CH527922A - Garne oder Fasern und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Garne oder Fasern und Verfahren zu ihrer Herstellung

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CH527922A
CH527922A CH1245768A CH1245768A CH527922A CH 527922 A CH527922 A CH 527922A CH 1245768 A CH1245768 A CH 1245768A CH 1245768 A CH1245768 A CH 1245768A CH 527922 A CH527922 A CH 527922A
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yarn
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denier
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drawn
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CH1245768A
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Sluis Maarten
Vente Marinus De
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Shell Int Research
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D02YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
    • D02GCRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
    • D02G3/00Yarns or threads, e.g. fancy yarns; Processes or apparatus for the production thereof, not otherwise provided for
    • D02G3/02Yarns or threads characterised by the material or by the materials from which they are made

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)
  • Spinning Methods And Devices For Manufacturing Artificial Fibers (AREA)

Description


  
 



  Garne oder Fasern und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die vorliegende Erfindung betrifft Garne oder Fasern mit einer Reissfestigkeit von mindestens 7   Denier    und einer
Bruchdehnung von nicht mehr als 20%, welche mindestens zum grössten Teil aus faserbildendem Polyester von Monohy droxypivalinsäure bestehen. Die erfindungsgemässen Fasern oder Garne haben vorzugsweise eine Reissfestigkeit von min destens 8,5   Denier    und ihre Dehnbarkeit beträgt vorzugs weise nicht mehr als 10%. Deren Titer liegt allgemein im
Bereich von 8 - 1 000 Denier, vorzugsweise   15-60    Denier je
Einzelfaden. Diese Garne sind neue Produkte.

  Die wertvollen
Eigenschaften der Garne und der sie enthaltenden Seilerwaren und Textilerzeugnisse machen sie u. a. ungewöhnlich geeignet für die Verstärkung von elastomeren Materialien sowie für die
Anwendung in Seilen, Kabeltauen und Seilerwaren, die z. B. in der Schiffahrt Anwendung finden, wo maximale Festigkeit kombiniert mit minimaler Dehnung erforderlich ist.



   In Übereinstimmung mit der gebräuchlichen Terminologie haben einige in der vorliegenden Beschreibung verwendeten
Begriffe folgende Bedeutung:    fl 
Spezifische Viskosität t p -    wobei   n    = Viskosität einer Lösung und   Tio    = Viskosität des Lösungsmittels.



      Intrinsikviskosität=lim at s p
C o Q ,    wobei c = Konzentration.



    Abziehen  - Ausdehnen der gesponnenen flüssigen oder halbfesten Fäden während dem Schmelzspinnen, allgemein durch Aufhaspeln der verfestigten Fäden mit einer linearen Geschwindigkeit, die grösser ist als die Spinngeschwindigkeit;   Abziehverhältnis  - das Verhältnis der Geschwindigkeit der Fasern oder Garne auf der Aufwickelwalze der Spinnvorrichtung zur Geschwindigkeit des Polypivalolactons in dem Mundstück der Spinnvorrichtung;   Reckverhältnis  - das Verhältnis von Länge der Fasern oder Garne nach und vor dem Verstrecken;   Dehnbarkeit  - Dehnung bis zum Bruch.



  Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen von hochreissfesten und wenig dehnbaren
Garnen oder -Fasern der genannten Art, das dadurch gekenn zeichnet ist, dass man kontinuierliche Einzelfasern, welche mindestens zum grössten Teil aus faserbiidendem Polyester von Monohydroxypivalinsäure bestehen, durch Schmelzspin nen durch eine Spinndüse erzeugt und dabei die Fasern mit einem Verhältnis von 50-500 abzieht, die Fasern mit einer
Flüssigkeit, deren Temperatur unter   100 C    liegt, abschreckt, die Fasern oder Garne bei einer Temperatur von   110-220 C    ohne Zug wärmebehandelt, die Fasern oder Garne auf 65    95%    der Bruchdehnung der wärmebehandelten Fasern oder
Garne verstreckt und schliesslich die verstreckten Fasern oder
Garne aufwickelt.



