DE1469075C - Verfahren zur Herstellung gezwirnter Kollagenfäden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gezwirnter Kollagenfäden

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DE1469075C
DE1469075C DE19631469075 DE1469075A DE1469075C DE 1469075 C DE1469075 C DE 1469075C DE 19631469075 DE19631469075 DE 19631469075 DE 1469075 A DE1469075 A DE 1469075A DE 1469075 C DE1469075 C DE 1469075C
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Description

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im wesentlichen reinen gequollenen Kollagenfäserchen Die Kollagendispersion kann entweder vertikal oder
durch eine Schlitzdüse in ein alkalisches Fällbad, da- horizontal extrudiert werden. Im vorliegenden Falle durch gekennzeichnet, daß man in ein aus einem wird der Extrudierungsprozeß unter Zuhilfenahme fliessenden Aceton-Ammoniak-Gemisch bestehendes einer horizontal arbeitenden Extrudierungsmaschine Dehydratisierungsbad extrudiert und die erhaltenen 5 gemäß der Zeichnung beschrieben.
Streifen oder Bänder einzeln oder mehrere zusammen Die beschriebene Maschine ist zur kontinuierlichen
in üblicher Weise zwirnt, streckt und trocknet. Extrudierung eines Bandes aus einer wäßrigen Dis-
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge- persion mit etwa 1 °/o reinen gequollenen KoUagenstellten sterilen chirurgischen Nähfäden besitzen eine fäserchen bestimmt. Das dehydratisierte Band ist etwa außergewöhnliche Stärke. . io 0,064 mm (64 μ) dick und etwa_12,7mm breit; es ist
Das rohe Ausgangsmaterial zur Herstellung von aber selbstverständlich, daß Änderungen getroffen extrudierten Kollagennähfäden gemäß dem Ver- werden können, um Bänder verschiedener Größen fahren der Erfindung besteht aus einer Dispersion von herzustellen.
gequollenen Kollagenfäserchen, die aus verschiedenen Die Kollagendispersion wird durch einen schmalen
Tierarten oder aus verschiedenen Geweben einzelner 15 Schütz in ein im Kreislauf geführtes Dehydratisierungs-. Arten stammen. Diese Kollagenfäserchen sind dadurch bad, welches aus einem Aceton-Ammoniak-Gemisch charakterisiert, daß sie einen gleichmäßigen Querschnitt besteht, gepreßt. Das Band wird oben mit Hilfe der haben, eine periodische Querbindung, die pro Einheit Walzen 101 und 102 aus dem Bad gezogen und zwischen etwa 640 Ängström-Einheiten beträgt, und die Fähig- den Walzen 101 und 102 sowie den Walzen 103 und 104 keit besitzen, reversibel in wäßrigen sauren Lösungen 20 gestreckt. Es ist Vorsorge getroffen, damit das sich bezu quellen. Die KoHägenfäserchen aus der Ochsen- wegende Band nach dem Verlassen der Walzen 101 und schenkelsehne werden für dieses Verfahren bevorzugt. 102 kontinuierlich mit einer Flüssigkeit behandelt
