Geschiebe zur abnehmbaren Verbindung eines Teilzahnersatzes mit Kronen auf verbliebenen natürlichen Zähnen
Bekannte Geschiebe zur abnehmbaren Verbindung eines Teilzahnersatzes mit Kronen auf verbliebenen natürlichen Zähnen weisen im allgemeinen zwei komplementäre profilierte Geschiebeteile auf, die mit einer Krone, bzw. einem Zahnersatzteil verbindbar sind. Die komplementären Kupplungsteile der beiden Geschiebe teile weisen normalerweise ein relativ einfaches, beispielsweise kreisrundes oder schwalbenschwanzförmiges Profil auf. Dafür weisen die Geschiebe in Richtung der Kupplungsbewegung verhältnismässig grosse Höhe auf.
Es hat sich gezeigt, dass bei dieser Ausführung, selbst wenn der männliche Kupplungsteil des einen Geschiebeteils als U-förmig zusammengebogenes, leicht federndes Stück ausgebildet ist, der Halt und die durch Abnützung gegebene Lebensdauer des Geschiebes in vielen Fällen unbefriedigend ist.
Es ist das Ziel vorliegender Erfindung, ein Geschiebe der beschriebenen Art zu schaffen, welches sichereren Halt, höhere Lebensdauer und günstigere Einbaubedingungen gewährleistet. Das erfindungsge- mäuse Geschiebe ist dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Geschiebeteil auswechselbare Profilteile eingesetzt sind.
Es ist somit möglich, gewisse Profilteile zu ersetzen wenn eine gewisse Abnützung eingetreten ist, womit die Lebensdauer des Geschiebes ganz erheblich erhöht werden kaum Hierbei kann n es von Vorteil sein, den am Teilzahnersatz anzubringenden Geschiebeteil aus etwas weicherem Material herzustellen als den an der Krone eines verbliebenen natürlichen Zahns angebrachten Geschiebeteil, weil es wesentlich einfacher ist nötigenfalls den am Teilzahnersatz angebrachten Geschiebeteil auszuwechseln. Besonders können aber die auswechselbaren Geschiebeteile aus verhältnismässig weichem Material hergestellt sein, da sie jederzeit ausgewechselt werden können, seien sie nun an einer Krone oder am Teilzahnersatz angebracht.
Vorzugsweise kann der eine prismatische Geschiebeteil im Querschnitt mindestens zwei nebeneinander liegende erweiterte Stellen und der andere Geschiebeteil eine entsprechende Ausnehmung mit mindestens zwei erweiterten Stellen aufweisen. Anstelle der üblichen einfachen Ausführung der ineinander schiebbaren Profilteile als einfache Rundproflle oder Schwal benschwanzprofile e sind in diesem Falle praktisch zwei nebeneinanderliegen de Profile wirksam, womit eine gegen Kippbewegungen in jeder Richtung wesentlich wirksamere Verankerung des Teilzahnersatzes erfolgt, ohne dass hierbei die Abnehmbarkeit des Zahnersatzes beeinträchtigt würde.
Wind in diesem Sinne eine gute Verbindung durch verhältnismässig grosse Ausdehnung der ineinanderschiebbaren Profilteile quer zur Kupp lungsrichtung erzielt, so kann entsprechend die Länge oder Höhe der Geschiebeteile in Kupplungsrichtung verhältnismässig gering gewählt werden, was besonders günstige Einbaubedingungen mit sich bringt, d. h. die Geschiebeteile können stets so eingebaut werden, dass sie abgesehen vom vertikalen Trennungsspalt zwischen dem natürlichen Restgebiss und dem Teilzahnersatz vollständig verdeckt sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die erste Ausführungsform des Geschiebe bes in eingebautem, gekuppeltem Zustand im Vertikalschnitt,
Fig. 2 und 3 zeigen die beiden Geschiebeteile der ersten Ausführungsform von unten in Fig. 1,
Fig. 4 zeigt einen Horizontlalschnitt nach Linie IV-IV in Fig. 5 einer zweiten Ausführungsform und
Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 4.