   Das beim Schmelzspinnverfahren verwendete Polypivalolac ton hat zweckmässig eine Intrinsikviskosität von mindestens
0,75, vorzugsweise von 2 - 4 dl/g (gemessen in Trifluoressig säure bei   25ob).    In der vorliegenden Beschreibung wird unter   Polypivalolacton  ein linearer Polyester verstanden, der im wesentlichen aus sich wiederholenden Esterstruktureinheiten der Formel   -CH2-C(CH3)2-C(O)-O-    besteht. Vorzugsweise ist der einzige polymere faserbildende Bestandteil in dem Polypi valolacton ein Pivalolactonhomopolymerisat. Das Polypivalo lacton kann jedoch auch aus Copolymeren oder Polymergemi schen bestehen, die mindestens 75   Mol- %    von Pivalolacton abgeleitete Esterstruktureinheiten enthalten.

  Geeignete Copo lymerkomponenten sich   (3-Propiolacton    und von   z,ct-Diäthyü       P-propiolacton.    Gemische von Polypivalolacton mit bis zu 25    Mol- %    anderen Polymeren, insbesondere Polyamiden wie Nylon 66 und Nylon 12 sind ebenfalls zur Herstellung der Polypivalolactongarne geeignet. Selbstverständlich können die
Garne übliche Zusätze wie Farbstoffe, Pigmente, Stabilisatoren u.a. mehr enthalten.



   In der ersten Stufe spinnt man kontinuierliche Einzelfäden aus Polypivalolacton vorzugsweise durch eine Mehrlochdüse, deren Öffnungen im allgemeinen einen Durchmesser von mindestens 0,2 mm, vorzugsweise von   0,7-2,5    mm, insbesondere von   1,0 - 1,5    mm aufweisen, während in einem Verhältnis von 50 - 500, vorzugsweise von   100 - 300,    abgezogen wird.



   Es kann zweckmässig sein, die gesponnenen Fäden durch eine im folgenden Heizschacht genannte, der Spinndüse unmit  telbar benachbarte und auf eine Temperatur zwischen 175 und   305 C,    insbesondere zwischen 250 und   3000C    beheizte Zone so abzuziehen, dass der Durchmesser des Fadens   1/7-1/20    des Durchmessers beträgt, mit welchem die Fäden gesponnen wurden. Der Heizschacht kann   10 - 30    cm lang sein.



   Es ist wesentlich, dass die gesponnenen Fäden nach dem Abziehen abgeschreckt, d. h. plötzlich gekühlt werden und zwar mit einer Flüssigkeit, deren Temperatur unter   100C    liegt.



  Dies kann auf vielerlei Art und Weise erfolgen, z. B. in einem Bad, durch das die Fäden gezogen werden, in einem Rohr, durch das die Fäden gezogen werden und das mit Wasser aus einem über dem Rohr angeordneten zylindrischen Behälter gespeist wird, in einem Rohr, in das die Flüssigkeit gesprüht wird, oder mit beliebigen anderen bekannten Mitteln. Vorteilhafterweise wird als Flüssigkeit Wasser verwendet. Die Temperatur der Flüssigkeit ist zweckmässigerweise Raumtemperatur und liegt vorzugsweise unter   35 C.    Während dem Abschrekken fällt die Temperatur der Fäden im allgemeinen von etwa   2002300C    auf unter   100 C.    Nachteilig wirkt es sich aus, wenn die Temperatur der Fäden vor dem Abschrecken unter z.

  B.   1900C    fällt; dies kann eintreten, wenn die Fäden, nachdem sie aus der Spinndüse ausgetreten sind, zu lange mit der umgebenden Luft in Berührung kommen. Die Abschreckzone liegt deshalb im allgemeinen nicht mehr als 100 cm, vorzugsweise nicht mehr als 35 cm unter der Spinndüse oder dem gegebenenfalls verwendeten Heizschacht.



   Vor oder nach dem Abschrecken werden die verfestigten Fäden im allgemeinen zu einem Garn zusammengefasst, das Garn von einer Walze aufgenommen und auf diese Weise abgezogen.



