Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines fressfertigen, nicht harten, gut lagerfähigen Diätfutters auf Basis von Fleisch- und Sojaprodukten, welches insbesondere für Hunde und Katzen geeignet ist und vorzugsweise in Form von fressfertigen Brocken hergestellt werden kann.
Da ein derartiges Diätfutter oft die einzige Nahrung für das betreffende Tier darstellt, soll es sämtliche für das Tier notwendigen Nährstoffe in ausreichendem Masse enthalten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein biologisch vollwertiges Diätfutter von geeigneter Konsistenz unter möglichst schonender Verarbeitung der einzelnen Bestandteile herzustellen.
Zur erfindungsgemässen Herstellung des neuen Diätfutters werden neben Fleisch- und Sojaprodukten und weiteren lebenswichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Diätzusätzen, Konservierungsmitteln usw. Proteine und Frisch- und Feuchthaltemittel auf Kohlenhydratbasis, welche gleichzeitig bindende Eigenschaften besitzen und den Zusatz weiterer Bindemittel erübrigen, verwendet. Das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren des neuen Diätfutters zeichnet sich dadurch aus, dass das zerkleinerte Fleisch zusammen mit anderen leichtverderblichen Produkten zur Abtötung von Keimen erhitzt wird und alle weiteren Zusätze erst anschliessend der erkalteten Masse zugemischt werden und dass das erhaltene Gemisch in Stücke gewünschter Grösse geteilt wird.
Das erfindungsgemäss hergestellte Diätfutter kann beispielsweise einen durchschnittlichen Gehalt von etwa 5 bis 35 So Eiweiss, 1-20% Fett, 2045 % Kohlenhydrate und 10 bis 28 % Wasser neben weiteren Bestandteilen besitzen. Als eiweisshaltige Nahrungsmittel können z. B. Milch-, Fleischund Sojaprodukte sowie Trockenei verwendet werden. Die gewünschte Fettmenge kann sowohl als tierisches Fett, z. B.
in Form von fettreichen Milchprodukten, von Talg oder Schmalz, wie als pflanzliches Fett, z. B. in Form von vollfetten Sojaprodukten, zugegeben werden. Als Kohlehydrate werden vorzugsweise solche Substanzen zugesetzt, die die Wasseraktivität des Produktes herabsetzen und sich daher als Konservierungs- und Feuchthaltemittel eignen, beispielsweise Monosaccharide wie Glukose, insbesondere auch solche Produkte, die gleichzeitig bindende Eigenschaften besitzen, wie beispielsweise Glukosesirupe verschiedener D. E.-Werte*.
Zur Ergänzung des Angebotes an essentiellen Aminosäuren und ungesättigten Fettsäuren können dem Diätfutter beispielsweise Hefeprodukte oder Weizenkeimerzeugnisse beigemengt werden. Ferner enthält das Diätfutter noch Zusätze von Vitaminen und Mineralstoffen sowie Aroma- und Farbstoffe und Konservierungsmittel. Als weitere Feuchthalteund Stabilisierungsmittel kann die Mischung z. B. Propylenglycol oder Sorbit enthalten. Geeignete Konservierungsmittel, die insbesondere das Wachstum von Hefen und Schimmelpilzen zu unterbinden vermögen, sind z. B. Kaliumsorbat oder niedere Alkylreste der 4-Hydroxybenzoesäure.
AlsAntioxidantien eignen sichz. B. 2-und 3-tert.-Butyl4-hydr oxyanisol bzw. deren Gemische, Gallussäureester, Nordihydro guaiaretsäure oder Ascorbylpalmitat. Vorteilhafterweise werden diese Antioxidantien zusammen mit synergetisch wirkenden Stoffen wie beispielsweise Di-natriumäthylendiamintetraessigsäure oder Natriumcitrat, welche gleichzeitig farbstabilisierend wirken, verwendet werden.
Beispielsweise können zur Herstellung des neuen Diätfutters etwa 5-30% Fleischprodukte, etwa 5-30% Sojaprodukte, etwa 2-35% Milchprodukte und etwa 10-25% aus niedermolekularen Kohlehydraten, vorwiegend Monosacchariden wie Glukose, bestehende Produkte neben insgesamt *D. E.-Wert (Dextrose-Aquivalent) gibt den %Gehalt an reduzierende Zuckern, berechnet als Glucose in Trockensubstanz an.
etwa 8-25 % weiteren Zusätzen wie Vitaminen, Hefe, Mineralstoffen, Konservierungsmitteln usw. verwendet werden.