Das in Fig. 1-3 dargestellte Geschiebe besteht aus einer harten und zähen Edelmetallegierung. Die Patrize dieses Geschiebes, die auch in Fig. 2 einzeln dargestellt ist, weist eine Grundplatte 1 auf, welche mit der Krone 2 eines natürlichen verbliebenen Zahnes 3 verbunden ist. Der eigentliche Kupplungsteil 4 der Patrize steht im wesentlichen senkrecht auf der Grundplatte 1. Wie Fig. 2 zeigt, weist der Kupplungsteil 4 an zwei Stellen Erweiterungen 5 und 6 mit zylindrischen Aussenflä chen auf. Konzentrisch zu diesen Aussenflächen sind durchgehende Bohrungen 7 vorgesehen, die in Fig. 1 oben erweitert sind.
Die in den Teilzahnersatz 8 eingelassene Matrize des Geschiebes weist eine der Grundplatte 1 ähnliche Grundplatte 9 auf, in welcher sich jedoch die schlitzartige seitliche Öffnung 10 einer zum Patrizenteil 4 kom, plementären prismatischen Ausnehmung 11 befindet.
Diese Ausnehmung 11 weist entsprechend dem Kupplungsteil 4 der Patrize erweiterte Stellen 12 und 13 mit zylindrischen Flächenteilen auf. Koaxial zu diesen zylindrischen Erweiterungen 12 und 13 sind mit dem Grund 14 der Matrize Stifte 15 verschraubt, deren Durchmesser demjenigen der Bohrungen 7 entspricht.
Zwischen dem Gewindeteil dieser Stifte und dem zylindrischen Teil derselben sind Schraubenköpfe 16 vorge sehen, an welchen die Stifte zum Einschrauben und zum Entfernen mittels eines Schlüssel erfasst werden können. Die Stifte 15 sind in Längsrichtung mit einem Schlitz 17 versehen, in dessen Bereich eine Querboh rang g 18 vorgesehen ist. Die Stifte 15 bestehen vorzugs- weise aus einem nicht besonders harten, aber zähen elastischen Material, so dass sie im Neuzustand etwas gespreizt werden können und somit unter leichter elastischer Verformung mit starkem seitlichem Druck vorzüglich in den Bohrungen 7 haften.
Erlahmt die Federkraft dieser Stifte, so können sie mittels eines geeigneten, in die Bohrungen 18 seitlich einführbaren Werkzeuges wieder gespreizt und damit aktiviert werden.
Sind jedoch die Stifte, die in der bereits angedeuteten Weise aus einem weicheren Material bestehen können als die Patrize 4, zu stark abgenützt oder erlahmt, als dass sie noch in der soeben erwähnten Weise aktivierbar wären, so können sie aus der Matrize ausge schraubt und durch neue Stifte ersetzt werden.
Wie Fig. 1 zeigt, ist das Geschiebe bei eingesetztem Teilzahnersatz vollständig verdeckt in demselben angeordnet. Da die Grundplatte 1 ohnehin aus demselben Material besteht wie die Krone 2 fällt sie nicht auf, und die Platte 9 fällt ebenfalls nicht auf, da sie unmittelbar an die aus gleichem Material bestehende Platte 1 anschliesst. Sie kann aber auch vollständig vendeckt im Teilzahnersatz 8 untergebracht werden. Es verbleibt also nichts als die Fuge zwischen der Platte 1 und der Platte 9, welche weder ästhetisch, noch physiologisch oder hygienisch stört.
Aus Fig. 1 ist ebenfalls ersichtlich, dass der Teil zahnersatz 8 gegenüber dem natürlichen Zahn 3, bzw. der Krone 2 ohne weiteres angehoben und damit entkuppelt wenden kann. Hierbei werden die Stifte 15 aus den Bohrungen 7 und der Kupplungsteil 4 der Patrize aus der Matrize herausgezogen.
