Viehstall mit einer im Baukastensystem aufgebauten Klimaanlage
Gegenstand der Erfindung ist ein Viehstall mit einer im Baukastensystem aufgebauten Klimaanlage.
Viehställe solcher Art sind bekannt, werden aber bis jetzt für jeden Fall speziell konzipiert und erlauben eine Erweiterung oder Verbesserung in einem späteren Zeitpunkt nicht ohne erhebliche Umbriebe und Kosten.
Die Vorfabrikation von einzelnen Bauelementen ist infolge der Einzelanfertigung in rationellen Stückzahlen nicht möglich. Eine Anpassung an örtliche, klimatische Verhältnisse, sanitarische Vorschriften, gewünschter Komfort und verfügbare finanzielle Mittel ist kaum möglich. Eine spätere Erweiterung und Erhöhung des Komfortes ist ohne erhebliche Mehrkosten nicht mög- lich.
Zweck der Erfindung ist, diese Mängel zu beheben.
Der erfindungsgemässe Viehstall zeichnet sich dadurch aus, dass die Frischluft auf der ganzen Länge einer Seitenwand durch mehrere auf diese Seitenwand verteilte Frischluftventilatoren vom Freien angesaugt und in den durch das Dach und eine Kammerdecke gebildeten Dachhohlraum gepresst wird, wobei Abluftventi latoren, auf der mit Frischluftventilatoren versehenen Seitenwand des Stalles gegenüberliegenden Seitenwand und auf die Kammern verteilt montiert, die durch Frisch luftventilatoren in den Dachhohlraum gepresste Frischluft durch Deckenöffnungen hindurch in die Kammern und durch Bodenöffnungen in die Kanalisation für Ab wässer und/oder den unter den Kammern liegenden Bodenhohlraum saugen,
um diese mit von den Tieren stammenden Ausdünstungen und Gase und der in der Abwasserkanalisation entwickelten Dämpfe und Gase ins Freie zu pressen, und dal3 die statischen Betriebsdrücke der Frisch-und Abluftventilatoren so bemessen sind, dass im Dachhohlraum gegenüber dem im Freien herrschenden Druck eine Differenz besteht, dagegen der Druck in den Kammern kleiner ist als jener im Dachhohlraum und kleiner als der Druck im Freien.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 einen Schweinestall im Querschnitt in rein schematischer Darstellung,
Fig. 2 einen Schweinestall im Längsschnitt analog Fig. 1,
Fig. 3 eine Variante zu Fig. 1,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Jauche-Bodenkanal,
Fig. 5/6 weitere Varianten zu Fig. 1,
Fig. 7 eine Anordnung eines Heizrohres,
Fig. 8 eine Anordnung eines Rohrregisters,
Fig. 9 eine Anordnung eines Ventilators mit Heizregister,
Fig. 10 einen Schnitt durch einen Ausschnitt aus einem Stall mit Ventilator und Heizregister,
Fig. 11 eine Variante analog Fig. 10,
Fig. 12 eine Variante zu Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Schweinestall im Querschnitt. Unter dem Dach 1 ist ein Zentralkorridor 2 vorgesehen, welcher erlaubt, die einzelnen Kammern 3 zu bedienen.
Der Boden der Kammern ist durch einen Hohlraum 4 vom gewachsenen Erdboden getrennt. Die Tiere 5 sind in der gewünschten Anzahl in den einzelnen Kammern 3 untergebracht, wobei eine bestimmte Anzahl durch Abschrankungen 7 in kleinere Gruppen unterteilt werden. In Mastställen werden vorzugsweise Tiere gleicher Grösse zusammengenommen, wohingegen in Zuchtställen vielfach jeweilen ein Muttertier mit den Jungen eine Unterteilung bewohnt. In anderen Ställen, z. B. für Selektion, können die einzelnen Tiere in separaten Unterteilungen voneinander getrennt leben.
Fig. 2 zeigt einen Schweinestall im Längsschnitt.
Die Tiere 5 können so untergebracht sein, dass diese durch einen freien Mittelgang versorgt werden können.
