Kollagengebilde Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kollagenge- bilde, insbesondere ein durch tierisches und menschli ches Gewebe absorbierbares Naht und Verbindungs material, das für chirurgische Zwecke verwendbar ist. Das erfindungsgemässe Erzeugnis wird zweckmässig aus tierischen Sehnen hergestellt.
Die in der vorliegenden Beschreibung verwendeten Begriffe werden folgendermassen definiert: Unter gequollenen Kollagenfibrillen sind faserar tige Kollagengebilde zu verstehen, die in saurer Lösung bis zu einem Durchmesser von etwa 5 000-90 000 A gequollen wurden.
Die Monofilamente im erfindungsgemässen Erzeug nis sind monofile Fäden aus orientierten Kollagenfibril- len, die beim Extrudieren durch eine einzige Öffnung einer Spinndüse erhalten werden.
Der Ausdruck Multifilament bezeichnet eine An zahl separater Kollagenfilamente, die durch Extrusion mittels eines Spinnkopfs erhalten wurden.
Unter einem Band sind eine Anzahl individueller Monofilamente zu verstehen, die zu einem band- oder streifznförmigen Gebilde vereinigt sind.
Der Ausdruck Strang bezeichnet eine Anzahl in dividueller Monofilamente,. die zu einem Gebilde von kreisförmigem Querschnitt vereinigt sind.
Praktisch die gesamte Produktion an absorbierba- rem Naht- und Verbindungsmaterial wird zur Zeit aus Schaf- oder Rinderdarm hergestellt nach einem sowohl zeitraubenden als auch kostspieligen Verfahren, das kein einheitliches Produkt zu liefern vermag. Die pro zentuale Menge an Abfallprodukt, das entweder wegen zu geringer Zugfestigkeit oder mangelnder Gleichmä ssigkeit verworfen werden muss, ist daher gross. Das Ausgangsmaterial, d. h. Schafsdarm, ist nur in begrenz ten Mengen vorrätig, so dass man die verwendbare Pro duktion nicht vorausbestimmen kann. Auch die besten aus Därmen hergestellten Nahtmaterialien weisen Fehl stellen auf.
Die einzelnen Fäden haben verschiedene Querschnitte und sind in der Längsrichtung begrenzt durch die Länge des verarbeiteten Darmmaterials. Fer ner wird ein solches Material spröde, und seine Elasti zität und Festigkeit nehmen bei der Lagerung ab, falls beim Herstellungsverfahren Fette und andere Verunrei nigungen nicht vollständig eliminiert wurden.
In Anbetracht dieser Fehler des bisher für chirur gische Zwecke bestimmten Catguts und der Nachteile des Herstellungsverfahrens wurden bereits zahlreiche Versuche zur Herstellung eines besseren Produkts aus Kollagen anderweitiger Herkunft angestellt. Kollagen ist in allen Bindegeweben enthalten und kann aus Häuten und Sehnen leicht gewonnen werden. Drei verschiedene Wege zur Herstellung von für medizinische Zwecke ge eignetem Nahtmaterial aus solchem Kollagen sind be reits bekannt.
Im ersten Verfahren gemäss der US-Patentschrift Nr. 2 598 608 wird das Kollagen zu einer gequollenen Fasermasse aufgearbeitet, die Kollagenfeststoffe werden niedergeschlagen, gewaschen, wieder dispergiert unter Zusatz einer Säure, wie z. B. Malonsäure, und durch eine Düse in ein dehydratisierendes Bad extrudiert.
Ein zweites Verfahren, gemäss der US-Patentschrift Nr. 2 637<B>321</B> schlägt die Lösung des Kollagens in einem Lösungsmittel und anschliessende Regenerierung durch Extrudieren der Lösung in eine Koagulation her beiführende Flüssigkeit vor.
Gemäss einem dritten Verfahren nach dem US-Pa- tent Nr. 505 148 werden tierische Sehnen zerfasert unter Bildung woll- oder baumwollartiger Fasern, die sodann zu Fäden versponnen werden.
Bisher war aus Därmen hergestelltes Material das einzig für medizinische Zwecke allgemein anwendbare absorbierbare Nahtmaterial.
Zu den wesentlichen Eigenschaften der natürlichen Kollagenfibrillen gehört deren Querstreifung, die in be stimmten regelmässigen Abständen auftritt und ferner deren gerade stabähnliche Form. Wenn man nun Kol lagen durch Auflösung eines kollagenhaltigen Materials und darauffolgendes Ausfällen des Kollagens aus der Lösung gewinnt, dann geht diese charakteristische Struk tur normalerweise verloren. Die Fibrillen stellen sub mikroskopische Teilchen dar, aus denen die gesamte Faser aufgebaut ist.
Ziel der Erfindung war es, ein Kollagengebilde zu schaffen, bei dem zwar durch das Herstellungsverfahren infolge der Entfernung der Elastine die Faserstruktur zerstört ist, jedoch die Struktur der Fibrillen beibehal ten wird, also auch deren charakteristische natürliche Querstreifung, wobei ausserdem die Fibrillen in dem Kollagengebilde in bestimmter Weise orientiert sind. Elastine sind einfache Eiweissstoffe, die zu den Sklereo- proteinen gehören und wesentliche Bestandteile des ela stischen Bindegewebes, wie z. B. der Fasern, Sehnen und Gefässe sind.
Das erfindungsgemässe Kollagengebilde zeichnet sich dadurch aus, dass es ein extrudiertes Monofilament auf weist, das im wesentlichen aus Kollagenfibrillen besteht, in denen deren natürliche Querstreifung in Abständen von ungefähr 640 A und deren geradlinige Form erhal ten ist, wobei im wesentlichen alle Fibrillen parallel zur Längsachse des Monofilaments orientiert sind.
Vor zugsweise ist dieses Produkt frei von Elastinen. Das erfindungsgemässe Kollagengebilde kann auch aus meh reren Monofilamenten bestehen, die längsseitig miteinan der unter Bildung eines einheitlichen linearen Gebildes verbunden sind, und die parallel zueinander verlaufen, wobei die Längsachsen des linearen Gebildes im we sentlichen parallel zur Längsachse der einzelnen Mono- filamente verläuft. Derartige bevorzugte Kollagengebilde können entweder einen kreisförmigen Querschnitt oder vorzugsweise die Form eines Bandes besitzen.
Im letzt genannten Fall kann das Band spiralförmig um die Längsachse gewunden sein, wobei jede Spirale mit be nachbarten Spiralen verbunden ist. Dadurch entsteht ein Kollagenfaden, bei dem die Querränder der Spira len auf jeder Seite des Bandes im wesentlichen in der gleichen Querschnittebene liegen können.
Die erfindungsgemässen Kollagengebilde, die wie er wähnt, aus orientierten Kollagenfibrillen mit natürlicher Querstreifung aufgebaut sind, besitzen gegenüber aus Därmen hergestellten Produkten für chirurgische Zwecke verbesserte Eigenschaften, z. B. weisen sie eine ausserordentlich hohe Festigkeit auf.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Her stellung derartiger Kollagengebilde, das sich dadurch auszeichnet, dass eine zweiphasige Dispersion aus Kol lagen durch einen feststehenden, mehrere Öffnungen aufweisenden Spritzkopf in ein dehydratisierendes Bad ausgepresst wird und dass das so erhaltene Multifilament zu einem flachen Band geformt wird, das dann, wäh rend es unter Spannung steht und während es einer kontrollierten Trocknung unterworfen wird, diagonal verdrillt wird.
Will man hingegen ein Kollagengebilde erhalten, das nicht aus einem spiralförmig um die Längsachse gewundenen Band aufgebaut ist, so kann man die Dispersion der gequollenen Kollagenfibrillen auch unter Bildung endloser Filamente extrudieren, wobei auch in diesem Fall die Fibrillen parallel zur Hauptachse des Filamentes orientiert sind. Das so erhaltene Multifila- ment kann dann nach bekannten Verfahren, beispiels weise so weiterbehandelt werden, dass man einen run den Strang mit gleichbleibendem Querschnitt erhält.
Jedoch ist das zuerst beschriebene erfindungsgemässe Verfahren vorzuziehen, weil man mit seiner Hilfe aus spiralförmigen Bändern, die um die Längsachse gewun- den sind, gebildete Kollagenmaterialien erhält, wobei bei diesen Materialien gegebenenfalls jede Spirale mit benachbarten Spiralen verbunden ist, so dass dieses Ma terial besonders gute Festigkeitseigenschaften aufweist.
Das erfindungsgemässe Erzeugnis kann wie folgt er halten werden: Das Ausgangsmaterial besteht aus einer Dispersion gequollener Kollagenfibrillen, die von verschiedenen Tierarten oder verschiedenen Geweben ein und dersel ben Tierart stammen können. Diese Kollagenfibrillen sind durch einen einheitlichen Querschnitt, eine peri odisch im Abstand von etwa 640 A wiederkehrende Querverbindung und die reversible Quellbarkeit in wässrig-saurer Lösung gekennzeichnet. Kollagenfibrillen aus Sehnen aus Rinderbeinen werden für vorliegende Zwecke bevorzugt.
Bei der Herstellung der zur Extrusion geeigneten Dispersion von gequollenen Kollagenfibrillen muss dar auf geachtet werden, dass die Entfernung der üblicher weise in Säugetiersehnen vorhandenen Verunreinigungen und die Absonderung longitudinal angeordneter Fibril- len unter solchen Bedingungen erfolgen, dass weder Lö sung noch Abbau der Fibrillen eintreten. Die Zugfestig keit des extrudierten Produkts ist von der Aufrechterhal tung der ursprünglichen Fibrillenstruktur weitgehend abhängig.
Beim Verspinnen wird die homogene Dispersion so dann mittels eines Spinnkopfs in ein ein Keton enthal tendes, dehydratisierend wirkendes Bad extrudiert, wo bei die einzelnen Kollagenfibrillen parallel zur Extru- sionsrichtung orientiert werden. Es wird angenommen, dass die Endfestigkeit des extrudierten Filaments in Be ziehung zu den Querbindungen zwischen den Kollagen- fibrillen steht; eine parallele Anordnung der Fibrillen ist daher erstrebenswert, da sie eine maximale Zug festigkeit ermöglicht.
Die extrudierten Filamente werden zwecks weiterer Orientierung der Fibrillen gestreckt und zu einem Mul- tifilament vereinigt oder zu Bändern oder Strängen ver arbeitet. Die Natur des Produkts (Multifilament, Band oder Strang) hängt vom jeweiligen Spinnverfahren ab. Beim direkten Spinnverfahren wird das aus dem Ent wässerungsbad kommende Multifilament benetzt, ver- streckt, gezwirnt und gegerbt und sodann in noch durch die Gerblösung angefeuchtetem Zustand ein zweites Mal verstreckt und gezwirnt.
Dabei erhält man einen Kol- lagenstrang, der als absorbierbares Nahtmaterial ver wendbar ist. Auf diese Weise hergestelltes Material be sitzt eine Zugfestigkeit, Knotenfestigkeit und Flexibili tät, die derjenigen eines aus Schafsdarm hergestellten Materials gleich ist. Beim indirekten Spinnverfahren wird das das Entwässerungsbad verlassende Multifila- ment vor dem Verstrecken, Zwirnen und Trocknen nicht benetzt. Das Multifilament wird als solches oder in Bandform gelagert und später zwecks Verbindung der einzelnen Filamente weiterbehandelt.
Die Anzahl einzel ner Filamente im Multifilament oder Band bestimmt den Durchmesser des endgültigen Stranges. Das indi rekte Spinnverfahren eignet sich zur Herstellung von Nahtmaterial verschiedener Dicke, insbesondere zur Herstellung dicker Fäden.
Die Herstellung des erfindungsgemässen Erzeugnis ses wird nun anhand der Zeichnungen, die bevorzugte Ausführungsformen wiedergeben, näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Schema, das die Folge von Verfah rensstufen bei der Herstellung einer Dispersion von rei- neu Kollagenfibrillen aus tierischen Sehnen veranschau licht.
Fig. 2 stellt eine Flexorsehne (aus Rind isoliert) dar, die bevorzugt als Kollagenquelle dient.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt eines zur Herstellung der homogenen Dispersion aus Kollagenfibrillen geeig neten Behälters.
Fig. 4 ist ein Schnitt durch den Behälter gemäss Fig. 3 längs der Linie 4-4.
Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht einer Auf nahmespule für den getrockneten Strang.
Fig. 6 zeigt im Querschnitt (Seitenansicht) einen Teil einer Spinnmaschine, und zwar die Extrudier- pumpe in Verbindung mit einem Vorratsgefäss für die Fibrillendispersion, Mischdüsen und ein Filtersieb.
Fig. 7 ist ein Querschnitt durch die in Fig. 6 ge zeigte Mischdüse.
Fig. 8 ist eine Ansicht eines Filtersiebs, durch wel ches nicht gequollenes Material aus der Dispersion ent fernt wird.
Fig. 9 zeigt schematisch eine Spinnvorrichtung, wie sie bei der Herstellung endloser Kollagenfäden durch das direkte Spinnverfahren verwendet werden kann.
Fig. 10 ist eine teilweise im Schnitt gezeigte Sei tenansicht einer Spinnvorrichtung zum horizontalen Ver spinnen der Kollagenmultifilamente oder -bänder. Aus der Zeichnung ist auch der Kreislauf der Badflüssig- keit ersichtlich.
Fig. 11 zeigt in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine Spinnvorrichtung zum senkrecht nach unten ge richteten Verspinnen.
Fig. 12 ist ein vergrösserter Querschnitt eines Spinn kopfs mit Spinnsäule und Entwässerungsbad zum ver tikal nach oben gerichteten. Verspinnen.
Fig. 13 ist die Ansicht eines Spinnkopfs von unten. Fig. 14 ist ein Querschnitt durch den Spinnkopf gemäss Fig. 13 längs der Schnittlinie l4-14.
Fig. 15 zeigt den Spinnkopf gemäss Fig. 13 von oben.
Fig. 16 ist eine vergrösserte Wiedergabe eines Teils von Fig. 14.
Fig. 17 ist ein Querschnitt durch einen weiteren, zum Verspinnen senkrecht nach oben geeigneten Spinn kopf.
Fig. 18 gibt eine Abwandlung des in Fig. 17 ge zeigten Spinnkopfs wieder.
Fig. 19 zeigt einen Querschnitt durch den Spinn kopf gemäss Fig. 10 längs der Schnittlinie 19-19.
Fig. 20 stellt die teilweise im Schnitt gezeigte Sei tenansicht eines Spinnkopfs und einer Spinnsäule sowie die zur Aufrechterhaltung einer konstanten Zusammen setzung des Spinnbads erforderlichen Mittel dar.
Fig. 21 ist eine perspektivische Teilansicht der Spinnmaschine, wobei die Spule 101 zu sehen ist, die den aus dem Entwässerungsbad kommenden Strang auf nimmt. Hier ist auch die Spannrolle 104 gezeigt, die der Spule 101 zugeordnet ist.
Fig. 22 ist eine Seitenansicht der in Fig. 21 dar gestellten Spannrolle.
Fig. 23 ist eine perspektivische Ansicht des Gerb- abschnitts der Spinnmaschine, in der eine Methode zum kontinuierlichen Gerben des sich bewegenden Stranges dargestellt wird.
Fig. 24 ist eine Stirnansicht der Spannrolle<B>105</B> im Gerbbad.
Fig. 25 ist eine perspektivische Darstellung einer Falschzwirnvorrichtung, die dazu verwendet wird, um den Strang abzurunden und während des Spinnverfah rens zu trocknen.
Fig. 26 ist eine vergrösserte Darstellung eines Merk mals des in Fig. 25 gezeigten Falschzwirners, welches das Einfädeln der Spinnmaschine erleichtert.
Fig. 27 zeigt einen Schnitt durch den Falschzwirner gemäss Fig. 26.
Fig. 28 ist eine Vorderansicht einer geeigneten An triebsvorrichtung für den in Fig. 26 dargestellten Falsch- zwirner und Fig. 29 eine Seitenansicht der in Fig. 28 gezeigten Antriebsvorrichtung.
Fig. 30 ist eine perspektivische Darstellung eines Gehäuses für die Spinnmaschine.
Fig. 31 stellt einen Vertikalschnitt durch das in Fig. 30 gezeigte Gehäuse dar.
Fig. 32 ist die schematische Darstellung einer Spinn maschine, die zur Herstellung eines endlosen Kollagen bandes benutzt werden kann.