In den Fig. 4 und 5 ist ein Geschiebe dargestellt, wobei entsprechende Teile gleich gezeichnet sind wie in den Fig. 1 bis 3. Die Patrize besteht auch hier aus einem quer zur Grundplatte 1 stehenden prismatischen Kupplungsteil 19, der an den Seitenflächen mit Nuten 20 von halbkreisförmigem Querschnitt versehen ist.
Am äusseren Ende ist er dagegen beidseitig mit je einer halbkreisförmigen Erweiterung 21 versehen. Die Matrize ist als länglicher Kasten ausgebildet, dessen Innenflächen entsprechend dem Kupplungsteil 19 der Matrize, abgesehen von Nuten 22 mit hlalbzylindri- schem Querschnitt eben sind. Die Matrize ist auch am vorderen Ende mit einem Paar von Nuten 22 versehen, in welche die erweiterten Teile 21 der Patrize eintreten können. Bei gekuppelten Teilen liegen sich die Nuten 20 der Patrize und 22 der Matrize direkt gegen über, so dass gesamthaft Kanäle von kreisförmigem Querschnitt zwischen Matrize und Patrize entstehen.
Die Matrize, sowie übrigens diejenige nach Fig. 1 bis 3, ist aussen mit Verankerungsnuten 23 versehen, welche den Halt der Matrize im Material des Teilzahnersatzes verbessern. Wie Fig. 5 zeigt, stellen die Nuten 22 der Matrize Verlängerungen von Bohrungen 24 im Grund der Matrize dar, und die Nuten 22 enden unterhalb des Öffnungsrandes der Matrize an Schultern 25 derselben. Zwischen dem Grund der Matrize und die sen Schultern 25 sind Bügel 26 aus Draht eingelegt.
Der Querschnitt dieser Bügel entspricht demjenigen der durch die Nuten 20 und 22 gebildeten Kanäle. Bei vereinigtem Geschiebe liegen somit dle Schenkel der Bügel 26 spielfrei zwischen der Patrize und Matrize und tragen zur guten Verankerung bei. Die Bügel 26, die vorzugsweise aus einem etwas weicheren Material bestehen als Patrize und Matrize, können ausgewechselt werden sobald sie über ein zulässiges Mass abgenützt sind. Die Nutenpaare 20, 22 werden bei vereinigten Geschiebeteilen gemeinsam durch Erstellen je einer Bohrung (20, 22, 24) gewonnen, was in einfacher Weise die erforderliche Präzision zu erzielen gestattet.
Die dargestellten ; Geschiebe weisen die folgenden Vorteile auf:
1. Verlegung der Halteelemente tief in den ab abnehmbaren Zahn ; ersatzteil hinein. Durch diese Freihaltung der Berührungszone Ankerzahn-erster Ers atzzahn ist eine hygienisch und anatomisch richtige Gestaltung möglich.
2. Steuerung der unvermleidlichen Abnutzung zugunsten der nicht entfernbaren Patrize durch unterschiedliche Härte der sich berühren ; den Teile.
3. Verhinderung der Abkippung des abnehmbaren Teils durch räumlich tiefe Verbindung Patfize-Matrize.
4. Aktivierbarkeit der Reibungskräfte durch Spreizen der Stifte.
5. Auswechselbarkeit der Stifte nach Abnutzung und Ermüdung, dadurch lange Lebensdauer des Geschiebes.
6. Mehrfach grössere Reibungsflächen im Vergleich zu anderem dem gleichen Zweck dienenden Geschiebe ben.
7. Möglichkeit des leichten Auswechselns der ganzen Matrize ohne Zerstörung des umgebenden Kunststoffes.
8. Anatomisch richtige Gestaltung der äusseren Form des Geschiebes, die besonders Rücksicht nimmt auf die Kontur der Ankerkrone, Kontur des ersten Ersatzzahnes, normalen anatomischen Raumverhältnisse.
9. Leichtes EinW und Ausführen des Zahnersatzteils durch den Träger.
10. Eindeutig sicherer Sitz und damit Schutz vor Zerstörung durch falsche Position im Munde.
11. Fester Halt der Matrize auf der Patrize, der Absinken, Kippen und andere unerwünschte oder schädliche Bewegungen des Zahnersatzteiles verhindert.