Dieser Mittelgang 6 kann vom Korridor 2 durch eine Türe betreten werden. In den einzelnen Kammern werden Bodenschlitze oder Gitter so angeordnet, dass die Abgänge der Tiere durch diese hindurch in die Kanalisation 8 fallen können.
Die in den Kammern 3 untergebrachten Tiere 5 geben an die Raumluft eine bestimmte Wärme ab. Je nach Besetzung der Kammern ist zudem eine forcierte mechanische Belüftung der Räume notwendig, einerseits, um den Tieren die erforderliche frische Atemluft zu verschaffen, anderseits, um die Dünste und Gase der Kanalisation aus dem Gebäude zu schaffen. Weiter ist ein Luftwechsel notwendig, um die anfallende Wärme der Tiere wegzutransportieren, respektive je nach Be setzung fehlende Raumwärme herbeizuschaffen.
Um im Falle von Tierkrankheiten keine Krankheitskeime in Mengen von einer Kammer zur anderen zu transportieren, ist einer Verwendung von Frischluft der Vorzug zu geben.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt einer möglichen Ausführung. Ein Ventilator 9 saugt frische Luft unter dem Dach an und drückt diese in den Dachhohlraum 10, von wo diese Frischluft durch geeignete Schlitze, Offnungen und Gitter in die einzelnen Kammern 3 gepresst wird. Den Offnungen 11 in der Decke entsprechen Öffnungen im Boden 12. Die Frischluft strömt von der Decke zum Boden und gelangt in den Hohlraum 4, von wo diese durch eine Öffnung ins Freie austritt.
Fig. 4 zeigt den Querschnitt durch einen Jauche Bodenkanal 8. Die Abluft gelangt durch Schlitze oder Gitter in diesen Kanal und tritt durch weitere Wand öffnungen im Bodenkanal in den Hohlraum 4 ein. Die Kanalwandöffnungen 14 können vorfabriziert sein. Die Austrittsöffnung 13 kann mit einer verstellbaren Klappe 15 versehen sein, mittels welcher die durch die Kammer strömende Luftmenge reguliert werden kann.
Die an der Decke angeordneten Luftdurchtrittsöff- nungen 11 können z. B. in einem Zentralstreifen über dem Mittelgang angeordnet sein. Dieser Zentralstreifen kann demontierbar angeordnet werden, um eine periodische Reinigung zu gewährleisten. Es besteht auch die Moglichkeit, diese Streifen vom Dachraum 10 aus zu reinigen.
Wird nun gemäss Fig. 3 Frischluft direkt in den Dachraum gepresst, muss die Decke 16 mit einer Isolation 17 derart geschützt werden, dass keine Kondensation auftritt. Eine weitere Isolation unter dem Dach wäre im Winter nicht notwendig. Im Sommer könnte das Dach durch Berieselung mit Wasser unter Ausnüt- zung des Verdunstungseffektes gekühlt werden, wodurch die in den Dachraum 10 eingepresste Luft abgekühlt werden könnte, bevor diese durch die Decke in die einzelnen Kammern gelangt.
Um eine einwandfreie Luftverteilung in den Kammern zu erhalten, ist im Dachraum 10 ein gewisser Überdruck notwendig. Ein Dachraum kann nun aber nur begrenzt dicht gehalten werden, und es muss be rücksichtigt werden, dal3 eine anfängliche Dichtheit infolge Alterung später nicht mehr besteht. Die in den Dachraum 10 gepresste Frischluft würde teilweise durch entstandene Undichtheiten 18 wieder ins Freie gelangen.