Um alle verwendeten Bestandteile in biologisch vollwertigem Zustande zu erhalten, wird bei der erfindungsgemässen Herstellung des Diätfutters die Anwendung von Hitze auf ein Minimum beschränkt. Beispielsweise kann man folgendermassen vorgehen: Das grob zerkleinerte Fleisch wird mit den anderen leicht verderblichen proteinreichen Produkten gemischt und die Mischung gegebenenfalls unter Rühren im Autoklaven auf Temperaturen von etwa 100-110" genügend lange erhitzt, um die Mischung zu sterilisieren und Enzyme zu desaktivieren. Die Kochzeit beträgt vorzugsweise zwischen 15 und 20 Minuten. Die so erhaltene Grundmasse wird anschliessend gekühlt und dann unter Rühren die weiteren Bestandteile zugesetzt. Fette werden vorzugsweise zuerst der noch warmen Masse direkt oder aber der erkalteten Masse in geschmolzenem Zustande beigemengt.
Farbstoffe und Konservierungsmittel können z. B. in Propylenglycol gelöst oder suspendiert zugegeben werden. Die weiteren pulverförmigen Bestandteile können einzeln zugefügt oder zweckmässigerweise zuerst miteinander gemischt und dann gemeinsam zugefügt werden. Vitamine werden der Masse vorzugsweise zuletzt zugegeben. In der so erhaltenen Futtermischung sind alle Zutaten homogen gemischt. Sie besitzt eine Konsistenz, die es erlaubt, die Mischung bei Temperaturen von Raumtemperatur bis etwa 50 , vorzugsweise bei Raumtemperatur zu extrudieren und in Stücke von gewünschter Grösse zu zerteilen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung stellt die Herstellung eines kalorienarmen Diätfutters dar, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der Mischung 10-20% eines essbaren, inerten Füllmittels sowie ein Stabilisierungs-, Feuchthalte- und Bindemittel auf Kohlenhydratbasis beigemischt werden.
Erfindungsgemäss wird der Kaloriengehalt des Diätfutters dadurch herabgesetzt, das durch ein inertes Füllmittel die üblicherweise im Futter enthaltenen Fettmengen ersetzt und vorteilhafterweise auf unter 2% reduziert wird. Als inerte Füllmittel eignen sich solche essbaren Substanzen, welche feuchtigkeitsbeständig sind, während der Herstellung und Lagerung des Produktes nicht quellen und vom Tier nicht abgebaut werden, beispielsweise essbare Celluloseerzeugnisse. Als besonders günstig erwies sich z. B. Maiskolbenmehl.
Zweckmässigerweise enthält das kalorienarme Diätfutter, dessen Wassergehalt vorteilhafterweise relativ hoch ist - beispielsweise zwischen 15 und 28 % liegt - eine zur Feuchthaltung und Stabilisierung ausreichende Menge - beispielsweise zwischen etwa 10 und 18%an niedermolekularen Kohlehydraten, insbesondere Monosacchariden. Um zu vermeiden, dass das Endprodukt durch den Zusatz inerter Füllmittel brüchig wird, müssen der Mischung weitere Bestandteile mit guten Bindeeigenschaften zugesetzt werden.
Besonders geeignet als Stabilisierungs- und Feuchthaltemittel, welches gleichzeitig ausreichende Bindemittelwirkung besitzt, um die gewünschte Konsistenz zu erzielen, erwies sich beispielsweise eine Mischung von Glukose mit einem Glukosesirup von niederem D.E.-Wert, z. B. einem D.E.-Wert von etwa 30, vorzugsweise im Mischungsverhältnis von etwa 2:1 bis 3:1.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung stellt die Herstellung eines proteinarmen Nierendiätfutters dar, welches sich durch einen hohen Fettgehalt auszeichnet und dadurch gekennzeichnet ist, dass der Mischung fettreiche Trockensubstanzen, in denen das Fett in Form einer verfestigten Emulsion vorliegt, zugesetzt werden und dass zu seiner Herstellung Milchprodukte als emulgierende Substanzen verwendet werden.
