Pneumatischer Geber für die Messung von Spaltweiten Die Erfindung betrifft einen pneumatischen Geber für die Messung von Spaltweiten.
In vielen Fällen werden in der Technik Spalte mit vorgeschriebener Weite benötigt, so z. B. Schneidspalte an Schnittwerkzeugen zum Ab-, Aus-, Be-, Durch- und Nachschneiden und zum Lochen von Blechen und anderen Werkstoffen.
Zur Messung der Weite solcher Spalte wurden bisher Endmasse sowie dünne Papier- oder Metallstreifen be nutzt. Das Messen mit diesen Hilfsmitteln ergibt aber keine exakte Aussage über das vorhandene Mass, son dern es können nur obere und untere Grenzwerte er mittelt werden. Diese Methode ist ausserdem recht zeitraubend. Die Ermittlung der Spaltweite mit mecha nischen oder elektrischen Feinzeigern ist nur indirekt möglich und sehr umständlich. Die optische Spaltmes sung mit Flutlicht ist nur möglich, wenn der Spalt nach unten offen ist (z. B. Schnittwerkzeuge ohne Auswerfer).
Ausserdem sind die optischen Verfahren für die An wendung in der Werkstatt bei der Justierung der Spalte unhandlich und deshalb wenig geeignet.
Die bekannten pneumatischen Geber (z. B. Schwimmgeber) sind aus konstruktiven Gründen nur für Spaltweiten über 3 mm anwendbar.
Es ist bekannt, dass der Querschnitt kleiner Boh rungen (z. B. Vergaserdüsen) sowie beliebiger öffnun- gen mit endlosem Rand pneumatisch gemessen werden kann. Dabei wirkt die Öffnung selbst als Messdüse.
Zweck der Erfindung ist es, die Spaltweite an irgendeiner Spalte eines beliebig langen, aber engen Spaltes schnell und mit hoher Genauigkeit zu messen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen pneumatischen Geber zu entwickeln, der zusammen mit einem bekannten pneumatischen Längenmessgerät verwendet werden kann.
Erfindungsgemäss wird das dadurch erreicht, dass der Geberkörper eine oder mehrere Flächen für das Anlegen an den Prüfling hat, dass diese Flächen einen Dichtungs körper tragen, der die Ausströmöffnung des Geberkör- pers umgibt und der dazu dient, in Messstellung zwi schen dem Geber und dem Prüfling eine Messkammer zu bilden, deren Abströmöffnung ein Abschnitt des zu messenden Spaltes ist, der vom Dichtungskörper in reproduzierbarer Länge begrenzt wird.
Es ist zweckmässig, den Dichtungskörper aus ela- sdischem Material herzustellen, und zur .Erzielung einer reproduzierbaren Messstellung Anschläge und Führungs elemente anzuordnen, wobei der Dichtungskörper über die Anschläge hinausragt.
Zur Bildung der Messkammer kann der Geberkör per im Bereich seiner Ausströmöffnung auch eine Aus- nehmung haben.
Der Dichtungskörper ist entsprechend der Ober fläche des Prüflings in der Umgebung des zu messenden Spaltes ausgebildet. So können nicht nur Spalte in. ebenen, sondern in beliebig gekrümmten Flächen gemes sen werden. Weiterhin ist es möglich, die Weite von gekrümmten. Spalten zu bestimmen. Schliesslich ist es auch möglich, Spalte zu messen, die in der Schnittlinie zweier sich schneidender Flächen liegen.
Dieser Geber kann folgendermassen gehandhabt wer den. Er wird so auf den Prüfling aufgesetzt, dass sich die Luftaustrittsöffnung über dem Spalt befindet. An schliessend wird er bis zum Anschlag bzw. zur Anlage fläche an den Prüfling angedrückt. Dabei wird die Dichtung zusammengedrückt. Zwischen dem Geber und der Oberfläche des Prüflings entsteht so eine Kammer. Gleichzeitig wird auch der zu messende Spalt durch die Dichtung in: seiner Länge begrenzt.
Durch die Wahl; eines geeigneten Werkstoffes und zweckentsprechenden Querschnittes für die Dichtung sowie durch den An schlag bzw. die Anlageflächen, der die Zus,ammendrük- kung der Dichtung begrenzt, wird die von der Dichtung abgegrenzte Spaltlänge unabhängig von der Bedienung durch den Messenden immer gleich bleiben.