Bei der Herstellung einer Dispersion aus gequollenen werden kann. Die Walzen 105 und 106 verleihen dem Kollagenfäserchen ist es wichtig für die Extrudierung, Band eine zusätzliche Streckung und Ausrichtung, daß die Entfernung von in der Säugetiersehne in natür- a5 Gemäß der Zeichnung fließt das Dehydratisierungslichem Zustand enthaltenen Verunreinigungen und die bad im Behälter 122 an einem Ende zu und an der Trennung der Kollagenfäserchen zur Bildung einer Extrudierungsöffnung vorbei durch den Behälter 122 homogenenDispersionunterBedingungenbewirktwird, gleichlaufend mit dem extrudierten Kollagen 123. Die die eine Lösung oder Zersetzung des Kollagens ver- Zirkulationsgeschwindigkeit des Dehydratisierungsmeiden. Die Reißfestigkeit des extrudierten Produkts 3° bades liegt bei etwa 850 ccm/min, sie kann aber auf mehr ist von der Beibehaltung der ursprünglichen Kollagen- als 1200 ccm/min gesteigert werden. Eine Zirkulationsfäserchenstruktur abhängig. geschwindigkeit von etwa 850 ccm/min führt zu
Beim Extrudierungsprozeß wird die homogene einem raschen Wechsel des Bades und die Fließge-Dispersion aus gequollenen Kollagenfäserchen durch schwindigkeit dient dazu, das frisch extrudierte Band einen Schlitz in ein Aceton-Ammoniak-Gemisch extru- 35 von der Extrudierungsöffnung wegzuführen. Eine diert, der die einzelnen Kollagenfäserchen in einer Zirkulationsgeschwindigkeit von 50 ccm/min führt je-Richtung parallel zur Oberfläche des extrudierten Ban- doch zu einem befriedigenden Wechsel des Spinnbades, des ausrichtet. Die Endfestigkeit eines Kollagenbandes Zirkulationsgeschwindigkeiten von über etwa 1200 ecm/ ist abhängig von den seitlichen Bindungen zwischen min verursachen ein Brechen des extrudierten Bandes, den Kollagenfäserchen. So führt eine parallele Aus- 40 Die Extrudierungsöffnung 124 besteht aus einem richtung der einzelnen Fäserchen zu einer maximalen Schlitz von etwa 1,27 cm Länge und 0,64 mm Breite in Anzahl seitlicher Bindungen und zu einer maximalen einer Messingplatte von etwa 3,18 cm im Durchmesser Reißfestigkeit. und 0,64 cm Dicke. Eine solche Extrudierungsöffnung
Das extrudierte Band wird zur weiteren Ausrichtung erzeugt ein dehydratisiertes Band von etwa 64 μ. Dicke der Kollagenfäserchen gestreckt, ferner gezwirnt und 45 und etwa 1,3 mm Breite. Eine größere Extrudierungsgetrocknet. Die Größe des verwendeten Bandes und die öffnung (etwa 2,54 cm Länge und 1,14 mm Breite) Anzahl der Bänder, die zusammengezwirnt werden, erzeugt ein Band von etwa 2,54 mm · 114 μ, das zur bestimmen den Durchmesser des Endprodukts. Auf Erzeugung eines Nähfadens von der Größe 2/0 (Fadendiese Weise ist das vorliegende Verfahren besonders zur querschnitt etwa 0,38 mm) gezwirnt werden kann. Herstellung von Nähfäden verschiedener Größe, 5<> Das extrudierte Kollagen wird durch die angeinsbesondere von stärkeren Nähfäden, geeignet. triebenen Walzen 101 und 102, 103 und 104 sowie 105
Die Erfindung wird nachfolgend im einzelnen in und 106 weitergeführt. Die unteren Walzen 101,103 und Verbindung mit einer Zeichnung erläutert, die eine 105 sind zweckmäßig aus Polyamid und die oberen schematische Ansicht einer Maschine darstellt, die zur Walzen 102, 104 und 106 aus Hartgummi. Jedes Wal-Herstellung eines kontinuierlichen Kollagenbandes 55 zenpaar wird zusammen angetrieben, so daß die oberen durch Extrudieren verwendet wird. und unteren Walzen mit der gleichen Geschwindig-
Das Rohmaterial für die Erzeugnisse der Erfindung keit laufen.