Fig. 33 gibt schematisch eine zur Herstellung von Kollagenfäden aus Kollagenband in indirektem Verfah ren geeignete Vorrichtung wieder.
Fig. 34 ist eine mit dem Elektronenmikroskop her gestellte Aufnahme gequollener, aus Sehnen erhaltener, mit Phosphorwolframsäure imprägnierter Kollagenfibril- len.
Fig. 35 ist eine ebenso hergestellte Aufnahme eines Dünnschnitts durch stark orientierte, entquollene, aus Sehnen hergestellte Kollagenfibrillen, die gemäss der Er findung hergestellt und mit Chromsalz imprägniert wur den.
In Fig. 36 ist das IR-Spectrum eines gegossenen Kollagenfilms, der aus einer Dispersion gequollener Kollagenfibrillen hergestellt worden war, wiedergegeben.
Fig. 37 zeigt vergrössert ein kurzes Stück eines üb lichen Catgut-Materials, das in den beiden Pfeilrichtun gen auseinandergezogen wird, während in Fig. 38 derselbe Vorgang an einem erfindungsge mässen Kollagenstrang demonstriert wird.
Fig. 39 ist ein stark vergrösserter Schnitt durch ein Kollagenband gemäss vorliegender Erfindung, während Fig. 40 einen Schnitt durch einen erfindungsgemä ssen Strang darstellt.
Im einzelnen kann wie folgt vorgegangen werden: Die allgemeine Reihenfolge der Arbeitsgänge bei der Bildung einer extrudierbaren Dispersion aus reinen, ge quollenen Kollagenfibrillen ist in Fig. 1 dargestellt.
Die natürlichen Kollagenfibrillen sollen auf solche Art dispergiert und von Verunreinigungen befreit wer den, dass keine Denaturierung oder ein Abbau des Kol lagens auftritt, welcher die Zugfestigkeit des fertigen Stranges verringern würde.
Als Ausgangsmaterial dienen Sehnen von Säugetie ren; insbesondere Kollagen aus Walfischsehnen ist ein zufriedenstellendes Ausgangsmaterial. Auch Schweine-, Schaf- und Rindersehnen sind brauchbar. Die besten Resultate wurden bisher durch Verwendung von unteren Flexorsehnen von Rindern erzielt.
Die verschiedenen Teile der Rindersehne sind in Fig. 2 dargestellt. Die mit A bezeichneten Teile beste hen aus Umhüllungen (ringförmige Ligamente), welche die beiden C=reile umgeben. Die A-Teile sind auch direkt mit der B-Sehne (obere Flexorsehne) verbunden. Das C-Material besteht aus zwei kleinen, nahe beisam men liegenden Schenkeln, die vom grösseren Teil D ab zweigen. Die Teile C enthalten einen grossen Anteil an Material, welches in sauren Lösungen nicht quillt.
Der mit D bezeichnete Teil der Sehne wird bei der Her stellung der zu beschreibenden Kollagendispersion be vorzugt, der B-Teil kann jedoch auch verwendet wer den.
Gemäss Fig. 1 wird die Rindersehne (vorzugsweise untere Flexorsehne), die von der Fleischkonservenfabrik in gefrorenem Zustand erhalten wird, aufgetaut, um die Sehnen von Fett, kein Kollagen bildenden Proteinen und anderen Fremdkörpern reinigen zu können. Das gerei nigte Sehnenmaterial wird hierauf in Bündeln wieder gefroren und in Scheiben von annähernd 0,25 bis 0,63 mm Dicke geschnitten.
Dickere Scheiben quellen in wässrigen Säurelösungen langsamer und sind schwer zu dispergieren. Dünnere Scheiben sind leicht dispergier- bar, aber die so erzielten Dispersionen besitzen nach dem Extrudieren nur geringe Zugfestigkeit. Die Sehnen werden vorzugsweise quer zur Hauptachse in Scheiben geschnitten, da längsweise geschnittene Scheiben an scheinend langsamer quellen. Eine angemessene Probe von Sehnenscheibchen wird zu diesem Zeitpunkt auf den Gesamtfeststoffgehalt geprüft, da der Feuchtigkeitsge halt der aus verschiedenen Bezugsquellen stammenden Sehnen nie konstant ist.
Die Sehnenscheiben werden zunächst mit einer En zymlösung behandelt, um die Elastine aufzulösen, wel ches die nativen Kollagenfasern umgibt und miteinan der verbindet. Durch diese Behandlung werden die Elastine fast ganz gelöst und können entfernt werden. Auch vorhandenes Fett wird bei dieser Behandlung zum grössten Teil entfernt.
Proteolytische Enzyme pflanzlichen oder tierischen Ursprungs können mit Vorteil verwendet werden. Pankreasfermente sind zum Entfernen von Elastinen wirksam. Aus Pflanzen isolierte Enzyme, beispielsweise Ficin, sind auch brauchbar. Weiter erhält man ein brauchbares Enzym durch Extraktion von handelsübli cher Malzdiastase (U.S.P. IX) mit Wasser. Die Mischung aus Sehnen plus Enzym wird bei Zimmertemperatur 15 bis 20 Stunden gehalten.
Durch diese Behandlung wird fast das gesamte Elastin von den nativen Kolla- genfasern getrennt.
Nach der Enzymbehandlung werden die Sehnen scheiben mit Wasser gewaschen. Lösliche Proteine und Lipoide können entfernt werden, indem man die Seh nenscheiben mit einer verdünnten, wässrigen Lösung eines Chelatbildners, z. B. Äthylendiamin-tetranatrium- tetraacetat, behandelt. Nach dieser Behandlung werden die Sehnenscheiben wiederum gewaschen, um Reste des Chelatbildners zu entfernen.
Die gereinigten Sehnenscheiben enthalten zu diesem Zeitpunkt einen grossen Anteil an reinem Kollagen, dem aber noch Material anhaftet, das in Säurelösung nicht quillt. Im nächsten Arbeitsgang wird dieses Kollagen in einer Säurelösung gequollen unter Bildung einer ho mogenen Dispersion von Kollagenfibrillen; es ist wäh rend dieses Quellvorganges von grösster Wichtigkeit, ein Aneinanderhaften der Kollagenscheiben zu verhüten. Kollagen wird beim Quellen klebrig.
Lässt man daher die einzelnen Kollagenscheiben zusammenkleben, so kommt das Innere der sich ergebenden Masse nicht in Berührung mit der Quellösung. Es ist daher erwünscht, das Zusammenhaften der einzelnen Sehnenscheiben zu verhindern, um eine homogene Fibrillendispersion in nerhalb eines günstigen Zeitraumes zu erzielen. Um das Zusammenklumpen möglichst zu vermeiden, wird ein Behälter (siehe Fig. 3 und 4) mit einer exzentri- schen Rührschaufel 106, die mit schraubenlinienförmi gen Flügeln versehen ist, benutzt.
In diesem Behälter werden die Kollagenscheiben durch die exzentrische Rührschaufel langsam in einer Säurelösung umgerührt, wobei unter Quellung eine Ab sorption der Säurelösung erfolgt.
Die Temperatur wird nach dem Säurezusatz ein entscheidender Faktor, da Kollagen in Gegenwart von Säuren bei annähernd 30 und darüber abgebaut wird. Aus diesem Grunde sollten alle nach dem Säurezusatz erfolgenden Behandlungsstufen bei Temperaturen unter halb ungefähr 25 durchgeführt werden.
Die Quellösung kann eine Cyanessigsäure oder eine perfluorierte Säure der Formel CF3-(CFz)n COOH, wo bei n Null oder eine ganze Zahl von 1-7 ist, enthaltende wässrige Lösung sein. Perfluorierte Säuren mit minde stens zwei, aber nicht mehr als acht Kohlenstoffato- men können im allgemeinen zum Zubereiten der Kol- lagendispersion verwendet werden;
besitzt die Perfluor- säure jedoch weniger als vier Kohlenstoffatome, so ist das dispergierte Kollagen gegen Abbau weniger wider standsfähig. Sind dagegen mehr als sechs Kohlenstoff atome in der Perfluorsäure vorhanden, so ist die Was serlöslichkeit der Perfluorsäure so gering, dass der Lö sung Methanol zugefügt werden muss, um die Quellung durch die Perfluorsäure zu fördern.
Die Menge der verwendeten Säure hängt von ihrem Äquivalentgewicht und ihrer Dissoziationskonstante ab. Im allgemeinen wird jedoch ein Säuregehalt von ungefähr 0,20 % bis ungefähr 1 % des Gesamtgewichtes der Lösung benutzt. Der bevorzugte pH-Bereich liegt zwischen 2 und 3.
Man kann sich vorstellen, dass mit steigendem Fest stoffgehalt ein Zustand erreichbar ist, bei welchem die gesamte Quellflüssigkeit aufgesaugt und in den Fibril len gebunden ist. Es wird angenommen, dass aus Disper sionen gequollenen Kollagenfibrillen aus Sehnenmaterial bei einem Feststoffgehalt von etwa<B>0,73-0,82%</B> aus einem Zweiphasensystem (freie Flüssigkeit und gequol lene Fibrillen) in ein Einphasensystem (gequollene Fi- brillen) übergehen.
Bei Kollagenkonzentrationen von mehr als 0,82 GewA wird die freie Flüssigkeit der kontinuierlichen Phase der Dispersion so durch die ge quollenen Fibrillen aufgesogen, dass das obige Einpha- sensystem entsteht.
Erhöht man daher die Kollagenkonzentration auf mehr als etwa 0,82 %, so erhält man eine Masse aus gequollenen Fibrillen, die eine extrem hohe Viskosität aufweist. Soll die Kollagendispersion zu Filamenten ex trudiert werden, so beträgt der Gehalt an Kollagenfest- stoffen in der Quellösung vorzugsweise etwa 0,8 %. Eine Dispersion mit einem Feststoffgehalt unter 0,7 % lässt sich nur schwer verspinnen, während bei einer Kon zentration von mehr als 0,82 % das Extrudieren Schwie rigkeiten bereitet.
Von Bedeutung ist auch die Tatsache, dass bei einem zu hohen Feststoffgehalt die Erzielung und Aufrechterhaltung eines homogenen Materials schwierig ist. Die Homogenität der zur Extrusion ge langenden Masse ist jedoch von grosser Wichtigkeit, da bereits bei nur geringen Veränderungen der Feststoff konzentration grosse Querschnittsänderungen am Fertig produkt auftreten.
Sobald die Quellung im Behälter (Fig. 3) weitge hend stattgefunden hat, wird die Suspension homogeni siert, indem sie wiederholt durch eine aus nichtrosten dem Stahl hergestellte Zahnradpumpe 107 (beispiels weise eine Zenith -Pumpe), welche durch Abfräsen des Zahnrads um 0,076 mm abgeändert wurde, und zwei hintereinandergeschalteten Düsen 108 und 109 ge pumpt wird und dann über Leitung<B>110</B> wieder zum Kessel zurückgelangt. Die Innenkonstruktion dieser Mischdüsen ist in Fig. 7 dargestellt.
Der am Manometer 111 ablesbare Druck kann zwi schen etwa 14 kg/cm2 zu Beginn der Homogenisierung bis zu 4,2-5,6 kg/cm2 gegen Ende des Homogenisie- rungsvorganges schwanken.
Gegen Ende des Homoge- nisierungsvorganges bleibt jedoch der Druck zwischen der Pumpe und der 1,27-mm-Düse 108 verhältnismässig konstant bei 4,2-5,6 kg/cm3. Zu diesem Zeitpunkt be trägt die Durchlaufgeschwindigkeit durch die Düsen an nähernd 450 cm3 pro Minute.
Die nach dem Homogenisieren erzielte Dispersion enthält immer noch Bindegewebszellen, Blutgefässe der Sehnen und anderes ungequollenes, nichtkollagenes Ma terial, das die Spinndüsen verstopfen kann und daher entfernt werden muss. Dies lässt sich am einfachsten dadurch bewerkstelligen, dass die Dispersion unter Druck durch ein Filtersieb gemäss Fig. 8 gepresst wird, welches das nichtkollagene Material zurückhält.
Die Dispersion aus Kollagenfibrillen wird unmittel bar nach dem Filtrieren als grüne Dispersion be zeichnet, da Versuche, dieses Produkt ohne vorheriges Altern zu spinnen, übermässigen Bruch beim gesponne nen Filamente zur Folge haben. Wenn die Dispersion jedoch zu lange Zeit bei Zimmertemperatur stehenbleibt, so tritt ein Abbau des Kollagens ein und die zu alte Dispersion liefert Stränge von geringerer Zugfestigkeit. Unter optimalen Bedingungen wird die Kollagendisper- sion bei Zimmertemperatur (etwa 25') ungefähr 24 Stun den lang gealtert und dann im Kühlschrank bei 5 C bis zum Verspinnen gelagert.
Die Kollagendispersion kann vor dem Verspinnen 3 bis 4 Wochen im Kühl schrank gehalten werden.
Das Zubereiten einer Dispersion aus reinen, ge quollenen Kollagenfibrillen gemäss der oben beschrie benen Verfahrensweise soll dazu dienen, alle Unrein heiten zu entfernen, da ein ungleichmässiges Material Fadenbrüche während dem Spinnvorgang zur Folge hat. Selbst kleinste Luftblasen können den Bruch der Mono- filamente bewirken. Es ist daher erforderlich, unmittel bar vor dem Verspinnen alle Luft aus der Dispersion zu entfernen, indem man die Dispersion zweckmässiger weise in einen grossen Vakuumexsikkator bringt und 2-3 Stunden lang ein Vakuum von ungefähr 15 mm Hg einwirken lässt.
Die Anwesenheit einer Flüssigkeit mit niedrigem Dampfdruck, wie beispielsweise Methanol, in der wässrigen Dispersion erleichtert das Entfernen von Luftblasen. Methanol ist wegen seines niedrigen spezi fischen Gewichts ein bevorzugtes Mischlösungsmittel. Mit Vorteil kann das Wasser in der Kollagendispersion durch bis zu 50 Volumprozent Methanol ersetzt werden. Die Verwendung grösserer Mengen ruft Schwierigkeiten beim Quellen der Kollagenfibrillen hervor und ergibt eine Dispersion, die sich schwer homogenisieren und extrudieren lässt.
Eine wässrige Dispersion, die kein Mischlösungsmittel enthält, würde längere Zeit benöti gen, um unter Vakuum vollständig entlüftet zu werden.
Um beim Übergang der Dispersion vom Exsikkator zum Spinnbehälter das Eindringen von Aussenluft zu verhindern, kann die Dispersion von unten in den Dispersionsbehälter eingesaugt werden (siehe Fig. 1). Verspinnen der Kollagendispersion Die Kollagendispersion kann entweder vertikal oder horizontal versponnen werden. Fig. 10 stellt eine horizontale Kollagenspinnvorrich- tung dar. Das Spinnverfahren wird jedoch bei vertikal nach oben gerichtetem Verspinnen gemäss Fig. 9 be schrieben.
Die zu beschreibende Vorrichtung wurde für das kontinuierliche direkte Spinnen eines Stranges von etwa 0,165 mm Durchmesser aus einer ungefähr 0,8 reinen gequollenen Kollagenfibrillen enthaltenden, wässri- gen Dispersion gebaut; Abänderungen, die zur Herstel lung von Strängen mit anderem Durchmesser führen, liegen selbstverständlich im Bereiche der Erfindung.
Die Kollagendispersion wird durch eine ortsfeste Spinndüse in ein in geschlossenem System zirkulieren des Entwässerungsbad gepresst. Die Filamente werden durch die Aufnahmespule 137 senkrecht nach oben aus dem Bade herausgezogen und zwischen den Spulen 101 und 102 gestreckt. Wie in Fig. 21 und 23 dar gestellt, ist dafür zu sorgen, dass die sich bewegenden Monofilamente an den Spulen 101 und 102 kontinuier lich mit einer Flüssigkeit behandelt werden.
Durch die Spule 103 wird der Strang gestreckt und orientiert, während die Falschzwirner 112, 113, welche jeweils den Spulen 102, 103 vorangehen, den Strang abrunden und trocknen. Die Spannungsmesser 142 und 143 mes sen die am Strang auftretende Spannung. Die gesamte Spannweite zwischen der Spinndüse und der Aufnahme spule beträgt vorzugsweise ungefähr 6 m, während der Abstand zwischen der Oberfläche der Spinndüse und dem Niveau des Entwässerungsbades, bei welchem die Filamente dieses verlassen, vorzugsweise etwa 55 cm beträgt.
