Verbindungsbeschlag für plattenförmige Bauteile
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verbindungsbeschlag für plattenförmige Bauteile, insbesondere Regalmöbelteile, mit einem Beschlagteil mit einer Schwalbenschwanznut, an deren Grund eine Befestigungsbohrung anschliesst und in welche ein Konuszapfen eines Gegenbeschlagteiles klemmend einsetzbar ist.
Aus der deutschen Patentschrift Nr. 1 151 104 ist ein derartiger Verbindungsbeschlag bekannt, der in der Praxis als Hufeisenbeschlag oder als Pferdeschub bezeichnet wird und sich für die Verbindung von Metallteilen, insbesondere Regalmöbelteilen, gut bewährt hat.
Die Anbringung dieser herkömmlichen Beschläge an den Möbelteilen bereitet jedoch Schwierigkeiten. Die besondere Hufeisenform bedingt eine verhältnismässig umständliche und aufwendige Vorbereitung des Bauteils, z. B. einer Querplatte, welche den Beschlag an ihrer Stirnseite aufnehmen soll. Hierfür ist es nämlich erforderlich, parallel zu der Stirnfläche, d. h. senkrecht zur Plattenfläche, einen Fräser anzusetzen und bis zur benötigten Tiefe über die Dicke des Materials vorzuschieben. Die Endstellung wird dabei durch vorherige Stirnfräsung bestimmt. Fertigungsgänge dieser Art sind einmal recht teuer, zum anderen aber vielfach nicht einwandfrei ausführbar.
Während sich das rotierende Fräswerkzeug zügig in das Material des Bauteils einarbeitet, tritt ein Ausbrechen, Ausreissen oder dergleichen des Materials an der Nachlaufkante des Werkzeugs auf, so dass nicht nur das äussere Aussehen des Bauteils Einbussen erleitet, sondern unter Umständen auch die Halterung des Beschlages im Bauteil gefährdet wird. Ein weiterer grosser Nachteil der Verwendung des bekannten, verhältnismässig schmal ausgebildeten Beschlages besteht darin, dass die neben dem gebogenen Stück des Beschlages noch stehende Materialstärke des Bauteils sehr schwach ist.
Wird eine mit dem Beschlag versehene Platte bei strammer Pressung, nicht ganz winkelrechtem Zusammensetzen der Bauteile oder dergleichen mit grosser Kraft auf den zugehörigen Gegenbeschlag gedrückt, z.B. durch einen festen Schlag, so ist infolge der hohen Flächenpressung ein Ausbrechen der verbleibenden Plattenmaterialstärke unvermeidlich, womit ein irreparabler Schaden entsteht.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Ausführung zu beheben und einen billig herstellbaren Beschlag der erwähnten Art zu schaffen, der auf einfachste Weise sicher befestigbar ist, ohne dass die Gefahr einer Beschädigung des Bauteils bei der Anbringung des Beschlags oder bei seiner Verwendung bestünde.
Diese Aufgabe wird bei einem Verbindungsbeschlag der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Grundkörper des ersterwähnten Beschlags teiles durch eine einerseits abgeflachte kreiszylindrische Scheibe gebildet ist, deren Achse die Schwalbenschwanznut durchsetzt.
Bei einem solchen Beschlag kann also zumindest der Grossteil des Umfangs im Querschnitt kreisförmig sein. Die zylindrische oder teilzylindrische Aussenfläche ermöglicht eine starke Vereinfachung der Befestigung des Beschlags in einem Bauteil, in welchen z.B. nur eine Bohrung zur Aufnahme des Beschlags angebracht zu werden braucht. Dennoch hält der Beschlag besser als ein herkömmlicher, weil zweckmässig an der Bauteilfläche, mit welcher die Beschlagunterkante bündig abschliesst, noch tragende Vorsprünge vorhanden sind.
Ausserdem kann die tragende Aussenfläche gegenüber den bekannten Beschlägen wesentlich vergrössert sein, so dass die Flächenpressung entsprechend herabgesetzt und die Gefahr irgendwelcher Beschädigungen lauch bei Anwendung sehr grosser Kräfte praktisch vollständig beseitigt ist.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Radius des Zylinders durch die Länge der Schwalbenschwanznut bestimmt ist. Durch diese Massnahme kann sichergestellt werden, dass der Aussendurchmesser des Beschlags und damit seine wirksame Breite in der Grö ssenordnung der doppelten Nutenlänge liegt, weil die Achse des Zylinders die Nut noch durchsetzt. Dies bedeutet eine ganz ausserordentliche Herabsetzung der Flächenpressung und eine entsprechende Vergrösserung des tragenden Aussenflächenteils, wodurch eine einwandfreie Halterung erzielt ist.
Vorzugsweise kann ferner vorgesehen sein, dass die Befestigungsbohrung in der Zylinderachse angeordnet ist.
Hierdurch erreicht man auf einfachste Weise eine Zentrierung des Beschlags bei dem Einsetzen in die Be festigungsbohrung des Bauteils. Sofern der Beschlag für Präzisionsverbindungen nicht als Spritz- oder Gussteil, sondern spanabhebend gefertigt wird, ergibt sich der weitere Vorteil, dass man mit nur einer Einspannung ;auskommt.
