sie weisen nach Verlassen der Verdichtungseinrichtung eine Rohlingsfestigkeit von etwa 1,6 kp/cm2 auf. Dabei beläuft sich die Stoffrohdichte vor dem Härten auf etwa 1,7 kg/dm3.
Aufgrund der trotz nur geringer Verdichtungsarbeit erreichten Rohlingsfestigkeit von etwa 1,6 kp/cm2 können die auf diese Weise erstellten Rohlinge ohne weiteres mit den bisher in der Kalksandsteinherstellung verwendeten Vorrichtungen transportiert werden.
Gemäss einem zweiten Ausführungsbeispiel wird in einem Mischer eine Rohmischung aus 7 Massenteilen CaO, 7 Massenteilen Wasser zusätzlich zum erforderlichen Löschwasser und 80 Massenteilen Sand hergestellt. Der Sand wird dabei in einer Korngrösse von 0 bis 2 mm verwendet. Dieser Rohmi620664
schung werden 6 Massenteile Schnellzement zugemischt. Auf 100 kg der so erhaltenen Mischung von 7 Gew.-% CaO
7 Gew.-% Wasser (zusätzlich zum erforderlichen Löschwasser)
80 Gew.-% Sand 6 Gew. - % Schnellzement werden dann noch 30 1 luftporenbildende Mittel zugegeben.
Die so erhaltene Mischung wird in ein Zwischensilo gefördert, in dem sie etwa 30 min verbleibt. In diesem Silo setzen festigkeitsbildende Reaktionen des Zements ein.
Die Mischung wird anschliessend in Formen einer Vibrations- oder Rüttelmaschine gefördert, in der sie verdichtet wird. Die Maschine hat eine Vibrations- oder Rüttelfrequenz von 150 Hz bei einer Amplitude von 2 mm. Die Vibrationsoder Rüttelzeit beträgt 20 s. Auf die in den Formen befindliche Mischung wirkt bei diesem VerdichtungsVorgang keine Auflast ein.
Die so hergestellten Rohlinge werden in üblicher Weise aus der Verdichtungseinrichtung entfernt und in einen Härtekessel transportiert. Sie weisen nach Verlassen der Verdichtungseinrichtung eine Rohlingsfestigkeit von etwa 1,2 kp/cm2 bei einer Stoffrohdichte vor dem Härten von 1,4 kg/dm:! auf. Die so erreichte Rohlingsfestigkeit reicht noch aus, um die Rohlinge mit den bisher in der Kalksandsteinherstellung verwendeten Vorrichtungen transportieren zu können.
Anstelle der in diesem Beispiel verwendeten Vibrationsoder Rüttelmaschine kann ein Verdichten der Mischung auch mittels Stochern erfolgen.
Alle zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele können dadurch in einfacher Weise abgewandelt werden, dass der Sandanteil teilweise durch Leichtzuschläge ersetzt wird.
Gleichzeitig können luftporenbildende Mittel der Mischung vor dem Verdichten beigegeben werden.
Ferner können gleichzeitig zu einzelnen oder allen vorbeschriebenen Massnahmen zur Senkung der Rohdichte oder alternativ zu diesen Massnahmen Einkornsande mit einer Korngrösse von weniger als 0,25 mm den Anteil des üblichen Sandes bis zu 100% ersetzen.
In jedem Fall kann zusätzlich die Rohdichte durch Anordnen von Löchern in dem Rohling gesteigert werden, wobei ein Lochanteil von 25% und mehr verwirklicht wird.
Insbesondere dann, wenn die Mischung mittels einer Vibrations- oder Rüttelmaschine verdichtet wird, kann es gemäss einer weiteren Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens zweckmässig sein, der Mischung Zusätze mit wassereinsparender und/oder verflüssigender Wirkung beizugeben, wie sie bei der Betonherstellung bereits bekannt sind.
Bei allen beschriebenen Ausführungsbeispielen kann der Mischung beispielsweise Methylzellulose oder ein ähnlich wirkendes bekanntes Stabilisierungsmittel zugegeben werden, um auf diese Weise einer Entmischung der Mischungskomponenten entgegenzuwirken und gewünschtenfalls einen gewissen Klebeffekt zu erzielen.
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Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Kalksandsteinen, bei dem eine Rohmischung aus Sand, Kalk und Wasser hergestellt und anschliessend in Formen einer Verdichtungseinrichtung zu Rohlingen verdichtet wird, die danach in einem Härtekessel gehärtet werden, dadurch gekennzeichnet, dass man der Rohmischung mindestens 1 Gew.-% Zement zugibt und zur Erzielung einer Rohlingsfestigkeit in der Verdichtungseinrichtung von > 1 kp/cm2 festigkeitsbildende Reaktionen des Zementes vor dem Verdichten in Gang kommen lässt, wobei zur Erzielung einer geringen Rohdichte die Verdichtung bei im Vergleich zu 150 kp/cm2 geringen Verdichtungsdrücken vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohmischung nach Zugabe des Zementes zur Einleitung festigkeitsbildender Reaktionen etwa eine Stunde weiterhin in einem Mischer oder in einem Zwischensilo verbleibt und anschliessend der Verdichtungseinrichtung zugeführt wird.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Zement Schnellzement verwendet wird.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohmischung Leichtzuschläge zugegeben werden.
5. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohmischung luftporenbildende Mittel zugegeben werden.
6. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rohmischung Einkornsande mit einer Korngrösse von weniger als 0,25 mm verwendet werden.
7. Verfahrennach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohlinge mit einem Lochanteil >25% versehen werden.
8. Verfahren nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass 10 Gew.-% CaO, 5 Gew.-% Wasser zusätzlich zum erforderlichen Löschwasser, 81 Gew.-% Sand der Korngrösse von 0 bis 2 mm und 4 Gew.-% Schnellzement gemischt werden und dass die Mischung nach einer Standzeit von 30 min bei einem Druck von 10 kp/cm2 verdichtet wird.
9. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohmischung nach Zugabe des Zementes durch auf die Formen dynamisch wirkende Kräfte und/oder durch Stochern verdichtet wird.
10. Verfahren nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verdichtung der Mischung durch auf die Formen dynamisch wirkende Kräfte ohne Auflast gearbeitet wird.
11. Verfahrennach Patentanspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischung Zusätze mit wassereinsparender und/oder verflüssigender Wirkung zugegeben werden.
12. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass entmischungshemmende Stabilisierungsmittel der Mischung zugegeben werden.
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