Alle verwendeten Motoren sind explosionssicher mit Ausnahme der Aufnahmevorrichtung, die sich jedoch in einem sicheren Abstand von der Spinnsäule befindet. Eine vertikale Wand trennt den Vorratsbehälter für die Dispersion, die Pumpengruppe und die Einrichtung zum Zirkulieren der Spinnbadflüssigkeit von der Spinnsäule, den Spulen und der Aufwicklungsvorrichtung. Fig. 6 zeigt eine Möglichkeit, um die Dispersion der Spinndüse zuzuführen. Das Reservoir 114 kann aus einem 4-Zoll- Stahlrohr hergestellt sein, dessen unteres Ende sich auf 1/2 Zoll verjüngt.
Das obere Ende dieses Reservoirs weist eine entfernbare Schraubkappe auf und kann mit einem Druckmesser mit Verbindung mit der Aussenluft versehen sein. Die Gesamthöhe des Reservoirs ist un gefähr 43 cm und dessen Fassungsvermögen beträgt an nähernd 4 Liter. Zwei Liter einer 0,8 % igen Kollagen dispersion genügen gewöhnlich, um die Vorrichtung mit einem Tagesbedarf zu versorgen.
Eine Zenith-Pumpe 115 kann zum Pumpen der Dispersion vom Reservoir zur Spinndüse benutzt wer den. Die Pumpe liefert pro Umdrehung 0,297 cm3 und wird vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit von 10 Umdrehungen pro Minute betrieben, um eine Menge von 2,97 cm3 Dispersion pro Minute zu verspinnen.
Nach Verlassen der Pumpe 115 wird die Dispersion homogenisiert, indem sie durch die in Reihe geschal teten Düsen 117, 116 von 0,97 mm und 0,79 mm Durchmesser gepresst wird. Die Düsen besitzen die in Fig. 7 dargestellte Bauart. Die 0,79-mm-Düse ist mit der Eintrittsseite eines kleinen Filtersiebs 118 (von bei spielsweise 10 X 12,5 X 2,5 cm Ausmass) verbunden, wel ches zwei 0,28-mm-Siebe enthält, die durch einen Ab stand von 0,3 mm voneinander getrennt sind (siehe Fig. 8). Das Filter 118 entfernt einen Teil der restli chen nichtkollagenen Fremdstoffe, welche sonst in die Spinndüse gelangen würden.
Ein seitlich befestigtes Manometer 119 dient dazu, Druckänderungen anzuzei- gcn.
Rohr aus Polytetrafluoräthylen oder nichtrostendem Stahl von ?<B>1</B> Zoll Durchmesser kann verwendet werden, um die Dispersion vom Reservoir zur Spinndüse zu fördern. Eine solche Rohrleitung sollte jedoch einem Druck von 14 kg/cm' standhalten können, da beim Arbeiten mit viskosen Dispersionen Drücke von dieser Grösse auftreten können. Die Spinnsäule und die Um- wälzeinrichtung für das Entwässerungsbad sind aus Glas angefertigt, während zum Entwässerungsbad 51 flexible Zuleitungen aus Polytetrafluoräthylenschlauch führen.
Fig. 12 ist eine Ansicht der Spinnsäule und zeigt die Lage der Spinndüse innerhalb des im Kreislauf ge führten Spinnbades. Der Spinndüsenhalter 129 ist vor zugsweise aus Hartgummi maschinell hergestellt und am Glaszylinder 120 durch ein Verbindungsstück aus glei chem Material befestigt.
Der Spinnkopf kann aus einer Messingplatte von ungefähr 2,5-3,2 cm Durchmesser und 6,4 mm Dicke bestehen; sie ist in den Fig. 13, 14, 15 und 16 näher dargestellt. Der dort gezeigte Spinnkopf weist 40 Bohr öffnungen auf, die in drei konzentrischen Kreisen an geordnet sind; Anzahl und Anordnung dieser öffnun- gen kann jedoch auch abgeändert werden. Jede Öff nung zum Spinnbad besitzt einen Durchmesser von un gefähr 0,46 mm, und jede Öffnung divergiert von einem 0,86 mm von der Spinndüsenoberfläche entfernt gelege nen Punkt aus unter einem Winkel von 30 zu einer Öffnung von 2,4 mm an der Bodenfläche der Spinn düse (Fig. 16).
Ein rohrförmiger Spinnkopf aus nichtrostendem Stahl mit einer 15 cm langen Zuleitung 54 zu den Öffnungen von 0,46 mm Durchmesser, wie in den Fig. 17, 18, 19 dargestellt, kann anstelle der oben be schriebenen Messingspinndüse verwendet werden. Bei Verwendung eines solchen Spinnkopfs kann eine bes sere Zirkulation dadurch erzielt werden, dass die mitt lere Öffnung, wie in Fig. 18 gezeigt, durch einen Stopfen oder Kork 121 versperrt wird.
Die aus einer Messingplatte bestehende Spinndüse weist jedoch den Vorteil sowohl niedrigerer Anschaf fungskosten als auch geringerer Wartungskosten auf. Beim Benutzen einer solchen Spinndüse kann ausserdem das Volumen des Entwässerungsbades kleiner sein; fer ner ist ein geringerer Leitungsdruck erforderlich. Diese Spinndüse kann auch zum Abwärtsspinnen benutzt wer den, wie in Fig. 11 gezeigt.
Beim Verspinnen der Kol- lagendispersion gemäss Fig. 11 wird die über Leitung 50 eintretende Dispersion abwärts durch die Spinnsäule 122 in das Entwässerungsbad 51 extrudiert, das in Leitung 52 einen Überlauf aufweist. Die Badflüssigketi gelangt am oberen Ende der Spinnsäule durch Leitung 53 wieder in das System.
Gemäss Fig. 12 tritt die Badflüssigkeit seitlich und unterhalb der Spinndüse in das Spinnrohr ein und strömt dann zusammen mit dem extrudierten Kollagen 123 in der Spinnsäule 122 aufwärts. Die Spinnsäule hat vor zugsweise einen Innendurchmesser von 1,3 cm, ist etwa 55 cm lang und an ihrem unteren Ende unter einem Winkel von 20 zu einem Innendurchmesser von 2,7 cm erweitert. Die Zirkulationsgeschwindigkeit des Spinn bades innerhalb dieser Säule beträgt im allgemeinen ungefähr 850 cm3 pro Minute, kann aber auf mehr als 1200 cm-3 pro Minute erhöht werden.
Eine Strömungs geschwindigkeit von ungefähr 850 cm3 pro Minute be wirkt eine rasche Umwälzung des Bades; die Strömung bewirkt, dass abgebrochene Filamente von der Spinndü- senöffnung wegbefördert und nach oben bewegt werden. Auch eine Umwälzgeschwindigkeit von nur 50 cm3 pro Minute sieht noch eine zufriedenstellende Erneue rung des Spinnbads vor. Geschwindigkeiten von über 1200 cm3 pro Minute können dagegen zum Bruch der extrudierten Filamente führen.
Das Kreislaufsystem der Spinnbadflüssigkeit ist in Fig. 20 dargestellt. Die Flüssigkeit wird durch eine Zen trifugalpumpe 124 (z. B. Eastern Industries) umgewälzt, wobei die Umwälzgeschwindigkeit zweckmässigerweise durch einen Rotometer (z. B. Schutte & Kerting 125 ) gemessen wird.
Der Vorratsbehälter 126 enthält vorzugs weise 4 Liter Lösung, welche anfänglich durch Zugabe von 0,8 ml Ammoniumhydroxyd p.A. (28-30 % NH;3) und 35g Wasser zu 1 Liter frischem handelsüblichem Azeton hergestellt wurde. Der ursprüngliche Wasserge halt des handelsüblichen Azetons beträgt ungefähr 5 g pro Liter.
Zum Erzielen bester Resultate sollte folgende Zusammensetzung des Spinnbades aufrechterhalten wer den: Azeton 1 Liter Ammoniak 120 bis 140 mg NH:; Wasser 40 bis 60 g Mit weniger Ammoniak wird das extrudierte Fila- ment zu weich, und beim Vorhandensein von zu viel Ammoniak im Bade werden die Filamente spröde und lassen sich nicht durch Verstrecken orientieren.
Das im Spinnbad vorhandene Wasser hat die um gekehrte Wirkung, indem zu viel Wasser ein übermässig weiches Filament erzeugt, während zu wenig Wasser ein brüchiges Filament zur Folge hat, das sich nicht ver- strecken lässt. Das im Azeton vorhandene Ammoniak gleicht somit bis zu einem gewissen Grad das vorhan dene Wasser aus und umgekehrt.
Die Zusammensetzung des Spinnbades ist recht we sentlich, da sich an der Spinndüsenoberfläche feder artige Auswüchse bilden, sobald sich die Konzentration des Ammoniaks auf über 160 mg pro Liter erhöht. Jede Federbildung bewirkt eine Ungleichmässigkeit und geringe Zugfestigkeit des getrockneten und gestreckten Strangs. Sinkt die Ammoniakkonzentration unter 100 mg pro Liter, so werden die extrudierten Filamente zu weich und es tritt Bruch auf. Die Zusammensetzung des Spinn bades kann relativ konstant gehalten werden, indem diesem Bad aus dem Regeneriergefäss 127 2 bis un gefähr 3 Liter Entwässerungslösung pro Stunde zugege ben werden.
Dieses Gefäss enthält doppelt destilliertes Azeton mit 5 em3 wässrigem Ammoniak (ungefähr 1400 bis 1500 mg NH3) pro Liter. Der Überlauf 128 dient dazu, das Gesamtvolumen des Spinnbades konstant zu halten. Gemäss Fig. 9 wird das gesponnene Kollagen durch drei vorzugsweise aus Nylon hergestellte Spulen 101, 102 und 103 vorwärtsgefördert, von denen vor zugsweise jede einen Umfang von etwa 7,6 cm auf weist. Alle drei Spulen werden durch Motoren mit ver änderlicher Drehzahl angetrieben, die 3,3 bis<B>32,1</B> Um drehungen pro Minute leisten.
Spule 101 ist in Fig. 21 und Spule 102 in Fig. 23 dargestellt. Unterhalb der Spule 101 befindet sich eine Nylonwalze 104 (siehe Fig. 21). Der gegenseitige Abstand der um die Spule 101 laufenden Stränge voneinander wird durch entspre chendes Bewegen der Achse der Hilfswalze 104 mit Bezug auf die Achse der Spule 101 eingestellt. Die Walze 104 ist am Lagerstift 130 schwenkbar angebracht und lässt sich durch die Stellschraube 131 in jeder ge wünschten Lage feststellen.
Beim Verspinnen einer 0,8 % igen Kollagendispersion mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 2,97 cm3 pro Mi nute, wird die Spule 101 mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 10 Umdrehungen pro Minute angetrieben;
die lineare Spinngeschwindigkeit beträgt bei der genann ten Spulengeschwindigkeit von 10 Umdrehungen pro Minute ungefähr 76 cm pro Minute. Der gesponnene Strang läuft zweimal um die Spule 101, wobei die zwei Schleifen zum Verhindern des Abgleitens genügen.
Die Spule 102 wird mit 14 Umdrehungen pro Mi nute betrieben und erzeugt daher in dem zwischen den Spulen 101 und 102 laufenden Strangstück eine 40 % ige Dehnung. Die Streckung an dieser Stelle kann nach Wunsch erhöht oder verringert werden, indem das Ver hältnis der Umdrehungsgeschwindigkeiten der Spulen 101 und 102 zueinander verändert wird. Gemäss Fig. 23 wird der Strang 12mal um die Spule 102 geschlungen; diese Anzahl Umschlingungen ist gewöhnlich erforder lich, da ein trockener Strang leichter abgleitet.
Die Arbeitsbedingungen beim Spinnen können bei spielsweise so eingestellt werden, dass die Spule 101 mit 10 Umdrehungen pro Minute, die Spule 102 mit 14 Umdrehungen pro Minute und die Spule 103 mit 15 Umdrehungen pro Minute umläuft. Unter diesen Bedingungen wird zusätzlich zu der 40 % igen Streckung zwischen den Spulen 101 und 102 eine weitere 10 % ige Streckung zwischen den Spulen 102 und 103 erzielt. Die insgesamt angewandte Streckung kann zwischen un gefähr 20 bis 50 % variieren, und die obere Dehnungs grenze scheint bei ungefähr 58 % zu liegen.
Da eine maximale Dehnung maximale Festigkeit zur Folge hat, wird die Vorrichtung so betrieben, dass die Streckung nur wenig unter der Bruchgrenze liegt.
Die umlaufenden Filamente können an den Spulen 101 oder 102 kontinuierlich gewaschen und/oder ge gerbt oder zweistufig an der Spule 101 und nochmals an der Spule 102 gegerbt werden. Fig. 23 zeigt, wie ein Multifilament durch einen entgegen der Fortbewe gungsrichtung des Fadens abwärtsfliessenden Strom von Gerblösung behandelt werden kann. Der benetzte Faden kehrt über eine Umlenkwalze 132 zurück und kommt ein zweites Mal mit der Gerblösung in Berührung.
In feuchtem Zustand wird der gegerbte Faden durch die sich rascher drehende Spule 103 um weitere 10 % ge streckt.
Die Gerblösung wird vorzugsweise mit einer Ge schwindigkeit von 50 em3 pro Minute (25 cm3 pro Minute durch jede Düse) zirkuliert. Ein geeignetes Gerb- bad kann durch Zugabe von 3 ml 40 % igem Formal dehyd und 1 g Aluminiumammonsulfat zu 1 Liter Was ser hergestellt werden. Der Aluminiumalaun wirkt als Puffer und bewirkt einen pH-Wert von ungefähr 4,2.
Zwei Liter dieser Gerblösung können ohne weitere Re generation immer wieder umgewälzt werden und gerben ungefähr 300 m Kollagenstrang.
Ein grosses Problem bestand darin, einen Strang mit einem kreisförmigen Querschnitt zu erzielen. Die Multi- filamente sind bei ihrem Austritt aus dem Spinnbad sehr lose miteinander vereinigt und besitzen annähernd runden Querschnitt; beim Passieren der zylindrischen Spulenoberflächen wird jedoch ein bandförmiges Ge bilde erzeugt, besonders dann, wenn sich die Filamente unter Zugspannung befinden. Diese Deformation findet im besonderen Masse dann statt, wenn der Strang den grössten Feuchtigkeitszustand aufweist, wie dies nach dem Spinnbad und dem Gerbbad der Fall ist.
Der von der Spule ablaufende, deformierte Strang kann durch Berührung mit einer Falschzwirnvorrichtung der in den Fig. 26, 27 dargstellten Art gerundet und getrocknet werden. Diese Vorrichtung weist ein frei ro tierendes Leitrad 55 auf und erteilt dem Strang auto matisch eine sogenannte falsche Zwirnung, d. h. eine Zwirnung, deren Richtung an der einen Seite einer Berührungsstelle umgekehrt verläuft wie an der gegen überliegenden Seite, wodurch der Drall somit wieder aufgehoben wird. Dieser Verzwirnungsvorgang ist am wirksamsten, solange sich der Strang in feuchtem Zu stande befindet.
Wenn die Verzwirnung der feuchten Multifilamente auf die Spule 101 zurückläuft, so findet eine allmähliche Verjüngung des Strangs statt, welche letztern abrundet. Der kreisförmige Umriss des Stranges bleibt bestehen, auch wenn die Verzwirnung wieder aufgehoben ist. Durch das beim Zwirnen erfolgende Wringen trocknet der Strang in kurzer Zeit, und wird die Neigung zu Bruch beim nachfolgenden Strecken verringert, so dass eine stärkere Streckung zwischen den verschiedenen Spulen erfolgen kann.
Zum Unterstützen des Trocknungsvorganges wird vorzugsweise durch die Gebläse 133 und 134 ein Strom warmer Luft direkt gegen den Strang gerichtet, der sich von der Falsch- zwirnvorrichtung wegbewegt.
Die Falschzwirnvorrichtungen arbeiten beide mit 150 bis 1000 Umdrehungen pro Minute. Eine geeignete Antriebsvorrichtung ist in den Fig. 28, 29 angedeutet; die Zwirner können aber auch wie in Fig. 25 gezeigt, durch Druckluft betätigt werden, die aus der Düse 57 kommend, auf die Turbinenschaufeln 58 wirkt.