ist das Kollagenfäserchen, das aus Säugetiersehnen Beim Spinnen mit einer Geschwindigkeit von
erhalten wird. Walfische sind eine wichtige Quelle für etwa 2,97 ecm einer l%igei1 Kollagendispersion pro Kollagen, und das Walsehnenkollagen stellt ein be- 6o Minute werden die Walzen 101 und 102 mit einer Gefriedigendes Ausgangsmaterial dar. Schweine-, Schafs- schwindigkeit von etwa 10 U/min angetrieben. Bei und Ochsensehne sind auch dafür geeignet. Die besten 10 U/min beträgt die Lineargeschwindigkeit des Ergebnisse hat man bei Verwendung der unteren Spinnens etwa 76,2 cm/min. Die Walzen 103 und 104 Beugemuskelsehne des Rindviehs erhalten. werden mit 14 U/min angetrieben, und da alle Walzen
Die Quellösung kann aus einer wäßrigen Lösung be- 65 denselben Umfang besitzen (etwa 2,54 cm im Durchstehen, die etwa 0,2 °/0 bis etwa 1,0 °/0 Cyanessigsäure messer), wird eine 40%ige Streckung im Band zwischen enthält. Das zweckmäßige pH der Quellösung liegt den Walzen 101 und 102 und den Walzen 103 und 104 bei 2 bis 3. erreicht. Der Streckungsgrad bei dieser Stufe kann
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durch Variieren des Verhältnisses zwischen den Ge- Kieselgurfilter filtriert. Dieses Kieselgurfilter ist ein schwindigkeiten der angetriebenen Walzen 101 und 103 inertes analytisches Filtermaterial. Das im allgemeinen erhöht oder herabgesetzt werden. Die Streckung zwi- leicht saure Filtrat wird auf ein pH 7 mit wenigen Trop-
sch η den Walzen 101 und 102 und den Walzen 103 und fen verdünntem Natriumhydroxyd eingestellt. Dann
104 führt zu einer Ausrichtung des trockennden Bandes 5 wird der neutralen Enzymlösung destilliertes Wasser
und verbessert die Reißfestigkeit. zugesetzt, um das Gesamtvolumen auf 1200 Teile zu
Die Extrudierungsbedingungen können z. B. so bringen. 400 Teile der geschnittenen Sehne werden in
abgestimmt werden, daß die Walze 101 mit 10 U/min, diese Lösung eingetaucht, die dann mit einer Toluol-
die Walze 103 mit 14 U/min und die Walze 105 mit schicht zur Verhinderung der Schimmelbildung be-
15 U/min gedreht werden. Unter diesen Bedingungen xo deckt wird. Diese Sehnen-Enzym-Mischung wird bei
erhält man zusätzlich zur 40%igen Streckung zwischen 37,5 ° C über Nacht (15 bis 20 Stunden) im Brutofen ge-
den Walzen 101 und 102 und den Walzen 103 und 104 halten.
eine weitere 10%ige Streckung zwischen den Walzen Nach der Brutofenbehandlung werden die Sehnen-
103 und 104 und den Walzen 105 und 106. Die Ge- scheiben drei- oder viermal durch Dekantieren mit
samtstreckung kann variiert werden von etwa 20 bis 15 destilliertem Wasser gewaschen und dann mit 1000 Tei-
50% und z. Zt. liegt die obere Grenze der Streckung len Wasser mit 4 g Äthylendiamintetranatriumtetra-
bei etwa 58 %· acetat behandelt. Die Sehnen-Salz-Mischung wird
