Wärmeteller Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmetei- ler, insbesondere für Speiseverteilanlagen.
In Spitälern, Gastwirtschaften, Speisehäusern, Kan tinen und sonstigen Grossverpflegungsbetrieben stellt sich das Problem, die Speisen aus der Küche warm zum Patienten oder sonstigen Verbraucher zu bringen. In Restaurationen bereitet dies, hauptsächlich in Stosszeiten, infolge des heute wehverbreiteten Mangels an Servier personal Schwierigkeiten, und Klagen der Gäste über zu kalte Speisen sind daher an der Tagesordnung. Noch ausgeprägter ist dieser Nachteil in Spitälern, wo eine meist sehr grosse Anzahl von Patienten in verhältnis mässig kurzer Zeit versorgt werden muss.
Die Ausspei- sung in Spitälern wird noch erschwert durch den Um stand, dass bei der Zusammenstellung der Speisen für einen Teil der Patienten auf die individuellen Diätvor schriften geachtet werden muss.
Um die Verteilung der Speisen ein Spitälern mit mög lichst kleinem personellem Aufwand rasch und rei bungslos zu gestalten, werden verschiedene Verteilsy- steme angewendet. Bei einem sehr rationellen Verfahren erfolgt die Zusammenstellung der Mahlzeiten nach dem Fliessbandsystem, wobei der Reihe nach auf das Band jeweils ein Tablett mit einer die Speisen für den be treffenden Patient angebenden Karte und dann der Reihe nach von zu beiden Seiten des Bandes aufgestell ten Verteilwagem Geschirr,
Besteck und Speisen laut ge nannter Karte aufgelegt werden, wobei das Geschirr für die warmen Speisen heizbaren Dispensern entnom men wird, so dass es also warm auf das Tablett kommt. Am Ende des Bandes wird auf die warmen Speisen eine Wärmeglocke gestülpt, die das betreffende Geschirr am Rand umschliesst und die Speisen vor zu starker Ab kühlung auf dem folgenden Transport der Tablette in die Krankensäle schützt.
In Restaurationen wird üblicherweise dem Abkühlen der Speisen dadurch entgegengewirkt, dass man sie auf eigenen Tellerwärmern his zum Verzehr auf Temperatur hält. Infolge des damit verbundenen grossen Aufwandes eignet sich dieses Verfahren jedoch nur für kleinere Betriebe mit geringer Frequenz oder für teuere Mahl zeiten ä la carte, nicht jedoch für die am meisten ver langten, billigeren Tellergerichte.
Mit der vorliegenden Erfindung soll ein Wärmetel- ler geschaffen werden, der bei Verwendung für das oben beschriebene Fliessbandsystem für Spitäler eine bessere Wärmespeicherkapazität als die bisher verwen deten Teller aufweist und der auch schneller anwärm- bar ist. Mit einem solchen Teller lassen sich die er wähnten Mängel im Gastgewerbe und in sonstigen Gross verpflegungsbetrieben rationell beheben.
Der erfindungsgemässe Wärmeteller ist gekennzeich net durch einen mit dem Tellerkörper verbundenen Wärmespeicherkörper.
Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Die Figur der Zeichnung stellt einen flachen Menü teller @in einem Meridianschnitt dar. Geometrisch gese hen handelt es sich bei diesem Teller also um einen Rotationskörper.
Der eigentliche Tellerkörper 1 besteht aus Porzellan, Steingut oder einem sonstigen keramischen Werkstoff und entspricht in seiner Form üblichen Tellern mit Ausnahme des Bodens, dessen Fuss 2 gegenüber dem mittleren Bodenteil 3 tiefer als gewöhnlich herabgezogen ist und damit an dessen Unterseite eine zylindrische Höhlung 4 bildet. In diese Höhlung ist eine ebenfalls zylindrische Aluminiumplatte 5 eingelassen und durch eine Klebstoffschicht 6 an der Unterseite des mittleren Bodenteils 3 befestigt. Der Durchmesser der Platte 5 ist kleiner als jener der Höhlung 4, um der unterschied lichen Wärmeausdehnung der beiden Werkstoffe - Por zellan bzw. Aluminium - Rechnung zu tragen.
