Einrichtung zur Behandlung von Textilmaterial Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Behandlung von Textilmaterial unter Verwendung eines Lösungsmittels, mit einer Benetzungsvorrichtung und einer dieser nachgeschalteten Vorrichtung zur Ent fernung des Lösungsmittels aus dem Textilmaterial.
Bisher wurde für die Behandlung von Textilgeweben mit flüssigen Behandlungsmitteln als Hilfsmittel überwie gend Wasser verwendet. Doch bringt Wasser für den genannten Zweck eine Reihe von Nachteilen mit sich.
So ist das Wasser, das dem Leitungsnetz oder einer sonstigen Wasserquelle entnommen wird, durchaus nicht nur reines Wasser im chemischen Sinne und würde ohne vorherige Aufbereitung je nach seiner Zusammensetzung das Behandlungsverfahren, z. B. das Färben, in starkem Masse beeinträchtigen.
Von nach grösserem Nachteil ist jedoch die Erschei nung, dass Textilfasern, die mit Wasser in Kontakt kommen, quellen und meistens an Festigkeit verlieren. Die Behandlung von Textilien mit Wasser als Hilfsmittel hatte darum bisher die Folge, dass die Festigkeit und Struktur des Gewebes, so insbesondere die Griffigkeit und das Aussehen, oft auch die Färbung und dergl. durch die Behandlung sich veränderte.
Die Einrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Vorrich tung zur Entfernung des Lösungsmittels aus dem Textil material eine Trocknungskammer umfasst, welche einen berührungsfreien Durchlauf das Textilmaterials gestat tet.
Unter Textilmaterial wird hier jede Art von Textil produkten, d. h. Produkten aus mineralischen, vegetabi lischen oder animalischen Textilstoffen oder aus Che miefasern oder deren Mischung, verstanden, soweit diese nicht kosfektioniert sind, also z. B. flächenförmiges Textilgut von beliebiger Breite und mehr oder minder grosser Länge und auch fadenförmiges Textilgut beliebi ger Länge.
Unter Behandlung von Textilmaterial unter Verwen dung eines Lösungsmittels wird jede Art der Behandlung von Textilgut mit flüssigen Mitteln zusammengefasst, wobei darunter auch Einwirkungen auf Textilgut mittels Lösungsmittel enthaltenden Flüssigkeiten zu verstehen sind, durch die keine Veredelung oder sogar eine Beeinträchtigung der Qualität des behandelten Gutes bewirkt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung nach dieser Erfindung und von zwei Abänderungen der Einrichtung sind in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht und werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 schematisch im senkrechten Schnitt den Aufriss einer Anlage zur quellungsfreien Behandlung von Textilbahnen mit flüssigen Behandlungsmitteln, wo bei die Anlage als Teil einen Foulard umfasst, Fig. 2 eine Anordnung, die für bestimmte Zwecke der Behandlung von Textilbahnen statt der Tauchwanne des Foulard verwendet werden kann, Fig. 3 eine weitere konstruktive Ausbildung der Anordnung nach Fig. 2,
Fig. 4 eine Anordnung von Foulard und Trockner ohne Abquetschwalzen, die insbesondere für zu behan delndes Spezialgut zweckmässig ist, Fig. 5 eine besondere Ausbildung der Abquetschwal- zen mit Abführung der aus der Textilbahn ausgequetsch ten Behandlungsmittel durch die Walzen und Fig. 6 eine weitere Ausbildung der Abquetschwalzen mit besonderen Ausdrückwalzen, die an die Abquetsch- walzen anschliessen.