Das sich bewegende Band kann kontinuierlich ge- nahezu 2 Stunden bei 37,50C zur Entfernung löslicher waschen und/oder gegerbt werden in den Behältern 107 Proteine und Lipoide im Brutofen gehalten. Nach die- und 108, oder es kann eine Zweistufengerbung durch 20 ser Behandlung wird das pH wieder, falls erforderlich, Behandlung des B"ändes beim Verlassen der Walze 101 auf 7 eingestellt, da die Sehnenscheiben leichter in neu- und dann wieder beim Verlassen der Walze 103 durch- tralem Zustand (weniger Quellung und Hydratisierung) geführt werden. Die Zeichnung erläutert ein Verfahren, zu behandeln sind. Die Sehnenscheiben werden wieder" bei dem ein kontinuierlich sich bewegendes Band mit durch Dekantieren unter fünf- bis sechsmaligem Wecheiner Waschlösung im Behälter 107 in Berührung ge- 25 sei des destillierten Wassers gewaschen, bracht wird. Das angefeuchtete Band kehrt von einer Die Quellösung ist eine 50%ige wäßrige Methanolfrei drehbaren, nicht angetriebenen Walze 132 zurück lösung, die etwa 0,35 % Perfluorbuttersäure, bezogen und berührt das Gerbbad 108 in einrn zweiten Stufe. auf das Gesamtlösungsmittelgewicht, enthält. Im all-In seinem feuchten Zustand wird das gegerbte Band gemeinen ist die Kollagendispersion bei einer etwa ein zusätzliches Mal durch die schneller rotierenden 30 l°/oigenFestst°ff konzentration leicht zu handhaben und Walzen 105 und 106 um 10°/0 gestreckt. Die Trock- die Menge der Säurequellösung kann leicht aus dem nung des Bandes erfolgt mittels Warmluftdüsen 133 Gewicht und dem Feststoffgehalt der verwendeten und 134. Sehne berechnet werden. Die saure Lösung wird durch
Ein geeignetes Gerbbad 109 wird bereitet durch Mischen von 6000 Teilen Methanol mit 3,987 Teilen
Zusatz von 4 ml einer 40%igen wäßrigen Formaldehyd- 35 destilliertem Wasser hergestellt. DieserwäßrigenMetha-
lösung und 1 g Aluminiumammoniumsulf at auf 1 Li- nolmischung werden 42 Teile Perfluorbuttersäure zuge-
ter Wasser. Das Aluminiumammoniumsulfat wirkt als setzt.
Puffer und erzeugt ein pH von etwa 4,2. 2 Liter der Die saure wäßrige Methanollösung wird auf unter
Gerblösung gerben nahezu 305 m des Bandes. 25 0C abgekühlt, in einen Dispergierkessel von ge-
Es muß bemerkt werden, daß, obgleich ein horizon- 40 nügendem Fassungsvermögen gebracht und die behan-
tal arbeitendes Extrudierungsverfahren beschrieben delten Kollagenscheiben werden unter Rühren mit
wurde, dieselben Prinzipien mit einer geringfügigen Ab- etwa 60 U/min dem Dispergierkessel zugefügt. Es ist
änderung für eine vertikal abwärts oder vertikal auf- wichtig, daß die verbleibenden Stufen des Verfahrens
wärts durchzuführende Extrudierung angewendet wer- bei Temperaturen unter 25 0C durchgeführt werden
den können. 45 und daß die Temperatur der Kollagendispersion diese
Das Extrudieren einer Dispersion von gequollenen Grenze nicht überschreitet.
Kollagenfäserchen zur Herstellung eines einheitlichen Das Rühren wird 3 Stunden lang fortgesetzt, wäh-
Stranges mit hervorragenden Eigenschaften wird in den renddessen die einzelnen Kollagenscheiben quellen.
nachfolgenden Beispielen beschrieben. In der Beschrei- Die Dispersion wird dann durch wiederholtes Durch-
bung sind alle Mengen in Gewichtsteilen angegeben, 50 pressen durch eine laufende Meßpumpe aus rostfreiem
wenn nicht etwas anderes erwähnt ist. Stahl und durch in Reihe geschaltete Düsen aus rost-
_ . . , freiem Stahl mit Öffnungen von 0,76 und 1,02 mm
BeisPiele homogenisiert.
1. Herstellung einer Kollagendispersion Dje Dispersion wird, wie nachfolgend beschrieben,
Die untere Beugemuskelsehne des Rindviehs wird 55 zur Bildung von Kollagenbändern extrudiert.
von Fett, nicht kollagenem Protein und anderen _ „ . , „ „ ,.