Fig. 5 zeigt den Querschnitt durch einen Stall, wobei die Abluftaustrittsöffnung ebenfalls mit einem Ventilator 9a versehen ist. Dieser hat die Aufgabe, einmal die im Abwasserkanal entstehenden Gase und Dämpfe abzusaugen und ins Freie zu spedieren. Anderseits soll er in den Kammern 3 einen Unterdruck erzeugen, damit die Frischluft aus dem Dachhohlraum in den Le bensraum der Tiere gesogen wird. Die Ventilatoren 9 haben in diesem Falle nur noch die Aufgabe, die frische Luft in den Dachraum 10 zu bringen, ohne besonders hohen Überdruck, so dass etwelche Verluste durch die Dachhaut 1 vermieden werden. Die abgesogene Luftmenge des Abluftventilators 9a kann einerseits von Hand oder automatisch durch die regulierbare Klappe 15 dosiert werden. Anderseits kann auch noch auf die Tourenzahl des Abluftventilators eingewirkt werden.
Im praktischen Betrieb hat sich gezeigt, dass eine Kammer normal mit Tieren belegt sein kann, wohingegen eine zweite nur teilweise belegt ist oder mit kleinen Tieren, und eine dritte Kammer wieder kann mit dem Maximum belegt sein, respektive mit sehr grossen Tieren. Um einen wirtschaftlichen Betrieb gewährleisten zu können, soll die eingeführte Luftmenge dem Bedarf und der festgesetzten Norm entsprechend dosiert werden. Der Dachhohlraum 10 bildet ein Kompensationsvolumen. Die in diesen Raum gepresste Frischluft entspricht der von allen Ventilatoren zusammen heraus gesaugten Abluft. Der Frischlufteintritt wird durch die Ventilatoren 9 regelmässig auf die ganze Gebäudelänge verteilt. Die Fördermenge der Zuluftventilatoren 9 kann zentral entsprechend den Aussenkonditionen gesteuert werden.
Die Abluftventilatoren 9a oder deren Regulie- rung oder Klappe 15 werden entsprechend der Kondition in der entsprechenden Kammer eingestellt. Die Ventilatorenanordnung gemäss Fig. 5 erlaubt auch zu verhindern, dass Luft aus einer Kammer durch die offene Türe dieser Kammer via Korridor 2 durch eine andere offene Türe in eine andere Kammer gelangen kann. Die Frischluftansaugstellen der Ventilatoren 9 liegen zudem durch das Gebäude getrennt von den Abluftabgangs- stellen der Ventilatoren 9a, so dass eine direkte Ansaugung von Abluft durch die Frischluftventilatoren weitgehend verhindert werden kann.
Es besteht zudem noch die Möglichkeit, die Abluft in Kanälen bis über Dach zu führen, womit die Druck-und Sogeffekte bei bestimmtem Windanfall elegant kompensiert werden kön- nen.
Wird ein Stall entsprechend den Fig. 1 bis 5 aus gerüstet, besteht wohl im Sommer eine gewisse Küh- lungsmöglichkeit durch Berieselung des Daches mit Wasser. Im Winter hingegen kann das Gebäude nicht zu sätzlich beheizt werden, so dass die Frischluftmenge so weit gedrosselt werden muss, dass die minimalen Raumtemperaturen mit Hilfe der Tierwärme aufrechterhalten bleiben. Dieses minimale Klimatisierungssystem ist nur noch in Landesgegenden mit sehr feuchtem und mildem Klima möglich, z. B. in Gegenden mit Meerküsten.
In kalten Gebieten, den Voralpen oder Alpen, hat sich der Einbau einer zusätzlichen Heizung für die wirtschaftliche Schweineproduktion als unumgänglich erwiesen. Die Verhältnisse liegen auch bei Kälberzucht und Mast identisch.
Fig. 6 zeigt den Querschnitt durch einen Stall. Nach dem Ventilator 9 wird ein Heizregister eingebaut. Dieses Heizregister 19 kann aus einem berippten und von einem Heizmedium durchströmten Rohr bestehen. Beim Durchströmen der vom Ventilator 9 angesogenen Frischluft wird diese auf die gewünschte Temperatur vorgewärmt. Das Heizrohr 19 kann in einem geschlossenen Kreis, von einem Heizkessel ausgehend, im Luftspalt 20 unter dem Dach 1 auf die ganze Fassadenlänge geführt werden. Durch ein Rücklaufrohr, welches ebenfalls zur Heizung beigezogen werden kann, wird ein geschlossener Kreis gebildet.
