Verfahren zur Herstellung eines reaktiven Monoazofarbstoffs
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines reaktiven Monoazofarbstoffs der Formel
EMI1.1
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man 1 Mol der Diazoverbindung aus l-Aminobenzol-2,5-dZsulfonsäure mit 1 Mol der Kupplungskomponente der Formel
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kuppelt.
Gegenüber den nächstvergleichbaren, aus der französischen Patentschrift Nr. 1 221 621 (Beispiel 166) oder aus der französischen Zusatzpatentsclrrift Nr.
75 771 (Beispiel 166) bekannten Reaktivfarbstoffen zeichnet sich der erfindungsgemäss hergestellte Farbstoff durch eine grössere Reaktivität aus.
Die Diazotierung der 1-Aminobenzol-2,5-disulfon- säure kann nach der direkten oder nach der indirekten Methode in mineralsaurem Medium bei Temperaturen von 0-20 C, vorzugsweise bei 5-15 C, erfolgen. Die Kupplung der Diazoverbindung wird zweckmässig in schwach saurem bis neutralem Medium, vorzugsweise im pH-Bereich von 3-5, und bei Temperaturen von 0-25 C, vorzugsweise bei 10-20 C, ausgeführt.
Nach Beendigung der Kupplung kann der Reaktivfarbstoff z. B. durch Aussalzen und/oder durch Versetzen mit einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel wie Methanol, Äthanol, Isopropanol oder Aceton ausgefällt, abfiltriert, gegebenenfalls gewaschen und getrocknet werden.
Der neue Reaktivfarbstoff ist gut wasserlöslich, wenig substantiv und wenig salzempfindlich, so dass nach der Fixierung der nicht gebundene Anteil leicht ausgewaschen werden kann. Er eignet sich daher gut zum Färben von Leder, zum Färben, Klotzen oder Bedrucken von Wolle, Seide, synthetischen Polyamidfa sern und Fasern aus natürlicher oder regenerierter Cellulose, z. B. Baumwolle, Leinen, Viskosereyon, Kupferreyon, Zellwolle, sowie von Gemischen und/oder Gebilden aus diesen Fasern. Das Färben, Klotzen und Bedrucken bzw. Fixieren des Farbstoffes auf Cellulosefasern erfolgt vorteilhafterweise in alkalischem Medium, z. B. in Gegenwart von Natriumhydwgencar- bonat, Natriumcarbonat, Natronlauge, Kalilauge, Natriummetasilikat, Natriumborat, Trinatriumphosphat, Ammoniak, usw.
Zur Vermeidung von Reduktionserscheinungen werden beim Färben, Klotzen oder Bedrucken der Faser oft mit Vorteil milde Oxydationsmittel, wie 1-nitrobenzol-3-sulfonsaures Natrium, zugesetzt. Die Fixierung des Farbstoffes erfolgt bei den Cellulosefasern in der Regel in der Wärme.
Die Färbungen und Drucke auf Cellulosefasern zeichnen sich insbesondere durch hervorragende Nassechtheiten aus. Diese sind in der Bildung einer stabilen chemischen Bindung zwischen dem Farbstoffmolekül und dem Cellulosemolekül begründet. Oft nimmt nicht die gesamte Farbstoffmenge an der chemischen Umsetzung mit der Faser teil. Der Anteil des nicht umgesetzten Farbstoffes wird in diesen Fällen durch geeignete Operationen, wie Spülen wnd/oder Seifen, gegebenenfalls unter Anwendung von höheren Temperaturen, von der Faser entfernt, wobei auch synthetische Waschmittel, z. B. Alkylarylsulfonate, Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurylpolyglykoläthersulfat sowie Monound Dialkylphenylpolyglykoläther, Verwendung finden.
Im nachfogenden Beispiel bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel
46 Teile des Mononatriumsalzes der 1 -(3'-Aminobenzoylamino)-8-hydroxy- naphthalin-3,6-disulfonsäure werden bei einer Temperatur von 50-600 in 800 Teilen Wasser durch Zugabe von verdünnter Natriumcarbonatlösung bei einem pH-Wert von 5,0 gelöst und die Lösung auf 150 abgekühlt. Dazu gibt man während 3 Stunden etwa 18,5 Teile 5-Chlor-2,4,6-trifluorpyrimidin, wobei der pH-Wert während der Kondensation durch Zutropfen einer verdünnten Natriumcarbonatlösung zwischen 4,0 und 4,5 gehalten wird. Nach beendeter Reaktion wird die Kupplungskomponente der Formel (II) durch Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt und abfiltriert. Die feuchte Paste wird mit 250 Teilen Wasser angerührt.