   Hierauf werden die Fasern oder Garne bei einer Temperatur zwischen 110 und 2200C, vorzugsweise zwischen 140 und   1800C    ohne Zuganwendung wärmebehandelt bzw. konditioniert. Die Zeit hierfür beträgt mindestens 0,1 sec, z. B. 3 - 120 min, insbesondere   10 - 30    min. Man kann die Fasern oder Garne frei oder nur bis zu einem gewissen Ausmass schrumpfen lassen; vorteilhafterweise werden sie aber während der Konditionierung auf einer konstanten Länge gehalten. Diese   Behandlung      wird    mit   Hilfe    der gebräuchlichen   Mittel    vorgenommen, indem z. B. das Garn über eine beheizte Fläche oder durch einen Ofen geführt wird oder indem das auf eine Spule aufgewickelte Garn in einem Autoklaven erwärmt wird.



   Schliesslich werden die Fasern oder Garne auf   65-95%,    vorzugsweise auf   7085%    der Dehnbarkeit der wärmebehandelten Fasern oder Garne gestreckt. Beträgt die Bruchdehnung des wärmebehandelten Garns 70%, (d. h. das Garn bricht, wenn es auf das 1,7-fache seiner Länge gereckt wird), so wird beim Verstrecken in einem Verhältnis von 1:1,6 ein auf 85% der Dehnbarkeit des wärmebehandelten Garnes gerecktes Garn erhalten. Zweckmässige Reckverhältnisse liegen im Bereich von   1:1,1    bis 1 : 2, vorzugsweise von 1: 1,4 bis 1 1,75. Das Verstrecken kann bei Raumtemperatur bis zu 2100C erfolgen, vorzugsweise wird es bei Temperaturen von 150 bis   2000C    vorgenommen.

  Die gereckten Fasern oder Garne werden dann auf eine Spule, Kegel, Aufwickelwalze oder andere zu diesem Zweck bekannte Vorrichtungen aufgehaspelt.



   Die verschiedenen Stufen des erfindungsgemässen Verfahrens können getrennt voneinander Stufe auf Stufe durchgeführt werden; selbstverständlich ist es von Vorteil, das Garn kontinuierlich die verschiedenen Stufen nacheinander durchlaufen zu lassen.



   Beispiel 1 a) Polypivalolacton mit einer Intrinsikviskosität von 2,8 (gemessen in Trifluoressigsäure bei   25 C),    enthaltend 0,2 Gew.-% Tris (nonylphenyl)phosphit und 0,05   Gew.-%    Tetramethylthiuramdisulfid wurde bei einer Temperatur der Masse von   2650C    schmelzgesponnen. Die Spinndüse enthielt 4 Öffnungen à 1,2 mm, die Temperatur der Spinndüsenplatte betrug 2800C. Die mit einer Geschwindigkeit von 1,5 m/min gesponnenen Fäden wurden durch einen unmittelbar unter der Spinndüsenplatte (die plate) angeordneten zylindrischen 17 cm langen Heizschacht geführt. Dieser Schacht wurde elektrisch auf eine Temperatur von   2800C    beheizt. Die Fäden wurden dann durch ein Wasser-Abschreckbad, Temperatur 160C, geführt, das 45 cm unter dem Rohr für die Wärmebehandlung angeordnet war.

  Die Fäden wurden zusammengeführt und das gebildete Garn mit einer Geschwindigkeit von 310 m/min auf eine 4 m unterhalb der Spinndüse angeordnete Walze aufgewickelt (Abziehverhältnis 207). Die Reissfestigkeit des erhaltenen 168 Denier Garns (42 Denier je Einzelfaden) betrug 4,5 g/ Denier, die Bruchdehnung 50%.



