Vorrichtung zum Aufbringen einer Randverstärkung an bogen- oder bandförmigem Material und Verwendung der Vorrichtung Die Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Randverstärkung aus heissiegelfä- higem Folienband an bogen- oder bandförmigem Mate rial mit einer Vorratsrolle für das Folienband,
einer Führungsschiene für das bogen- oder bandförmige Mate rial und Folienband und einem am Rand des Bogen- oder bandförmigen Materials angreifenden Walzenpaar zum Bewegen und Zusammenpressen des bogen- oder bandförmigen Materials und des Folienbandes.
Technische Zeichnungen werden in der Regel auf hochgemahlenem transparenten Papier ausgeführt. Die ses Papier hat eine geringe Ein- und Weiterreissfestig- keit. Dies bedingt bei häufigem Benutzen dass die Zeichnungen bald unansehnlich oder sogar unbrauchbar werden. Ahnliches gilt für Lichtpausen, die häufig statt der Originale Verwendung finden.
Technische Zeichnun gen werden daher zum Schutz vor Beschädigung durch Einreissen am Rande mit selbstklebenden Bändern aus Papier, Leinen oder Kunststoffolie, die einseitig mit selbsthaftenden Klebern beschichtet sind, eingefasst. Diese Einfassbänder werden üblicherweise mit den er wähnten Rändelmaschinen angebracht.
Rändehnaschinen bestehen in der Regel aus einer Vorratsrolle des selbstklebenden Einfassbandes, einer Führungsschiene für die einzufassende Zeichnung und das Folienband, ggfs. einem Falzblech zum Umlegen des Folienbandes,
einem am Rande der Zeichnung angrei fenden Walzenpaar zum Bewegen und Zusammenpres sen von Zeichnung und Foliienband und enthalten zumeist auch ein in Vorschubrichtung hinter den ge nannten Bauelementen angeordnetes Schneidorgan zum Abtrennen des Folienbandes. Die Laufflächen des Wal zenpaares sind dabei zumeist gerändelt, wovon sich der Name der Vorrichtung ableitet.
Die Einfassung von Zeichnungen mit geeigneten Bändern geschieht in den Rändehnaschinen in der Weise, dass die Zeichnung mit einer Seitenkante in die Führungsschiene geschoben wird, bis die Vorderkante an das Transportwalzenpaar stösst. Dann wird das Transportwalzenpaar in Bewegung gesetzt, wobei es die selbstklebende Folie auf die Zeichnung drückt und gleichzeitig Einfassband von der Vorratsrolle abzieht. Hat die Zeichnung das Transport walzenpaar passiert, wird das Band abgeschnitten.
Die bekannten selbstklebenden Einfasabänder lassen sich so einwandfrei verarbeiten.
Es wurde nun vorgeschlagen, statt der bisher benutz ten selbstklebenden Einfassbänder ein heissiegelfähiges Band aus polyäthylenbeschichteter Polyäthylentereph- thalatfolie als Einfassband zu verwenden. Diese kann in den bekannten Rändelmaschinen bzw. -vorrichtungen nicht verarbeitet werden.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Rändelvorrichtung zu schaffen, bzw. bekannte Rändelvorrichtungen so abzuwandeln, dass darauf auch heissiegelfähiges Einfassband verarbeitet werden kann.
Demgemäss ist Gegenstand der Erfindung: a) eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Randver stärkung aus heissiegelfähigem Folienband an Bogen- oder bandförmigem Material mit einer Vorratsrolle für das Folienband,
einer Führungsschiene für das Bogen- oder bandförmige Material und Folienband und einem am Rand des bogen- oder bandförmigen Materials angreifenden Walzenpaar zum Bewegen und Zusammen pressen des bogen- oder bandförmigen Materials und des Folienbands ist gekennzeichnet durch ein Heizelement von mindestens der Breite des Folienbandes, das dieses direkt vor oder bei der Druckeinwirkung durch das Walzenpaar auf seine Siegeltemperatur erwärmt; b) die Verwendung der Vorrichtung zum Randver- stärken von Transparentpapier.
Die Siegeltemperatur des erwähnten Einfassbandes aus polyäthylenbeschichteter Polyäthylenterephthalatfö- lie liegt je nach Arbeitsgeschwindigkeit beispielsweise zwischen ca. 135-l80 C. Diese Temperatur muss durch das Heizelement vorzugsweise erreicht werden. Bewährt haben sich zu diesem Zwecke elektrisch beheiz te Elemente, besonders solche, die mit Heizwiderständen ausgerüstet sind. Es können jedoch auch Wärmestrahler Verwendung finden.
Der Abstand zwischen dem Heiz- element und dem Transportwalzenpaar, das gleichzeitig das erhitzte Folienband auf das bogen- oder bandförmi ge Material presst, soll möglichst einige cm nicht übersteigen, da anderenfalls das Folienband zu stark abgekühlt ist, bevor der Druck einwirkt. Der Anpress- druck soll vorzugsweise zwischen 1-5 kg pro cm2 liegen.
Eine besonders feste Haftung wird erzielt, wenn eine beispielsweise nicht angetriebene Walze des zum Bewegen und zum Zusammenpressen des bogen- oder bandförmigen Materials und des Folienbands vorgesehe nen Walzenpaares vorzugsweise aus einem wärmefesten Material besteht und mit einem Heizelement versehen ist. Erwärmen und Anpressen gehen in diesem Falle gleichzeitig vor sich.
Da das eingangs erwähnte heissiegelfähige Einfass band aus polyäthylenbeschichteter Polyäthylentereptha- latfolie sehr reissfest ist, braucht dieses nicht, wie es bei den bekannten Einfassband-Materialien herumgelegt zu werden, sondern es genügt, wenn es auf einer Seite des Bogens möglichst glatt mit dem Rand abschliessend angebracht ist.