Fremdsubstanzen gereinigt und auf einer elektrischen 2· SPinnen der Kollagendispersxon.
Fleischschneidemaschine mit rotierendem Messer in Die vorbeschriebene Kollagendispersion wird 4 Stun-
gefrorenem Zustand geschnitten. Die Sehnenabschnitte den unter Vakuum entlüftet, 31 Stunden bei 25 0C und
werden senkrecht zu ihrer Längsachse auf eine Dicke 6° 16 Stunden bei 5° C gealtert und dann in der horizontal
von etwa 0,38 bis 0,64 mm geschnitten. arbeitenden Extrudierungsmaschine gemäß der Zeich-
Die geschnittene Sehne wird dann mit einer Enzym- nung in ein Acetonammoniakdehydratisierungsbad
lösung zwecks Lösung des Elastins behandelt. Die extrudiert, das kontinuierlich durch den Behälter 122
Enzymlösung wird durch 10 Minuten Rühren von mit einer Geschwindigkeit von etwa 900 ml/min ge-
40 Teilen Malzdiastase mit 400 Teilen Wasser herge- 65 führt wird. Bei dieser Verfahrensstufe wird der Ammo-
stellt. Die homogene Dispersion wird 20 Minuten bei niakgehalt des Dehydratisierungsbades auf 138 mg/Li-
2000 U/Min zentrifugiert und die klare wäßrige Lösung ter und der Wassergehalt auf 53 g/Liter gehalten,
aus der Zentrifugierungsstufe im Vakuum durch ein Die Geschwindigkeit der Walzen 101 und 102, 103
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und 104 sowie 105 und 106 wird auf 10,0; 13,5 und mittel, wie Chromverbindungen dem Bandbehandlungs-
14 U/min gehalten. Das Band wird kontinuierlich im bad vor dem Zwirnungsverfahren zugesetzt werden.
Behälter 107 gewaschen und im Bad 109 gegerbt, das Der gezwirnte Strang ist nach dem Polieren in der
aus einer wäßrigen Lösung von 4 ml 40°/0igem wäßri- Schleifvorrichtung rund und biegsam und besitzt Reiß-
gem Formaldehyd und 1 g Aluminiumammoniumsul- S festigkeitseigenschaften, die die Erfordernisse gemäß
fat pro Liter besteht. Die relative Feuchtigkeit wird der Pharmacopeia of the United States, Band XV,
auf 26 °/o während des Extrudierens gehalten. Die S. 708, übersteigen.
Blasvorrichtungen 133 und 134 werden so betrieben, 4. Es werden beliebige Proben aus verschiedenen
daß die Spannung an der Aufnahmewalze etwa 175 bis Abschnitten des kontinuierlichen, aus einem einzelnen
180 g beträgt. Eine Anzahl der so erhaltenen Bänder io Band hergestellten Stranges herausgeschnitten und auf
wird angefeuchtet und zusammengezwirnt und unter einen Umfang von 5/0 (Faden-Querschnitt 0,17 mm)
Spannung zur Bildung eines Nähfadens getrocknet. wie in Beispiel 3 beschrieben geschliffen. Jede Probe
Wenn man den so erhaltenen Nähfaden in eine ist 1,50 m lang. Diese Proben werden in Röhren aus Mischvorrichtung mit einem Überschuß an verdünnter einem Trifluorchloräthylenpolymeren mit 90 °/0 Isowäßriger saurer Lösung bringt und stark rührt, wandelt 15 propylalkohol und 10 Volumprozent Wasser verpackt sich der Nähfaden zu einer Dispersion von gequollenen und die Proben mittels Elektronenstrahlung (3-1O6 Kollagenfäserchen um, die die Form und die Gestalt RAD) sterilisiert. Die RAD-Einheit ist die Maßeinheit besitzen, wie sie in der ursprünglichen Kollagendisper- der absorbierten Strahlung und ist gleich 100 Erg/g, sion vor der Extrudierung vorhanden sind. Die durchschnittliche Trockenreißfestigkeit dieser
3. Ein Stück des getrockneten und gegerbten Bandes 20 beliebigen Proben beträgt 907 g. Die durchschnittliche
gemäß Beispiel 1 (64 μ Dicke und 1,3 mm Breite) wird Trockenknotfestigkeit beträgt 580 g. Die durchschnitt-
1 bis 3 Minuten in eine wäßrige Lösung von 10 g Dex- liehe Naßknotfestigkeit beträgt 431 g.
