(Zusatzpatent zum Hauptpatent 416 504) Windsichter Die Erfindung bezieht sich auf einen Windsichter mit einer lotrecht gelagerten Streuvorrichtung und Sichtgut aufgabe zentral von oben, ferner mit einem unterhalb der Streuvorrichtung angeordneten, zentralen Feinguttrichter mit Absaugung sowie mit einem den Feinguttrichter koaxial umschliessenden Grobgutabführraum, wobei in den Raum unterhalb der Sichtzone in etwa tangentialer Richtung Sichtluftzuführungen einmünden, durch die zumindest ein Teil der Sichtluft in den Windsichter eingeleitet wird.
Der Windsichter gemäss dem Hauptpatent zeichnet sich gegenüber vergleichbaren bekannten Ausführungen mit etwa demselben Raumbedarf durch eine höhere Leistung und eine bessere Trennschärfe aus. Bei der Weiterentwicklung dieses Windsichters hat sich nun noch eine Verbesserung in einer bestimmten Richtung als wünschenswert erwiesen.
Da in einem Windsichter vielfach sehr unterschiedli ches Gut gesichtet werden soll, taucht das Problem auf, den Sichter auf einfache Weise den jeweils vorliegenden Verhältnissen in optimaler Weise anpassen zu können. Insbesondere ist es wichtig, dass das aufgegebene Sicht gut zunächst von der Sichtluft über die gesamte Sicht zone verteilt wird und eventuell zusammenhaftende Gutteilchen voneinander gelöst werden. Bei der im Hauptpatent beschriebenen Sichterausführung werden die Sichtluftzuführungen durch drei um etwa 120 gegen einander versetzte tangentiale Eintrittsstutzen gebildet.
Eine Anpassung an unterschiedliche Verhältnisse lässt sich bei dieser älteren Ausführung lediglich durch Hö henverstellung des zentralen Feinguttrichters sowie durch Änderung der Sichtluftmenge vornehmen. Beiden Mass- nahmen sind jedoch mit Rücksicht auf die Leistung und den Wirkungsgrad des Sichters gewisse Grenzen ge setzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Sichter gemäss dem Hauptpatent dahin weiterzuentwik- keln, dass er sich auf einfache Weise sowie unter Beibehaltung seiner hohen Leistung und seines guten Wirkungsgrades ganz unterschiedlichem Sichtgut anpas sen lässt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass im Bereich der durch ein ringförmiges Leitschaufel system mit verstellbaren Leitschaufeln gebildeten Sicht luftzuführungen ein höhenverstellbarer Ringschieber zur Einstellung des Sichtlufteintrittsquerschnitts vorgesehen ist.
Das ringförmige Leitschaufelsystem mit den verstell baren Leitschaufeln ermöglicht es, den eintretenden Sichtluftstrom genau auf das von der Streuvorrichtung in die Sichtzone eingestreute Sichtgut zu richten, indem die Sichtluft mehr oder weniger flach, im wesentlichen jedoch tangential, in den Raum unterhalb der Sichtzone eingeführt wird.
Da jedoch mit einer Änderung der Stellung der Leit- schaufeln zugleich auch eine gewisse Änderung des der Sichtluft zur Verfügung stehenden Eintrittsquerschnittes verbunden ist, wird im Bereich des Leitschaufelsystems ein höhenverstellbarer Ringschieber vorgesehen, mit dem sich anschliessend (d.h. nach optimaler Einstellung der Leitschaufeln) der wirksame Sichtlufteintrittsquerschnitt so einstellen lässt, dass die Sichtluft die für die gewünsch te Trenngrenze erforderliche Eintrittsgeschwindigkeit aufweist und sich ein minimaler Druckverlust im Wind- sichter ergibt.
Mit Hilfe des verstellbaren Leitschaufelsystems und des höhenverstellbaren Ringschiebers ist somit eine idea le Anpassung des erfindungsgemässen Windsichters an ganz unterschiedliches Sichtgut möglich.
Einzelheiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung zweier in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele hervor. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Windsichter gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel; Fig.2 einen Querschnitt längs der Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein zweites Ausfüh rungsbeispiel.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Windsichter enthält in seinem oberen Bereich einen zentralen Zuführ- stutzen 1 für das Sichtgut, durch den die Antriebswelle 2 einer tellerartigen Streuvorrichtung 3 hindurchgreift. Un terhalb der Streuvorrichtung 3 befindet sich ein doppel kegelförmiges Leitstück 4, das mittels Stegen 5 am Gehäuse 6 befestigt ist.
Unter dem Leitstück 4- ist ein zentral angeordneter Feinguttrichter 7 vorgesehen, der mittels eines Handrades 8 in Richtung des Pfeiles 9 höhenverstellbar ist. An den Trichter 7 schliesst sich nach unten ein Stutzen 10 zur Abführung des Feingutes an. Der Feinguttrichter 7 wird von einem Grobguttrichter 11 koaxial umschlossen, der in einen Stutzen 12 zur Abführung des Grobgutes mündet.
