CH618949A5 - Process for sludge treatment and arrangement for carrying out the process - Google Patents

Process for sludge treatment and arrangement for carrying out the process Download PDF

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CH618949A5
CH618949A5 CH1046077A CH1046077A CH618949A5 CH 618949 A5 CH618949 A5 CH 618949A5 CH 1046077 A CH1046077 A CH 1046077A CH 1046077 A CH1046077 A CH 1046077A CH 618949 A5 CH618949 A5 CH 618949A5
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Lothar Goerlich
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Kloeckner Werke Ag
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Schlamm, insbesondere Klärschlamm, durch anaerobe oder aerobe Behandlung und Entseuchung, wobei man kontinuierlich geförderten Rohschlamm erhitzt, nach dem Pasteurisieren auf Faulprozesstemperatur abkühlt und dann einem Faulprozess unterwirft, sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bereits bekannt, die einen relativ hohen Wassergehalt von teilweise mehr als 95% aufweisenden Roh- oder Frischschlämme in Kläranlagen zunächst auf ca. 35°C zu erwärmen und dann einem gärenden Faulprozess auszusetzen, bei dem die fäulnisfähigen organischen Stoffe unter Bildung von Faulgas, insbesondere Methangas und Kohlendioxyd, dissimiliert werden. Der hierbei technisch stabilisierte Faulschlamm riecht aufgrund nicht völlig aufspaltbarer Kohlenwasserstoffe nur noch leicht teerartig, hat aber im wesentlichen keinen unangenehmen Geruch mehr. Er eignet sich als stabilisierter Schlamm kommunaler Kläranlagen in besonderer Weise zur Düngung landwirtschaftlich genutzter Flächen.
Es ist weiterhin bekannt, Faulschlamm nach dem Gärungs- • prozess erneut zur Entseuchung zu erhitzen, und zwar auf mindestens 65°C und den Faulschlamm wenigstens 30 min lang auf dieser Temperatur zu halten, um eine weitgehende Krankheitskeime und -erreger abtötende Entseuchung des Schlammes zu gewährleisten. Danach erfolgt dann in bekannter Weise die Entwässerung in entsprechenden Behältern (Eindik-kern), auf Trockenbeeten oder speziell hierfür geeigneten Vorrichtungen und Maschinen.
Es ist weiterhin bekannt, Rohschlamm durch hochthermische Behandlung bei Temperaturen von 180 bis 230°C und entsprechenden Drücken von ca. 20 bar zu konditionieren, dadurch unmittelbar zu entseuchen und nachfolgend zu separieren. Dieses Verfahren erfordert einen hohen apparativen Aufwand und ist in der üblichen Ausführung in hohem Masse betriebskostenintensiv.
Weiterhin ist bekannt, dass bei bestimmten Schlammzusammensetzungen durch künstliche Luftzufuhr exotherme biologische Oxydationen organischer Substanz eingeleitet werden können, bei denen die Temperatur des Schlammes bis zu 70° C ansteigen kann.
Alle weiterhin bekanntgewordenen Verfahren zur biologischen Behandlung von aus Industrieabfällen, Klärbecken, Abwässern und dgl. anfallenden nassen Schlämmen haben jedoch den Nachteil, dass der Schlamm zunächst in einem Vorwärmer oder dem Faulbehälter selbst für den Faulprozess auf ca. 35 °C erwärmt wird. In einem zweiten, oder einer Reihe von Behältern, erfolgt dann nach dem Faulprozess das Entseuchungsverfahren durch Erwärmung des Schlammes auf mindestens 65°C. Die nach den veterinärmedizinischen Regeln notwendige Verweildauer von 30 min bei 65°C ist bislang nur in diskontinuierlich betriebenen Mehrbehälter-Systemen
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exakt zu erreichen, in Einbehälter-Systemen jedoch infolge unkontrollierbarer Schlammströmungen kaum einzuhalten.
Weiterhin liegt allen bekannten Verfahren eine Abkühlung des Schlammes von 65°C auf Umgebungstemperatur in der Weise zugrunde, dass entweder hierfür frei ablaufendes Kühlwasser (also ohne Wärmerückgewinn) verwendet wird, oder die Wärme in grossvolumigen und leicht verschmutzbaren Schlamm/Schlamm-Wärmetauschern zurückgewonnen wird.