Für eine Nierendiät ist eine proteinarme Nahrung er wünscht, welche anderseits auch nicht zu reichhaltig an Kohlenhydraten sein darf. Um den täglichen Kalorienbedarf des Tieres zu sichern, besitzt deshalb das neue Nierendiätfutter einen hohen Fettgehalt, beispielsweise zwischen etwa 10 und 20%. Um in dem fettreichen Diätfutter eine vollständige Inkorporation des Fettes in der Futtermischung zu erreichen, ist es, falls sehr hohe Fettgehaltez. B. von über 15 % gewünscht werden, vorteilhaft, einen Teil des Fettes der erkalteten Masse in Form einer pulverförmigen, verfestigten Emulsion vom Ö1- in-Wasser-Emulsionstyp, in welchem die einzelnen Fetteilchen von einer stabilen, äusseren Hülle, welche auch bei der weiteren Verarbeitung erhalten bleibt, umgeben sind, zuzusetzen.
Derartige verfestigte fettreiche Emulsionen können z. B. erhalten werden, indem man das Fett in einer wässrigen Phase, beispielsweise in Milch oder einer Glukoselösung emulgiert und die erhaltene Emulsion anschliessend sprühtrocknet oder indem man das Fett in geschmolzener Glukose emulgiert. Auch nicht entfettete Getreideprodukte wie vollfettes Sojamehl oder Raps- oder Leinsamenerzeugnisse enthalten das Fett teilweise in Form einer verfestigten Emulsion gebunden und eignen sich als Zusatz zu dem fettreichen Diätfutter.
In dem Nierendiätfutter können beispielsweise 15-20% Eiweiss, vorzugsweise die Hauptmenge in Form von Milchund Sojaprodukten, 30-35 % Kohlenhydrate, vorzugsweise die Hauptmenge in Form von Monosacchariden und 10-20% Fett neben weiteren Bestandteilen, enthalten sein.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung stellt die Herstellung eines Magen-Darm-Diätfutters dar, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der Mischung mindestens etwa 35% leicht verdauliche Kohlenhydrate und mindestens etwa 25 % Soja- und andere Getreideprodukte, welche Gries- oder Grützekörnung besitzen, zugesetzt werden.
Zur Magen-Darm-Diät eignet sich eine fettarme, leicht verdauliche Nahrung, welche frei von schwer verdaulichen Faserelementen ist. Als leicht verdauliche kalorienreiche Stoffe eignen sich niedermolekulare Kohlehydrate, insbe sondere Monosaccharide wie z. B. Glukose. Ein hoher Gehalt an zuckerhaltigen Substanzen bei gleichzeitigem Fehlen von strukturbindenden Faserelementen führt jedoch zu einer zu weichen, klebrigen Konsistenz des Endproduktes. Zur
Erreichung einer genügend festen Konsistenz werden dem
Diätfutter daher vorzugsweise etwa 2035% gries- oder grützeförmige, entfettete Sojaerzeugnisse, welche struktur bildend wirken und einen Teil der zuckerartigen Substanzen zu adsorbieren und an Sojacasein zu binden und dadurch auch deren laxierende Wirkung auszuschalten vermögen.
Zu gesetzt als leicht verdauliche Proteine eignen sich neben Soja erzeugnissen vorzugsweise Milchprodukte, insbesondere
Magermilchpulver oder Natriumcaseinat, welches ebenfalls einen Teil der zuckerartigen Substanzen zu binden vermag.
Beispielsweise kann das neue Diätfutter 3045% nieder molekulare Kohlenhydrate, vorzugsweise die Hauptmenge in
Form von Glukose, und 20-30% Proteine, vorzugsweise in
Form von Milch- und Sojaprodukten, insbesondere Mager milchpulver, Natriumcaseinat und entfettetem Sojagries, und etwa 5-7So Fett neben weiteren Bestandteilen enthalten.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, aber keineswegs beschränken.