transulfat (Sulfat eines Traubenzuckerpolymerisats) Nach dem vorbeschriebenen Verfahren erhält man
pro Liter eingetaucht. Es können auch andere Poly- absorbierbare Nähfäden, die besser sind als die aus
saccharide als Bindemittel allein oder in Kombination 25 Därmen hergestellten Nähfäden, und zwar sowohl
mit Dextransulfat verwendet werden. bezüglich ihrer Stärke als auch bezüglich ihrer Gleich-
Das angefeuchtete Band wird unter Spannung ge- mäßigkeit. Die Nähfäden gemäß dem Verfahren der
zwirnt (etwa 5 Zwirnungen auf 2,54 cm Länge) und bei vorliegenden Erfindung behalten mehr als die Hälfte
Raumtemperatur unter Spannung bei einem Gewicht ihrer Festigkeit (Reißfestigkeit) bis 6 oder 7 Tage nach
von etwa 136 bis 227 g trocknen gelassen. Die relative 30 der Implantation in den tierischen Körper bei. Die
Feuchtigkeit während dieser Trocknungsstufe wird auf Auflösungsgeschwindigkeit in den tierischen Geweben
etwa 50 % gehalten. Unter diesen Bedingungen streckt ist selbstverständlich von dem Gerbungsgrad abhängig,
sich das gezwirnte Band auf eine Länge von etwa Chromgegerbte Stränge behalten mehr als die Hälfte
10 % mehr als die ursprüngliche Länge des getrockne- ihrer Reißfestigkeit für etwa 15 Tage nach der Implan-
ten Bandes. Wenn das gezwirnte Band sorgfältig ge- 35 tation in den Tierkörper bei.
trocknet ist (etwa 15 Stunden) kann der Strang in einer Das Kollagenband, das, wie ausgeführt, gezwirnt
Schleifvorrichtung auf einen Faden-Querschnitt von wird zur Bildung des Stranges, ist selbst aus Kollagen-
etwa 0,17 mm (Größe 5/0) poliert werden. fäserchen zusammengesetzt, die geradlinig und in einer
Die Nähfadengröße 2/0 (Faden-Querschnitt etwa Richtung ausgerichtet sind, die parallel zur Längs-
0,38 mm) kann durch Zusammenzwirnung von 5 Bän- 40 achse des Bandes verläuft. Der 640-Ängström-Ab-
dern von 64 μ Dicke und 1,3 mm Breite erreicht wer- stand, der charakteristisch ist für die Kollagenfäser-
den, die mit Dextransulfatlösung wie vorgeschrieben chen in ihrem ursprünglichen Zustand, kann leicht un-
angefeuchtet wurden. Die auf das gezwirnte Band an- terschieden werden bei Prüfung der Kollagenbänder
gewandte Spannung (etwa 4 Zwirnungen auf 2,54 cm oder -stränge im Elektronenmikroskop. Dies ist wich-
Länge) während des Trocknens beträgt etwa 1135 g. 45 tig für die Feststellung, daß di& Kollagenfäserchen
Es können Piastiziermittel, wie Diäthylenglykol, nicht irgendeine morphologische Änderung während
Vernetzungsmittel, wie das Acetalkondensationspro- des ganzen Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung
dukt gemäß USA.-Patentschrift 2 786 081 und Gerb- erlitten haben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1 2
instrumente, Tennisschläger usw. aus Kollagen bePatentanspruch: kannt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß tierische
Sehnen vorteilhaft unter Kühlhaltung zerfasert, das