Es ist also nicht nur wegen der zweimaligen Erwärmung und unvollständigen Wiederabkühlung der Schlämme in Schlamm/Schlamm-Wärmetauschern ein erhöhter Bedarf an Wärmeenergie erforderlich, sondern die Durchführung der bekannten Schlammbehandlungsverfahren in voneinander getrennten Faul- und nachfolgenden Entseuchungs-Systemen bedingen auch einen grossen Aufwand an umständlich und zeitaufwendig zu bedienenden teuren Maschinen und Apparaten. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Verfahren besteht überdies noch darin, dass der Faulschlamm nach der Faul-und anschliessenden Entseuchungsbehandlung zwangsläufig noch einen sehr hohen Restfeuchtegehalt von 96 bis 98% aufweist^ dessen Eindickung nachfolgend häufig nur durch Zugabe von elektrolytisch wirkenden chemischen Flockungsmitteln mit anschliessender maschineller Entwässerung wirtschaftlich ist. Die hierbei anfallenden Trübwässer haben im allgemeinen einen hohen Verschmutzungsgrad. Auch wird häufig unter Druck entseucht und Wasserdampf zum Erwärmen des Klärschlammes eingeblasen, wodurch der Wassergehalt des Schlammes zusätzlich erhöht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das die Entseuchung mit einem möglichst geringen apparativen Aufwand energiesparend und unter Beachtung der unterschiedlichen Beschaffenheit zu behandelnder kommunaler Schlämme vornimmt, wobei die Entseuchung hinsichtlich Behandlungstemperatur und -zeit gewährleistet ist, kontinuierlich gearbeitet werden kann, kein Arbeiten unter Druck erforderlich ist und keine Erhöhung des Wassergehaltes des Schlammes mit sich bringt, wobei sich als Endprodukt ein möglichst gut entwässerbarer Faulschlamm ergeben soll.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der während der kontinuierlichen Förderung auf Pasteurisierungstemperatur erhitzte Rohschlamm chargenweise in eine von mehreren, nacheinander verwendeten Kammern gegeben wird, wo er während einer zum Pasteurisieren ausreichenden Zeit bei konstanter Temperatur verweilt, während Schlamm kontinuierlich aus einer anderen der Kammern abgeführt und gekühlt wird, wobei die zum Pasteurisieren notwendige Wärme mit einem extern beheizten, sich im Kreislauf befindlichen Heizmedium zugeführt wird.
Hierdurch erhält man eine teilweise Zerlegung der makromolekularen Zellsubstanzen der im unbehandelten Klärschlamm oder in anderen zersetzbaren, Keime enthaltenden Schlämmen enthaltenen Kohlehydrate und Eiweissstoffe im mikrobiell leichter resorbierbare Monomere, dabei eine teilweise Ablösung des Zwischenraumwassers und der Kapillarflüssigkeit (Ballastwasser) der Zellen, mit der Folge einer Ver-kürzung des technischen Faulprozesses (Stabilisationsprozes-ses), sowie eine Verkleinerung der mit dieser thermischen Vorbehandlung ausgerüsteten Faulbehälter gegenüber Behältern ohne derartige Schlammbehandlung bzw. bei vorgegebenen Faulbehälterabmessungen eine vergleichsweise stärkere Schlammengenbelastung, bezogen auf die technische Faulzeit. Der mit diesem Verfahren und anschliessender anaeroben Faulung behandelte Schlamm ist leicht und stärker entwässerbar als vergleichsweise thermisch unbehandelter Schlämm. Daher ergibt sich nach normaler Entwässerung des Schlammes durch Sedimentation - ein Wassergehalt von etwa 89% kann hierbei erreicht werden - bei Nassschlammabfuhr eine wesentliche Verringerung der Schlammabfuhrkosten, während bei den bisher üblichen Verfahren unter gleichen Bedingungen in der Regel ein Restfeuchtegehalt im Schlamm von ca. 95% und mehr bleibt. Insbesondere kann sich der Schlamm in dem Verweilbehälter während der Verweilzeit absetzen, wobei das hierdurch abgetrennte Wasser abgesaugt oder abgeleitet werden kann, so dass sich der relativ niedrige Restfeuchtegehalt bereits beim Austritt aus dem Verweilbehälter ergibt.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren kann die notwendigerweise vorzusehende gesonderte Beheizung der Faulbehälter eingespart werden, da mit dem aus dem Pasteurisie-rungsprozess kommenden, jedoch auf Faulraumtemperatur abgekühlten Schlamm, dem nachgeschalteten Faulbehälter die zur Aufrechterhaltung des anaeroben Prozesses notwendige Wärmeenergie zugeführt werden kann.