Die grössere Wärmedehnung des Aluminium würde andern falls den Fuss oder den ganzen Tellerkörper sprengen.
Die Unterseite der Platte 5 ist mit einer Deck schicht 7 aus Kunstharz abgedeckt, die sich über den Rand der Platte 5 hinaus bis an die Wandung der Höhlung 4 erstreckt, wo sie mit einer nach aussen ge richteten Hohlkehle endet. Die Schicht 7 deckt den Hohlraum 8 zwischen Platte 5 und Fuss 2 des Teller körpers 1 ab, so dass die Platte vollständig verdeckt ist und der Teller von aussen einem gewöhnlichen, massiven Keramikteller gleicht.
Für die Klebstoffschicht 6 und die Deckschicht 7 dient ein Zweikomponenten-Kunstharz, dessen Deh nungskoeffizient jenem des Werkstoffes der Platte 5 ent spricht.
Um dieselbe Wärmespeicherfähigkeit wie der be schriebene Teller zu erhalten, müsste ein aus kerami schem Material gefertigter Teller eine sehr dicke Boden platte aufweisen, da sowohl das spezifische Gewicht keramischen Materials als auch seine spezifische Wärme kleiner ist als die entsprechenden Werte von geeigneten Metallen.
Es vermag also eine Metallplatte bedeutend mehr Wärme zu speichern als eine um das gleiche Vo lumen vergrösserte Bodenplatte, so dass die Teller im Gebrauch länger warm bleiben.
Die Platte 5 kann selbstverständlich auch aus ennem anderen Material bestehen, doch eignet sich Aluminium wegen seines geringen spezifischen Gewichts für diesen Zweck besonders. Das Material muss lediglich mehr Wärme speichern können als der Grundwerkstoff des Tellers.
Wichtig für den Gebrauch ist der über die Unter seite der Aluminiumplatte bzw. der Deckschicht herab gezogene Tellerfuss 2, der zwischen der Unterseite der Platte 5 bzw. der Deckschicht 7 und der Aufstandsflä che einen lufterfüllten Zwischenraum begrenzt, der wärmedämmend wirkt und also ebenfalls im gewünsch ten Sinne wirkt. Darüber hinaus vermeidet der genannte ringförmige Fuss ein Beschädigen der Tellerinnenflächen beim Ineinanderstapeln der Teller.
Diese Art der verstärkten Wärmespeicherung mit einem mit dem Tellerwerkstoff verbundenen Wärmespei- cherelement, das man als Wärmeakkumulator bezeich nen könnte, eignet sich für die verschiedensten Geschirre aus nichtmetallischen Werkstoffen, wie beschrieben für keramische, etwa Porzellan und Steinzeug, aber auch für Teller und sonstige Gefässe aus Glas, Ornamin und sonstigen Kunststoffen. Ebenso lässt es sich für Holz- geschirr verwenden.
Als Wärmespeicherkörper kann anstelle einer massi ven Platte auch eine Füllung aus körnigem oder pulver förmigem Material verwendet werden, beispielsweise aus Metallpulver. Natürlich muss in diesem Falle die das Speichermaterial aufnehmende Höhlung gut verschlos sen werden, wogegen bei Verwendung einer massiven Platte letztere nicht unbedingt abgedichtet werden muss. Viehmehr kann die Platte anstelle der in der Figur ge zeigten Deckschicht 7 unten offen bleiben und lediglich durch eine einfache Lackierung abgedeckt sein.
Diese isoliert genügend stark, um die Wärmeverluste an die Unterlage in erträglichen Grenzen zu halten. Da das Speicherelement, hier also eine Metallplatte, vom Teller fuss abgedeckt wird, kann die Platte notfalls auch me tallisch blank bleiben.
Vom ästhetischen Standpunkt aus ist natürlich die abgebildete Ausführung vorzuziehen, zumal sie auch infolge der besseren Isolierung die Wärme länger spei chert.