Dementsprechend ist auch das bei den bisher bekannten Rändelmaschinen vorhandene Falz blech zum Umlegen des Bandes bei der vorliegenden Vorrichtung nicht zwingend erforderlich.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird im folgen den an Hand der Figuren 1-5 näher erläutert. Die Figuren 1 und 2 zeigen je eine bevorzugte Ausführungs form der gesamten erfindungsgemässen Vorrichtung, während die Figuren 3, 4 und 5 bevorzugte Ausfüh- rungsformen des Heizelementes wiedergeben.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 dient zur einseitigen Randverstärkung. An einer Grundplatte 1, die mit einer Zwinge 2 bevorzugt an einem Tisch befestigt werden kann, sind die übrigen Vorrichtungselemente befestigt. Auf einer Rolle 3, deren Achse parallel zur Grundplatte 1 steht, ist heissiegelfähiges Einfassband 3a vorrätig gehalten.
Dieses ist im Betriebszustand unter der Füh rungsschiene 4 entlanggezogen. Durch das Transport walzenpaar 5a und 5b wird die Zeichnung und das ihr bis dahin noch lose aufliegende Folienband in Pfeilrich tung transportiert und dabei unter Druck gleichzeitig heissgesiegelt. Zu diesem Zwecke ist die obere, nicht angetriebene Walze 5a im Innern mit einem Heizelement versehen, wie es die Fig. 4 näher zeigt. Die Walze 5a wird ausschliesslich durch Friktion mitgenommen. Die Walze 5b hingegen wird angetrieben, im vorliegenden Falle durch eine Handkurbel 6.
Es kann jedoch auch ein kleiner Elektromotor üblicher Bauart zu diesem Zwecke benutzt werden. Das Band kann mit einem Messer 7 durchschnitten und abgetrennt werden.
Die Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der erfin- dungsgemässen Vorrichtung bei der das heissiegelfähige Folienband um den Rand der Zeichnung herumgelegt wird. Die Vorrichtung besteht wiederum aus einer Grundplatte 1, die mit einer Zwinge an einer ebenen Platte befestigt werden kann, einer Vorratsrolle 3, die hier eben angeordnet ist mit Folienband 3a und einer Führungsschiene 4.
Das die Vorratsrolle verlassende Folienband wird mit Hilfe der Umlenkstifte 9 an den Rand der Zeichnung herangebracht und gleich danach mit dem Falzblech 8 um diese herumgelegt. Das Erwär- men des Bandes erfolgt mit Hilfe eines in Form eines Heizschuhes ausgebildeten Metallblocks 10, der in Fig. 3 gesondert abgebildet ist. In dem Gehäuse 11 befindet sich ein Heizwiderstand.
Transportiert werden Folien band und Zeichnung auch in dieser Vorrichtung durch ein Walzenpaar 5a, 5b, wobei die Walze 5a wiederum als Andruckwalze und die Walze 5b als Antriebswalze fungieren. Die Walze 5b wird durch eine Handkurbel 6, hier aber über eine nicht gezeigte Übertragung, in Pfeilrichtung bewegt.
Fig. 3 zeigt das Heizelement 10 der Fig. 2 in perspektivischer Darstellung. Es besteht aus einem Block aus Metall hoher Wärmeleitfähigkeit mit einem einseitig offenen Längsschlitz 12, in dem der Zeichnungsrand mit dem Folienband geführt wird, wie Fig. 2 zeigt.
Der Metallblock kann direkt erwärmt werden mit einer in ihm angeordneten Widerstandsheizspirale,deren Strom zuführungen in der Fig. 3 mit der Bezugsziffer 13 angedeutet sind oder, wie bei einem Lötkolben, durch ein gesondertes Heizelement, von dem aus die Wärme durch Konvektion auf den Heizschuh übertragen wird. Letztere Form ist die bevorzugte, da sie einfacher herzustellen ist und die Verwendung verschieden ge- formter Heizschuhe ermöglicht.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform einer beheizten Andruckwalze 5a gezeigt. In der Walze, die aus Metall oder Keramik bestehen kann, ist eine Vertiefung 14 belassen oder eingefräst, in die eine Heizspirale 15 eingelegt ist. Die Stromzuführung für die Heizspirale erfolgt über die Achse 16 und über den Schleifkontakt 17.
Es ist jedoch bei Verwendung der Andruckwalze des Transportwalzenpaares als Heizelement nicht unbedingt erforderlich, diese direkt zu beheizen, sie kann auch, wie es Fig. 5 zeigt, mittels einer Heizhaube 18 indirekt erwärmt werden. Die Heizhaube 18 wird zweckmässiger- weise durch einen Heizwiderstand erwärmt, wie Bezugs ziffer 19 andeutet.
Es hat sich als zweckmässig erwiesen, das Heizele ment in seiner Wärmeabgabe regelbar zu machen da so auf einfache Weise eine Anpassung der Heizleistung an verschiedene Vorschubgeschwindigkeiten, Folien und Papierdicken möglich ist. Die Regelung kann mit be kannten, in der Elektrotechnik üblichen Bauelementen vorgenommen werden.
Mit der vorliegenden Vorrichtung können technische Zeichnungen so randverstärkt werden, dass nur eine ganz unwesentliche Verdickung des Randes gegenüber dem übrigen Bogen eintritt. Die Verwendung der vorliegen den Vorrichtung ist nicht auf die Randverstärkung technischer Zeichnungen aus Transparentpapier be schränkt, es können vielmehr sämtliche Bogen aus Materialien mit niederer Einreissfestigkeit in ihr @erfolg- reich mit heissiegelfähiger Folie randverstärkt werden.