Nun wird bei einer Temperatur von 20 die Diazoverbindung zugegeben, welche man folgen dermassen erhalten hat: 27,5 Teile des Mononatriumsalzes der 1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure werden in 60 Teilen Wasser gelöst und bei einer Temperatur von 10-150 mit 25 Teilen 300/obiger Salzsäure und einer Lösung von 6,9 Teilen Natriumnitrit in 24 Teilen Wasser versetzt. Nach einstündigem Nachrühren bei 10-150 ist die Diazotierung beendet und ein etwaiger Ueberschuss an salpetriger Säure wird durch Aminosulfonsäure zerstört. Das Kupplungsgemisch wird durch Zugabe von Natriumbicarbonat auf einen pH-Wert von 3,5 gestellt und während 2 Stunden bei 15-20 gerührt.
Anschliessend stellt man die Farb stofflösung durch Einstreuen von Natriumcarbonat auf den pH-Wert von 4,5. Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff der Formel (I) durch Zugabe von Natriumchlorid und Aceton ausgefällt, abfiltriert und im Vakuum bei 35-400 getrocknet. Der getrocknete Farbstoff löst sich in Wasser mit roter Farbe.
Druckvorschrift
Mercerisierter Baumwollsatin wird mit einer Druckpaste der folgenden Zusammensetzung bedruckt:
30 Teile des nach obenstehenden Angaben erhaltenen Farbstoffes
100 Teile Harnstoff
345 Teile Wasser 500 Teile einer 30/oigen Natriumalginatverdiclcung
10 Teile l-nitrobenzol-3-sulfonsaures Natrium
15 Teile Natriumbicarbonat
1000 Teile
Das bedruckte Textilgut wird während 2-4 Minuten bei 102-104 gedämpft und anschliessend kalt und warm gespült. Nach dem heissen Seifen mit anschliessendem erneuten Spülen und Trocknen erhält man einen roten Druck mit guter Nass- und Lichtechtheit.
Klotzvorschrift
Man löst 3 Teile des nach der obenstehenden Beschreibung erhaltenen Farbstoffes in 100 Teilen warmem Wasser, dem man 10 Teile Farbstoff zusetzt.
Nach Abkühlen auf 20 gibt man noch 30 Teile einer 10 0/oigen Natriumcarbonatlösung und 0,5 Teile 1nitrobenzol-3-sulfonsaures Natrium zu. Mit dieser Lösung wird ein Zellwollgewebe so imprägniert, dass es 75 0/o seines Gewichtes an Farbstofflösung aufnimmt. Nach dem Trocknen wird das Gewebe während 5 Minuten bei 102" feucht gedämpft, hierauf gespült und während 15 Minuten kochend geseift. Nach dem Trocknen erhält man eine rote Färbung von guter Lichtechtheit und sehr guten Nassechtheiten.
Process for the preparation of a reactive monoazo dye
The present invention relates to a process for the preparation of a reactive monoazo dye of the formula
EMI1.1
The process according to the invention is characterized in that 1 mol of the diazo compound from 1-aminobenzene-2,5-dZsulfonic acid is mixed with 1 mol of the coupling component of the formula
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clutch.
Compared to the next comparable, from the French patent specification No. 1 221 621 (Example 166) or from the French additional patent specification No.
75 771 (Example 166) known reactive dyes, the dye prepared according to the invention is characterized by a greater reactivity.
The 1-aminobenzene-2,5-disulfonic acid can be diazotized by the direct or indirect method in a mineral acid medium at temperatures of 0-20 ° C., preferably 5-15 ° C. The coupling of the diazo compound is expediently carried out in a weakly acidic to neutral medium, preferably in the pH range of 3-5, and at temperatures of 0-25.degree. C., preferably 10-20.degree.
After the coupling has ended, the reactive dye can, for. B. precipitated by salting out and / or by adding a water-soluble organic solvent such as methanol, ethanol, isopropanol or acetone, filtered off, optionally washed and dried.