Die in Fig. 1 veranschaulichte Anlage setzt sich im wesentlichen aus folgenden Teilen zusammen: einem Foulard 1 mit einer Wanne 2, einer Umlenk- rolle 3 und den Ausquetschwalzen 4 und 5, einem Trockner 6 mit Warmluftumlauf, der durch Ventilatoren 7, 8 bewirkt wird, und mit Heizregistern 9, 10 zum Aufheizen der umgewältzen Luft,
einer Absaub und Kondensiervorrichtung 11 zum Niederschlagen der Lösungsmitteldämpfe aus der aus dem Trockner abgesaugten Luft, einer Wasserabscheidevorrichtung 12, um das Nie derschlagswasser der Kondensiervorrichtung 11 von dem Lösungsmittel zu trennen, einer Filtrier- und Regenerieranordnung 13 zur Adsorption und Rückgewinnung von Lösungsmittel dämpfen durch Aktivkohle, verschiedenen mit Ventilen versehenen Verbindungs leitungen für Luft, Wasser,
Dampf und Lösungsmittel oder Gemischen von Wasser und Lösungsmittel zwi schen verschiedenen Teilen der Anlage und einer Fördereinrichtung 3-5 und 14-18 zum Zuführen einer Textilbahn zu der Anlage, Durchführen der Textilbahn durch die Anlage und Abnahme der Textilbahn nach deren Behandlung.
Die Wanne 2 des Foulards wird zur Behandlung einer Textilbahn bis zu einer bestimmten Höhe mit einem Lösungsmittel 19 gefüllt, das je nach der ge wünschten Behandlung der Textilbahn die dafür geeigne ten, in dem Lösungsmittel gelösten Zusätze enthält, Über Lösungsmittel und Zusätze sollen in einem späteren Abschnitt dieser Beschreibung weitere Angaben gemacht werden.
Ein solches Lösungsmittel kann beispielsweise das aus der chemischen Reinigung von Kleidern bekann te Perchloräthylen sein und die in diesem Lösungsmittel lösliche Zugabe kann, wie noch beschrieben wird, zum Wasser- und ölabstossend-Machen eines Duchesse-Ge- webes ein Scotchgard-Produkt sein.
Die Walzen 4 und 5, zwischen denen die in der Wanne 2 mit dem Lösungsmittel getränkte Textilbahn aufwärts hindurch geführt wird, dienen dazu, das überschüssige Lösungsmittel aus der nach oben wan dernden Textilbahn auszuquetschen, so dass dieses in Richtung der Wanne 2 zurückläuft. Der Druck, mit dem die Walzen 4, 5 gegeneinander und auf die Textilbahn drücken, ist einstellbar.
Der Foulard kann bei stark flüchtigen Lösungsmit teln mit einer in Fig. 1 strichpunktiert angedeuteten Einschalung 20 zum Auffangen der Dämpfe versehen sein, so dass die meist gesundheitsschädlichen Dämpfe der Lösungsmittel abgefangen werden können.
Die Textilbahn, die durch die Quetschwalzen 4, 5 gelaufen ist, wird alsdann durch den Trockner 6 geführt, um darin das noch am Gewebe der Textilbahn haftende Lösungsmittel zum Verdampfen zu bringen.
Der Trockner 6 besteht aus einem äusseren Kasten, inneren Kastenelementen und einem Aufsatzkasten.
Der äussere Kasten weist in Richtung senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 eine Länge auf, die mindestens etwas grösser ist als die Breite der zu verarbeitenden Textilbahn, so dass zwischen den Seitenrändern der Bahn und den betreffenden Querwänden des Aufbaues genügend Spiel besteht. Die Höhe des äusseren Kastens kann in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, mit der die Textilbahn hindurchgeführt wird, grösser oder klei ner gewählt werden, und seine Breite ist in der Zeichen ebene der Fig. 1 sichtbar.
Der äussere Kasten besitzt etwa parallel zu der in dem Trockner aufwärts zu führenden Textilbahn Ka stenlängswände 21 und 22, die an ihrem unteren Ende durch einen Boden 23 mit einem Schlitz 24 zur Einführung der Textilbahn miteinander verbunden sind. An ihrem oberen Ende sind die beiden Wände 21 und 22 mittels einer ebenen Abdeckung 25 (in Fig. 1 gestrichelt angedeutet) überdeckt.