Beim indirekten Spinnvorgang kann ein offenes Multifüa- ment erhalten werden, indem das Multifilament im Bad 144 unterhalb der Spule 101 nicht vorbenetzt und der Falschzwirner mit niedriger Geschwindigkeit (ungefähr 200 Umdrehungen pro Minute) betrieben wird, so dass das Trocknen ohne eine Vereinigung der einzelnen Fi- lamente erfolgt. Beim direkten Spinnverfahren wird mittels der Geschwindigkeit des ersten Falschzwirners die Feuchtigkeit im Strang so einreguliert, dass er wünschte Streckung erzielt wird (ungefähr bei 600 Um drehungen pro Minute).
Nochmals auf Fig. 9 Bezug nehmend, ist es wich tig, dass die frei rotierende Walze 135, welche dem Falschzwirner 113 vorangeht, in der Vorrichtung etwa 110 cm über der Leitrolle 105 liegt. Dadurch kann der feuchte, gegerbte Strang etwas austrocknen, und man erzielt eine Verbesserung des kreisrunden Quer schnitts. Beim zweiten Falschzwirner 113 angelangt, sollte der Strang genügend trocken sein, um keine De formation mehr anzunehmen; da der Strang an dieser Stelle schon ziemlich trocken ist, so wird ein Teil der dem Strang im feuchten Zustand erteilten Verzwirnung nicht entfernt.
Die Spannungsmesser 142, 143 gemäss Fig. 9 mes sen die dem trockenen Strang durch die Spulen 102, 103 erteilte Spannung. Die durch die Spule 102 be wirkte Spannung variiert unter dem Einfluss von Feuch tigkeit, Temperatur, Geschwindigkeit des Falschzwir- ners und anderen Betriebsbedingungen zwischen 10 und 300 g. Bei ausgeglichenen Betriebsbedingungen wird vorzugsweise unter einer Spannung von 75 bis 150 g versponnen.
Die zweite am trockenen Strang durch die Spann rolle 103 bewirkte Spannung liegt zwischen 200 und 500 g. Der getrocknete Strang wird von der Rolle<B>103</B> durch die in Fig. 5 gezeigte Aufnahmespule mit einer Geschwindigkeit von annähernd 114 cm pro Minute entfernt. Der fertige Strang hat unter den oben beschrie benen Bedingungen einen Durchmesser von 0,165 mm.
Es wurde beobachtet, dass die Luftfeuchtigkeit, wel che eine der Variablen jedes Spinnverfahrens darstellt, einen grossen Einfluss auf die Streckung und die end gültige Zugfestigkeit des Stranges hat. Die Feuchtigkeit wird vorzugsweise unter Kontrolle gehalten, indem man das Verspinnen in einem kleinstmöglichen Gehäuse (Fig. 30 und 31) vornimmt. Das gezeigte Gehäuse be sitzt ein Glasfenster 56, durch welches der Spinnvorgang verfolgt werden kann. Das Fenster 56 ist mit einem Gegengewicht 59 verbunden und ist dadurch mühelos nach oben verschiebbar, sobald man Zugang zum In nenraum wünscht. Luft mit bestimmtem Feuchtigkeits gehalt wird durch eine Leitung 136 in dieses Ge- häuse eingeführt.
Die Feuchtigkeit der Druckluftanlage herrscht in der kurzen Zeit von 2 bis 3 Minuten an stelle der Feuchtigkeit der Laboratoriumsluft. Nach dem anfänglichen Ersatz der Luft kann der Druck beträcht lich verringert werden, wobei trotzdem noch der ge wünschte Feuchtigkeitsgrad aufrechterhalten wird bei beträchtlich verringerter Inanspruchnahme der Druck luftanlage. Sehr gute Monofilamente werden erhalten, wenn die Feuchtigkeit 4,5-9g Wasser pro kg Trocken luft beträgt. Wenn die Feuchtigkeit über 9 g pro kg Trockenluft beträgt, werden die Filamente weich, und es wird schwierig, die erforderliche Spannung beim Spinnen aufrechtzuerhalten.
Die Lage der verschiedenen Teile der in Fig. 9 dargestellten Vorrichtung und die beim normalen Be trieb zwischen den verschiedenen Teilen vom Strang durchlaufene Entfernung sind vorzugsweise wie folgt:
EMI0008.0008
Von <SEP> Bis <SEP> Abstand <SEP> in <SEP> cm
<tb> Spinndüse <SEP> Obere <SEP> Grenze <SEP> des <SEP> Spinnbades <SEP> 55
<tb> Spinnbad <SEP> erste <SEP> Leitrolle <SEP> 137 <SEP> 13
<tb> erste <SEP> Leitrolle <SEP> 137 <SEP> Fadenführer <SEP> 138 <SEP> 53
<tb> Fadenführer <SEP> 138 <SEP> Spule <SEP> 101 <SEP> 8
<tb> Spule <SEP> <B>101</B> <SEP> erster <SEP> Falschzwirner <SEP> 112 <SEP> 28
<tb> erster <SEP> Falschzwirner <SEP> 112 <SEP> zweite <SEP> Leitrolle <SEP> 139 <SEP> 28
<tb> zweite <SEP> Leitrolle <SEP> 139 <SEP> Spule <SEP> 102 <SEP> 58
<tb> Gerbbad-Düsen <SEP> Leitrollen <SEP> 105 <SEP> und <SEP>
132 <SEP> 40
<tb> Leitrolle <SEP> 105 <SEP> Leitrolle <SEP> 135 <SEP> 110
<tb> Leitrolle <SEP> 135 <SEP> zweiter <SEP> Falschzwirner <SEP> <B>113</B> <SEP> 96
<tb> zweiter <SEP> Falschzwirner <SEP> <B>113</B> <SEP> Leitrolle <SEP> 140 <SEP> 20
<tb> Leitrolle <SEP> 140 <SEP> .Spule <SEP> 103 <SEP> 59
<tb> Spule <SEP> 1(13 <SEP> Aufnahmespule <SEP> 25 Obgleich voranstehend nur ein vertikal aufwärts ge richtetes Spinnverfahren beschrieben wurde, so lassen sich natürlich doch die gleichen Prinzipien auf das vertikal nach unten gerichtete oder das horizontale Spin nen anwenden. Mit einem Spinnbad in horizontaler Lage gemäss Fig. 10 können Kollagendispersionen praktisch ohne Abänderung der Betriebsbedingungen versponnen werden.
Das direkte Spinnen einer Dispersion aus gequol lenen Kollagenfibrillen zum Erzeugen eines einheitlichen Stranges mit hervorragenden Eigenschaften soll durch die folgenden Angaben sowie die Beispiele 1-7 erläu tert werden. In der Beschreibung sind alle Mengen, falls nicht anders angegeben, in Gewichtsteilen aus gedrückt.
A. Zubereitung einer Kollagendispersion Jener Teil der unteren Flexorsehne vom Rind, wel cher in Fig. 2 als Teil D bezeichnet ist, wird zunächst von Fett, nichtkollagenem Protein und anderen Fremd stoffen befreit und dann im gefrorenen Zustand auf einer elektrischen Fleischschneidemaschine (mit rotieren dem Messer) in Scheiben geschnitten. Die Sehnenteile werden dabei senkrecht zu ihrer Längsachse in einer Dicke von ungefähr 0,38 bis 0,65 mm zerschnitten. Eine Probe der Sehnenscheiben wird auf den Gesamt feststoffgehalt untersucht. Die in Scheiben geschnittene Sehne wird zunächst zum Auflösen der Elastine mit einer Enzymlösung be handelt.
Die Enzymlösung wird erhalten, indem man 40 Teile Malzdiastase in 400 Teilen Wasser während 10 Minuten rührt. Die homogene Dispersion wird bei 2000 Umdrehungen pro Minute 20 Minuten zentrifu giert, und die klare, wässrige Lösung wird durch ein Celite -Filter gesaugt. Celite ist ein inertes Filter material für analytische Zwecke (Herstellung Johns Mansville Company). Das Filtrat, das gewöhnlich leicht sauer ist, wird durch einige Tropfen verdünnte Natron lauge auf einen pH-Wert von 7 eingestellt.
Mit destil liertem Wasser wird die neutrale Enzymlösung sodann auf ein Gesamtvolumen von 1200 Teilen aufgefüllt. In diese Lösung werden 400 Teile Sehnenscheiben gege ben; dann wird mit einer Schicht Toluol bedeckt, um Schimmelwachstum zu verhindern. Das Gemisch wird bei 37,5 über Nacht (15-20 Stunden) inkubiert.
Nach der Inkubation werden die Sehnenscheiben 3- bis 4mal unter Dekantieren mit destilliertem Wasser gewaschen und hierauf mit<B>1000</B> Teilen Wasser behan delt, das 4 g Athylendiamin-tetranatrium-tetraacetat ent hält. Die resultierende Mischung wird annähernd 2 Stunden bei 37,5 inkubiert, um lösliche Proteine und Lipoide zu entfernen. Nach dieser Behandlung ist der pH-Wert wiederum, falls erforderlich, auf 7 einzustel len, da sich die Sehnenscheiben in neutraler Lösung infolge geringerer Quellung und Hydratisierung leichter handhaben lassen.
Die Sehnenscheiben werden dann wieder durch 5-6maliges Dekantieren mit destilliertem Wasser gewaschen.
Die Quellösung besteht aus 50 % igem wässrigem Me thanol, welches ungefähr 0,35 % des gesamten Lösungs gewichts an Perfluorbuttersäure enthält. Im allgemeinen ist die Kollagendispersion bei ungefähr 1 % Festkörper konzentration leicht zu verarbeiten; der Anteil an saurer Quellflüssigkeit lässt sich aus dem Gewicht und dem Feststoffgehalt der verwendeten Sehne leicht berechnen.
Die zum Zubereiten vorliegender Suspension verwen deten Sehnenscheiben ergaben zum Beispiel in der Analyse 33 % Feststoffe (67 % Feuchtigkeit), und das Gesamtgewicht von Kollagen und festen Verunreinigun gen betrug annähernd 400 Teile X 33 % = 132 Teile.
Zum Berechnen der Menge an Sehnenmaterial, das zur Herstellung einer Dispersion bekannter Konzentra tion erforderlich ist, muss das Gewicht der Sehnenfest körper (auf Trockenbasis) mit dem Faktor 1,1 multi pliziert werden, um eine Korrektur für das in der Sehne vorhandene nichtkollagene Material zu schaffen. Die ses Material wird durch die Säurelösung nicht gequol len und rnuss aus der Dispersion entfernt werden. Das Gesamtgewicht einer 1 % igen Dispersion von 132 Teilen würde daher betragen:
EMI0009.0016
Das Gesamtgewicht der Quellflüssigkeit beträgt: 12 000 Teile -132 Teile =<B>11868</B> Teile.
Infolge des Wassergehalts der Sehne, welche zu die sem Zeitpunkt des Verfahrens ein Nettogewicht von 2145 Teilen besitzt, ist ein überschuss von Methanol über Wasser erforderlich, um eine tatsächlich 50 % ige Lösung zu erzielen. Die Säurelösung wird hergestellt, indem 6000 Teile Methanol
EMI0009.0021
mit 3987 Teilen destilliertem Wasser (6000 Teile [2145 Teile -132 Teile]) gemischt werden. Diesem wässrigen Methanolgemisch werden 42 Teile Perfluorbuttersäure (12 000 X 0,35 %) beigegeben.
Die saure wässrige Methanollösung wird auf unter 25 gekühlt und in einen Behälter gemäss Fig. 3 ge füllt; dazu werden die vorbereiteten Kollagenscheiben gegeben, während der Rührer mit ungefähr 60 Um drehungen pro Minute rotiert. Es ist wichtig, dass die folgenden Arbeitsgänge des Verfahrens bei einer Tem peratur unter 25 ausgeführt werden, und dass die Tem peratur der Kollagendispersion diese Temperatur nicht überschreitet.
Es wird noch weitere 3 Stunden gerührt, wobei die einzelnen Kollagenscheiben quellen. Die Dispersion wird dann homogenisiert, indem sie die bereits beschriebene Rotarypumpe 107 und die aus hintereinander angeord neten Düsen 108, 109 mit Öffnungen von 0,76 und 1 mm wiederholt durchläuft. Während dem Homogeni sieren wird das Rührwerk periodisch betrieben.
Der Druck auf der Hochdruckseite der Homogeni- sierdüsen fällt auf 5 kg/cm2 und bleibt nach 3,5 Stun- den konstant, wodurch eine annähernd vollständige Ho mogenisierung angezeigt wird. Die Dispersion wird dann über 1,27- und 1-mm-Düsen zu einem Filtersieb mit 3 Sieben aus nichtrostendem Stahl gedrückt. Diese Siebe sind durch Abstandshalter 3,18 mm voneinander ge trennt und sind nach abnehmender Maschengrösse an geordnet, so dass die Dispersion zuerst ein 0,35-mm-Sieb, dann ein 0,23-mm-Sieb und zuletzt ein 0,10-mm-Sieb durchströmt.
Während dem Filtrationsvorgang wird der Druck am Filter stets auf unter 2,8 kg/cm2 gehalten.
Die Dispersion von solvatisierten Kollagenfibrillen belief sich nach dem Filtrieren auf ungefähr<B>11000</B> Teile (0,8 % Feststoffgehalt). Sechshundert Teile blieben im Filter zurück. Die Dispersion ist eine opake, thixotrop2 Masse, die bei Zimmertemperatur eine sehr viskose, langsam fliessende Form annimmt.
Bei 15 beträgt die Viskosität dieser Dispersion (bestimmt mit einem Pla- stigraph der Brabender Corporation) 440 Brabender- Einheiten. Als Vergleichssubstanz dient Glyzerin, wel ches bei 7,5 C eine Viskosität von 51 Poise, entspre chend 420 Brabender-Einheiten, aufweist. Viskositäten dieser Dispersion bei anderen Temperaturen sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengestellt.
Trägt man den Logarithmus der Zähigkeit gegen die reziproken Werte der absoluten Temperatur auf, so ist aus der resultierenden Kurve ersichtlich, dass zwischen 30 und 35 eine irreversible physikalische Veränderung statt findet.
EMI0009.0060
<I>Tabelle <SEP> 1</I>
<tb> Zähigkeit <SEP> Te <SEP> (pC) <SEP> tur <SEP> Log.
<SEP> der <SEP> Zähigkeit <SEP> 1/r <SEP> X <SEP> 104
<tb> 440 <SEP> 15 <SEP> 2,644 <SEP> 34,70
<tb> 360 <SEP> 20 <SEP> 2,556 <SEP> 34,11
<tb> 319 <SEP> 25 <SEP> 2,504 <SEP> 33,54
<tb> 283 <SEP> 30 <SEP> 2,452 <SEP> 32,99
<tb> 123 <SEP> 35 <SEP> 2,090 <SEP> 32,45
<tb> 33 <SEP> 40 <SEP> 1,518 <SEP> 31,93 Die Aktivierungsenergie der Dispersion aus Daten der Tabelle 1 berechnet, ist unterhalb der übergangs- temperatur von ungefähr 34 5,3 Kcal per Mol. Ober halb 34 beträgt die Aktivierungsenergie 70 Kcal pro Mol.
Fig. 34 zeigt eine unter dem Elektronenmikroskop erhaltene Mikroaufnahme in Säure gequollener Kollagen- fibrillen, die- erfindungsgemäss aus Sehnenmaterial er halten wurden. Die gequollenen Fibrillen wurden mit Phosphorwolframsäure imprägniert; 16,700fache Ver grösserung.
Ein charakteristisches IR-Spektrum der Dispersion wird erhalten, indem ein dünner Film gegossen und dann die Transmission des luftgetrockneten Films mit einem Perkin-Elmer-Spektrophotometer bestimmt wird. Das IR-Spektrum ist in Fig. 36 wiedergegeben.
Die erhaltene Dispersion kann unter milden Bedin gungen dehydratisiert werden unter Bildung hochreiner Kollagenfasern. Die Dispersion kann, wie weiter unten beschrieben, zu Kollagenfilamenten und -strängen extru- diert werden.
B. Das Spinnen der Kollagendispersion Die sub. A beschriebene Kollagendispersion wird unter Vakuum 4 Stunden lang entlüftet, 31 Stunden bei 25 und 16 Stunden bei 5 gealtert und dann in der in Fig. 9 dargestellten, vertikal aufwärts gerichteten Spinnmaschine versponnen. Der Druck im Dispersions- behälter beträgt etwa 1,1 at, was durch das Manometer 141 angezeigt wird.