The new reactive dye is readily water-soluble, not very substantive and not very sensitive to salt, so that the unbound portion can easily be washed out after fixation. It is therefore well suited for dyeing leather, for dyeing, padding or printing wool, silk, synthetic polyamide fibers and fibers made from natural or regenerated cellulose, eg. B. cotton, linen, rayon, copper reyon, rayon, and mixtures and / or structures made of these fibers. The dyeing, padding and printing or fixing of the dye on cellulose fibers is advantageously carried out in an alkaline medium, e.g. B. in the presence of sodium hydrogen carbonate, sodium carbonate, caustic soda, potassium hydroxide, sodium metasilicate, sodium borate, trisodium phosphate, ammonia, etc.
In order to avoid reduction phenomena, mild oxidizing agents such as sodium 1-nitrobenzene-3-sulfonic acid are often advantageously added when the fibers are being dyed, padded or printed. In the case of cellulose fibers, the dye is usually fixed under heat.
The dyeings and prints on cellulose fibers are particularly notable for their excellent wet fastness properties. These are based on the formation of a stable chemical bond between the dye molecule and the cellulose molecule. Often not all of the dye takes part in the chemical reaction with the fiber. In these cases, the proportion of the unreacted dye is removed from the fiber by suitable operations, such as rinsing and / or soaps, optionally using higher temperatures, synthetic detergents, e.g. B. alkylarylsulfonate, sodium lauryl sulfate, sodium lauryl polyglycol ether sulfate and mono and dialkyl phenyl polyglycol ether, use.
In the example below, the parts are parts by weight, the percentages are percentages by weight and the temperatures are given in degrees Celsius.
example
46 parts of the monosodium salt of 1- (3'-aminobenzoylamino) -8-hydroxynaphthalene-3,6-disulfonic acid are dissolved in 800 parts of water at a temperature of 50-600 by adding dilute sodium carbonate solution at a pH of 5, 0 dissolved and the solution cooled to 150. About 18.5 parts of 5-chloro-2,4,6-trifluoropyrimidine are added over a period of 3 hours, the pH being kept between 4.0 and 4.5 during the condensation by adding dropwise a dilute sodium carbonate solution. After the reaction has ended, the coupling component of the formula (II) is precipitated by adding sodium chloride and filtered off. The moist paste is mixed with 250 parts of water.
The diazo compound is now added at a temperature of 20, which has been obtained as follows: 27.5 parts of the monosodium salt of 1-aminobenzene-2,5-disulfonic acid are dissolved in 60 parts of water and at a temperature of 10-150 with 25 Parts of 300 / above hydrochloric acid and a solution of 6.9 parts of sodium nitrite in 24 parts of water are added. After stirring for one hour at 10-150, the diazotization is complete and any excess of nitrous acid is destroyed by aminosulfonic acid. The coupling mixture is adjusted to a pH of 3.5 by adding sodium bicarbonate and stirred for 2 hours at 15-20.
The dye solution is then adjusted to a pH of 4.5 by sprinkling in sodium carbonate. After the coupling has ended, the dye of the formula (I) is precipitated by adding sodium chloride and acetone, filtered off and dried in vacuo at 35-400. The dried dye dissolves in water with a red color.
Printing specification
Mercerized cotton sateen is printed with a printing paste of the following composition:
30 parts of the dye obtained as described above
100 parts of urea
345 parts of water 500 parts of a 30% sodium alginate thickener
10 parts of sodium l-nitrobenzene-3-sulfonic acid
15 parts sodium bicarbonate
1000 parts
The printed textile material is steamed for 2-4 minutes at 102-104 and then rinsed cold and warm. After hot soaking, followed by rinsing and drying again, a red print with good wet and light fastness is obtained.
Blocking regulation
3 parts of the dye obtained as described above are dissolved in 100 parts of warm water, to which 10 parts of dye are added.
After cooling to 20, 30 parts of a 10% strength sodium carbonate solution and 0.5 part of 1nitrobenzene-3-sulfonic acid sodium are added. A cellular wool fabric is impregnated with this solution in such a way that it absorbs 75% of its weight in dye solution. After drying, the fabric is dampened for 5 minutes at 102 ", then rinsed and soaped at the boil for 15 minutes. After drying, a red dyeing of good lightfastness and very good wetfastness is obtained.