Der äussere Kasten besitzt vor bzw. hinter der Papierebene der Fig. 1 Querwände, die die Kastenlängs wände 21 und 22 verbinden.
Der dadurch sozusagen allseitig geschlossene äussere Kasten besitzt in der Kastenlängswand 22 eine untere Öffnung 26u und eine obere Öffnung 260. Über die Öffnung 26u ist eine Absaugleitung und über die obere Öffnung 260 ist eine Luftzuführleitung angeschlossen. In der Kastenlängswand 21 ist in ihrem oberen Teil in Längsrichtung der Kastenlängswand ein Schlitz 27 vor gesehen, durch den die Textilbahn seitlich aus dem äusseren Kasten herausgeführt werden kann.
Zwei weitere Anschlussöffnungen des äusseren Ka stens werden bei Beschreibung des Aufsetzkastens des Trockners beschrieben.
In dem äusseren hochkant stehenden Kasten der Fig. 1 ist links von der hochgeführten Textilbahn 28 ein inneres Kastenelement<B>291</B> und rechts von der in Fig. 1 hochgeführten Textilbahn 28 ein inneres Kastenelement 29r angeordnet.
Eine Längswand 30 des Kastenelements <B>291</B> ist aus noch anzugebenden Gründen so angeordnet, dass sie sich oben an die Kastenlängswand 22 anlegt, unten von der Kastenlängswand 22 in Richtung zum Kasteninnern absteht und vor Erreichen des Bodens 23 des äusseren Kastens endigt. Eine zweite Längswand 31 des Kastenelements 291 verläuft parallel zu der hochge führten Textilbahn in Abstand von dieser und reicht nach unten gleichweit wie die Längswand 30. Die beiden Längswände sind unten durch einen Boden 32 miteinan der verbunden.
Die Längswand 31 besitzt eine Reihe Schlitze 33 (in Fig. 1 sind neun Schlitze gezeigt), die in Längsrichtung der Längswand, also in Fig. 1 waagerecht auf ihrer angegebenen Höhe verlaufen. Diese Schlitze 33 münden nicht direkt auf der der Textilbahn zugekehrten Seite der Längswand 31, sondern sie sind aus noch zu erklärenden Gründen als flacher Kanal bis zu einem gewissen Abstand von der Längsseite geführt und mün den dort durch eine Art auf die Längsseite aufgesetzter Leiste in den Raum des äusseren Kastens.
Durch die Schlitze 33 soll die im Kastenelement unter Überdruck stehende Luft aus dem Kastenelement 29b ausströmen und dabei auf die an den Schlitzen vorbeigeführte Gewebebahn 28 auftreffen. Da, wie noch beschrieben wird, die Luft im Kastenelement erwärmt wird, bewirkt sie dabei eine intensive Trocknung der feuchten Textil bahn 28.
Die beiden Längswände 30 und 31 enden etwas vor den Querwänden des äusseren Kastens und sind an ihren vor der Papierebene und hinter der Papierebene der Zeichnung liegenden Enden sowie .die entsprechenden Wänden der äusseren Kastens durch Querwände mitein ander verbunden. Das obere Ende des inneren Kasten elements 291 ist durch die ebene Abdeckung des äusse- ren Kastens abgeschlossen.
In seinem oberen Ende zeigt,das innere Kastenele ment 291 ein Heizregister 9, das mit Heisswasser oder Dampf gespeist wird.
Das zweite innere Kastenelement 29r ist ähnlich wie das erste Kastenelement 291 ausgebildet mit dem Unter schied, dass seine Längswand 34 nicht wie die Längs wand 30 verläuft, :die von oben nach unten sich von der Kastenlängswand 22 zunehmend entfernt, sondern diese Längswand 34 setzt sich in Fig. 1 gesehen von hinten nach vorn von der Kastenlängswand 21 zunehmend ab. Entsprechend der Längswand 31 besitzt das Kastenele ment 29r eine Längswand 35, die zur Textilbahn parallel liegt und für das Ausströmen der Trocknungsluft wie die Wand 31. mit Schlitzen 36 versehen ist.
