CH521838A

CH521838A - Verfahren zur Herstellung von Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen

Info

Publication number: CH521838A
Application number: CH527670A
Authority: CH
Inventors: Fachmann Guenter; Dieter Dr Renno
Original assignee: Wtz Der Lederwarenindustrie Apolda
Priority date: 1970-04-07
Filing date: 1970-04-09
Publication date: 1972-04-30
Also published as: NL7004981A; FR2087314A5; BE749016A; DE2045259A1

Description

Verfahren zur Herstellung von Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen.

Es sind Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen bekannt, die aus Leder, Schaumkunstleder oder Schaumfolie hergestellt werden und aus einem oder mehreren Zuschnitten bestehen. Durch die bekannten Fügeverfahren Nähen, Schweissen oder Kleben werden diese Behältnisse in eine formende Verbindung gebracht. Danach wird nach der gleichen Technologie das Innenfutter gearbeitet und in den Taschenkörper eingenäht und abschliessend der Bügel angebracht.

Das Herstellen der Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen nach der zur Zeit bestehenden Technologie ist sehr zeitintensiv, da alle einzelnen Zuschnitte gestanzt werden müssen und anschliessend durch die bekannten Fügeverfahren wieder verbunden werden. Das Einnähen des Innenfutters und das Anbringen des Bügels erfordert jeweils einen zusätzlichen Arbeitsgang. Durch diese nacheinander ablaufenden Arbeitsgänge können Verarbeitungsfehler und Wertminderungen eintreten.

Der Zweck der Erfindung ist es, die Nachteile dieser vielen Arbeitsgänge zur Herstellung von Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen zu beseitigen und die Herstellungskosten derselben zu senken.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen zu schaffen, die nicht aus mehreren Zuschnitten bestehen, wobei die bekannten Fügeverfahren bei der Herstellung der Taschen weitgehend ausgeschaltet werden.

Erfindungsgemäss wird vorgeschlagen, die Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen aus nicht schaumfähigen und schaumfähigen Polyvinylchloridpasten und gegebenenfalls unter Beimischung von Ledermehl aus einem Stück mit Hilfe der Rotationsguss- oder von Sturzgiessverfahren oder von Giessformen herzustellen.

Zuerst wird in einer Metallform, die an ihrer Innenseite die genauen Konturen der Tasche aufweist, eine 0,2 bis 0,5 mm dicke Schicht nicht schaumfähiger Polyvinylchloridpaste bei einer Temperatur von 250 bis 2800 C angeliert.

Dies wird zweckmässig erreicht, indem in die auf 50 bis 700 C erwärmte Metallform die Paste eingegossen wird, um sie nach 5 bis 10 sek. sofort wieder auszukippen. Die am Rand anhaftende Paste bildet eine nicht schaumfähige, kratzfeste Oberfläche der Taschen, Geldscheintaschen und Etuis.

Danach wird nach dem gleichen Ablauf eine 0,5 bis 1,0 mm dicke Schicht schaumfähiger Polyvinylchlorid-Paste aufgebracht und bei einer Temperatur von 250 bis 2800 C 3 bis 5 min geliert und zu einer Dicke von 2 bis 5 mm aufgeschäumt. Bei diesem Geliervorgang wird gleichzeitig eine innige Verbindung beider Pastenschichten erreicht.

Durch eine unterschiedliche Stärke der Wandung der Metallform kann die Dicke der Schaumschicht variiert werden. Das Auftragen der nicht schaumfähigen Schicht dient zur Erreichung einer kratzfesten homogenen Oberfläche der Tasche. Gleichzeitig wird dabei ein lederähnlicher Griff und lederähnliches Aussehen erreicht. Durch die zweite schaumfähige Schicht wird die Standfestigkeit der Tasche ohne wesentliche Gewichtserhöhung erreicht. Zusätzlich erhält dieselbe einen elastischen, weichen Griff.

Der eventuelle Zusatz von Ledermehl erfolgt in der nicht schaumfähigen Schicht.

Durch diese Erfindung sind für die Herstellung von Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen keine einzelnen Zuschnitte mehr nötig, sondern die Tasche wird in einem Arbeitsgang hergestellt. Es entfallen dadurch sämtliche Arbeitsgänge zur Herstellung dieser Behältnisse nach der bisherigen Technologie. Die bisher aufgetretenen Verarbeitungsfehler können ausgeschaltet werden.

Ohne zusätzliche Arbeitsgänge können Ziernähte, Laschen und Aufsätze angebracht werden.

Des weiteren kann durch Witterungseinflüsse bzw. mechanische Einflüsse die Haltbarkeit der Naht nicht gemindert werden. Somit ist eine längere Haltbarkeit der Tasche gegeben.

Claims

PATENTANSPRUCH

Verfahren zur Herstellung von Taschen, Geldscheintaschen, Etuis und dergleichen unter Verwendung von nicht schaumfähiger und schaumfähiger Polyvinylchloridpaste mit Hilfe der Rotationsguss- oder Sturzgiessverfahren oder von Giessformen, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst an der Innenwand der Metallform, die die genauen Konturen der Tasche aufweist, eine 0,2 bis 0,5 mm dicke Schicht aus nicht schaumfähiger Polyvinylchloridpaste unter einer Temperatur von 250 bis 2800 C als Aussenmaterial zur Erreichung einer kratzfesten Oberfläche angeliert wird und danach auf diese Schicht eine 0,5 bis 1,0 mm Schicht aus schaumfähiger Polyvinylchloridpaste, die bei einer Temperatur von 250 bis 2800 C 3 bis 5 min geliert und zu einer Dicke von 2 bis 5 mm aufschäumt, aufgebracht wird,

wobei beide Schichten während des Geliervorganges innig so miteinander verbunden werden, dass eine einstückige Tasche, Geldscheintasche oder Etui gebildet wird.

UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass durch Zusatz von Ledermehl in der ungeschäumten Polyvinylchloridpaste die Oberfläche der Taschen ein leder ähnliches Aussehen erhält.