Der Ringraum zwischen der Oberkante des Feingut trichters 7 und der breitesten Stelle des Leitstückes 4 bildet die eigentliche Sichtzone 13. Der Raum unterhalb dieser Sichtzone 13 wird von einem ringförmigen Leit- schaufelsystem umschlossen, das durch eine Vielzahl verstellbarer Leitschaufeln 14 gebildet wird (vgl. Fig. 2). Zur Zuführung der Sichtluft zu diesem ringförmigen Leitschaufelsystem dienen zwei Spiralkanäle 15 und 16, die sich je über einen Halbkreis erstrecken.
Innerhalb des Leitschaufelsystems ist ein Ringschie ber 17 angeordnet, der in Richtung des Pfeiles 18 höhenverstellbar ist und je nach seiner Stellung einen mehr oder weniger grossen Eintrittsquerschnitt für die durch das Leitschaufelsystem zuströmende Sichtluft frei gibt.
Die Wirkungsweise des Sichters ist folgendermas- sen: Das zu sichtende Gut wird in Richtung der Pfeile 19 zentral von oben zugeführt und durch die rotierende Streuvorrichtung 3 in die Sichtzone 13 eingestreut. Von der Sichtluft kann ein Teil gleichfalls von oben durch den Stutzen 1 eingeführt werden. Zumindest ein weiterer Teil der Sichtluft, vorzugsweise jedoch die gesamte Sichtluft, wird in Richtung der Pfeile 20 durch die Spiralkanäle 15, 16 dem Leitschaufelsystem zugeführt und tritt durch die Zwischenräume zwischen benachbarten Leitschaufeln 14 in den Raum unterhalb der Sichtzone 13 ein.
Je nach der Stellung der Leitschaufeln 14 erfolgt dieser Eintritt der Sichtluft in den Innenraum des Sichters mehr oder weniger flach, im wesentlichen jedoch etwa tangential. Die Schaufeleinstellung wird so gewählt, dass der nach oben steigende und über den Feinguttrichter 7 und den Stutzen 10 abgesaugte Sichtluftstrom genau auf das Sichtgut trifft, das von der Streuvorrichtung 3 je nach der Art des Gutes mehr oder weniger weit nach aussen geschleudert wird.
Das Gut wird durch den auftreffenden Sichtluftstrom gleichmässig über die ganze Sichtzone verteilt. Die Strömungsgeschwindigkeit der Sichtluft wird durch Einstellung des Eintrittsquerschnittes mittels des höhenverstellbaren Schiebers 17 auf den gewünschten Wert gebracht.
Das Feingut wird von der Sichtluft mit in den Feinguttrichter 7 geführt und verlässt den Sichter über den Stutzen 10. Das Grobgut wird dagegen im Grobgut trichter 11 gesammelt und verlässt den Sichter über den Stutzen 12.
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 unterscheidet sich von der zuvor erläuerten Anordnung einmal da durch, dass der Ringschieber 17' ausserhalb des durch die verstellbaren Leitschaufeln 14 gebildeten Leitschau- felsystems angeordnet ist.
Weiterhin bildet bei der Ausführung gemäss Fig.3 der Feinguttrichter 7' den Unterteil eines Zyklons, dessen an seiner Innenseite mit einem Leitapparat 21a versehe- ner Oberteil 21 in Richtung des Pfeiles 22 höhenverstell bar ist und über einen trichterförmigen Ansatz 21b in offener Verbindung mit der Sichtzone 13 steht. Der Feinguttrichter 7' wird von einem zentralen Sichtluftaus- trittsrohr 23 durchsetzt. Das Leitstück 4' ist an seiner Unterseite mit einem Ansatz 4a versehen, der als Ver drängungskörper in den Oberteil 21 des Zyklons hinein ragt.
Der das obere Ende des Feinguttrichters 7' koaxial umschliessende Grobgutabführraum 24 enthält bei die sem Ausführungsbeispiel einen schräg verlaufenden po rösen Boden 25 und ist als pneumatische Förderrinne ausgebildet.
Die Wirkungsweise dieses Sichters entspricht im wesentlichen der des Ausführungsbeispieles gemäss den Fig. t und 2. Im Unterschied zu der erstgenannten Anordnung wird jedoch die Sichtluft noch innerhalb des Sichters, nämlich beim Durchströmen des Zyklonobertei- les 21, von mitgeführtem Feingut getrennt. Das abge schiedene Feingut wird im Trichter 7' gesammelt und durch den Stutzen 10' abgeführt, während die gereinigte Sichtluft durch das Rohr 23 austritt.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel lässt sich der Sichter dem jeweils zu sichtenden Gut durch entsprechende Einstellung der Leitschaufeln 14 und des Ringschiebers 17' in optimaler Weise anpassen.