Das innere Kastenelement 29r reicht nur soweit nach oben, dass oberhalb seines oberen Endes genügend Raum verbleibt, um die Textilbahn von der Umlenkwalze 16 zum Austrittsschlitz 27 am äusseren Kasten zu führen. An seinem in Fig. 1 gesehen hinten liegenden Ende ist das innere Kastenelement 29r soweit nach oben geführt wie das innere Kastenelement 291 und besitzt in dem nach oben geführten Teil ein Heizregister 10, das wie das Heizregister 9 mit Heisswasser oder Dampf gespeist werden kann.
Die beiden inneren Kastenelemente sind gemäss der bisherigen Beschreibung bis auf die Austrittsschlitze 33 bzw. 36 für die Trocknungsluft in sich geschlossen. Doch besitzt jedes der inneren Kastenelemente noch eine Verbindung mit dem Raum des äusseren Kastens. Diese Verbindung geht über den Aufsatzkasten 37.
Der Aufsatzkasten 37 sitzt auf dem hinteren Ende des äusseren Kastens. Sein Inneres 38 ist über ein Rohr, das mit dem einen Ende in dem Aufsatzkasten 37 und mit dem anderen Ende an der Hinterwand des äusseren Kastens mündet, mit dem Innern 39 des äusseren Kastens in Verbindung. In dem Aufsatzkasten 37 sitzen zwei Ventilatoren 7 und 8, die so ausgebildet sind, dass jeder Ventilator mit der Ansaugseite an den Innenraum 38 anschliesst und der Ventilator 7 mit der Austrittsseite über eine Öffnung des inneren Kastenelements 291 in dieses Element und der Ventilator 8 mit der Austrittssei te über eine Öffnung des inneren Kastenelements 29r in dieses Element mündet.
Die Ventilatoren sollen Luft aus dem Raum 39 des äusseren Kastens ansaugen und über die Heizregister 9 bzw. 10 in die inneren Kastenelemente 291 bzw. 29r drücken. Infolge des entstehenden Über druckes in den inneren Kastenelementen strömt die aufgeheizte Luft der Kastenelemente<B>291</B> und 29r durch die Schlitze 33 bzw. 36 gegen die Textilbahn 28 und damit in den Raum 39 zurück. Durch das Bestreichen der Textilbahn 28 wird die Luft mit Lösungsmittel aufgeladen, die sie der Textilbahn entzieht.
Über die Austrittsöffnung 26u ist ein Exhaustor 40 an den Raum 39 angeschlossen. Er saugt mit Lösungs mittel erfüllte Luft aus dem Raum 39 in die Absaug- und Kondensiervorrichtung 11. In dieser wird durch Wasser, das aus Düsen 41 ausströmt, das dampfförmige Lösungsmittel niedergeschlagen. Das am Boden der Absaub und Kondensiervorrichtung 11 sich sammelnde Gemisch von Wasser und Lösungsmittel wird über eine Abflussleitung 42 einer Wasserabscheidevorrichtung 12 zugeführt, deren Wirkungsweise noch beschrieben wird.
Die aus der Absaug- und Kondensiervorrichtung 11 austretende Luft ist an Lösungsmitteldampf ärmer und kann über die Leitungen 43, 44 wieder dem Raume 39 des äusseren Kastens der Trockners 6 zugeführt oder über die Leitung 45 ins Freie gelassen werden. Diese Luft dürfte aber dennoch eine gewisse Menge dampf oder nebelförmigen Lösungsmittels enthalten. Um diese Lösungsmitteldämpfe zurückzugewinnen, kann die aus der Leitung 43 kommende Luft über die Leitung 46 einem Filtrier- und Regenerierapparat 13 zugeführt werden.