   b) Dieses Garn wurde bei 1850C auf das maximal anwendbare Verhältnis von 1:1,3 verstreckt. Die Reissfestigkeit des gestreckten Garnes betrug 6   Denier,    seine Bruchdehnung 12%. Das ist bemerkenswert, dass eine so hohe Reissfestigkeit und so geringe Bruchdehnung in einem einzigen Reckvorgang erzielt werden konnten. Vermutlich beruht dies darauf, dass als Ausgangsmaterial ein Garn mit hohem Denier je Einzelfaden verwendet wurde, sowie auf dem angewandten Kühlen mit Flüssigkeit. Diese Umstände zusammengenommen bewirkten eine sehr hohe Kühlgeschwindigkeit in dem Bereich zwischen 220 und   100 C.   



   c) Erfindungsgemäss können aber die Eigenschaften von Garnen, die   Einzelfäden    mit hohem Denier enthalten, noch weiter verbessert werden. Das gemäss 1 a) erhaltene Garn wurde bei konstanter Länge 15 min bei   180 C    wärmebehandelt; dabei ergab sich eine Reissfestigkeit von 4,5   Denier    und eine Bruchdehnung von   80%.    Das wärmebehandelte Garn wurde bei 250C im Verhältnis 1:1,6 verstreckt; das Ergebnis war ein Garn mit der Reissfestigkeit 7,5   Denier,    der Dehnbarkeit 12%, Denier 106 und Denier je Einzelfaden 26,5.



   Beispiel 2
Das gemäss Beispiel   la)    erhaltene Garn wurde spannungsfrei 30 min auf   150OC    erwärmt (Reissfestigkeit 4,2   Denier,    Bruchdehnung 94%). Das wärmebehandelte Garn wurde bei   1800C    im Verhältnis 1:1,7 verstreckt und anschliessend auf Raumtemperatur gekühlt. Die Reissfestigkeit des erhaltenen Garnes betrug 9,1 g/Denier, die Dehnbarkeit 8,5%, der Denier 116 und der Denier je Einzelfaden 29.



   Beispiel 3 a) Es wurde Polypivalolacton gemäss Beispiel   la)    schmelzgesponnen; Temperatur der Masse   2500C;    die Spinndüse enthielt 4 Öffnungen à 1,2 mm; die Temperatur der Spinndüsenplatte betrug 2900C, die Spinngeschwindigkeit 2 m/min. Die Fäden wurden durch ein Wasser-Abschreckbad von   30"C    geführt, das 30 cm unter der Düsenplatte angeordnet war.



  Dann wurden die Fäden zusammengeführt und das gebildete Garn auf eine 4 m unter der Spinndüse angeordnete Walze mit einer Geschwindigkeit von 300 m/min aufgewickelt. (Abzugsverhältnis 150). Das 238 Denier Garn (60 Denier je Einzelfaden) wies eine Reissfestigkeit von 4,1 g/Denier und eine Bruchdehnung von 70% auf.

 

   b) Dieses Garn wurde bei konstanter Länge 15 min bei 1750C wärmebehandelt (Reissfestigkeit 4,1   Denier,      Bruch-    dehnung   75%).   



   c) Das wärmebehandelte Garn wurde bei   160OC    in einem Verhältnis von 1:1,6 verstreckt. Die Reissfestigkeit des gereckten 148 Denier Garnes betrug 8,7   Denier,    die Bruchdehnung 9%.



   PATENTANSPRUCH I
Garn oder Fasern mit einer Reissfestigkeit von mindestens 7 g/Denier und einer Bruchdehnung von nicht mehr als   20%,    

**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.



   

Claims (1)