Die Pumpe 115 läuft mit 9,5 Um drehungen pro Minute, um 2,82 ml Dispersion pro Minute zu extrudieren. Der am Filter durch das Mess gerät 119 gemessene Druck beträgt ungefähr 0,7 at. Die acetonhaltige Badflüssigkeit wird kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 900 ml pro Minute umgewälzt. Während des Verfahrens wird der Ammo- niakgehalt des Entwässerungsbades auf 138 mg pro Liter und der Wassergehalt auf 53 g pro Liter gehal ten.
Die Geschwindigkeit der Spulen 101, 102 und 103 wird auf 6,67 bzw. 9,00 bzw. 9,33 Umdrehungen pro Minute gehalten. Die beiden Falschzwirner 112 und 113 rotieren mit 600 Umdrehungen pro Minute. Der Strang wird an der Spule 102 durch Berührung mit einer wässrigen Lösung, welche 4 ml 40%igen wässrigen Formaldehyd und 1 g Aluminiumammoniumsulfat pro Liter enthält, kontinuierlich gegerbt; die Gerblösung wird mit einer Geschwindigkeit von 50 cm2 pro Minute (25 cm'S pro Minute durch jede Düse) umgewälzt.
Das
EMI0010.0020
<I>Tabelle <SEP> 2</I>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> Knotenfestigkeit <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Papain <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Heisswasser
<tb> trocken <SEP> trocken <SEP> nass
<tb> (g) <SEP> (g) <SEP> (g) <SEP> (Std.) <SEP> (Min.)
<tb> 210 <SEP> 505 <SEP> 450 <SEP> 1,1 <SEP> 3,7
<tb> 895 <SEP> 535 <SEP> 445 <SEP> 1,4 <SEP> 3,2
<tb> 970 <SEP> 580 <SEP> 445 <SEP> 1,5 <SEP> 3,4
<tb> 970 <SEP> 595 <SEP> 440 <SEP> 1,2 <SEP> 3,7
<tb> 850 <SEP> 605 <SEP> 395 <SEP> 1,3 <SEP> 3,6
<tb> 790 <SEP> 595 <SEP> 1,4
<tb> 595 Kolonne 1 der Tabelle 2 gibt die Zugfestigkeit trocken (Bruchfestigkeit in g) an. Die Knotenfestigkeit trocken (Bruchfestigkeit in g) ist aus Kolonne 2 und die Knotenfestigkeit nass (in g) aus Kolonne 3 zu er sehen.
Die nasse Knotenfestigkeit wird nach 5minütigem Eintauchen eines Stranges von ungefähr 30 cm Länge in destilliertes Wasser gemessen, wobei annähernd in der Strangmitte ein Knoten geknüpft wird und dann der Strang am Knoten zerrissen wird. Kolonne 4 gibt in Stunden die Zeit an, welche erforderlich ist, damit ein 17,8 cm langer, zu einer Schleife geknoteter Strang in einer Papainlösung, welche 3 g Enzym in 100 ml einer 7,6 g Thioharnstoff aufweisenden gepufferten Lösung enthält, auf eine Festigkeit von 20 g bei 38 reduziert wird.
96 ml der obigen gepufferten Papainlösung wer den kurz vor Gebrauch 4 ml 5%ige Natriumcyanid- lösung zugesetzt. Der endgültige pH-Wert dieser Lösung ist 7,2. Kolonne 5 der Tabelle 2 gibt in Minuten die Zeit an, die ein 17,8 cm langer, zu einer Schleife geknüpfter Strang braucht, um in einer auf einen pH- Wert von 1,35 gepufferten wässrigen Lösung eine Fe stigkeit von 20 g bei 100 zu erlangen.
Aus der Tabelle 2 lässt sich die durchschnittliche Zugfestigkeit (trocken) zu 900 g berechnen. Die durch schnittliche Knotenfestigkeit (trocken) beträgt 570 g und nass 425 g. Diese Werte entsprechen einer Trockenzug festigkeit von 3,72 g pro Denier, einer trocknen Kno tenfestigkeit von 2,36 g pro Denier und einer nassen Knotenzugfestigkeit von 1,79 g pro Denier. Gebläse 133 wird so eingestellt, dass es eine Spannung von 45 bis 50 g bewirkt, welche durch den Spannungs messer 142 angezeigt wird. Das Gebläse 134 wird in einer solchen Weise betrieben, dass die durch den Span nungsmesser 143 angedeutete Spannung ungefähr 190 g beträgt.
Die relative Feuchtigkeit wird während dem ganzen Spinnvorgang auf 26 % gehalten.
Unter den beschriebenen Bedingungen arbeitet die Spinnmaschine kontinuierlich und fehlerlos, so dass keine gerissene Stränge oder Federbildung auftreten. Die Aufwickelgeschwindigkeit an der Aufnahmespule be trägt ungefähr 1,05 m pro Minute, so dass nach 6 Stun den annähernd 400 Meter Kollagenstrang (Garn-Nr. 51 0,244 Denier) erhalten wurden.
Proben von je 1,5 m werden an verschiedenen Stel len des endlosen Stranges herausgeschnitten. Diese Pro ben werden in Kel-F -Röhren (Röhren aus Polytri- fluorchloräthylen) gegeben, welche 90 VolA Isopropyl- alkohol und 10 VolA Wasser enthalten, und dann durch Elektronenbestrahlung (3 X l06REPs) sterilisiert.
Die Zugfestigkeit (trocken) und die Knotenfestigkeit (sowohl nass als auch trocken) dieser Proben sind in Tabelle 2 aufgeführt. <I>Beispiel 1</I> Die Kollagendispersion gemäss A wird nach 24stün- digem Altern bei Zimmertemperatur und 47 Stunden bei 5 nach dem sub. B beschriebenen Verfahren verspon nen. Die Pumpendrehzahl beträgt dabei 8,5 Umdre hungen pro Minute, während die Konzentration von Ammoniak und Wasser in einem Liter des Acetonbades 130 mg bzw. 51 g beträgt. Die Umlaufgeschwindigkeit des Acetonbades ist 900 cm3 pro Minute.
Die ver schiedenen Spulen werden mit Geschwindigkeiten von 6,7, 9,0 und 9,3 Umdrehungen pro Minute betrieben. Die Falschzwirner sind beide mit 600 Umdrehungen pro Minute in Betrieb. Das Formaldehyd-Gerbbad ge mäss B wird auch hier verwendet, und die Spannung vor den Spulen 102 und 103 beträgt 68 bzw. 190 g.
Der sterilisierte Strang (217 Denier) besitzt eine trok- kene Knotenzugfestigkeit von 3,05 g pro Denier und eine nasse Knotenzugfestigkeit von 2,17 g pro Denier. Beispiel <I>2</I> Die Dispersion gemäss A wird nach dem Altern (88 Stunden bei Zimmertemperatur und 448 Stunden bei 5 ) gemäss B versponnen. Die Filamente werden je doch durch eine Chromlösung im Bad 144, das wie in Fig. 21 dargestellt, unterhalb der Spule 101 angeordnet ist, benetzt.
Eine chromhaltige Vorratslösung wird durch Auf lösen eines Gemisches von 17,1 ml konzentrierter Schwefelsäure, 51,1g Kaliumdichromat und 85g Na- triummetabisulfit in Wasser zubereitet. Das Gemisch wird mit Wasser zu 1 Liter einer Gerblösung auf gefüllt, die 27,6 mg Chrom pro ml enthält.
Die im Bad 144 verwendete Chromlösung wird durch Verdünnen von 25 ml Vorratslösung mit de Pumpengeschwindigkeit Filterdruck (Kaliber 119) Ammoniak im Dehydratisierungsbad Wasser im Dehydratisierungsbad Umwälzgeschwindigkeit des Dehydratisierungsbades Spulengeschwindigkeit .
Geschwindigkeit der Falschzwirner Spannung Der so erzielte Strang wird wie sub. B beschrieben, sterilisiert, 1,5 m lange Proben (252 Denier) ergeben eine durchschnittliche Nasszugfestigkeit von 2,88 g pro Denier.
Der Abbau durch Papain, bestimmt durch das sub. B beschriebene Verfahren, ergibt bei 5 verschie denen Proben Zeiten von 3,5, 2,9, 4,0, 2,9 und 3,2 Stunden.
Der Abbau durch Heisswasser gemäss der sub. B beschriebenen Untersuchung bestimmt, ergibt Werte von 5,7, 5,7 und 5,7 Minuten.
Andere Proben weisen eine Zugfestigkeit (trocken, 252 Denier) von 4,3 g pro Denier, eine Knotenfestigkeit Pumpengeschwindigkeit Ammoniak im Dehydratisierungbad Wasser im Dehydratisierungsbad Umwälzgeschwindigkeit des Dehydratisierungsbades Spulengeschwindigkeit Falschzwirner Spannung Das Gerbverfahren ist identisch mit dem sub. B beschriebenen Verfahren; die relative Feuchtigkeit wäh rend dem Spinnen beträgt 49 %.
Der so erzielte Strang war sehr gleichmässig im Durchmesser, wobei die Durchmesser von 10 Proben
EMI0011.0029
<I>Tabelle <SEP> 3</I>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> Knotenfestigkeit <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Papain <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Heisswasser
<tb> trocken <SEP> trocken <SEP> nass
<tb> (g) <SEP> (g) <SEP> (g) <SEP> (Std.) <SEP> (Min.)
<tb> 1080 <SEP> 508 <SEP> 550 <SEP> 0,5 <SEP> 3,2
<tb> 1096 <SEP> 508 <SEP> 414 <SEP> 0,5 <SEP> 3,2
<tb> 1100 <SEP> 558 <SEP> 383 <SEP> 0,5 <SEP> 3,1
<tb> 1126 <SEP> 558 <SEP> 383
<tb> 1130 <SEP> 600 <SEP> 378
<tb> 1155 <SEP> 608 <SEP> 336
<tb> 1195 <SEP> 342 In Tabelle 3 ist die Trockenzugfestigkeit (in g) von durch Elektronenbestrahlung sterilisierten Strängen in Kolonne 1 aufgeführt.
Kolonne 2 zeigt die Knoten- stilliertem Wasser zu einem Gesamtvolumen von 100 ml hergestellt. Der pH-Wert der Chromgerblösung ist un gefähr 3,7. Das Formaldehydgerbbad, wie es sub. B be schrieben ist, wird zwischen den Spulen 102 und 103 verwendet. Die Spinnbedingungen sind folgende: 10 Umdrehungen pro Minute 0,75 at 126 mg/1 51 g/1 900 cm3 pro Minute 101 - 6,7; 102 - 9,0; 103 - 9,4 U. p. M.
600 Umdrehungen pro Minute 35-38 g vor der Spule 102 106 g vor der Spule 103 (trocken) von 2,2 g pro Denier und nass von 1,9 g pro Denier auf.
Die Trockenzugfestigkeit von 7 Proben dieses Pro duktes ist 1120, 1150, 1030, 1050, 1060, 1080 und 1100g mit einem Mittelwert von 1084 g und einer Abweichung von 120 g ( 5,5 %).
<I>Beispiel 3</I> Die Dispersion gemäss A wird 173 Stunden bei Zimmertemperatur und 43 Stunden bei 5 gealtert und dann nach der sub. B beschriebenen Verfahrensweise versponnen. Die Spinnbedingungen sind folgende:
EMI0011.0045
9,5 <SEP> Umdrehungen <SEP> pro <SEP> Minute
<tb> 120 <SEP> mg/1
<tb> 50 <SEP> g/1
<tb> 900 <SEP> cm3 <SEP> pro <SEP> Minute
<tb> 101 <SEP> - <SEP> 10; <SEP> 102 <SEP> - <SEP> 13,5; <SEP> 103 <SEP> - <SEP> 14 <SEP> U. <SEP> p. <SEP> M.
<tb> 600 <SEP> Umdrehungen <SEP> pro <SEP> Minute
<tb> 60 <SEP> g <SEP> vor <SEP> Spule <SEP> 102
<tb> 250 <SEP> g <SEP> vor <SEP> Spule <SEP> 103 0,162, 0,175, 0,172, 0,165, 0,155, 0,167, 0,162, 0,172, 0,157 und 0,167 mm massen. Der Durchschnitt lag bei 0,165 mm ( 0,010 mm).
Die Denierzahlen von 6 Strängen sind 238, 238, 238, 238, 241 und 238. festigkeit (trocken) und Kolonne 3 die Nasswerte in g. Papain- und Heisswasserabbau wie sub. B beschrieben.
Die mittlere Trockenzugfestigkeit ergibt sich zu <B>1126</B> g, die durchschnittliche Knotenfestigkeit trocken zu 558 g und nass zu 400 g. Da die Stränge im Durch schnitt 238 Denier aufweisen, so beträgt die durch schnittliche Trockenzugfestigkeit 4,78 g pro Denier, die durchschnittliche trockene Knotenfestigkeit 2,37 g pro Denier und die durchschnittliche nasse Knotenfestigkeit 1,70 g pro Denier.
<I>Beispiel 4</I> Der sub. A beschriebene Teil der unteren Flexor- sehne von jungen Stieren wurde von Fett, nichtkolla- genem Protein und anderen Fremdstoffen gereinigt und senkrecht zur Längsachse in Scheiben von einer Dicke von ungefähr 0,38-0,50 mm geschnitten. Der Feststoff gehalt einer Probe dieser Sehnenscheiben betrug 35,8 %.
1500 Teile der Sehnenscheiben (537 Teile Trocken präparat) werden mit 15 000 Teilen einer Lösung be handelt, welche 15 Teile Ficin, 3,63 Teile Dinatriumsalz des Äthylendiamintetraacetats und 1,95 Teile Äthylen- tetranatrium-tetraacetat enthält. Der pH-Wert dieser Lö sung beträgt vor dem Beifügen der Sehnenscheiben 5,1, nach dem Hinzufügen der Scheiben 6,3.
Nach 17stündi- gem Stehenlassen bei Zimmertemperatur (24,5 ) wird die Enzymlösung dekantiert, und die Scheiben werden mit 15 000 Teilen Wasser, das 50 Teile 30 % iges Was serstoffperoxyd enthält, verrührt. Die Wasserstoffper- oxydlösung wird nach etwa 20 Minuten abdekantiert.
Die Quellösung wird durch Zugabe von 148,1 Teilen Perfluorbuttersäure zu einem Gemisch aus 17,019 Tei len Wasser und 24,132 Teilen Methanol hergestellt. Die Perfluorbuttersäure macht 19,5 % des Gewichtes der trocknen Sehnenscheiben und 0,264% des Gesamtge wichtes aus. Der Feststoffgehalt beträgt 1,1 % des Ge samtgewichtes (Festkörper und Quellösung).
Die abgetropften Sehnenscheiben werden der auf 20'= abgekühlten Perfluorbuttersäure enthaltenden Quell- lösung zugegeben. Die Lösung wird 1,5 Stunden lang durch Hindurchblasen von Luft in Bewegung gehalten. Das Gemisch wird hierauf 1 Stunde mit einem Rührer mit 40 Umdrehungen pro Minute gerührt, wobei die Temperatur unter 25 gehalten wird. Die Suspension der gequollenen Sehnenscheiben wird dann homogeni siert, indem die Suspension durch ein 1,27 cm weites Rohr gepumpt wird.
Da die Viskosität der so erzielten Dispersion (un gefähr 1,0,36' Feststoffe) zur Verarbeitung zu hoch ist, wird der Gesamtfeststoffgehalt auf annähernd 0,8 % ver ringert, indem 5400 Teile Wasser, 5400 Teile Methanol und 9,7 Teile Perfluorbuttersäure hinzugefügt werden. Die verdünnte Dispersion wird dann durch Düsen von 3,2 mm Durchmesser gepumpt.
Die Dispersion wird zunächst durch eine 1,5-mm-
EMI0012.0037
<I>Tabelle <SEP> 4</I>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> Knotenfestigkeit <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Papain <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Heisswasser
<tb> trocken <SEP> trocken <SEP> nass <SEP> (Std.) <SEP> (Min.)
<tb> <U>(g) <SEP> (g) <SEP> (g)</U>
<tb> 802 <SEP> 450 <SEP> 440 <SEP> 7,4 <SEP> 6,4
<tb> 820 <SEP> 458 <SEP> 412 <SEP> 7,0 <SEP> 6,9
<tb> 842 <SEP> 408 <SEP> 404 <SEP> 8,0 <SEP> 6,5
<tb> 835 <SEP> 426 <SEP> 426
<tb> 900 <SEP> 408 <SEP> 346
<tb> 900 <SEP> 395 <SEP> 355
<tb> 391 Düse, dann durch eine 1,27-mm-Düse und schliesslich noch durch 1,0-mm-Düsen (zwei vollständige Durch läufe) gepresst. Die Temperatur der Dispersion wird während dem Homogenisieren unter<B>25'</B> gehalten.
