Taschenrufempfänger
Es sind Taschenrufempfänger zum drahtlosen Empfang von Signalen im Frequenzbereich zwischen 16 und 40 kHz bekannt, in welchem ein von einer Antenne empfangenes Signal über einen Vorverstärker mindestens einem Bandfilter zugeführt wird. Je nach Typ dieses Empfängers wird nun beim Vorliegen eines oder mehrerer gleichzeitig oder in einer bestimmten Folge eintreffenden Signale durch die die Bandfilter durchlaufenden Signale ein Aufmerksamkeitszeichen ausgelöst. Es ist üblich, zwischen dem Vorverstärker und den Bandfiltern einen Begrenzer anzuordnen, um ein infolge mangelhafter Selektion mögliches Ansprechen des Empfängers auf sehr starke, jedoch neben den Durchlassfrequenzen der Filter liegende Frequenzen zu vermeiden. Es hat sich nun gezeigt, dass solche Empfänger durch starke Rundfunksender gestört werden können.
Diese nachteilige Wirkung ergibt sich, da in diesem Falle ein aus Nutzsignal und Rundfunksignal bestehendes Gemisch begrenzt wird, so dass beide Komponenten geschwächt werden. Unter diesen Voraussetzungen kann beim Vorhandensein eines starken Rundfunksignals und eines schwachen, jedoch an sich zur Auslösung des Aufmerksamkeitszeichens genügenden Nutzsignals dieses Nutzsignal auf einen Wert vermindert werden, bei welchem das Aufmerksamkeitszeichen nicht mehr ausgelöst wird. Da ausserdem durch Nichtlinearitäten im Vorverstärker das Rundfunksignal zum Teil demoduliert wird, kann somit auch das demodulierte Rundfunk signal die Störung verursachen. In diesem Fall kann auch durch die naheliegende Aussiebung des Rundfunksignals zwischen Vorverstärker und Begrenzer der erhoffte Erfolg nicht erzielt werden.
Ein solcher Mangel, der die Empfindlichkeit eines Rufempfängers beim Vorliegen eines Störsignals wesentlich beschränkt, kann nur durch Anordnung eines Tiefpassfilters vor dem Eingang des Vorverstärkers behoben werden. Dem Einbau eines solchen Filters gewöhnlicher Bauart steht jedoch die Beschränkung des verfügbaren Raumes in einem Taschengerät entgegen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe gelöst, einen Taschenrufempfänger mit einem wirksamen Tiefpassfilter auszurüsten, das einen ausserordentlich kleinen Aufwand sowohl an Platz als auch an Material benötigt. Sie betrifft einen Taschenrufempfänger der beschriebenen Art, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass am Eingang des Vorverstärkers ein aktives Tiefpassfilter angeordnet ist, um störende Signale von Rundfunksendern aussieben zu können. In einer besondern Ausführungsform wird die Wirkung eines Tiefpassfilters lediglich damit erreicht, dass die Eingangsstufe des Vorverstärkers durch einen in Emitterschaltung betriebenen Transistor gebildet ist, dessen Basis über einen Widerstand mit dem Eingang des Vorverstärkers verbunden ist und bei welchem ein Kondensator zwischen diesem Eingang und dem Kollektor des Transistors angeordnet ist.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels erklärt. Als Ausführungsbeispiel wurde der Einfachheit halber ein Rufempfänger mit einem einzigen Bandfilter gewählt. Es werden dabei lediglich die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Stromkreise beschrieben.
Es ist selbstverständlich, dass auch Rufempfänger mit mehr als einem Bandfilter mit einem aktiven Filter am Eingang des Vorverstärkers ausgerüstet werden können.
Die Fig. 1 zeigt das Schema des Vorverstärkers, des Begrenzers und des Bandfilters des als Ausführungsbeispiel gewählten Rufempfängers.
Die Fig. 2 zeigt die Abhängigkeit der den beschriebenen Rufempfänger zum Ansprechen bringenden Nutzspannung von der Spannung eines gleichzeitig mit dem Nutzsignal angelegten störenden Rundfunksignals.
Die Signale, die den Rufempfänger zum Ansprechen bringen sollen, sofern deren Frequenz mit der Durchlassfrequenz des Bandfilters übereinstimmt, werden von der Ferritantenne FA empfangen. Ein dazu parallel liegender Kondensator CA stimmt den Antennenkreis ungefähr auf die Frequenz des Signals ab, das ihn zum Ansprechen bringen soll. Über die Widerstände RG und RE werden die Signale der Basis des Transistors TR1 zugeführt, welcher als erste Vorverstärkerstufe wirkt. Das über dem Kollektorwiderstand Rl entstehende Signal wird den weiteren Vorverstärkerstufen W zugeführt, welche über den Widerständen R2 und R3 ein verstärktes Ausgangssignal erzeugen.
Die parallel an den Ausgang des Vorverstärkers angeschlossene Serieschaltung von zwei Dioden D wirkt als Begrenzer, welcher die über den Widerständen R2 und R3 entstehende Wechselspannung am Ansteigen über einen bestimmten Wert verhindert. Die derart begrenzten Signale werden über den Widerstand R6 der Basis des Transistors TR2 zugeführt, von welchem mit Hilfe der Widerstände.R4 und R5 auf bekannte Weise zwei zueinander symmetrische Ausgangssignale erzeugt werden. Das eine dieser beiden Signale wird über einen Schwingkristall Q und das andere über einen die Kapazität der Elektroden des Kristalls aufweisenden Kondensator CQ an den Widerstand RF gelegt, so dass der auf die Elektrodenkapazität zurückzuführende störende Impedanzanteil des Schwingkristalls kompensiert ist.
Die ganze Kombination wirkt dabei als Bandfilter und führt dem Ausgang A ausschliesslich ein seiner Durchlassfrequenz entsprechendes Signal zu. In nicht dargestellter Weise löst dieses Signal ein Aufmerksamkeitszeichen aus.
Der zwischen dem Kollektor des Transistors TR1 und der Verbindungsstelle der beiden Widerstände RG und RE angeordnete Kondensator CG bewirkt nun mit steigender Frequenz des Eingangssignals eine steigende Gegenkopplung, so dass der Verstärkungsgrad des Vorverstärkers mit steigender Frequenz sinkt. Der Kondensator CG bildet somit zusammen mit dem Transistor TR1, den Widerständen RE und RG und dem Antennenkreis ein aktives Filter. Für die Widerstände und den Kondensator können beispielsweise die folgenden Werte verwendet werden: RE = 10 kQ, RG = 47 kiel, CG = 15 pK Mit diesen Werten ergibt sich die in Fig. 2 dargestellte Verbesserung.
Die Kurven stellen, logarithmisch ausgedrückt, je den Verlauf der Ansprechspannung VN und damit der Empfindlichkeit des Rufempfängers beim Empfang eines Nutzsignals dar, wenn dieses Nutzsignal mit einem modulierten Rundfunksignal VR verschiedener Amplitude von beispielsweise 500 kHz vermischt ist. Die Kurve A zeigt dabei die Abnahme der Empfindlichkeit ohne, die Kurve B dagegen mit der Anordnung des Kondensators CG. Aus den Kurven kann entnommen werden, dass in beiden Fällen durch das Rundfunksignal eine Beeinträchtigung stattfindet, dass aber, um gleiche Verhältnisse zu erhalten, bei der Anordnung eines Kondensators das Rundfunksignal 17dB, d. h. ca. 7mal stärker sein darf als beim Fehlen eines solchen Kondensators.