Die von den Ventilatoren 9 angesogene Frischluft wird in den Dachhohlraum 10 durch die Heizregister 19 hindurchgepresst. Der Dachhohlraum bildet ein Kompensationsreservoir, aus welchem die einzelnen Kam mern mit Luft versorgt werden. Die in diesem Dachraum 10 gewünschte Temperatur ist abhängig von der Aussentemperatur. Durch eine einmalige Regulierung der Heizmediumtemperatur im Heizrohr direkt am Kessel kann die im Dachraum gewünschte Temperatur reguliert werden.
Fig. 7 zeigt eine mögliche Anordnung des Heizrohres 19, wobei der Heizkessel an einem Ende des Gebäudes liegt. Die Anordnung des Heizkessels 21 am Ende erlaubt später, das Gebäude in Richtung a zu vergrössern.
Fig. 8 zeigt eine mögliche Ausführung des Rohrregisters 19 bei sehr langen Gebäuden. Der Heizkessel 21 wird hier in der Mitte des Gebäudes angeordnet.
Eine spätere Erweiterung in Richtung b und c ist mög- lich.
Fig. 9 zeigt eine weitere Anordnungsmöglichkeit des Ventilators 9 und der Heizregister 19. Das Heizregister 19 wird vor dem Ventilator angeordnet, so dass der Ventilator die Frischluft durch das Heizregister ansaugt und die bereits erwärmte Luft durch den Spalt 21 unter Dach drückt. Die Verbindungswand 22 wird hierbei mit Vorteil isoliert. Es ist wegen des kleineren Förder- volumens oftmals vorteilhafter, den Ventilator 9 vor dem Heizregister anzuordnen.
Die Ausrüstung eines Stalles mit den Frischluft-und Abluftventilatoren und einem Heizregister 19 erlaubt nun bereits, bei jeder beliebigen Wintertemperatur die gewünschte Kammertemperatur aufrechtzuerhalten. Um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten, muss die Dachfläche 1 mit einer Isolation versehen werden. Diese Isolation 23 wird mit Vorteil in den Dachraum 10 verlegt und derart angeordnet, dass zwischen Isolation und Dach noch ein Luftzwischenraum entsteht.
Dieser Luftzwischenraum 24 kann im Sommer noch zusätzlich mit Dachfirstventilatoren belüftet werden, um die anfallende Sonnenwärme abzuleiten. Die Anordnung einer Dachisolation mit Luftspalt erlaubt nun aber nicht mehr, durch Berieselung des Daches die Luft im Dachraum zu kühlen. Die Berieselung verhindert nur eine zu grosse Erwärmung der Dachoberfläche und damit einen beschränkten Wärmeeintritt trotz Isolation und Lüftungs- zwischenraum 24 in den Dachhohlraum 10. Da nun die Frischluft durch die Heizregister 19 vorgewärmt werden kann, kann die Isolation 17 weggelassen werden, da bei entsprechender Frischlufttemperatur keine Kondensation an der Decke auftreten kann.
Wird die Decke über den Kammern aus einem Material mit entsprechend guter Wärmeleitung hergestellt, kann die Frischluft im Dachhohlraum 10 sogar durch diese Decke hindurch teilweise erwärmt werden, womit ein Teil der in den Kammern vorhandenen Wärme wieder zurück- gewonnen werden kann, respektive es tritt eine be schränkte Kühlung der Luft in den Kammern 3 durch die Frischluft, auch wenn bereits etwas vorgewärmt, auf.
Sollen nun im Sommer die Kammern 3 mit Luft gekühlt werden, so kann an Stelle eines Heizmediums ein Kühlmedium in die Rohrregister geführt werden.