Bei grossen Spaltweiten wird zur Führung der Luft in Richtung der Spalttiefe ein in den Spalt ragendes Füllblech angeord net. Zur Erzielung des Druckausgleiches und damit zur Vermeidung von Messfehlern in den beiden durch das Füllblech entstandenen Spalten ist das Füllblech perforiert. Durch das Füllblech wird die Empfindlich keit bei der Messung grosser Spaltweiten gesteigert. Der Abströmquerschnitt im Spalt wird verringert.
Der Geber wird zum Messen über eine Schlauchleitung mit einem handelsüblichen Druckregel- und Anzeigegerät verbun den. Arbeitet man nach dem Druckmessverfahren mit Hoch- oder Niederdruck, so wird sich bei konstantem Querschnitt der Kopfdüse im Raum zwischen der Kopf- und der Messdüse ein,
von den Abmessungen der Mess- düse abhängiger Druck einstellen. Im vorliegenden Fall wird die Messdüse durch den vom Geber begrenzten Spalt gebildet. Da die Spaltlänge konstant ist, wird bei konstanter Spalttiefe eine unterschiedliche Anzeige des pneumatischen Messgerätes allein von der unter schiedlichen Spaltweite verursacht.
Bei vorheriger Ei chung der Messdüse kann die Spaltweite dann direkt am Messgerät abgelesen werden. Hält man anderseits die Spaltweite konstant, dann ist es möglich, die Spalt tiefe zu messen.
Der Geber ist insbesondere zur Messung von Spal ten geeignet, deren Weite kleiner als 3 mm ist. Die Erfindung soll in einigen Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen beispielsweise näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 einen Geber im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anlageseite des Gebers, Fig. 3 einen Schnitt durch einen Geber mit F_ üll- blech, Fig. 4 eine Ansicht des Füllbleches, Fig. <B>5</B> einen Geber zur Spaltmessung in einer Win kelecke im Schnitt und Fig. 6 eine Draufsicht auf eine Anlagefläche eines Gebers nach Fig. 5.
Der Geberkörper 1 hat eine Ausströmöffnung 2, die über einen Kanal 3 mit einem pneumatischen Messgerät verbunden wird. Die Ausströmöffnung 2 ist von einem elastischen Dichtungskörper 4, z. B. aus Gummi, umgeben, der einen zu messenden Spalt 5 eines Prüflings 6 in seiner Länge begrenzt. Zum Messen wird der Geberkörper auf den Prüfling 6 aufgesetzt und angedrückt, bis die am Geberkörper befestigthn Anschläge 7 :auf dem Prüfling aufliegen.
Dabei wird der Dichtungskörper 4 zusammengedrückt und dichtet die zwischen dem Geberkörper und dem Prüfling 6 gebildete Kammer 8 ab, so dass die durch den Kanal 3 zugeführte Luft nur durch den Spalt 5 entweichen kann. Er stellt die Messdüse dar. Die Anschläge 7 garantieren, dass der Geber bei jeder neuen Messung gleich stark angedrückt wird, und Führungselemente 13 gewährleisten das reproduzierbare Aufsetzen des Gebers auf den Messspalt.
Damit ist ein Mindestabstand zwischen dem Geber und dem Prüfling gewährleistet, und es ist stets eine Kammer 8 vorhanden. Weiterhin wird durch die An schläge 7 und durch die Führungselemente 13 erreicht, dass die von dem Dichtungskörper 4 begrenzte Spalt länge konstant ist.
Der Geber nach Fig. 3 hat ein Füllblech 9, das während der Messung in den Spalt 5 hineinragt. Dieses Füllblech 9 teilt den zu messenden Spalt 5 in zwei Teilspalte .auf.
Für den Ausgleich von Druckunterschieden in den Teilspalten hat das Füllblech 9 Durchbrüche 10.
Zur Messung eines Spaltes, der sich in einer Win kelecke befindet,, dient ein Winkelgeber 11. Diese Mess- aufgabe tritt vor allem bei Schnittwerkzeugen auf. Der prinzipielle Aufbau ist der gleiche wie bei dem bereits beschriebenen Geber. Der Dichtungskörper ist entspre chend der zwei vorhandenen im Winkel zueinander stehenden Anlegeflächen ebenfalls winklig ausgebildet, so dass auch hier der zu messende Spalt 5 in seiner Länge begrenzt wird.
Bei diesem Geber ist kein Anschlag vorhanden, sondern der Geber wird beim Messen so angedrückt, dass seine Anlegeflächen auf dem Prüfling aufliegen.
Zur Bildung der Messkammer ist eine Ausnehmung 12 vorhanden.