Dieser enthält in einem Behälter 13a eine Schicht Aktivkohle 47. Die dem Behälter zugeführte, Lösungs- mittel enthaltende Luft strömt durch die Aktivkohle Schicht 47 und gelangt nach Abgabe ihrer Lösungsmit- teldämpfe über die Leitung 48 ins Freie.
Wenn das Lösungsmittel in solchem Umfange von der Aktivkohle adsorbiert ist, dass sich diese allmählich sättigt, wird durch Zuführung von Dampf über die Leitung 49 und die Düsen 50 das Lösungsmittel aus der Aktivkohle ausgetrieben. Bei geschlossenen Ventilen 46a und 48a wird alsdann das aus der Aktivkohle aus getriebene, mit Dampf gemischte Lösungsmittel durch den Kondensator 51 niedergeschlagen, dem über die Leitung 52a Kühlwasser zugeführt wird, das über die Leitung 52b wieder abfliesst.
Das aus dem Dampf stammende Wasser und das mit dem Dampf niederge schlagene Lösungsmittel, das aus der Aktivkohle ausge trieben wurde, sammeln sich im unteren Teil des Behälters 13a und fliessen in den damit verbundenen Wasserabscheider 53. Dieser Wasserabscheider arbeitet in noch zu beschreibender Weise wie der Wasserabschei- ber 12.
Die Wasserabscheider 12 und 53 dienen dazu, das in der Anlage verwendete Lösungsmittel und das Wasser, mit dessen Hilfe das Lösungsmittel niedergeschlagen wurde, zu trennen. Die organischen Lösungsmittel kön nen sich zu Wasser so verhalten, dass a) ein Lösungsmittel schwerer ist als Wasser und sich nicht mit diesem mischt, z. B. die halogenierten Kohlenwasserstoffe, b) ein Lösungsmittel leichter ist als Wasser und sich nicht mit diesem mischt, z. B. Cyclohexanon und To luol, c) ein Lösungsmittel sich mit Wasser vermischt, z. B. Äthylalkohol und Aceton.
Für die Trennung der Lösungsmittel gemäss a und b von Wasser kann ein Wasserabscheider benutzt werden. Ein Lösungsmittel gemäss c kann in bekannter Weise durch Destillation von dem Wasser getrennt werden.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Wasserab- scheider dient zur Trennung von Lösungsmittel und Wasser, wenn das Lösungsmittel schwerer ist als Wasser und sich nicht mit diesem mischt. In diesem Wasserab- scheider, der als geschlossener Behälter ausgebildet ist, ist für den ordnungsmässigen Betrieb des Wasserabschei- ders für das sich auf dem Boden des Behälters sammeln de Lösungsmittel eine Mindesthöhe des Niveaus vorgese hen, oberhalb dessen das Wasser anschliesst. Der Zulauf zum Behälter kann von oben und im freien Fall erfolgen.
Der Ablauf des Wassers kann über einen Überlauf bewerkstelligt sein, zu dem der Zustrom im Behälter durch senkrechte Unterteilungswände verzögert wird, die aufeinanderfolgend unter dem Lösungsmittelniveau be ginnen und unterhalb des überlaufspiegels enden bzw. oberhalb des Lösungsmittelsspiegels beginnen und ober halb des Wasserspiegels enden, das Ganze so, dass vom Zulauf des Lösungsmittel-Wasser-Gemisches zum Was serablauf kein direkter Zustrom, erfolgen kann, sondern eine Mehrfachumlenkung erfolgt.
Der Ablauf für das Lösungsmittel setzt am Behälter unterhalb des Lösungsmittelniveaus an und ist syphonar- tig bis zum Niveau des Wasserspiegels hochgeführt, bevor das Lösungsmittel abfliessen kann. Dadurch wird ein übermässiger Lösungsmittelabfluss verhindert.