Die Rohrregister 19 kühlen nun die Frischluft auf eine gewünschte Temperatur, so dass die im Dachhohlraum herrschende Temperatur niedriger ist als die Aussentem- peratur. Die Kammern können nun analog des Winterbetriebes im Sommer kalte Luft zwecks Kühlung aus dem Dachraum 10 beziehen. Die bereits im Winter als unumgänglich vorgeschriebene Dachisolation 23 verhindert nun im Sommer eine Erwärmung der Luft im Dachraum 10 durch Sonnenwärme.
Fig. 10 zeigt wiederum einen Schnitt durch die Ansaugseite mit dem Ventilator 9 und dem Heizregister 19. Soll nun zur Kühlung im Sommer kein Kühlmedium verwendet werden, also von den Registern 19 kein Gebrauch gemacht werden, so können über den Ventilatoren Wasserdüsen angeordnet werden, welche Wasser fein zerstäuben. Das aus den Düsen 25 austretende Wasser verdunstet in der Frischluft und entzieht der Luft die zur Verdunstung notwendige Wärme, wodurch ein Absenken der Frischlufttemperatur erfolgt. Gleichzeitig wird eine Befeuchtung der Frischluft erreicht. Da nur ein Teil des durch die Düse 25 zerstäubten Wassers verdunstet wird, wird der nicht verdunstete Teil entweder in den Tropfenabscheidern 26 niedergeschla- gen, oder er bildet einen Wasserfilm auf den Wänden 22 und 28.
Das auf dem Abscheider 26 und auf den Wänden 22 und 28 anfallende Wasser läuft in die Sammelrinne 29 zurück, welche ebenfalls isoliert ausgeführt werden kann. Durch eine Pumpe wird das anfallende Wasser gesammelt und wieder durch die Düse 25 gepresst. Ein entsprechender Mechanismus, z. B. ein Schwimmerhahn, ersetzt laufend das verdunstete Wasser. Die Anordnung gemäss Fig. 10 kann in ihrer Befeuchtungswirkung im Winter noch verbessert werden, indem das zu zerstäubende Wasser 30 ebenfalls vorgewärmt wird. Dies kann dadurch erreicht werden, dass das zurückfliessende Wasser des Abscheiders 26 und der Wände so geführt wird, dass es über die Register 19 fliesst, bevor es in die Rinne 29 gelangt.
Es kann aber auch in der Rinne ein Heizrohr eingebaut werden, oder das von einer Druckpumpe angesaugte Wasser in der Rinne wird durch einen Wärmeaustauscher geleitet, welcher das Wasser erwärmt, bevor es in die Düsen gelangt.
Fig. 11 stellt nun eine gegenüber Fig. 10 etwas abweichende Anordnung dar. Die Ausführung gemäss Fig. 10 kann hinsichtlich Wirkungsgrad etwelche Vorteile bieten. Praktische Oberlegungen lassen aber eher die Lösung nach Fig. 11 als mit Vorteil bessere erscheinen.
Die Wand 22, auch wenn mit einer Isolation versehen, wird mobil angeordnet, so dass diese entweder ausgehängt werden kann oder in einem Scharnier in Pfeilrichtung gedreht. Entsprechende Stützen lassen die Wand offen stehen. Durch die Befeuchtung der Wände und Tropfenabscheider können sich auf die Dauer auf den nassen Flächen Staub und Schlamm festsetzen. Die grossen nassen Oberflächen binden ja auch einen sehr grossten Teil des anfallenden Staubes und wirken hauptschlich mit dem Tropfenabscheider zusammen als Luftwäscher. Die aufgeklappten Wände und mit den Stützen 31 hochgehalten, erlauben nun, mit einem Hochdruckschlauch die Rinne 29, die Register 19, die Düsen 25, die Wände 22 und 28 und den Abscheider 26 rein zu spritzen.
Die ganzen eigentlichen Klimaorgane können jederzeit bei Tageslicht und ohne Unterbruch der Funktion besichtigt und kontrolliert werden.
Bei sehr grossen Gebäuden ist eine Anordnung der Register gemäss Fig. 8 von Vorteil, weil bei einer Havarie eines Zweiges der Heizung dieser ausser Betrieb gesetzt werden kann. Die andere Seite kann weiter arbeiten und erlaubt einen behelfsmässigen Heiz-oder Kühlbetrieb dank des grossen Kompensationsraumes 10.