Die so erzielte Dispersion wird über Nacht bei<B>23'</B> unbewegt gehalten. Am folgenden Tag wird sie 1/2 Stunde mit 40 Umdrehungen pro Minute gerührt und dann durch ein Filtersieb mit 0,38-mm-, 0,229-mm- und 0,14-mm-Sieböffnungen geleitet. Während der Filtration ist der Druck am Filter nicht mehr als 2,8 kg/cm'. Die vom Filter kommende Dispersion (pH 2,80) wird unter Vakuum entlüftet. Die Dispersion wird gemäss dem in Beispiel II beschriebenen Verfahren in ein Me- thyläthylketon enthaltendes Spinnbad versponnen, wel ches 8 ml Ammoniumhydroxyd p. A.
(28-30 % NH3) pro 10 Liter Methyläthylketon enthält. Die Pumpe wird mit 8,9 Umdrehungen pro Minute betrieben, wobei un gefähr 2,64 ml der Dispersion pro Minute extrudiert werden.
In diesem Beispiel wird eine Chromgerblösung der im Beispiel 1 beschriebenen Zusammensetzung im Bad 144 unterhalb der Spule 101 angewandt. Das Gerbbad 132 enthält eine Formaldehydgerblösung, welche durch Zugabe von 8 ml 10 gewA iger Ammoniumalaunlösung zu 1 1 Wasser und Verdünnung mit Wasser zu einem endgültigen Volumen von 2 Litern zubereitet wurde.
Das Methyläthylketonbad wird mit einer Geschwin digkeit von annähernd 946 ml pro Minute kontinuier-. lieh durch die Spinnsäule geleitet. Der Ammoniakgehalt beträgt 43 mg und der Wassergehalt 12 g pro Liter.
Die Geschwindigkeit der Spulen 101, 102 und 103 wird bei 6,7, 9,0 bzw. 9,4 Umdrehungen pro Minute gehalten. Dies ergibt eine Streckung von 35 % zwischen Spule 101 und 102 sowie eine Gesamtstreckung von 40% zwischen den Spulen 101 und 103. Die Falsch- zwirner rotieren beide mit 800 Umdrehungen pro Mi nute. Die Spannung zwischen den Spulen 101 und 102 ist ungefähr 10 g, während die Spannung zwischen den Spulen 102 und 103 ungefähr 70 g beträgt. Die relative Feuchtigkeit wird während dem ganzen Spinnen bei 2l-24 % gehalten. Nachdem die Maschine 1 Stunde ge arbeitet hat, wird eine 20-Minuten-Probe abgenommen.
30,5 cm lange Stücke aus dieser Probe werden in Kel-F-Röhren, welche 90 VolA Isopropylalkohol und 10 VolA Wasser enthalten, gelegt und durch Elektro nenbestrahlung (3 X 106 REPs) sterilisiert. Das Gewicht eines während 4 Stunden bei einer relativen Feuchtigkeit von 40 % konditionierten, 3,05 m langen Musters be trägt 71 mg, was 208 Denier entspricht. Die physikali schen Eigenschaften des Stranges sind in Tabelle 4 zu sammengestellt. Aus Tabelle 4 lässt sich die durchschnittliche Trok- kenzugfestigkeit zu 845 g berechnen.
Die durchschnitt liche trockene Knotenfestigkeit ist 426 g, die durch schnittliche nasse Knotenfestigkeit ist 395 g. Diese Werte entsprechen einer Trockenzugfestigkeit von 4,1 g pro Deni r, einer trockenen Knotenfestigkeit von 2,07 g pro Denier und einer nassen Knotenfestigkeit von 1,92 g pro Denier.
<I>Beispiel 5</I> Gemäss dem im vorangehenden Beispiel beschriebe nen Verfahren werden 1500 Teile gereinigte Sehnen scheiben (Dicke 0,25 mm) mit 15 000 Teilen einer wässrigen Lösung (pH 6,0) behandelt, welche 3 Teile (0,22 Ficin, 3,63 Teile Dinatriumsalz der Äthylen diamintetraessigsäure und 1,95 Teile Äthylendiamin- tetranatrium-tetraacetat enthält. Der Trockengehalt der Sehnenscheiben beträgt 35,3 %, das Gesamtgewicht der trockenen Feststoffe ist 529,5 g.
Nach 17stündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird die Ficinlösung von den Scheiben abdekantiert, wonach die Scheiben 20 Minuten lang mit 1500 Teilen Wasser verrührt werden, das 50 ml 30%iges Wasser stoffperoxyd enthält. Der pH-Wert der Lösung liegt nach Zugabe der Scheiben bei 6,0-6,3. Die Wasserstoff peroxydlösung wird abdekantiert und die Sehnenschei ben werden abgetropft; dann werden 29 150 Teile Me thanol, 22 079,5 Teile Wasser und 156,3 Teile Per fluorbuttersäure zugefügt. Die Perfluorbuttersäure macht 19,5 % des Gewichts der trockenen Feststoffe oder 0,266 % des Gesamtgewichts des Gemisches aus.
Das Gemisch wird mit einem Schaufelrührer 1 Stunde lang gerührt, wobei die Temperatur unter 25 gehalten wird.
Die gequollenen Sehnenscheiben werden durch ein 12,7-mm-Rohr gepumpt, dann wird die gekühlte Disper sion durch eine 3,2-mm-Öffnung, eine 1,5-mm-Öffnung und eine 1,27-mm-Öffnung gepumpt. Schliesslich wird die Dispersion zweimal durch eine 1,0-mm-Düse ge presst. Die Dispersion wird über Nacht bei<B>231</B> stehen gelassen und dann durch ein Filtersieb mit 0,38-, 0,23- und 0,14-mm-Sieböffnung filtriert. Der Filterdruck liegt unter 2,1 kg/cm2, und die Temperatur wird stets auf 15-23 gehalten.
Die Luft wird aus dieser Dispersion unter Vakuum entfernt; der endgültige pH-Wert ist 2,75. Die Dispersion enthält 0,81 % Feststoffe.
Nach 72stündigem Altern bei 26 wird die Disper sion, wie im vorangehenden Beispiel beschrieben, in ein aus Methyläthylketon bestehendes Bad versponnen. Die Pumpengeschwindigkeit ist dabei 9,5 Umdrehungen pro Minute, die Konzentration von Ammoniak und Wasser im Methyläthylketon 79 mg bzw. 48,2 g pro Liter. Die Umlaufgeschwindigkeit des Methyläthylketonbades be trägt 946 ml pro Minute. Die Spulen werden mit 6,7, 9,0 bzw. 9,4 Umdrehungen pro Minute betrieben, so dass sich eine 35 % ige Streckung zwischen den Spulen 101 und 102 und eine 40 % ige Streckung zwischen den Spulen 101 und 1013 ergibt.
Die Falschzwirner werden beide mit 800 Umdrehungen pro Minute betrieben, und die Spannung vor den Spulen 102 und 103 ist dabei 10 bzw. 200 g. Das chromhaltige Gerbbad und das Formaldehydgerbbad werden genau so benutzt wie im vorangehenden Beispiel.
Eine nach 11/2stündigem Spin nen unter diesen Bedingungen (Feuchtigkeit 27 %, Tem peratur 26 ) entnommene 20-Minuten-Probe wurde, wie sub. B beschrieben, in eine Kel-F -Röhre gegeben und durch Elektronenbestrahlung sterilisiert. Ein 3,05 m lan ges Stück dieses Produktes, das bei einer relativen Feuchtigkeit von 20 % konditioniert worden war, wog 82 mg (241 Denier). Die physikalischen Konstanten des Stranges sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
EMI0013.0048
<I>Tabelle <SEP> 5</I>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> Knotenfestigkeit
<tb> Durchmesser
<tb> trocken <SEP> trocken <SEP> nass
<tb> (<U>ä)</U> <SEP> (<U>g</U>) <SEP> (<U>g</U>) <SEP> (mm)
<tb> 1100 <SEP> 455 <SEP> 460 <SEP> 0,165
<tb> 1080 <SEP> 518 <SEP> 440 <SEP> <B>0</B>,162
<tb> 1080 <SEP> 535 <SEP> 450 <SEP> 0,165
<tb> 1072 <SEP> 540 <SEP> 460 <SEP> 0,167
<tb> 945 <SEP> 568 <SEP> 440 <SEP> 0,165
<tb> 960 <SEP> 592 <SEP> 485 <SEP> 0,167
<tb> 662 <SEP> 663 <SEP> 0,160
<tb> 0,160
<tb> 0,162 In Tabelle 5 sind die Zugfestigkeiten wie in den früheren Beispielen in g angegeben. In Kolonne 4 ist der Durchmesser der Stränge in mm aufgeführt.
Aus Tabelle 5 ergibt sich die durchschnittliche Trok- kenzugfestigkeit zu 990 g, die durchschnittliche trockene Knotenfestigkeit zu 558 g und die durchschnittliche nasse Knotenfestigkeit zu 455 g. Diese Werte entspre chen einer Trockenzugfestigkeit von 4,14 g pro Denier, einer trockenen Knotenfestigkeit von 2,33 g pro Denier und einer nassen Knotenfestigkeit von 1,90 g pro Denier. <I>Beispiel 6</I> 2400 Teile gereinigtes Sehnenmaterial der sub. A beschriebenen Art in Form von Scheiben von 0,58 mm Dicke werden mit 24 000 Teilen einer wässrigen Lösung behandelt, die 24 Teile (0,1 %)
Ficin und 9,98 Teile (0,001 M) Äthylendiamin-tetranatrium-tetraacetat ent hält. Die Sehnenscheiben weisen einen Gesamtfeststoff- gehalt von 37,1 % auf, was einem Trockengewicht von 890,4 Teilen entspricht. Der pH-Wert der Enzymlösung ist 6,2. Nach 17stündigem Stehen bei Zimmertempera tur wird die Enzymlösung abdekantiert, und die Seh nenscheiben werden mit 24000 Teilen Wasser, das 80 Teile 30%iges Wasserstoffperoxyd enthält, verrührt.
Die Wasserstoffperoxydlösung wird abgegossen und die Sehnenscheiben werden einer wässrig-methanolischen Lö sung von Cyanessigsäure zugesetzt, welche durch Zu gabe von 51354,8 Teilen Methanol und 378 Teilen Cyanessigsäure zu 49 085,2 Teilen Wasser hergestellt wird. Die in dieser Lösung enthaltene Menge Cyan- essigsäure entspricht 0,5 Mol Säure je 100 Teile trockene Feststoffe; der Feststoffgehalt beträgt 0,86 Gew.% des gesamten Gemisches.
Die Sehnenscheiben werden mit diesem sauren, wässrig-methanolischen Gemisch 3 Stun den bei 80 Umdrehungen pro Minute unter Kühlen ge rührt. Das Gemisch wird dann im Kreislauf 1 Stunde durch ein 12,5-mm-Rohr, während einer weiteren Stunde durch 3,18-mm-Düsen und 1/2 Stunde durch 1,52-mm- Düsen zirkuliert. Die Dispersion wird hierauf durch ein Filtersieb mit 0,38-, 0,23- und 0,14-mm-Sieben gefil tert und- unter Vakuum entlüftet. Der pH-Wert dieser Dispersion beträgt ungefähr 2,8.
Die Dispersion wird nach dem im Beispiel II be schriebenen Verfahren in ein Aceton-dehydratisierungs- bad gesponnen. Die Konzentrationen von Ammoniak und Wasser in einem Liter des Acetonbades betragen 135 mg bzw. 41 g. Die Pumpe wird mit 9,4 Um drehungen pro Minute betrieben, um ungefähr 2,76 ml der Dispersion pro Minute zu extrudieren. Die Strö mungsgeschwindigkeit des Acetonbades ist 758 ml pro Minute. Die Spulen werden mit 6,7, 8,7 und 9,0 Um drehungen pro Minute betrieben, was zwischen- den Spulen<B>101</B> und 102 eine Streckung von<B>30%</B> und zwi schen den Spulen 102 und 103 eine Streckung von 5 % ergibt.
Die Falschzwirner werden beide mit 900 Um drehungen pro Minute betrieben.
Eine chromhaltige Lösung wird zubereitet, indem 1680 g Chromsulfat in 2 Litern Wasser aufgelöst wer-
EMI0014.0005
<I>Tabelle <SEP> 6</I>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> Knotenfestigkeit <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Papain <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Heisswasser
<tb> trocken <SEP> trocken <SEP> nass <SEP> (Std.) <SEP> (Min.)
<tb> <U>(g) <SEP> (g) <SEP> (g)</U>
<tb> 990 <SEP> 580 <SEP> 568 <SEP> 2,4 <SEP> 7,3
<tb> 970 <SEP> 572 <SEP> 528 <SEP> 2,6 <SEP> 7,3
<tb> 1000 <SEP> 5<B>1</B>2 <SEP> 555 <SEP> 2,5 <SEP> 7,3
<tb> <B>1010</B> <SEP> 465 <SEP> 572
<tb> 985 <SEP> 455 <SEP> 590
<tb> 945 <SEP> 512 <SEP> 505
<tb> 930 <SEP> 528 <SEP> 560 Aus Tabelle 6 lässt sich die durchschnittliche Trok- kenzugfestigkeit zu 982 g berechnen.
Die durchschnitt liche trockene Knotenfestigkeit beträgt<B>518</B> g, die durch schnittliche nasse Knotenfestigkeit ist 555 g. Diese Werte entsprechen einer Trockenzugfestigkeit von 4,0 g pro Denier, einer trockenen Knotenfestigkeit 2,12 g pro Denier und einer nassen Knotenfestigkeit von 2,26 g pro Denier. Der Durchmesser des Strangs ist sehr gleich mässig und liegt bei 10 Proben bei 0,153, 0,165, 0,168, 0,165, 0,168, 0,165, 0,168, 0,165, 0,170 und 0,168 mm. <I>Beispiel 7</I> 2400 Teile des sub. A beschriebenen Sehnenmaterials werden in Scheiben von 0,58 mm Dicke geschnitten. Der Feststoffgehalt beträgt 885,6 Teile (36,9 %).
Die Sehnenschnitten werden mit 24 000 Teilen einer wäss- rigen Lösung behandelt, welche 24 Teile Ficin und 9,98 Teile (0,001 M) Äthylendiamin-tetranatrium-tetra- acetat enthält. Das Gemisch lässt man über Nacht bei 24 stehen.
Die Enzymlösung wird dann abdekan- tiert, und die enzymbehandelten Scheiben werden mit 24000 Teilen Wasser, das 80 Teile 30%iges Wasser stoffperoxyd enthält, verrührt. Nach 1/2 Stunde wird die Wasserstoffperoxydlösung von den enzymbehandelten Scheiben abgegossen, und die Scheiben werden einer Lösung zugegeben, welche 376,4 Teile Cyanessigsäure in 48 701,1 Teilen Wasser und<B>51</B>045,5 Teilen Metha nol enthält. Das Gemisch wird 3 Stunden unter 80 Um drehungen pro Minute gerührt und dann 1 Stunde im Kreislauf durch ein 12,7-mm-Rohr geleitet. Die Disper sion wird während einer weiteren Stunde durch eine den und mit Wasser auf 8 Liter aufgefüllt wird.
Dieser Lösung werden dann 680 ml 5n Natriumhydroxydlö- sung unter Rühren beigefügt, wonach mit Wasser auf 20 Liter aufgefüllt wird. Die erzielte Lösung, welche 2,5% Chromoxyd enthält, ergibt beim Verdünnen mit einem gleichen Volumen Wasser die Chromgerblösung, die im Gerbbad 144 unterhalb der Spule 101 Verwen dung findet. Die Formaldehydgerblösung im Gerbbad 132 unter der Spule 102 wird durch Wasser ersetzt.
3,05 m des auf diese Weise versponnenen Produk tes wiegen 85 mg (250 Denier). Nach dem Sterilisieren weist der Strang folgende Eigenschafren auf: 3,18-mm-Düse gepresst und schliesslich vollständig ho mogenisiert, indem sie noch eine weitere 1/2 Stunde durch eine 1,52-mm-Düse gepresst wird. Die Dispersion wird dann unter einem Druck von 2,8 kg/cm' durch ein Filtersieb mit 0,38-, 0,23- und 0,14-mm-Sieben ge filtert und unter Vakuum entlüftet.