Bei Verwendung eines Lösungsmittels leichter als Wasser wird der Wasserabscheider zweckmässigerweise als geschlossener Behälter ausgeführt, bei dem die Funktionen der beiden Abläufe umgekehrt sind, d. h. der Ablauf für das Lösungsmittel über dem Ablauf für das Wasser angeordnet ist.
Das aus den Wasserabscheidern gewonnene Lö sungsmittel wird in einen Sammelbehälter geführt, der in Fig. 1 mit 55 symbolisch angedeutet ist, oder zur direkten Wiederverwendung über die Leitung 56 der Wanne 2 zugeführt, wobei entgegen der schematischen Darstellung der Leitung 56 in Fig. 1, diese Leitung mit Gefälle zur Wanne 2 führen kann und, wie in der Fig. 1 gezeigt, mit einem Absperrventil 56a versehen ist.
Von der Anlage der Fig. 1 wurden bisher die Fördereinrichtung und der Arbeitslauf der Anlage noch nicht beschrieben.
Die Fördereinrichtung der Fig. 1 besteht aus einer Speicherwalze 14, die samt aufgewickelter Textilbahn in die Anlage einsetzbar ist. Die Textilbahn wird von dieser Walze 14 über die Umlenkwalze 15, dann unterhalb der Umlenkwalze 3 hindurch und damit durch das Bad 19 in der Wanne 2, dann zwischen den Abquetschwalzen 4, 5 hindurch,
alsdann durch den Trockner 6 aufwärts über die Umlenkwalze 16 und in horizontaler Richtung durch den Schlitz 27 hindurch aus dem Trockner zur Umlenk- walze 17 und von dort zur Aufwickelwalze 18 geführt. Der Antrieb der Textilbahn kann über die Aufwickel- walze 18 :
erfolgen, wobei diese angetrieben wird und die Textilbahn durch den Aufwickelvorgang von der Spei cherwalze ab und durch die Anlage hindurchzieht. Doch können auch die Abquetschwalzen 4, 5 oder eine derselben angetrieben sein, wobei die Umfangsgeschwin- digkeiten der treibenden Walzen aufeinander abzustim men sind.
Das Arbeitsverfahren der Anlage ergibt sich gemäss der obigen Beschreibung als folgendes.
Die zu behandelnde Textilbahn wird auf dem in Fig. 1 gezeigten Weg durch die Anlage geführt. Dabei wird die Bahn zunächst in der Wanne 2 mit dem Behand lungsmittel getränkt. Das Behandlungsmittel kann, wie noch anzugeben ist, ein organisches Lösungsmittel zum Reinigen sein, z. B. Perchloräthylen, oder es kann ein organisches Lösungsmittel sein, dem zum Zwecke einer bestimmten Ausrüstung der Textilbahn ein entsprechen der Zusatz als Zugabe beigefügt, d. h. in dem Lösungs mittel gelöst ist.
Die aus der Wanne austretende Textilbahn gelangt zu den Abquetschwalzen 4, 5. Auf dem Weg vom Ver lassen des Bades bis zu dem Einlauf in die Abquetsch- walzen läuft überschüssiges Behandlungsmittel von der Textilbahn ab in die Wanne zurück und zwischen den Abquetschwalzen wird ein weiterer Anteil aus der Textilbahn ausgequetscht, der auf dem gleichen Weg in die Wanne zurückgelangen kann. Der Druck, mit dem die Abquetschwalzen gegeneinander drücken, wird so eingestellt, dass die Textilbahn in einem gewünschten Mass ausgepresst wird.
Dieser Druck wird bei Behand lung einer Textilbahn zum Zwecke der Reinigung derselben hoch gewählt, damit möglichst viel Behand lungsmittel mechanisch aus der Textilbahn entfernt wird. Beim Behandeln zum Zwecke der Ausrüstung einer Textilbahn wird dieser Druck geringer gewählt, damit ein entsprechender Teil des im Flottenträger enthaltenen Ausrüstmittels an der Textilbahn haften bleibt. Es wird dann das überschüssige Lösungsmittel im Trockner zum Verdunsten oder Verdampfen gebracht.