Verfahren zur Herstellung gezwirnter Kollagen- Fasergut durch Einverleibung von Säuren und gefäden, insbesondere zur Verwendung als chirur- 5 gebenenfalls von Wasser unter Durchmischung auf gisches Nahtmaterial, durch Extrudieren von aus pH-Werte von etwa 2,5 bis 4,5, vorzugsweise etwa 3,5, tierischen Sehnen in üblicher Weise gewonnenen eingestellt, die gleichmäßig gequollene Masse, gegebehomogenen Dispersionen aus im wesentlichen nenfalls nach Homogenisierung und Einverleibung von reinen gequollenen Kollagenfäserchen durch eine Wasser, in mehr oder weniger breite Bänder überge-Schlitzdüse in ein alkalisches Fällbad, dadurch io führt und diese zu Fäden verdrillt werden. Ausgangsgekennzeichnet, daß man in ein aus einem produkt für die Herstellung der Fäden sind aus dem fließenden Aceton-Ammoniak-Gemisch bestehen- Kollagenfaserbrei gegossene Folien, die in Streifen des Dehydratisierungsbad extrudiert und die er- geschnitten und zu Fäden verdrillt werden, ohne daß haltenen Streifen oder Bänder einzeln oder mehrere die Masse vorher einer bestimmten Koagulations- und zusammen in üblicher Weise zwirnt, streckt und 15 Dehydratisierungsbehandlung unterworfen wird. Die trocknet. . so hergestellten Fäden sind bezüglich ihrer Reißfestigkeit sehr unbefriedigend und eignen sich sehr wenig für
die Verwendung in der Chirurgie.
Die deutsche Patentschrift 842 825 beschreibt ein
so Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gebilden,
Die ErfindungJbetrifft ein Verfahren zur Herstellung wie Fäden, Schläuchen oder Filmen, aus homogenen,
eines strangartigen" Materials aus tierischen Sehnen, gelartigen, wasserhaltigen Dispersionen von tierischem
wie absorbierbare Nähfäden und Ligaturen für chirur- Haut- und Sehnenkollagen, das dadurch gekennzeich-
gische Zwecke. net ist, daß man tierisches Kollagenmaterial, welches
Zur Erläuterung der Erfindung werden die nachfol- 25 keine oder nur geringe chemische Vorbehandlung er-
gend benutzten Ausdrücke wie folgt definiert: fahren hat, zerkleinert bzw. zerfasert, die erhaltene
Der Ausdruck »gequollenes Kollagenfäserchen« Masse unter Zusatz von bekannten Chemikalien, ins-
bedeutet ein fadenartiges Kollagengefüge, das in saurer besondere Säuren, durch Quellung in einem wäßrigen
Lösung auf einen Querschnitt von etwa 5000 bis etwa Medium homogen verteilt, gegebenenfalls die gequol-
90 000 Ängström-Einheiten gequollen ist. 30 lene Masse mittels Sieben, Walzen, Pressen, Rühren
Der hier verwendete Ausdruck »Band« bezeichnet usw. mechanisch noch weiter verfeinert, wobei zur
einen langen dünnen flachen Streifen von ausgerichte- Vermeidung thermischer Schäden das Material bei
ten Kollagenfäserchen. allen Operationen auf Temperaturen unter 400C, vor-
Der Ausdruck »Strang« bezeichnet eines oder zugsweise unter 25° gehalten wird, und diese Dispersion
mehrere Bänder, die zusammengezwirnt und zur BiI- 35 sodann verformt. Auch hier ist eine Koagulation bzw.
dung eines einheitlichen Gefüges von kreisförmigem eine besondere, die Reißfestigkeit des Endprodukts
Querschnitt vereinigt wurden. in wesentlicher Weise beeinflussende Behandlung nicht
Zur Zeit wird praktisch die gesamte Produktion an vorgesehen.