Hierbei ist es besonders zweckmässig, wenn der flüssige Rohschlamm kontinuierlich gefördert und im Gegenstrom mit einem im Kreislauf befindlichen Heiz- bzw. Kühlmedium auf die Entseuchungstemperatur von mindestens 65 °C erhitzt wird.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einem Wärmetauscher zum Erhitzen von kontinuierlich gefördertem Rohschlamm, der nach dem Pasteurisieren auf Faultemperatur abgekühlt und dann in Faulbehältern einem Faulprozess unterworfen wird und die dadurch gekennzeichnet ist, dass dem Wärmetauscher zum Erhitzen des Schlammes mehrere umschaltbare Verweilkammern und diesem ein weiterer Wärmetauscher zum Kühlen des Schlammes nachgeschaltet ist, wobei die das Heizmedium führenden Teile der Wärmetauscher zu einem Kreislauf geschlossen sind, der mit einer Heizeinrichtung zum Erhitzen des Rohschlammes auf Pasteurisierungstemperatur versehen ist. Hierbei kann für den Erhitzungs- und Abkühl-prozess in den Wärmetauschern das gleiche Wärmeträgerme-dium, wie z.B. Wasser, Glyzerin, öl o.ä., im Kreislauf verwendet werden.
Als besonders zweckmässig hat sich eine Ausführungsform mit einem beheizbaren Verweilbehälter erwiesen, der zylindrisch ausgebildet ist und einen sich nach unten erstreckenden kegelförmigen Boden aufweist, an dessen Spitze die jeweilige Füll- bzw. Entleerungsleitung angeschlossen ist.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren und der Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens lassen sich insbesondere die im Merkblatt Nr. 7 zum deutschen Bundesgesundheitsblatt 5/16 vom 18.7.1972 festgelegten Regeln zur Behandlung von Schlämmen mit Sicherheit erreichen. Hiernach wird eine mindestens 30minütige, konstant gehaltene Pasteurisierungstemperatur von mindestens 65°C gefordert. Neben dem wesentlich vereinfachten apparativen Aufwand für das erfin-dungsgemässe Verfahren durch den drei Kammern aufweisenden Verweilbehälter wird eine zuverlässige Entseuchung des Schlammes in einem kontinuierlich ablaufenden Verfahren gewährleistet, was zu einer wesentlichen Vereinfachung des Verfahrensablaufes und einer übersichtlichen, leicht zu überwachenden Anordnung der gesamten Anlage führt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrie-jben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zur Klärschlammbehandlung, und
Fig. 2 schematisch den zeitlichen Verfahrensablauf in dem 1 Drei-Kammer-V erweilbehälter.
Der unbehandelte Rohschlamm in der Rohschlammleitung 1 wird mit einer Temperatur von 18 bis 20°C kontinuierlich über die Rohschlammpumpe 2, die vorzugsweise eine Ex-: zenterschneckenpumpe, evtl. kombiniert mit einem Zerkleinerer, ist, die mit einer weiteren, den Heissschlamm absaugenden und weiterfördernden Heissschlammpumpe 3 durch einen
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Elektromotor 4 synchron angetrieben sein kann, in einen als Doppelrohr-Wärmetauscher ausgebildeten Rohschlammerhitzer 5 gepumpt und dabei im Gegenstromverfahren durch einen Wärmeträger, z.B. Heisswasser, Glyzerin, Thermoöl oder dgl., aus einem Heizkessel 16 mit Temperaturregler 17, 5 Umwälzpumpe 18 und Regler 19, sowie Ausdehnungsgefass 22 auf die notwendige Pasteurisierungstemperatur von mindestens 65 °C erwärmt.
In einem dieser Rohschlammerhitzer 5 über entsprechende Rohrleitungen mit Dreiwege-Stellventilen 6 und einem Um- i0 führungsventil 7 nachgeschalteten Verweilbehälter 8 mit den drei Kammern A, B, C mit je einem Füllstandsanzeiger und Kontaktgeber 9 und je einer Belüftungsleitung 10 sowie einem Isoliermantel 11 wird der erhitzte Schlamm durch eine elektronisch programmierte V entilsteuerung den einzelnen Kam- i5 mern A, B, C so zugeführt, dass die Taktfolge jeder Kammer in der Reihenfolge FÜLLEN - VERWEILEN (mindestens 30 min) - ENTLEEREN sichergestellt ist. Hierbei kann je nach Bedarf in die Verbindungsleitung vom Erhitzer während des Füllvorganges einer Kammer durch eine handelsübliche Do- 20 sierpumpe dem Heissschlamm ein polyelektrolytisch aktives Flockungsmittel beigemischt werden. Die einzelnen Kammern A, B, C wirken insbesondere bei Verwendung eines Flok-kungsmittels, bedingt durch die Mindestverweilzeit des Schlammes von 30 min in einer Kammer, als statische 25
Schlammeindicker unter Einfluss der Schwerkraft. Das sich hierbei oberhalb des Schlammspiegels absetzende Wasser kann durch eine geeignete Einrichtung vor dem Abpumpen des Schlammes abgesaugt werden.