Aus den Abquetschwalzen wird die Textilbahn zu dem Trockner und durch diesen hindurchgeführt. Aus dem Trockner gelangt die Textilbahn über Umlenkwal- zen 27, 17 zur Aufwickelwalze 18. In dem Trockner soll alles noch in der Textilbahn mitgeführte Lösungsmittel verdunsten. Die Temperatur des Trockners kann je nach dem Siedepunkt des Lösungsmittel höher oder tiefer gewählt werden, darf jedoch nicht so hoch gewählt werden, dass sich das Lösungsmittel zersetzt.
Das Trocknen der Textilbahn im Trockner wird dadurch intensiviert bzw. gesteuert, dass einmal die Luft im Trockner zwangsläufig umgewälzt und durch die Schlitze 33, die als Düsen wirken, auf die Textilbahn geblasen wird, zum andern die umgewälzte Luft durch Heizregister auf eine gewünschte einstellbare Temperatur aufgeheizt wird.
Ausserdem kann die umgewälzte Luft mehr oder minder rasch erneuert, in beliebigem Umfange durch die Absaug- und Niederschlagsvorrichtung und durch die Filtriervorrichtung ins Freie oder in gewünschtem Um fange mit Hilfe der Steuerklappen 44a, 45 wieder in den Trockner zurückgeführt werden.
Alle diese Steuermassnahmen zum Verändern des Druckes der Abquetschwalzen oder der Umwälzung und Trocknung der Luft und Regelung der Zuluft können automatisch oder von Hand nach Programmen oder Messwerten erfolgen.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung, die verwendet werden kann, um in der Anlage der Fig. 1 die Wanne zu ersetzen. Mit dieser Anordnung der Fig. 2 kann das Behandlungsmittel von einer oder von zwei Seiten auf die Textilbahn aufgespritzt werden. Bei dieser Anord nung wird das Behandlungsmittel durch ein Rohr 57. Düsen 58 zugeführt und durch diese auf -die Textilbahn aufgespritzt. Ausser dem Behandlungsmittel kann den Düsen Druckluft zugeführt werden, um das Behand lungsmittel unter Druck auf die Bahn aufzubringen und diese intensiv zu durchtränken. Das abfliessende Be handlungsmittel wird von der Auffangwanne 59 aufge fangen.
Fig. 3 zeigt eine Anordnung, die geeignet ist, statt nur einer oder zwei Düsen bzw. nur einer oder zwei ein ander gegenüberliegenden Reihen von Düsen verwendet zu werden, wobei mehrere übereinanderliegende Reihen von Düsen auf einer Seite der Textilbahn oder auf beiden Seiten derselben angeordnet sein können. 59 kennzeichne in Fig. 3 die Behandlungsmittelzuleitung und 60 die Druckluftzuleitung zu den Düsen 61.
Bei der nach Fig. 1 gezeichneten Anlage für die Behandlung von Textilbahnen kann durch Zusammen fassen der Wanne 2 und des Teils des Trockners 6, der vom unteren Ende desselben bis zur strichpunktierten Ebene 6a in Fig. 1 reicht, unterhalb der die Textilbahn den Trockner 6 verlässt, zu einem geschlossenen Gan zen, z. B. in Form eines Färbehaspels oder Färbeappara tes, für die Behandlung bzw. das Färben von Textilfaden im Strang bzw. in Kreuzspulen abgeändert werden.
Der durch die Zusammenfassung gebildete verschliessbare Behälter erhält verschliessbare Anschlüsse, namentlich einen Anschluss für die Zuführung von Lösungsmittel evtl. mit Zugabe bzw. für deren Ableitung aus dem Behälter, einen Anschluss für die Zuleitung der erwärm ten umgewälzten Trocknungsluft in den Behälter und die Abführung der Trocknungsluft aus dem Behälter.