absorbierbaren Nähfäden oder Ligaturen aus Schafs- Schließlich ist aus der deutschen Patentschrift
oder Ochsendarm nach einem Verfahren hergestellt, 40 685 685 ein Verfahren zur Herstellung von Gespinsten,
das zeitraubend und kostspielig ist. Dieses Verfahren Geweben und anderen Textilien durch Verspinnen,
ist zur Herstellung eines einheitlichen Produkts nicht Verweben oder andere Verarbeitung von Hautfasern,
geeignet. Der Prozentsatz der Produktion, der infolge die durch Grobzerfaserung von mit Quellungsmitteln
von Fehlern, wie mangelnder Reißfestigkeit und behandelter Haut, Behandlung des Grobfasermaterials
mangelnder Einheitlichkeit unbrauchbar ist, ist groß. 45 mit die kolloidalen Eigenschaften der Fasern ändern-
Das Ausgangsmaterial, d. h. Schafsdärme, ist nur in den, insbesondere Verklebungen und Verhornungen
begrenzten Mengen verfügbar und man kann die bei der Wasserentziehung verhindernden Mitteln, z. B.
Dicke des Endprodukts nicht vorausbestimmen. mit mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeiten
Große Nachteile sind auch bei den besten aus Darm und Feinzerfaserung gewonnen wurden, bekannt, das
hergestellten Nähfaden vorhanden. Die einzelnen 50 dadurch gekennzeichnet ist, daß die Grobzerfaserung
Fäden variieren stark im Querschnitt, und die Länge durch an sich bekanntes Auspressen der gequollenen
eines solchen Fadens ist infolge der Länge des ver- Haut oder des daraus gewonnenen Hautfasermaterials
arbeiteten Darmmaterials begrenzt. Des weiteren durch lange sich allmählich verjüngende Rohre oder
wird ein Darmfaden brüchig und seine Geschmeidig- Düsen erfolgt, und daß die hierbei erhaltenen Stränge,
keit und Stärke nehmen bei der Alterung ab, wenn 55 Fäden oder Bänder unmittelbar hierauf unter Ver-
Fette und andere Verunreinigungen während der Ver- meidung der Lufttrocknung mit die kolloidalen Eigen-
arbeitung nicht vollständig entfernt wurden. schäften der Fasern verändernden Mitteln behandelt
Im Hinblick auf diese augenfälligen Nachteile bei werden, d. h., die aus der Presse laufenden Fäden wer-
chirurgischem Catgut und die Nachteile der zur Zeit den einer Gerbung in einem Gerbbad unterzogen,
angewendeten Herstellungsverfahren wurden viele 60 Auch die so hergestellten Fäden besitzen keine aus-
Versuche unternommen, um aus anderen Kollagen- reichende Festigkeit, so daß sie insbesondere als chi-
quellen ein besseres Produkt herzustellen. Kollagen ist rurgische Nähmaterial keine Verwendung finden kön-
in allen Bindegeweben vorhanden und kann in be- nen.
quemer Weise aus Häuten und Sehnen gewonnen Erfindungsgegenstand ist daher ein Verfahren zur
werden. 65 Herstellung gezwirnter Kollagenfäden, insbesondere
Aus der deutschen Patentschrift 875 389 ist ein Ver- zur Verwendung als chirurgisches Nahtmaterial, durch
fahren zur Herstellung von Fäden und Saiten, ins- Extrudieren von aus tierischen Sehnen in üblicher
besondere chirurgischen Nähfaden, Saiten für Musik- Weise gewonnenen homogenen Dispersionen aus
DE19631469075 1963-12-18 1963-12-18 Verfahren zur Herstellung gezwirnter Kollagenfäden Expired DE1469075C (de)

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DEE0026060 1963-12-18

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