Die Kollagendispersion (etwa 0,79 % Festkörper) wird 144 Stunden bei Zimmertemperatur gealtert und nach dem sub. B beschriebenen Verfahren versponnen. Die Pumpengeschwindigkeit ist 9,5 Umdrehungen pro Mi nute; die Konzentrationen von Ammoniak und Wasser in 1 Liter Aceton-dehydratisierungsbad betragen 159 mg bzw. 43 g. Die Strömungsgeschwindigkeit des Acetons ist ungefähr 760 ml pro Minute. Die Spulen werden jeweils mit 6,7, 8,7 und 9,0 Umdrehungen pro Minute betrieben, um eine gesamte Streckung von 35 % zu lie fern.
Beide Falschzwirner arbeiten mit 900 Umdrehungen pro Minute. Die Gerblösung unterhalb der Spule<B>101</B> im Bad 144 wird zubereitet, indem ein Volumenteil der im Beispiel VIII beschriebenen Chromlösung mit 21/2 Teilen Wasser verdünnt wird. Wie in Beispiel VIII, wird die Formaldehydgerblösung, die zuweilen im Gerb- bad 132 vorhanden ist, durch Wasser ersetzt. Die den Spulen 102 und 103 vorangehenden Spannungen betra gen 20 bzw. 100 g.
Die relative Feuchtigkeit während des Spinnens ist 38 % und die Temperatur beträgt 21 Unter diesen Verhältnissen ergab die Untersuchung des in sterilem Zustand geprüften Produktes (250 Denier) folgende Werte:
EMI0015.0001
<I>Tabelle <SEP> 7</I>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> Knotenfestigkeit <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Papain <SEP> Abbau <SEP> durch <SEP> Heisswasser
<tb> trocken <SEP> trocken <SEP> nass <SEP> (Std.) <SEP> (Min.)
<tb> (g) <SEP> (g) <SEP> (g)
<tb> 1010 <SEP> 570 <SEP> 450 <SEP> 3,8 <SEP> 6,2
<tb> 1085 <SEP> 615 <SEP> 476 <SEP> 3,8 <SEP> 6,5
<tb> 1075 <SEP> 6<B>1</B>5 <SEP> 450 <SEP> 3,8 <SEP> 6,
0
<tb> 1050 <SEP> 615 <SEP> 526
<tb> 1070 <SEP> 512 <SEP> 535
<tb> 1065 <SEP> 680 <SEP> 505
<tb> 970 <SEP> 785 <SEP> 476
<tb> 800 Aus Tabelle 7 lässt sich die durchschnittliche Trok- kenzugfestigkeit zu 1030 g berechnen. Die durchschnitt liche trockene Knotenfestigkeit beträgt 662 g und die durchschnittliche nasse Knotenfestigkeit 490 g, was einer Trockenzugfestigkeit von 4,23 g pro Denier, einer trockenen Knotenfestigkeit von 2,68 g pro Denier, und einer nassen Knotenfestigkeit von 1,98 g pro Denier, entspricht.
Der Strang ist sehr gleichmässig im Durch messer; 10 Proben ergeben bei der Prüfung 0,157, 0,157, 0155, 0,162, 0,157, 0,160, 0,162, 0,157 und 0,160 mm.
Die indirekte Methode zum Verspinnen einer Dispersion von gequollenen Kollagenfibrillen unter Bil dung eines Multifilaments oder eines Bandes, das in einer zweiten Verfahrensstufe abgerundet wird, wird anhand der folgenden Beispiele illustriert. In Fig. 32 wird eine einstufig arbeitende, horizontale Spinnvor richtung gezeigt, die sich zur Herstellung eines Kolla- genbandes aus etwa 40 bis mehreren hundert Mono- filamenten eignet. Selbstverständlich hängen die Anzahl der Monofilamente und die Breite des Kollagenbandes vom Bau der Spinnvorrichtung ab.
Die Pumpe 115 (in Fig. 32) drückt eine Dispersion gequollener Kollagenfibrillen durch einen Spinnkopf der in Fig. 13 und 16 gezeigten Art und eine mit Rippen versehene Spinnsäule, die so ausgebildet ist, dass ein guter Kontakt zwischen dem extrudierten Multifilament und dem im Kreislauf befindlichen Entwässerungsbad erzielt wird. Das Entwässerungsbad tritt durch Leitung 61 in das System ein, fliesst in gleicher Richtung mit der Bewegung des Multifilaments durch die Spinnsäule und verlässt diese durch Leitung 62.
Das Multifilament 63 wird zwischen der Spule 70 und der Quetschwalze 64 abgequetscht und in ein Band überführt, in dem die einzelnen Monofilamente zusammenhängen. Das Kolla- genband läuft dann um das Leitrad 65 und durch die Trockensäule 66, in die Luft von Raumtemperatur durch Leitung 67 einströmt. Die Geschwindigkeit des Luftstroms liegt zwischen 0,35 und 0,42 m3 pro Mi nute, womit bei einer Verweilzeit des Stranges von etwa 2 Minuten eine gute Trocknung erzielt wird.
Das Kollagenband gelangt aus dem Trockenturm über das Leitrad 68 zur Spule 71; es wird etwa 12mal um diese Spule und den Winkeleinsteller 72 gewickelt. Spule 71 und Walze 72 wirken zusammen als eine Beförderungsvorrichtung für den Strang; ausserdem er lauben sie ein weiteres Trocknen des Stranges vor dem Aufwickeln auf der Aufnahmespule 69. Das gleich mässige Aufwickeln auf der Spule 69 wird mit Hilfe eines Fadenführers 73 bewirkt, der sich vor- und rück wärts bewegt.
Durch das vorstehende Verfahren kann ein Kolla- genband verschiedener Breite hergestellt und endlos auf gespult werden. Derartiges Kollagenband kann, falls er wünscht, in einer zweiten Stufe in einen Strang mit kreisförmigem Querschnitt überführt werden unter Ver wendung einer Vorrichtung gemäss Fig. 33.
Die gezeigte Vorrichtung ist zur kontinuierlichen Behandlung von aus etwa 195 einzelnen Filamenten bestehendem Kollagenband konstruiert, aus denen ein runder Strang von etwa 0,375 nun hergestellt werden soll. Der Durchmesser kann jedoch durch Änderung der Filamentanzahl variiert werden.
Gemäss Fig. 33 wird das Kollagenband 63 von der Zuleitungswalze 69 durch die mit Antrieb versehenen Spulen<B>101,</B> 102 und 103 zur Aufnahmespule 77 be fördert. Das Band wird zwischen den Spulen 101 und 102 und ferner zwischen den Spulen 102 und 103 gestreckt. Direkt unterhalb den 3 Spulen befinden sich Hilfswalzen aus Nylon 104, 82 und 83. Die Walzen 82 und 83 sind von den Behältern 144 und 74 um geben, die mit Flüssigkeiten gefüllt werden können, die zur Behandlung des Kollagenstrangs dienen. Weitere Vorrichtungen zur Behandlung des sich bewegenden Kollagenstranges mit Flüssigkeit sind in den Düsen 76, 78 und 79 vorhanden.
Die Säulen 84, 85 und 86 werden erwärmt und dienen dazu, das sich bewegende Band zu trocknen und anzuwärmen. Der erwünschte runde Querschnitt kann mittels einer Falschzwirnvorrichtung 80 erzielt werden.
Die drei Spulen 101, 102 und 103 können aus Nylon hergestellt sein und besitzen vorzugsweise einen Umfang von etwa 7,5 cm. Sie werden von einem stufen los variierbaren Reeves-Motor angetrieben, dessen Lei stung zwischen 3,3 und 32,1 Umdrehungen pro Minute liegt. Unter der Spule 101 liegt eine Hilfswalze 104 aus Nylon , wie sie z. B. in Fig. 21 dargestellt ist. Der Abstand zwischen den Kollagenschleifen auf der Spule 101 wird über die Hilfswalze 104, deren Achse verstell bar ist, reguliert. Die Walze 104 ist um den Tragzapfen 130 beweglich angeordnet und kann durch die Feststell schraube 131 fixiert werden.
Die Spule 101 wird mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 Umdrehungen pro Minute betrieben. Bei dieser Geschwindigkeit beträgt die Gerbleistung etwa 75 cm pro Minute. Das die Zugvorrichtung 75 verlassende Kol- lagenband läuft dreimal um die Spule 101 und macht dabei 3 Schleifen in der im Behälter 144 befindlichen Flüssigkeit, was zum Vornetzen des Bandes ausreicht.
Die Spule 102 läuft mit<B>11</B> Umdrehungen pro Mi nute und übt daher eine 10%ige Streckung auf das Band zwischen 101 und 102 aus. Die Streckung kann durch Verändern der Umlaufgeschwindigkeiten der Spu len 101 und 102 erhöht oder vermindert werden. Der Strang wird um die Spule 102 dreimal herumgewickelt. Die Streckung zwischen den Spulen 101 und 102 be wirkt eine Orientierung und Trocknung des Kollagen- bandes und trägt zur Steigerung der Zugfestigkeit bei.
Die Vorrichtung lässt sich z. B. so betreiben, dass die Spule 101 mit 10, 102 mit 11 und 103 mit 12 Um drehungen pro Minute arbeitet. Dabei erhält man zu sätzlich zur ersten Streckung noch 10% zwischen den Spulen 102 und 103. Die Gesamtstreckung kann zwi schen etwa 10 und 20 % variieren, wobei etwa 20 % zur Zeit als obere Grenze betrachtet werden.
Das fortlaufende Kollagenband kann an den Spulen 101 und 102 kontinuierlich behandelt werden. Im Be hälter 144 kann z. B. eine alkalische wässrige Lösung eines mehrwertigen Phenols und/oder Chinons, wie Pyrogallol, Resorcin, Hydrochinon, 1,6-Dihydroxy- naphthalinsulfonsäure, 2,2',4,4'-Tetrahydroxy-benzophe- non, 1,2-Naphthochinon, 1,4-Naphthochinon, 2-Anthra- chinon-Na-sulfonat,
p-Toluchinon, 1,2-Anthrachinon oder eines Gemisches dieser Verbindungen vorhanden sein. Ausser dem mehrwertigen Phenol oder dem Chinon kann die Lösung geringe Mengen (etwa 0,5 %) eines Netzmittels, d. h. des Dinatriumsalzes der Äthylen diamintetraessigsäure, enthalten. Die Konzentration an mehrwertigem Phenol und/oder Chinon beträgt etwa 0,2 bis 2 31. Ist das Bad sauer oder neutral, so nimmt das Kollagenband zu viel Wasser auf. Es empfiehlt sich daher, den pH-Wert mit Alkali, wie z. B.
Natrium- oder Ammoniumhydroxyd, auf etwa 7,5-10,5 einzustellen. Mit einem pH-Wert von 8,3 im Gerbbad wurden aus gezeichnete Ergebnisse erzielt.
*Das Kollagenband gelangt vom Gerbbad 144 um die Leitwalze 87 in die Trockensäule 84, die einen Quer schnitt von etwa 13-19,5 cm besitzt und etwa 40 cm lang ist. Luft von etwa 67 wird mit einer Geschwin digkeit von 17 m3 pro Minute durch das Rohr 84 zir kuliert.
Das getrocknete Kollagenband gelangt aus dem Rohr 84 über ein Leitrad 88 und wird dreimal um die Spule 102 gewickelt und mit einem zweiten Gerbbad im Behälter 74 behandelt. Dieses Bad kann z. B. eine wäss- rige Chrom(III)-sulfatlösung und einen Aldehyd wie Formaldehyd oder Glyoxal oder ein Gemisch aus bei den enthalten. Die als Chromoxyd berechnete Chrom konzentration kann etwa 10 g pro Liter, die Konzen tration an Formaldehyd und/oder Glyoxal etwa 0,10 bis 0,32 % und der pH-Wert des Bades etwa 2,0 bis 3,5 (ungepuffert) betragen.
Beim Durchlaufen dieses Bades absorbiert das Kollagenband etwa 1,0 Gew.% Chrom in Form von Chromoxyd.
Aus dem Bad 74 gelangt das Band über die Um lenkwalze 89 durch die Trockenröhre 85 und 86. Diese Rohre haben einen ähnlichen Querschnitt wie das Rohr 84, sind jedoch länger, und zwar je etwa 90 cm lang. Die beiden Rohre haben einen gegenseitigen Abstand von etwa 15 cm. Durch das Rohr 85 wird Luft von 45-55 mit einer Geschwindigkeit von etwa 8,4 m3 pro Minute, und durch das Rohr 86 wird Luft von etwa 70 mit einer Geschwindigkeit von etwa 13 m3 pro Minute zirkuliert. Das aus dem Bad 74 hervorgehende Kollagenband wird mittels einer Falschzwirnvorrichtung 80 gerundet und geformt.
Der Zwirnvorgang ist am wirkungsvoll sten, solange das Kollagenband feucht ist, was sich durch Aufträufeln von Wasser aus dem Hahnen 76 er zielen lässt.
Auch kann der Strang direkt vor Berührung mit dem Falschzwirner mit destilliertem Wasser aus der Düse 78 gleitfähig gemacht werden. Sobald die Dril- lung gegen die Walze 89 hin zurückläuft, findet eine Verjüngung des Bandes statt, durch die das letztere gerundet wird. Der kreisförmige Umriss des Stranges bleibt sodann erhalten, auch wenn die Drillung in Fort fall kommt. Der Falschzwirner arbeitet mit 150 bis 1000 Umdrehungen pro Minute.
Es ist bedeutsam, dass die vom Hahn 76 zugeführte Wassermenge und die Lufttemperatur und -geschwin- digkeit in den Trockenrohren 85 und 86 so eingestellt sind, dass das gegerbte Band beim Kontakt mit dem Falschzwirner 80 so trocken ist, dass keine Deformation eintritt. Dadurch erzielt man einen verbesserten Quer schnitt.
Der runde Kollagenstrang gelangt vom Falschzwir- ner 80 über die Leitwalze 90 und kann dann mit einer Lösung aus der Düse 79 in Kontakt gebracht werden, die entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung des Stranges abwärts fliesst. An dieser Stelle kann z. B. eine auf einen pH-Wert von etwa 9 eingestellte, etwa 0,08-0,3 % For maldehyd enthaltende Lösung verwendet werden.
Der so benetzte Strang läuft durch die Trocken rohre 86 und 85 und über die Leitwalze 91 zurück durch die Rohre 85 und 86 und dann über die Leit- walze 92. Der trockene, gegerbte und abgerundete Strang wird von der Spule 103 durch die Aufnahmespule 77 mit einer Geschwindigkeit von etwa 90 cm abgewickelt. Der endgültige Strang hat einen Durchmesser von 0,37 mm (Garn-Nr. 2/0).
Auch beim vorstehend beschriebenen Spinnverfah ren spielt die Luftfeuchtigkeit eine grosse Rolle. Sie kann durch Arbeiten in einem Gehäuse konstant gehalten werden. Optimale gleichmässige Stränge werden bei einer relativen Feuchtigkeit von etwa 40 % erzielt.
<I>Beispiel 8</I> Die in Fig. 2 mit D bezeichneten Teile der un teren Flexorsehne werden von Fett, an der Oberfläche befindlichem nichtkollagenem Protein und anderen Fremdstoffen befreit und auf einer elektrischen Fleisch schneidemaschine in gefrorenem Zustand in Scheiben zerlegt. Die Sehnenteile werden senkrecht zu ihrer Längsachse in Scheiben von etwa 0,27 mm zerlegt.
Die Scheiben werden sodann mit einer die Lösung der Elastine bewirkenden Enzymlösung behandelt. Die Enzymlösung wird aus 0,15 Teilen Ficin und 3,75 Tei len Äthylendiamin-tetranatrium-tetraacetat in 750 Teilen Wasser hergestellt. 75 Teile Sehnenmaterial werden der Lösung zugesetzt und darin über Nacht belassen. Dann wird restliches Ficin mit 2,25 Teilen 30%iger Wasser stoffperoxydlösung zerstört. Dem resultierenden Ge misch werden 2244 Teile Wasser und 5,87 Teile Cyan- essigsäure zugesetzt. Die Quellösung wird auf unter 25 abgekühlt.