Der Verweilbehälter 8 ist über seinen isolierten Doppel- 30 mantel 11 mittels unter leichtem Überdruck von etwa 0,5 bar stehendem Heizmedium aus dem Kreislaufsystem über eine Drosselblende 23 beheizbar. Die in seinem zylindrisch ausgebildeten Innern befindlichen drei Kammern A, B, C weisen kegelförmige Böden 25 auf, an deren unterer Kegelspitze die 35 Füll- bzw. Entleerungsleitungen 26 angeschlossen sind. Die dadurch gegebene gedrängte Bauweise hat gegenüber den bekannten Mehrbehälter-System den grossen Vorteil einer kostengünstigen Herstellung, verbunden mit dem am Aufstellungsort erforderlichen geringen Platzbedarf. 40
Die für jede Kammer A, B, C vorgesehene Belüftungsleitung 10 führt durch den Isoliermantel 11 des doppelwandig ausgebildeten Verweilbehälters 8, um die bei der Entleerung einer Kammer nachfolgende Aussenluft durch das in dem Raum 30 zwischen Isoliermantel 11 und der Innenwand des 45 Verweilbehälters 8 strömende Heizmedium anzuwärmen. Im allgemeinen erfolgt der Luftaustausch pulsierend im Füll- und Entleerungsrhythmus über die Leitung 10 zwischen den Behältern. Dennoch über die Öffnung der Rohrleitung 10 ins Freie entweichende übelriechende Gase werden über eine handels- so übliche Filter- oder Gaswaschvorrichtung 10a gereinigt. Die Rohrleitung 10 verhindert in jedem möglichen Fall ein Überfüllen der Behälterkammern mit der Folge unzulässig hoher auftretender Drücke.
Die vorgeschriebene Einhaltung der Verweildauer des 55 Schlammes in der jeweiligen Kammer kann durch entsprechende Dimensionierung des Verweilbehälters in Verbindung mit einer elektrischen Mess- und Signaleinrichtung und entsprechender Anordnung der elektronisch gesteuerten Dreiwe-ge-Stellventile 6 sichergestellt werden. so
Zwecks Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Betriebes der Schlammpumpen 2,3 auch bei einer durch Verschleiss verringerten Förderleistung einer Exzenterschneckenpumpe kann sowohl der Heissschlamm wie auch der Kaltschlamm durch ein Umführungsventil 7 bzw. 14 umgeleitet werden. 65
Dem Verweilbehälter 8 ist ein ebenfalls als Doppelrohr-Wärmetauscher ausgebildeter Heissschlammkühler 12 gleicher Abmessung wie der Rohschlammerhitzer 5 nachgeschaltet.
Die Heissschlammpumpe 3 saugt den heissen Schlamm kontinuierlich jeweils aus der einen oder anderen Kammer A, B, C des Verweilbehälters 8 ab und drückt ihn in den Heissschlammkühler 12, der den Schlamm auf eine für den anaeroben Faulprozess notwendige Temperatur von 33 bis 38°C abkühlt. Die hier zu der Förderung des heissen Schlammes verwendete Exzenterschneckenpumpe 3 soll zwecks Aufrechterhaltung einer konstanten Schlammfördermenge in der ganzen Anlage möglichst synchron mit der Kaltschlammpumpe 2 umlaufen.
Die Abkühlung des Heissschlammes erfolgt mit dem im Rohschlammerhitzer 5 zur Beheizung verwendeten, dort jedoch im Prozess verlauf wieder abgekühlten Heizmedium, das in einer Leitung 21 geführt wird. Auch die Heissschlammab-kühlung erfolgt im Gegenstromverfahren, so dass sich das Heizmedium während des Durchgangs durch den Heissschlammkühler 12 wieder erwärmt.