  1. **WARNUNG** Anfang CLMS Feld konnte Ende DESC uberlappen **. telbar benachbarte und auf eine Temperatur zwischen 175 und 305 C, insbesondere zwischen 250 und 3000C beheizte Zone so abzuziehen, dass der Durchmesser des Fadens 1/7-1/20 des Durchmessers beträgt, mit welchem die Fäden gesponnen wurden. Der Heizschacht kann 10 - 30 cm lang sein.
    Es ist wesentlich, dass die gesponnenen Fäden nach dem Abziehen abgeschreckt, d. h. plötzlich gekühlt werden und zwar mit einer Flüssigkeit, deren Temperatur unter 100C liegt.
    Dies kann auf vielerlei Art und Weise erfolgen, z. B. in einem Bad, durch das die Fäden gezogen werden, in einem Rohr, durch das die Fäden gezogen werden und das mit Wasser aus einem über dem Rohr angeordneten zylindrischen Behälter gespeist wird, in einem Rohr, in das die Flüssigkeit gesprüht wird, oder mit beliebigen anderen bekannten Mitteln. Vorteilhafterweise wird als Flüssigkeit Wasser verwendet. Die Temperatur der Flüssigkeit ist zweckmässigerweise Raumtemperatur und liegt vorzugsweise unter 35 C. Während dem Abschrekken fällt die Temperatur der Fäden im allgemeinen von etwa 2002300C auf unter 100 C. Nachteilig wirkt es sich aus, wenn die Temperatur der Fäden vor dem Abschrecken unter z.
    B. 1900C fällt; dies kann eintreten, wenn die Fäden, nachdem sie aus der Spinndüse ausgetreten sind, zu lange mit der umgebenden Luft in Berührung kommen. Die Abschreckzone liegt deshalb im allgemeinen nicht mehr als 100 cm, vorzugsweise nicht mehr als 35 cm unter der Spinndüse oder dem gegebenenfalls verwendeten Heizschacht.
    Vor oder nach dem Abschrecken werden die verfestigten Fäden im allgemeinen zu einem Garn zusammengefasst, das Garn von einer Walze aufgenommen und auf diese Weise abgezogen.
    Hierauf werden die Fasern oder Garne bei einer Temperatur zwischen 110 und 2200C, vorzugsweise zwischen 140 und 1800C ohne Zuganwendung wärmebehandelt bzw. konditioniert. Die Zeit hierfür beträgt mindestens 0,1 sec, z. B. 3 - 120 min, insbesondere 10 - 30 min. Man kann die Fasern oder Garne frei oder nur bis zu einem gewissen Ausmass schrumpfen lassen; vorteilhafterweise werden sie aber während der Konditionierung auf einer konstanten Länge gehalten. Diese Behandlung wird mit Hilfe der gebräuchlichen Mittel vorgenommen, indem z. B. das Garn über eine beheizte Fläche oder durch einen Ofen geführt wird oder indem das auf eine Spule aufgewickelte Garn in einem Autoklaven erwärmt wird.
    Schliesslich werden die Fasern oder Garne auf 65-95%, vorzugsweise auf 7085% der Dehnbarkeit der wärmebehandelten Fasern oder Garne gestreckt. Beträgt die Bruchdehnung des wärmebehandelten Garns 70%, (d. h. das Garn bricht, wenn es auf das 1,7-fache seiner Länge gereckt wird), so wird beim Verstrecken in einem Verhältnis von 1:1,6 ein auf 85% der Dehnbarkeit des wärmebehandelten Garnes gerecktes Garn erhalten. Zweckmässige Reckverhältnisse liegen im Bereich von 1:1,1 bis 1 : 2, vorzugsweise von 1: 1,4 bis 1 1,75. Das Verstrecken kann bei Raumtemperatur bis zu 2100C erfolgen, vorzugsweise wird es bei Temperaturen von 150 bis 2000C vorgenommen.
    Die gereckten Fasern oder Garne werden dann auf eine Spule, Kegel, Aufwickelwalze oder andere zu diesem Zweck bekannte Vorrichtungen aufgehaspelt.
    Die verschiedenen Stufen des erfindungsgemässen Verfahrens können getrennt voneinander Stufe auf Stufe durchgeführt werden; selbstverständlich ist es von Vorteil, das Garn kontinuierlich die verschiedenen Stufen nacheinander durchlaufen zu lassen.