An die Leitung zum Abführen der Trocknungsluft wäre die Zuleitung zu der Absaug- und Kondensiervorrichtung anzuschliessen und an die Leitung zum Zuführen der Trocknungsluft in den Behälter wäre die Leitung 44 der Fig. 1 anzuschliessen.
Die Arbeitsweise einer solchen Anlage, die für die Behandlung von Textilfaden dienen kann, gleicht derje nigen der Anlage nach Fig. 1 mit dem Unterschied, dass die Anlage der Fig. 1 zu kontinuierlichem Behandeln verwendbar ist, während die Anlage mit dem beschriebe nen Behälter nur schubweise die Ware verarbeitet, da der Behälter nur intermittierend beschickt, betrieben und wieder geleert werden kann.
Bei der Anordnung nach Fig. 4, die in bestimmten Fällen einen Teil der Fig. 1 ersetzen soll, sind für die Behandlung besondereren Textilgutes, insbesondere sol chen Gutes, das druckempfindlich ist, die Abquetschwal- zen weggelassen und an ihre Stelle sind Absaugdüsen gesetzt. Diese Düsen können in ihrer Entfernung vonein ander einstellbar sein und werden so nahe bei den Oberflächen der in der Anlage behandelten Textilbahn angeordnet, dass die in die Düsen abgesaugte Luft eine intensive Trocknung der feuchten Textilbahn bewirkt. In Fig. 4 sind 61 und 62 Düsenköpfe, d. h.
Gebilde, die sich wie Balken über die ganze Breite der Textilbahn erstrecken innen hohl und an einen (nicht gezeigten) Exhaustor angeschlossen sind und an der der Textilbahn zugekehrten Seite durch eine Wand, z. B. aus Metall, verschlossen sind, die mit Luftabsaugdüsen übersät ist.
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform für die Ab- quetschwalzen der Fig. 1. Die Walzen 64 und 65 der Fig. 5 sind aussen mit einer aufsaugfähigen, lösungsmit- telbeständigen Materialschicht 66, 67, z. B. aus porö sem, elastisch nachgiebigem Kunststoff, bedeckt, die in der Lage ist, das aus der Textilbahn ausgepresste flüssige Behandlungsmittel aufzusaugen.
Das Innere der Walzen 64, 65 ist hohl und steht durch eine Absaugleitung 68 mit einem (nicht gezeigten) Exhaustor in Verbindung.
Die Walzen sind über ihren ganzen Umfang mit Öffnungen 69 versehen, die von der Aussenseite der Walzen bis zu dem inneren Hohlraum reichen. Durch den Exhaustor wird die Luft aus den Walzen abgesaugt und Umgebungsluft der Walzen durch die Material schicht 67 und Öffnungen 69 hindurch gesaugt und abgezogen. Dabei wird die von der Materialschicht aufgenommene Behandlungsflüssigkeit mitgerissen und aus der Materialschicht abgeführt.
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Abquetschwalzen nach Fig. 1. Die Walzen 70, 71 der Fig. 6 stehen nicht unter Vakuum, besitzen aber wie die Walzen 64, 65 der Fig. 5 auf der zylindrischen Aussen seite eine aufsaugfähige lösungsmittelbeständige Mate rialschicht, z. B. aus porösem, elastisch nachgiebigem Kunststoff, die das aus der Textilbahn ausgepresste flüssige Behandlungsmittel aufsaugt.
Um diese Material schicht für die laufende Aufnahme von Behandlungsmit tel wirksam zu erhalten, wird das aufgenommene Be handlungsmittel durch Walzen 74 und 75 nach 180 Drehung der Walzen 70, 71 aus deren Schicht 72, 73 wieder ausgepresst.
Schliesslich kann in dem Trockner die Textilbahn statt durch aufgeheizte Luft auch durch Infrarotstrah- lung getrocknet werden, wobei eine Umwälzung der Luft und deren Absaugung zwecks Niederschlages der Be- ha,ndlungsmitteldämpfe zweckmässig bleibt.