Das Gemisch wird in dem in Fig. 3 dar gestellten Behälter mit 60 Umdrehungen pro Minute ge rührt. Bei etwa 3stündigem Rühren quellen die einzel nen Kollagenscheiben. Die Dispersion wird, wie sub. A beschrieben, durch wiederholte Durchgänge durch die Pumpe 107 und die Düsen 108 und 109 homogenisiert. Während der Homogenisierung arbeitet der Rührer im Dispersionsbehälter periodisch.
Der Druck auf der Hochdruckseite der Mischdüse fällt auf 5 at und bleibt nach 31/2 Stunden konstant, wodurch sich die völlige Homogenisierung anzeigt. Die Dispersion wird dann durch ein Filtersieb mit 3 Sieben aus nichtrostendem Stahl gepresst. Die Siebe sind durch Abstandshalter etwa 3,2 mm voneinander entfernt ge halten. Die Maschenweite nimmt von 0,35 mm über 0,23 mm bis 0,12 mm ab. Während des Filtrierens wird der Druck am Filter unter 2,8 at gehalten. Die so er haltene Dispersion von Kollagenfibrillen enthält 0,80 Feststoffe und weist einen pH-Wert von 2,52 auf.
Diese Dispersion wird durch eine Spinndüse aus nichtrostendem Stahl, die 192 in konzentrischen Krei sen angeordnete Öffnungen besitzt, in ein acetonhaltiges Dehydratisierungsbad extrudiert, das pro Liter 130 mg Ammoniak und 50g Wasser enthält. Man verwendet dabei die in Fig. 32 gezeigte Vorrichtung. Die Spule 70 besitzt einen Umfang von 11,8 cm und rotiert mit 6,7 Umdrehungen pro Minute.
Der Umfang der Spule 71 beträgt ebenfalls 11,8 cm, die Umdrehungszahl ist 8,3 pro Minute. Die Vorrichtung kann so benützt wer den, dass das Kollagenband von der Abquetschwalze 64 aus zweimal durch das Rohr 66 läuft, ehe es die Spule 71 und Walze 72 erreicht. Durch das Rohr 66 wird Luft von Zimmertemperatur mit einer Geschwindigkeit von 0,4 m3 pro Minute zirkuliert. Das auf der Auf nahmespule 69 aufgewickelte Kollagenband war 1,5 bis 1,75 cm breit und etwa 0,10 mm dick. Ein stark ver grösserter Querschnitt ist in Fig. 39 wiedergegeben.
Ob gleich die einzelnen Filamente unter Bildung einer ein heitlichen Struktur miteinander verbunden sind, kann ihr Umriss unter dem Mikroskop doch noch erkannt werden.
<I>Beispiel 9</I> Ein etwa 0,10 mm dickes und 1,5 mm breites Kol- lagenband aus 192 einzelnen Filamenten wird auf einer Vorrichtung gemäss Fig. 33 nachbehandelt. Die Ge schwindigkeit der Spulen 101, 102 und 103 betrug 10,0, 11,0 bzw. 12,0 Umdrehungen pro Minute. Eine Lösung von 0,4 Teilen Pyrogallol, 0,1 Teilen Tetrana- trium-äthylendiamintetraessigsäure und 99,5 Teilen ent- ionisiertem Wasser wird mit Ammoniak auf pH 8,3 ein gestellt und in den Behälter 144 gefüllt.
Im Behälter 74 befindet sich eine 0,8 Teile Chrom (berechnet als Chromoxyd), 0,5 Teile Milchsäure (85 %), 0,24 Teile Formaldehyd und 98,46 Teile entionisiertes Wasser enthaltende Chrom-(III)-sulfatlösung, die mit Natronlauge auf pH 2,7 eingestellt wurde. Eine Lösung aus 0,16 Teilen Formaldehyd und 99,84 Teilen ent- ionisiertem Wasser wird mit Ammoniak auf pH 9,0 eingestellt und in ein die Düse 79 versorgendes Vor ratsgefäss gegeben. Die Hahnen oberhalb des Trocken rohrs (76) und oberhalb des Zwirners (78) werden mit entionisiertem Wasser beliefert.
Das Kollagenband 63 gelangt von der Spannvor richtung 75 zu der Spule 101, um die es, ebenso wie um die Leitwalze 104, die in das Bad 144 eintaucht, dreimal gewickelt wird. Für eine Umschlingung benö tigt man etwa 15 Sekunden, so dass die gesamte Ver- weilzeit in der im Behälter 144 befindlichen Lösung etwa 45 Sekunden beträgt. Der mit Pyrogallol behan delte Strang gelangt sodann in das Trockenrohr 84, wo er mit einem 60 warmen Luftstrom behandelt wird.
Der teilweise getrocknete Strang gelangt vom Trockenrohr 84 über das Leitrohr 88 zur Spule 102, um die er, ebenso wie um die Hilfswalze 82, dreimal geschlungen wird. Dabei kommt der Strang in Berührung mit der im Behälter 74 befindlichen Lösung.
Aus dieser Lösung läuft der Strang zum oberen Ende des Trocknungsrohres 85, wo er mit entionisier- tem Wasser aus der Düse 76 beträufelt wird. Dadurch soll der Strang für eine verbesserte Zwirnbehandlung vorbereitet und von einem Überschuss an Chromsalz be freit werden. Beim Passieren der Trockenrohre 85 und 86 strömt dem Strang Warmluft von etwa 60 von unten entgegen; gleichzeitig wird er durch den mit 300 Um drehungen pro Minute rotierenden Falschzwirner ver drillt.
Kurz vor Erreichung des Falschzwirners wird der Sträng mit entionisiertem Wasser aus der Düse 78 gleit- fähig gemacht. Dadurch wird ein Abrieb beim Ent- drillen vermieden. Der gerundete Strang wird dann mit alkalischer Formaldehydlösung aus der Düse 79 gewa schen und im Laufe eines doppelten Durchgangs durch die Rohre 85 und 86 getrocknet. Der fertige Strang wird von der Spule 103 aufgenommen, die 5-10mal um schlungen werden muss, damit kein Abgleiten erfolgt.
Beim vorstehenden Verfahren beträgt die Streckung zwi schen den Spulen 101 und 102 etwa 10 %, und zwi schen den Spulen 102 und 103 nochmals 10 %.
Der so erhaltene Strang hat einen Durchmesser von 0,38 mm (1270 Denier), eine Trockenzugfestigkeit von 3,93 g pro Denier, eine trockene Knotenfestigkeit von 2,00 g pro Denier und eine nasse Knotenfestigkeit von 1,25 g pro Denier. Die Zugfestigkeit betrug 10 Tage nach der Implantation des Garns bei Ratten 1440 g und fiel nach 15 Tagen auf 890 g.
Ein Dünnschnitt dieses Stranges sieht unter dem Mi kroskop wie eine Gallertrolle aus, wobei das Kollagen band um sich selbst gerollt erscheint (Fig. 40). Die Um risse der 192 Filamente, aus denen der Strang besteht, lassen sich bei starker Vergrösserung erkennen. Gemäss obigem Verfahren hergestelltes Nahtmaterial ist gleich mässig und glatt, obgleich gelegentlich eine schwache Längsstreifung erkennbar ist.
<I>Beispiel 10</I> Ein Nahtmaterial der Garn-Nr. 2/0 (0,38 mm) wird durch die indirekte Spinnmethode gesponnen. Dabei wird zuerst ein Multifilament gesponnen, indem die be schriebene Spinndüse aus Messing durch eine Spinndüse aus nichtrostendem Stahl ersetzt wird, welche 192 in konzentrischen Kreisen angeordnete Öffnungen aufweist. Jede zum Spinnbad gerichtete öffnung weist einen Durchmesser von annähernd 0,46 mm auf und erwei tert sich 0,86 mm von der Spinndüsenoberfläche ent fernt in einem Winkel von 30 zu einer öffnung von 2,4 mm an der Bodenfläche der Spinndüse.
Eine Kollagendispersion (0,78 % Feststoffe) wird in der in Fig. 9 dargestellten, vertikal aufwärts gerichteten Spinnmaschine gesponnen. Die Pumpe 115 arbeitet mit 64 Umdrehungen pro Minute, um 19,1 ml Dispersion pro Minute zu verspinnen. Die verwendete Spinnsäule hat einen Innendurchmesser von 2,7 cm, und das Ace- ton-Dehydratisierungsbad wird durch diese Spinnsäule mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 2380 ml pro Minute zirkuliert.
Das aus dem Dehydratisierungsbad erhaltene Multifilament wird 1 1/2mal um die Spule 101 herumgeschlungen und gelangt dann zum Falschzwir- ner. Um das Verfilzen des Multifilamentes zu vermei den, werden die Filamente an der Spule 101 nicht vor benetzt, und der Falschzwirner 112 wird mit 200 Um drehungen pro Minute betrieben. Die Geschwindigkeit der Spulen 101 und 102 beträgt 6,7 bzw. 8,7 Umdre hungen pro Minute, wodurch eine Streckung zwischen den Spulen 101 und 102 von<B>30%</B> erzielt wird.
Durch die Vorrichtung 133 wird unterhalb des Falschzwirners 112 Wärme zugeführt. Das getrocknete Multifilament wird 12mal um die Spule 102 herumgeschlungen und gelangt von dieser Spule direkt zur Aufnahmespule.
Um das Multifilament in einen runden, festen Strang von der Garn-Nummer 2/0 umzuwandeln, wird das von der Aufwickelspule kommende Multifilament einmal um die Spule 101 geschlungen und dann mit Wasser im Bad 144 befeuchtet. Die Geschwindigkeit der Spulen 101, 102 und 103 wird auf 6,7, 8,3 bzw. 8,7 Umdre hungen pro Minute gehalten, wodurch eine 25 % ige Streckung zwischen den Spulen 101 und 102 sowie eine 5%ige Streckung zwischen den Spulen 102 und 103 erreicht wird. Die beiden Falschzwirner werden mit 400 Umdrehungen pro Minute betrieben.
Der Strang wird 12mal um die Spule 102 herumgeschlungen und stetig durch zweimaliges Eintauchen in das Gerbbad unterhalb der Spule 102 gegerbt. Die Gerblösung wird hergestellt, indem 1 Liter der im Beispiel 6 beschrie benen chromhaltigen Lösung mit einem Liter Wasser, das 8 ml 40 % iges Formaldehyd enthält, verdünnt wird; diese Gerblösung wird mit einer Geschwindigkeit von 50 ml pro Minute (25 ml pro Minute durch jede Düse) im Kreislauf geführt. Der von der Aufwickelspule auf genommene, getrocknete Strang ist rund und besitzt einen gleichmässigen Querschnitt.
Während die physika lischen Eigenschaften sich mit dem Grad der Gerbung ändern, liegt die Zugfestigkeit doch stets über den in der US-Pharmacopoe (Bd. XV, Seite 708) geforderten Werten.
Durch das beschriebene Verfahren lässt sich absor- bierbares Nahtmaterial spinnen, welches den aus Där men hergestellten Fäden sowohl in der Stärke als auch in der Gleichmässigkeit überlegen ist. Die neuen Garne behalten mehr als die Hälfte ihrer ursprünglichen Zug festigkeit noch 6 bis 7 Tage nach der Implantation in den tierischen Körpern. Die Abbaugeschwindigkeit in tierischen Geweben hängt natürlich vom Grad der Ger bung ab. Chromgegerbte Stränge besitzen etwa 15 Tage nach der Implantation in den tierischen Körpern noch mehr als die Hälfte ihrer Zugfestigkeit.
Aus der vorstehenden Beschreibung erhellt, dass die erfindungsgemässen runden Kollagenstränge aus zahlrei chen, parallel angeordneten Monofilamenten bestehen. Diese parallelen Monofilamente sind mit den jeweili gen Nachbarfilamenten verbunden, verschmelzen jedoch nicht restlos damit, da die einzelnen Filamente zu jedem Zeitpunkt des Spinnverfahrens noch zu erkennen sind.
Fig. 39 gibt das Aussehen dieser parallelen Monofila- mente in einem Kollagenband wieder, während in Fig. 40 ein durch das zweistufige Verfahren hergestell ter Strang wiedergegeben ist. Die einzelnen Monofila- mente sind unter dem Mikroskop noch sichtbar.
Ein einfaches Experiment, das die parallele Anord nung der Monofilamente demonstriert, ist in Fig. 38 an gedeutet. Wird ein Ende eines erfindungsgemäss her gestellten Kollagenstranges in saure Lösung getaucht und wiederholt gebogen, so lassen sich einzelne Monofila- mente trennen und in Pfeilrichtung auseinanderziehen. Man kann so zwei Bündel von Monofilamenten erhal ten.
Das Verhalten von üblichem Catgut ist von dem des erfindungsgemässen Produkts weitgehend verschie den, da dieses Produkt durch Verzwirnen mehrerer aus Schafsdarm erhaltener Kollagenbänder erhalten ist. Da dieses Catgut aus Bändern besteht, die schraubenförmig verzwirnt sind, lässt es sich mittels des obigen Experi ments von dem erfindungsgemässen Produkt unterschei den.
Auch bei dem bekannten Catgut kann man nach dem Behandeln mit Säure und wiederholtem Biegen des Endstücks einzelne Stränge loslösen und in Pfeilrichtung gemäss Fig. 37 auseinanderziehen. In diesem Fall lassen sich zwei Bündel nur schwer teilen, da beim Ziehen eine Verdrillung erfolgt.
Die den Kollagenstrang aufbauenden Monofilamente sind ihrerseits aus parallelen Kollagenfibrillen auf gebaut. Diese Anordnung der Fibrillen wird durch Fig. 35 verdeutlicht. In der dort gezeigten, mit dem Elektronenmikroskop hergestellten Aufnahme (105 500- fache Vergrösserung) lässt sich der für die Kollagenfi- brillen charakteristische Abstand von 640 A gut erken nen. Damit ist erwiesen, dass die Kollagenfibrillen wäh rend des Verfahrens keine morphologische Veränderung erfahren haben.
Wird ein erfindungsgemässer Kollagenstrang in einem Waring -Mischer in saurer Lösung in Bewegung ge halten, so entsteht wieder eine Dispersion gequollener Kollagenfibrillen. Falls der Kollagenstrang nicht gegerbt war, sind die erhaltenen Fibrillen vom selben Aussehen wie die in der extrudierten Dispersion enthaltenen Fibril- len. Obgleich gequollene Kollagenfibrillen völlig trans parent und bei normaler Betrachtung durch das Mi kroskop tatsächlich unsichtbar sind, können sie in einem Phasenkontrastmikroskop gut sichtbar gemacht und ge messen werden.
Die Durchmesser der in Säure gequol lenen Fibrillen liegen zwischen weniger als 0,5 und etwa 3,0 1.c; die Länge beträgt etwa 5 ,li bis zu einem Maximalwert, der etwa der Dicke der Sehnenscheiben entspricht. Verzweigte Fibrillen wurden nie festgestellt; die Enden sind stets glatt abgeschnitten und nicht ge franst oder spitz zulaufend. Damit wird bewiesen, dass es sich um den kleinsten fibrillaren Bestandteil des Kol- lagenstranges handelt.
Die gequollenen Fibrillen bil den zwei morphologische Hauptgruppen: Fibrillen von 0,5-2,5,u. Durchmesser ohne innerliche Differenzierung, und Fibrillen von 2,0-3,0 p Durchmesser mit einem bestimmten dichteren Kern. In einer frisch bereiteten, weniger als 3 Tage alten Dispersion stellen die mit Kern versehenen Fibrillen etwa 20 % der Gesamtzahl der Fibrillen in der Dispersion dar. In älteren Disper sionen ist der Anteil derartiger Fibrillen wesentlich hö her (60 % in einer 6 Monate alten Dispersion); daraus geht hervor, dass die kernlosen Fibrillen lange Zeit wei ter quellen können, ehe sie das Ansehen der einen Kern aufweisenden Varietät erhalten.
Der maximale Durchmesser der gequollenen Fibrillen ist in einer alten Dispersion wesentlich grösser als in einer frischen Dispersion (9 ,u gegenüber 3 ,u), was ebenfalls darauf hinweist, dass die Fibrillen lange Zeit hindurchquellen können.
Auch wenn der Kollagenstrang gegerbt wurde, kann die ursprüngliche Fibrillenstruktur durch Bewegen der Fäden in einem Waring -Mischer in überschüssiger wässrig-saurer Lösung wieder hergestellt werden; die ge gerbten Fibrillen widerstehen dem Quellvorgang jedoch und bleiben kleiner als die in der ursprünglichen Disper sion vor dem Extrudieren vorhandenen Fibrillen.