    Beispiel 1 a) Polypivalolacton mit einer Intrinsikviskosität von 2,8 (gemessen in Trifluoressigsäure bei 25 C), enthaltend 0,2 Gew.-% Tris (nonylphenyl)phosphit und 0,05 Gew.-% Tetramethylthiuramdisulfid wurde bei einer Temperatur der Masse von 2650C schmelzgesponnen. Die Spinndüse enthielt 4 Öffnungen à 1,2 mm, die Temperatur der Spinndüsenplatte betrug 2800C. Die mit einer Geschwindigkeit von 1,5 m/min gesponnenen Fäden wurden durch einen unmittelbar unter der Spinndüsenplatte (die plate) angeordneten zylindrischen 17 cm langen Heizschacht geführt. Dieser Schacht wurde elektrisch auf eine Temperatur von 2800C beheizt. Die Fäden wurden dann durch ein Wasser-Abschreckbad, Temperatur 160C, geführt, das 45 cm unter dem Rohr für die Wärmebehandlung angeordnet war.
    Die Fäden wurden zusammengeführt und das gebildete Garn mit einer Geschwindigkeit von 310 m/min auf eine 4 m unterhalb der Spinndüse angeordnete Walze aufgewickelt (Abziehverhältnis 207). Die Reissfestigkeit des erhaltenen 168 Denier Garns (42 Denier je Einzelfaden) betrug 4,5 g/ Denier, die Bruchdehnung 50%.
    b) Dieses Garn wurde bei 1850C auf das maximal anwendbare Verhältnis von 1:1,3 verstreckt. Die Reissfestigkeit des gestreckten Garnes betrug 6 Denier, seine Bruchdehnung 12%. Das ist bemerkenswert, dass eine so hohe Reissfestigkeit und so geringe Bruchdehnung in einem einzigen Reckvorgang erzielt werden konnten. Vermutlich beruht dies darauf, dass als Ausgangsmaterial ein Garn mit hohem Denier je Einzelfaden verwendet wurde, sowie auf dem angewandten Kühlen mit Flüssigkeit. Diese Umstände zusammengenommen bewirkten eine sehr hohe Kühlgeschwindigkeit in dem Bereich zwischen 220 und 100 C.
    c) Erfindungsgemäss können aber die Eigenschaften von Garnen, die Einzelfäden mit hohem Denier enthalten, noch weiter verbessert werden. Das gemäss 1 a) erhaltene Garn wurde bei konstanter Länge 15 min bei 180 C wärmebehandelt; dabei ergab sich eine Reissfestigkeit von 4,5 Denier und eine Bruchdehnung von 80%. Das wärmebehandelte Garn wurde bei 250C im Verhältnis 1:1,6 verstreckt; das Ergebnis war ein Garn mit der Reissfestigkeit 7,5 Denier, der Dehnbarkeit 12%, Denier 106 und Denier je Einzelfaden 26,5.
    Beispiel 2 Das gemäss Beispiel la) erhaltene Garn wurde spannungsfrei 30 min auf 150OC erwärmt (Reissfestigkeit 4,2 Denier, Bruchdehnung 94%). Das wärmebehandelte Garn wurde bei 1800C im Verhältnis 1:1,7 verstreckt und anschliessend auf Raumtemperatur gekühlt. Die Reissfestigkeit des erhaltenen Garnes betrug 9,1 g/Denier, die Dehnbarkeit 8,5%, der Denier 116 und der Denier je Einzelfaden 29.
    Beispiel 3 a) Es wurde Polypivalolacton gemäss Beispiel la) schmelzgesponnen; Temperatur der Masse 2500C; die Spinndüse enthielt 4 Öffnungen à 1,2 mm; die Temperatur der Spinndüsenplatte betrug 2900C, die Spinngeschwindigkeit 2 m/min. Die Fäden wurden durch ein Wasser-Abschreckbad von 30"C geführt, das 30 cm unter der Düsenplatte angeordnet war.
    Dann wurden die Fäden zusammengeführt und das gebildete Garn auf eine 4 m unter der Spinndüse angeordnete Walze mit einer Geschwindigkeit von 300 m/min aufgewickelt. (Abzugsverhältnis 150). Das 238 Denier Garn (60 Denier je Einzelfaden) wies eine Reissfestigkeit von 4,1 g/Denier und eine Bruchdehnung von 70% auf.
    b) Dieses Garn wurde bei konstanter Länge 15 min bei 1750C wärmebehandelt (Reissfestigkeit 4,1 Denier, Bruch- dehnung 75%).
    c) Das wärmebehandelte Garn wurde bei 160OC in einem Verhältnis von 1:1,6 verstreckt. Die Reissfestigkeit des gereckten 148 Denier Garnes betrug 8,7 Denier, die Bruchdehnung 9%.
    PATENTANSPRUCH I Garn oder Fasern mit einer Reissfestigkeit von mindestens 7 g/Denier und einer Bruchdehnung von nicht mehr als 20%,
    welche mindestens zum grössten Teil aus faserbildendem Polyester von Monohydroxypivalinsäure bestehen.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Garne oder Fasern nach Patentanspruch I, gekennzeichnet durch einen Titer von 8 - 1000, vorzugsweise von 15-60 Denier, je Einzelfaden.