Die Pasteurisierungsanlage bzw. deren einzelne Bauteile werden in zweckmässigerweise so ausgelegt, dass sie gleiche Abmessungen aufweisen und untereinander auswechselbar sind.
Die für den Rohschlammerhitzer 5 bzw. für den Heissschlammkühler 12 vorgesehenen Schlammleitungen bestehen aus hintereinandergeschalteten Doppelrohren, die so dimensioniert sind, dass die Schlammgeschwindigkeit in den Innenrohren Ablagerungen organischer Bestandteile, Sand und Spinnstoffe im Rohrsystem, weitestgehend verhindert.
Die verbindenden Rohrleitungen und die Wärmetauscher 5,12 sind zweckmässigerweise mit einem Isoliermantel versehen.
Unvermeidbare Inkrustierungen durch Wasserstein aus dem Schlammwasser lassen sich einfach durch periodisches Aussäuern mit inhibierter Säure auflösen.
Ausserdem lassen sich die schlammführenden Rohre dadurch leichter kontrollieren und evtl. reinigen, da die an ihren Enden vorgesehenen Verbindungsbögen 27 mittels leicht lösbarer Rohrverschraubungen 13 befestigt sind.
Für die Rohrleitungen können handelsübliche unlegierte Rohre verwendet werden, so dass auch in dieser Hinsicht die Entseuchungsanlage kostengünstig ausgeführt werden kann.
Ausserdem ist noch ein wesentlicher Vorteil darin zu sehen, dass die Erwärmung im Rohschlammerhitzer 5, die Beheizung des Verweilbehälters 8 und die anschliessende Abküh lung des Schlammes im Heissschlammkühler 12 durch das gleiche umlaufende Medium 21 erfolgt, wodurch sich ein wesentlicher Teil der für die Erwärmung des Frischschlammes aufgewendeten Wärmeenergien im Heissschlammkühler 12 wieder zurückgewinnen lässt. (Entsprechendes gilt für ein Verfahren, bei dem zunächst der Faulprozess und dann die Pasteurisierung vorgenommen wird.)
Damit kann der Heizkessel 16 für die Aufheizung des Heizmediums 21 um den Anteil an Wärmeleistung, die im Kühler 5 als Wärmeenergie zurückgewonnen wird, kleiner ausgelegt werden. Im etwa gleichen Verhältnis verringert sich auch der Verbrauch an Brennstoff, z.B. Faulgas, Heizöl usw.
Ferner ist durch die Verwendung eines im Kreislauf umgewälzten Wärmeträgers sichergestellt, dass sowohl das Heiz-rohrsystem als auch die Kesselanlage selbst nicht verschmutzen kann.
Es versteht sich von selbst, dass das Heizmedium dieser Pasteurisierungsanlage ohne grössere technische Schwierigkeiten auch auf Temperaturen von mehr als 100°C erwärmt werden kann, so dass auch eine Schlammkonditionierungmit Temperaturen über 180°C möglich ist. In diesem Falle müsste jedoch der Verweilbehälter 8 als Druckbehälter ausgebildet sein und die zweite als Exzenterschnecken-Förderpumpe ausgebildete Heissschlammpumpe 3 den auftretenden höheren Temperaturen angepasst sein.
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Schliesslich ist ein weiterer erheblicher Vorteil noch darin zu sehen, dass die gesamte Pasteurisierungsanlage auch über längere Zeit mit Teillasten ohne besondere technische Änderung der Anlage betrieben werden kann. Durch sinnvoll angeordnete Regelkreise im Heizsystem kann die im Umlauf be- 5 findliche Heizmediummenge in einwandfreierWeise geregelt werden. Die Bezugs- oder Führungsgrössen hierfür bilden jeweils die Schlammtemperaturen am Austritt der beiden Wärmetauscher 5 bzw. 12.
Der Synchronlauf der Pumpen kann auch durch Komuta-tormotoren, Gleichstrom-Nebenschlussmotoren oder frequenzgeregelte Drehstrommotoren erreicht werden.