Die Unterteilung der ganzen Ventilationsleistung auf eine grosse Anzahl Frischluftventilatoren 9 oder Abluftventilatoren 9a bildet eine Sicherheit in dem Sinne, als der Ausfall eines oder sogar mehrerer Apparate die Funktion der Anlage noch nicht in Frage stellt. Die Funktion der Ventilatoren 9 könnte jederzeit vom Dachraum her kontrolliert werden, jene der Abluft 9a direkt von aussen.
Bei entsprechender Aufstellung des Gebäudes, z. B. so, dass die Fassade mit der Frischluftansaugung im Norden liegt, jene der Abluft im Süden und dadurch, dass die frische Luft praktisch über Boden bezogen werden kann, sind im Sommer mit günstigen Frischlufttemperaturen zu rechnen. Eine Bepflanzung des unmittelbar hinter dem Gebäude liegenden Bodenstreifens mit Schatten spendenden Gebüschen und Bäumen bildet schon eine gewisse Kühlung der angesogenen Luft. Im Winter können etwelche Pflanzen, wie Tannen usw., den direkten Anfall des Windes bremsen und eine Ver wehung mit Schnee vermeiden.
Im Falle des Ausfalles der elektrischen Energie zur Speisung der Ventilatoren entsteht eine natürliche Zirkulation der Luft in der Gegenrichtung, insofern in der Dachhaut entsprechende Öffnungen vorgesehen sind. Es müssten Dachklappen, z. B. im Giebel, eingebaut werden, welche automatisch auffallen, wenn die Ventilatoren nicht mehr drehen. Die Luft tritt in diesem Falle durch die Abluftöffnungen ein, gelangt durch die Bodenkanalschlitze in die Kammern und durch die Deckenschlitze in den Dachraum, um von dort durch die geöffneten Dachlucken ins Freie zu gelangen.
Fig. 12 stellt einen Stall im Querschnitt dar, wobei die Frischluft auf der Schattenseite des Gebäudes mög- lichst nahe am Boden eingesaugt wird. Die Abluft wird mit verlängerten Kanalisationen bis über Dach geführt.
Wird die Abluftkanalwand 33 derart ausgebildet, dass die Abluft praktisch die ganze Kammerwand 32 bestreicht, kann die Isolation der Kammerwand 32 reduziert werden. Zudem verhindert die Kanalisationswand 33 eine direkte Sonnenbestrahlung der Wand 32 im Sommer und isoliert dieselbe im Winter vor der Aussenluft. Bei sehr tiefen Aussentemperaturen und je nach Verwendung von mehr oder weniger isolierenden Baumaterialien kann innerhalb des Abluftzwischenraumes (Zwischenraum zwischen Wand 32 und 33) eine Unterkühlung der Abluft auftreten und zu Kondensation führen. Diese Kondensation kann direkt in einen zen tralen Sammler 27 der Abwasserkanalisation geleitet werden. Durch diese Anordnung kann die Isolation der Gebäudeseitenwände reduziert werden, und zudem wird die Wärmebilanz der Klimaanlage im Sommer und Winter vorteilhafter.
Zwecks Vereinfachung der Regulierung können mindestens zwei sich gegenüberliegende Kammern abluftseitig auf denselben Ventilator und dieselbe Regulierklappe geschaltet werden. Bedingung ist allerdings, dass die Besetzung der zusammengeschalteten Kammern etwa gleich ist.
Die entsprechend Fig. 1 bis 11 dargestellten Ausführungsmöglichkeiten können analog auch für Gebäude mit nur einer einzigen Kammer verwendet werden. Bei runden Gebäuden kann die eine Hälfte des Umfanges für die Frischluftaufbereitung verwendet werden, wäh- rend die andere Hälfte für die Abluft reserviert bleibt.