    2. Garne oder Fasern nach Patentanspruch I, gekennzeichnet durch eine Reissfestigkeit von mindestens 8,5 Denier.
    3. Garne oder Fasern nach Patentanspruch I, gekennzeichnet durch eine Bruchdehnung von nicht mehr als 10%.
    4. Garne oder Fasern nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der einzige faserbildende polymere Bestandteil ein Pivalolactonhomopolymer ist.
    PATENTANSPRUCH II Verfahren zur Herstellung von Garnen oder Fasern nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man kontinuierliche Einzelfasern, welche mindestens zum grössten Teil aus faserbildendem Polyester von Monohydroxypivalinsäure bestehen, durch Schmelzspinnen durch eine Spinndüse erzeugt und dabei die Fasern mit einem Verhältnis von 50 - 500 abzieht, die Fasern mit einer Flüssigkeit, deren Temperatur unter 100 C liegt, abschreckt, die Fasern oder Garne bei einer Temperatur von 110 - 220 C ohne Zug wärmebehandelt, die Fasern oder Garne auf 65-95% der Bruchdehnung der wär mebehandelten Fasern oder Garne verstreckt und schliesslich die verstreckten Fasern oder Garne aufwickelt.
    UNTERANSPRÜCHE 5. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeich net, dass man ein Polypivalolacton verwendet, dessen in Trifluoressigsäure bei 250C gemessene Intrinsikviskosität minde stens 0,75, vorzugsweise 2-4 dl/g beträgt.
    6. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeich net, dass man ein Pivalolactonhomopolymer verwendet.
    7. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man Spinndüsen verwendet, deren Öffnungen einen Durchmesser von 0,7-2,5 mm, vorzugsweise von 1,0 1,5 mm, aufweisen.
    8. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man vor dem Abschrecken die Fäden durch einen unmittelbar der Spinndüse benachbarten und auf eine Temperatur von 250 - 300OC beheizten Heizschacht auf einen Durchmesser abzieht, der 1/7 - 1/20 des Durchmessers der gesponnenen Fasern beträgt.
    9. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man im Verhältnis 100-300 abzieht.
    10. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man mit Wasser abschreckt.
    11. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Abschreckflüssigkeit mit einer Temperatur unter 35"C verwendet.
    12. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man die Abschreckzone nicht mehr als 35 cm unter der Spinndüse oder dem gegebenenfalls verwendeten Heizschacht anordnet.
    13. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern oder Garne bei 140 - 180oC wärmebehandelt.
    14. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern oder Garne 10-30 min lang wärmebehandelt.
    15. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man beim Wärmebehandeln die Länge der Fasern oder Garne konstant hält.
    16. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern oder Garne auf 7085% der Bruchdehnung der wärmebehandelten Fasern oder Garne verstreckt.
    17. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man die wärmebehandelten Garne oder Fasern in einem Verhältnis von 1:1,4-1:1,75 verstreckt.
    18. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass man die wärmebehandelten Garne oder Fasern bei einer Temperatur zwischen 150 und 200oC verstreckt.
CH1245768A 1967-08-21 1968-08-19 Garne oder Fasern und Verfahren zu ihrer Herstellung CH527922A (de)

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NL6811770A (de) 1969-02-25
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ES357366A1 (es) 1970-03-16

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