Beispiel 1
Kalorienarmes Diätfutter
Zusammensetzung:
EMI2.1
<tb> Pferdefleisch <SEP> 15,0 <SEP> %
<tb> <SEP> Schweineleber <SEP> 10,0 <SEP> % <SEP>
<tb> <SEP> Entfettetes <SEP> Sojamehl <SEP> 18,0 <SEP> %
<tb>
Beispiel 1 Kalorienarmes Diätfutter
EMI2.2
<tb> Tartrazingelb <SEP> 0,01 <SEP> %
<tb> Amaranthrot <SEP> 0,03 <SEP> %
<tb> Propylenglycol <SEP> 4,0 <SEP> % <SEP>
<tb> Tert.-Butyl-Hydroxyanisol <SEP> 0,001 <SEP> % <SEP>
<tb> Di-natriumäthylendiamintetra
<tb> essigsäure <SEP> 0,001 <SEP> %
<tb>
Glucosesirup (D.E.-Wert 30) 4,2 %
Glucose 10,0 %
Natriumcaseinat 10,0 %
Magermilchpulver 10,0 %
Maiskolbenmehl 10,0 %
Kaliumsorbat 0,5 %
Kalziumhydrogenphosphat 0,5 %
Vitaminmischung 0,4 %
Trockenhefe 0,9 %
Wasser 5,1 %
Jodhaltiges Natriumchlorid 0,5 %
Cholincitrat
0,04 % Herstellung
Das Fleisch und die Leber werden zu Stücken von etwa 1,5 cm Durchmesser zerkleinert mit dem Sojamehl gemischt und die Mischung I in einem hermetisch verschlossenen Mixer unter weiterem Rühren 15 Minuten auf 105 erhitzt und anschliessend auf Raumtemperatur gekühlt.
Eine konzentrierte alkoholische Lösung von tert.-Butyl Hydroxyanisol, eine konzentrierte wässrige Lösung von Natriumäthylendiamintetraessigsäure und die Farbstoffe werden in dem Propylenglycol verteilt und die erhaltene Mischung II der erkalteten Mischung I zugesetzt. Die weiteren Bestandteile werden der Mischung unter Rühren zugegeben und die erhaltene Futtermasse kalt zu einem Strang von 1 cm Durchmesser extrudiert, welcher beim Austritt aus dem Extruder in Stücke gewünschter Länge zerteilt wird.
Beispiel 2
Nierendiätfutter Zusammensetzung:
EMI2.3
<tb> Pferdefleisch <SEP> 15 <SEP> %
<tb> Vollfettes <SEP> Sojamehl <SEP> 20 <SEP> % <SEP>
<tb> Weizenkeimmehl <SEP> 5 <SEP> %, <SEP>
<tb> Tartrazingelb <SEP> 0,01 <SEP> % <SEP> ' <SEP>
<tb> Amaranthrot <SEP> 0,03 <SEP> %
<tb> Propylenglycol <SEP> 4,0 <SEP> %
<tb> Tert.-Butyl-Hydroxyanisol <SEP> 0,001 <SEP> % <SEP>
<tb> Di-natriumäthylendiamintetra
<tb> essigsäure <SEP> 0,001 <SEP> % <SEP>
<tb>
Glucosesirup 6,0 %
Fettreiches Milchpulver 33,0 %
Glucose 12,0 %
Kaliumsorbat 0,5 %
Kalziumhydrogenphosphat 1,3 %
Trockenhefe 0,9 %
Cholincitrat 0,04 %
Vitaminmischung 2,0 %
Aromastoffe 0,1 %
Wasser 2,9 %
Die Herstellung des Diätfutters erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben.
Beispiel 3
Beispiel 3
Magen-Darm-Diätfutter Zusammensetzung:
EMI3.1
Pferdefleisch <SEP> 5,0 <SEP> %
<tb> Entfettetes <SEP> Sojagriess <SEP> 26,7 <SEP> %
<tb> Talg <SEP> 4,5 <SEP> % <SEP> II
<tb> Tartrazingelb <SEP> 0,01 <SEP> %
<tb> Amaranthrot <SEP> 0,03 <SEP> %
<tb> Propylenglycol <SEP> 4,0 <SEP> %. <SEP> ' <SEP> III
<tb> Tert.-Butyl-Hydroxyanisol <SEP> 0,005 <SEP> %
<tb> Di-natriumäthylendiamintetra
<tb> essigsäure <SEP> 0,001 <SEP> % <SEP>
<tb>
Glucosesirup 8,0 %
Natriumcaseinat 16,8 %
Magermilchpulver 10,0 %
Glucose 10,7 %
Trockenhefe 0,9 %
Kaliumsorbat 0,5 %
Vitaminmischung 2,0 %
Jodhaltiges Natriumchlorid 0,5 %
Kalziumhydrogenphosphat 0,5 %
Cholincitrat 0,04 %
Aromastoffe 0,1 % Herstellung:
:
Der wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellten, noch warmen Mischung I wird zunächst das Talg zugemischt und dann weiter wie in Beispiel 1 verfahren.