Fig. 2 zeigt den Verfahrensablauf in dem Verweilbehälter 8, wobei die einzelnen Kammern A, B und C schematisch nebeneinander dargestellt sind. Zu Beginn eines ersten Zyklus,
der beispielsweise 35 min umfasst, wird die Kammer A gefüllt, während die Kammern B und C noch leer sind. In einem zweiten Zyklus von ebenfalls 35 min verweilt der Schlamm zum Pasteurisieren in der Kammer A, während die Kammer B gefüllt wird und die Kammer C noch leer ist. Während des nächsten Zyklus von wiederum 35 min wird die Kammer A entleert, der eingefüllte Schlamm in der Kammer B verweilt in dieser bei konstanter Temperatur von mindestens 650 C (Pasteurisierung) und die Kammer C wird gefüllt. In einem zweiten Zyklus von 35 min wird die Kammer A gefüllt, die Kammer B entleert und der eingefüllte Schlamm in der Kammer C während der Verweilzeit von 35 min pasteurisiert. Während eines weiteren Zyklus von 35 min verweilt der in die Kammer A eingefüllte Schlamm in dieser zum Pasteurisieren, die Kammer B wird gefüllt und die Kammer C entleert.
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2 Blätter Zeichnungen

Claims (16)

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1. Verfahren zum Behandeln von Schlamm, insbesondere Klärschlamm, durch anaerobe oder aerobe Behandlung und Entseuchung, wobei man kontinuierlich geförderten Rohschlamm erhitzt, nach dem Pasteurisieren auf Faulprozesstemperatur abkühlt und dann einem Faulprozess unterwirft, dadurch gekennzeichnet, dass der während der kontinuierlichen Förderung auf Pasteurisierungstemperatur erhitzte Rohschlamm chargenweise in eine von mehreren, nacheinander verwendeten Kammern gegeben wird, wobei er während einer zum Pasteurisieren ausreichenden Zeit bei konstanter Temperatur verweilt, während Schlamm kontinuierlich aus einer anderen der Kammern abgeführt und gekühlt wird, wobei die zum Pasteurisieren notwendige Wärme mit einem extern beheizten, sich im Kreislauf befindlichen Heizmedium zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlamm nach der Pasteurisierung im Gegenstrom mit dem im Kreislauf befindlichen, abgekühlten Heizmedium auf die Faulprozesstemperatur abgekühlt wird.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das während des Verweilens des Rohschlammes durch Absetzen unter Schwerkrafteinwirkung von der Schlammsuspension abgetrennte Wasser absaugt oder ableitet, wobei dem Rohschlamm gegebenenfalls ein Flockungsmittel zugegeben wird.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Wärmetauscher zum Erhitzen von kontinuierlich gefördertem Rohschlamm, der nach dem Pasteurisieren auf Faultemperatur abgekühlt und dann in Faulbehältern einem Faulprozess unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wärmetauscher (5) zum Erhitzen des Schlammes mehrere umschaltbare Verweilkammern (A, B, C) und diesen ein weiterer Wärmetauscher (12) zum Kühlen des Schlammes nachgeschaltet ist, wobei die das Heizmedium fuhrenden Teile der Wärmetauscher (5,12) zu einem Kreislauf geschlossen sind, der mit einer Heizeinrichtung (16) zum Erhitzen des Rohschlammes auf Pasteurisierungstemperatur versehen ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Exzenterförderschneckenpumpen (2, 3) für die kontinuierliche
, Förderung des Schlammes.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch synchron geschaltete Pumpen (2,3) für Kalt- bzw. Heissschlamm.
7. Anordnung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein Heissschlamm- und ein Kaltschlammumführungsventil (14 bzw. 7).
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verweilbehälter (8) im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist und einen sich nach unten erstrek-kenden, kegelförmigen Boden (25) aufweist, an dessen Spitze die Füll- bzw. Entleerungsleitung (26) angeschlossen ist, und dass er beheizbar ist.
9. Anordnung nach den Ansprüchen 4 bis 8, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Einbringen von chemischen Flockungsmitteln in den Verweilbehälter (8) und eine Absaugeinrichtung für einen Teil des abgetrennten Wassers.
10. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verweilbehälter (8) mit einer Belüftungsleitung (10) versehen ist, die durch ein Medium geführt ist, das die beim Entleeren einströmende Aussenluft erwärmt.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungsleitung (10) eine nachgeschaltete Filter- oder Gaswascheinrichtung (10a) aufweist.
12. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verweilbehälter (8) mit einem Isoliermantel umgeben ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Isoliermantel (11) und der Innenwand des Verweilbehälters (8) ein ein Heizmedium führender Raum (30) vorgesehen ist.
14. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungsleitung (10) zur Erwärmung der darin geführten Luft durch den Raum (30) geführt ist.
15. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Raum (30) an den Kreislauf für das Heizmedium angeschlossen ist.
16. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmetauscher (5,12) und die verbindenden Rohrleitungen mit einem Isoliermantel versehen sind.
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