Ferner kann zweckmässig die Unterseite des Beschlages mit einer Verdrehungssicherung versehen sein. Letztere kann beispielsweise die Form einer oder mehrerer vorstehender Rippen, einer Riffelung oder dergleichen haben, welche bei Anziehen der Befestigungsschraube in das Bauteil eingedrückt wird. Natürlich ist es grundsätzlich auch möglich, derartige Vorsprünge an der Umfangsfläche des Beschlags vorzusehen.
Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung hervor. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen herkömmlichen Beschlag in einem plattenförmigen Bauteil,
Fig. 2 eine Schnittansicht des Beschlages nach Fig.
1 und einen gegenüberstehenden Gegenbeschlag und
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemässen Beschlag.
Der bekannte Beschlag und seine Wirkungsweise sind in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt. Man sieht, dass der Verbindungsbeschlag 1 in einem Bauteil 2, beispielsweise an der Stirnseite einer Querplatte befestigt ist. Der Beschlag 1 ist mit einer Schwalbenschwanznut (3), die durch Wandungen 4 begrenzt ist und an deren Grund eine Befestigungsbohrung 5 anschliesst. Der Beschlag 1 ist verhältnismässig schmal ausgeführt, so dass seine Aussenfläche 10 im Querschnitt U-Form besitzt.
Die Wirkungsweise des Beschlags ist aus Fig. 2 ersichtlich. Dort ist oberhalb der Schnittansicht eines in ein Bauteil 2 eingesetzten Verbindungsbeschlages 1 ein Gegenbeschlag 6 in Schnittansicht dargestellt, der an einem Bauteil 9 befestigt ist, beispielsweise einer Stützplatte eines Regalmöbels. Der Gegenbeschlag 6 besteht aus einem Konuszapfen 7, und einer Halteschraube 8.
Der Konuszapfen 7 ist so geformt, dass er reibschlüssig in die Nut 4 des Beschlages 1 einsetzbar ist.
Die U-förmige Gestalt und die geringe Breite A des Beschlages 1 bewirken die oben erwähnten Nachteile einer schwierigen Befestigung und einer hohen Flächenpressung. Die Befestigung eines Beschlages 1 ist daher aufwendig und seine Verwendung nicht betriebssicher.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf einen erfindungsgemässen Beschlag, dem diese Nachteile nicht anhaften.
Auch er wirkt mit einem Gegenbeschlag 6 zusammen, wie er im Oberteil von Fig. 2 dargestellt ist. Hierzu besitzt der Beschlag 11 gleichfalls eine Schwalbenschwanznut 3 mit einer Begrenzung durch Wandungen 4. An den Grund der Nut 3 schliesst eine Befestigungsbohrung 5 an. Die Aussenfläche 10 des Verbindungsbeschlages 11 ist jedoch durch die Scheibe eines flachen Kreiszylinders gebildet, dessen Achse 13 die Nut 3 an der Stelle der Befestigungsbohrung 5 durchsetzt. Der Radius dieses Zylinders ist etwa, also annähernd gleich der Länge der Nut 3, so dass der Aussendurchmesser des Beschlages 11, welcher gleich seiner wirksamen Breite B ist, annährend nahezu die doppelte Länge der Nut 3 erreicht. Der Beschlag 11 fluchtet mit seinem flachen Teil mit der Kante bzw. Seitenfläche 14 des Bauteils 2. In Richtung zu dieser Kante bzw. Seitenfläche 14 stützt er sich an Vorsprüngen 12 ab.
Der erfindungsgemässe Verbindungsbeschlag 11 lässt sich an einem Bauteil 2 in besonders einfacher Weise anbringen Dieses braucht dazu nur mit einer passenden Bohrung versehen zu werden, in die der zylindrische Beschlag 11 eingepasst wird. Zweckmässig erfolgt die Vorbereitung des Bauteils 2 durch einen Zapfensenker, welcher gleichzeitig zwei konzentrische, stufenförmig abgesetzte Sacklöcher erzeugt. Der Beschlag 11 wird dann nach dem axialen Einpassen in das grössere Sackloch in üblicher Weise gesichert, indem eine durch die Befestigungsbohrung 5 hindurch in das kleinere Sackloch eingeführte Schraube angezogen wird.
Für gewisse Anwendungen ist es sehr wichtig, dass die Schwalbenschwanznut 3 des Beschlages 11 genau senkrecht, zu der äusseren Begrenzungskante bzw. Sei tentläche 14 steht, die mit der kante der Platte 2 fluchtet. Hierzu kann die Unterseite oder auch die Umfangsfläche 10 des Beschlags 11 eine oder mehrere Rippen tragen, gegebenenfalls eine Riffelung oder dergleichen, die durch Anziehen der Befestigungsschraube in das Material des Bauteils 2 eingedrückt wird. Natürlich sind auch andere Verdrehungssicherungen für den Beschlag 11 möglich, z.B. Stifte, Zacken, gerillte Fortsätze in der Befestigungsbohrung 5 und andere mehr.
Ist der Beschlag 11 beispielsweise aus Kunststoff gefertigt, so kann er an der Befestigungsbohrung 5 einen mit Durchbrechungen, Schlitzen oder dergleichen versehenen Fortsatz tragen, der in das kleinere Sackloch in der Platte 2 hineinragt und dort zusätzlich die Funktion eines Dübels übernimmt.