Die Klimatisierungseinrichtungen können bereits bei der Projektierung des Gebäudes entsprechend eingeplant werden, so dass gewisse Teile, wie bewegliche Wände 22 oder Kanalwände 33, Bestandteil des Gebäudes bilden.
Folgende Ausführungen sind möglich :
1. Stallung nur mit Zuluftventilator,
2. Stallung nur mit Abluftventilator,
3. Stallung mit Zu-oder Abluftventilator und Rippenröhren zur Heizung,
4. Stallung mit Zu-und Abluftventilator und Rippenröhren zur Heizung,
5. Stallung mit Zu-und Abluftventilator, Rippenröhren und Kühlmaschine zur Heizung und Kühlung,
6. Stallung mit Zu-und Abluftventilatoren, Rippenröhren, im Winter mit warmem Wasser durchflossen, im Sommer mit kaltem Wasser zwecks Kühlung,
7. Stallung mit Zu-und Abluftventilatoren, Rippenröhren und Wasserzerstäuberdüsen über Dach zwecks Abkühlung der Dachoberfläche ; die Rippenröhren dienen nur im Winter zur Aufheizung der Frischluft,
8.
Stallung mit Zu-und Abluftventilatoren, Rippenröhren und Wasserzerstäuberdüsen in der Frischluftansaugung, Tropfenabscheider vor den Ventilatoren der Frischluft, wobei im Winter die Frischluft mittels der Rippenröhren aufgeheizt wird und die Befeuchtung der Luft durch das in die vorgewärmte Frischluft zerstäubte Wasser erfolgt. Im Sommer tritt eine Kühlung der Frischluft durch die Wasserzerstäubung in der Frischluft ein, und gleichzeitig wird eine Befeuchtung erreicht,
9. Stallungen, ausgerüstet wie unter 8. beschrieben, aber mit zusätzlichen Zerstäuberdüsen über Dach,
10. Stallungen ausgerüstet wie unter 8. oder 9., aber mit einer zusätzlichen Beheizungsmöglichkeit des zu zerstäubenden Kühlwassers respektive Befeuchterwassers im Winter.
Wird in besonderen Fällen und um ganz bestimmten Anforderungen Genüge leisten zu können, in den einzelnen Kammern eine bestimmte Luftfeuchtigkeit verlangt, so kann die Befeuchtung in der Frischluft entweder weggelassen werden oder auf ein Minimum reduziert werden. Dagegen kann in den einzelnen Kammern direkt befeuchtet werden, indem daselbst Wasser zerstäubt wird oder die erforderliche Wassermenge bereits in Form von aus einer Düse austretendem Dampf in die Kammerluft gebracht wird. Die Befeuchtung kann über einen Hygrostaten nötigenfalls automatisch und individuell pro Kammer geregelt werden.
Die Luftleisfung der Zuluftventilatoren 9 kann durch eine zentrale Regulierung, z. B. einen Speisespannungsregler, gebildet durch einen Transformator oder einen Phasenanschnittregler, je nach Jahreszeit durch Handoder Automatikeinstellung vorgeregelt werden. Die Luftmenge, Wärme-oder Kühlleistung der einzelnen Kammern kann dann von Hand oder wiederum mit einer Automatik entsprechend eingestellt werden. Das grosse Kompensationsvolumen gleicht die Drücke im Dach weitgehend aus, so dass z. B. das Ausserbetriebsetzen einer Kammer zwecks Reinigung die umliegenden Kammern hinsichtlich Regulierung nicht verändert oder in derart kleinen Grenzen, dass dies praktisch nicht festgestellt werden kann.
Diese Anordnung erlaubt auch, die ganze Stellung anfänglich mit einer Handregulierung für Frischluftventilatoren und Abluftventilatoren und Klappen auszurüsten, wobei in einem späteren Zeitpunkt auf die Frischluftregulierung eine Automatik aufgesteckt werden kann, insofern die Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit und Konstanz der Konditionen inzwischen höher geschraubt worden sind.
Für die schlitzartigen Frisch-und Abluftkanalisationen eignen sich hinsichtlich ihrer Form Querstromventilatoren ganz besonders.