Strassendecke Die vorliegende Erfindung betrifft eine Strassen decke, mindestens vorwiegend bestehend aus Form körpern, die durch einen mittigen Ansatz auf einer Platte T-förmigen Querschnitt haben, so dass die Höhe der Platte und des Ansatzes gleich sind und die Breite des Ansatzes die halbe Breite der Platte beträgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Strassendecke von zwei Lagen von Formkörpern gebildet wird,
deren grosse Platten flächen nach oben und unten liegen und deren Ansätze mit ihren Seitenflächen aneinanderstossen, wobei Nuten und Federn in den Seitenflächen .der Platten oder mit ge- geläufiger Abstufung ineinandergreifen.
Die in der erfindungsgemässen Strassendecke ver wendeten Formkörper sind mit Vorteil aus Beton ge fertigt, können aber auch aus einem anderen formbaren und nach der Verformung hart werdenden Material, z. B. Kunststoffen b-.stehen.
Die Vorteile der erfindungsgemässen Strassendecke gegenüber bekannten, z. B. aus Asphalt, Teer oder Gross- und Kleinpflaster, bestehen vor allem in der Einfachheit ihrer Herstellung und :der grösseren Dauer haftigkeit.
Wie bereits gesagt, sind die Formkörper miteinander durch Feder und Nut verbunden, wobei man mit Vor teil jeweilen zwei Seitenflächen eines Formkörpers mit Feder und die anderen beiden mit Nut versieht. Zu meist sind die Formkörper rechteckig.
Neben den be reits genannten T-förmigen Querschnitt aufweisenden Formkörpern können zur Bildung von geradeflankigen Rändern des Strassenbelages auch Formkörper in Form eines U oder in Form durch die Teilung eines T-fÖrmi- gen Formkörpers entlang des Aufsatzes in Form eines L verwendet werden. Dadurch kann das Eindringen von Wasser weitgehend vermieden werden.
Durch das An ordnen von Rillen in den Ansatz bzw. Aufsatz kann das Abfliessen des Wassers weiter begünstigt werden.
Wird bei den Formkörpern die Nut stärker als der federartige überstand gemacht, so ist ein Verkanten der einzelnen Platten gegeneinander gegeben und es kann der erforderlichen Neigung der Strassendecke in Kurven usw. entsprochen werden.
Die den T-förmigen Querschnitt bildenden Ansätze können mit Hohlräumen und/oder Aussparungen beliebiger Form an der ge samten Auflagefläche ausgestaltet werden, die zum Durchführen von Rohren, elektrischen Kabelny beispiels- weise zum Durchziehen von Heizleitungen, gebraucht werden.
Durch die infolge des Nut- und Federverbandes der Platte sowie des gegenseitigen Eingriffs benachbart lie genden Platten wird eine Decke erreicht, die so zusam- menhält, dass sie im gesamten anhebbar ist und sich somit bei Temperaturveränderungen bewegen kann, ohne dass Risse und Sprünge entstehen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des ist in den Abbildungen dargestellt und wird anhand dieser beschrieben.
Fig. 1 zeigt den Teil einer aus einzelnen Form- körpern gebildeten Strassendecke in perspektivischer Darstellung, die auf einen aus Sand, Kalkspeis, Splitt beton oder Schotter bestehenden Unterbau aufgelegt ist. Die Decke besteht aus zwei Plattenschichten A und B, die aus den einzelnen gleichartig ausgebildeten Form körpern 1 bestehen. Die Formkörper bestehen aus Plat ten 2 mit einem solchen Ansatz 3, dass der Form körper im Schnitt eine T-förmige Gestalt zeigt.
Die An sätze 3 des Formkörpers zeigen bei der oberen Schicht nach unten und greifen in .die Zwischenräume zwischen den Ansätzen der unteren Formkörper ein und werden somit gegenseitig verzahnt. Die Platten 2 sind an ihren Seitenflächen in der gezeigten Ausführung mit einer Nut 4 und einem federartigen überstand 5 versehen.
Fig. 2 lässt eine Draufsicht auf eine Strassendecke erkennen, wobei zum Teil die obere Deckschicht auf die untere Plattenschicht aufgelegt und zum Teil auch weggelassen ist. Bei der Draufsicht nach Fig. 2 wird auch eine Platte 6 gezeigt, die halb so gross wie der Formkörper 1 bemessen ist, jedoch die gleiche Ausfüh rung aufweist.
Diese oder die zuvor beschriebenen Form körper können auch als Begrenzungskörper herangezo gen werden, jedoch ist dann eine seitliche Verbetonie- rung der verzahnten Körper vorzunehmen, um ein Ein dringen von Wasser in die Decke zu verhindern.
Eine erfindungsgemässe Strassendecke bietet abge sehen von ihrer grossen Festigkeit und dem einfachen und schnellen Herstellen den Vorteil, dass bei Be schädigung der einzelnen Platte diese ohne weiteres ausgewechselt werden kann. Dazu ist es erforderlich, die defekte Platte zu zerkleinern und die Bruchstücke her auszunehmen, wonach ,die in gleicher Ausrichtung lie genden Platten nachgerückt werden. Die am Ende der Reihe entstehende Lücke wird durch eine neue Platte verschlossen. Sofern ein Ausfüllen der Fugen mit Teer erforderlich ist, kann dies unmittelbar nach dem Ver legen durch Befahren der Decke mit einem Teerwagen mit entsprechender Spritzeinrichtung erfolgen.
In den Fig. 3 und 4 sind zwei zweischichtig,. Platten reihen gezeigt, wovon die eine aus übereinstimmenden, im Querschnitt T-förmigen Körpern 1 gebildet ist, wäh rend die in Fig. 4 gezeigte Reihe aus im Querschnitt U-förmigen Körpern 7 für die untere Schicht und den in die Aussparung der U-förmig eingreifenden T-Körpem für die obere Schicht besteht.
Diese Ausbildung ist für ,die Ränder der Strassendecke zu empfehlen, da die U- förmigen, auf den vorbereiteten Unterbau gelegten Kör- per einen seitlichen Abschluss der belegten Fläche bieten und ein Eindringen von Wasser westgehend verhindern, ohne dass eine seitliche Verbetonierung erforderlich wird.
In den Fig. 5 bis 19 sind einzelne Formkörper in Draufsicht, Seitenansicht und Schnitt gezeigt. Aus diesen Figuren sind die verschiedenen schon erwähnten Form körperarten 1, 7 und 5 in ihrer Konstruktion im ein- zeJnen zu entnehmen. Dabei stellen die Fig. 5 bis 9 die Platte T-förmigen Querschnitts aus dem Plattenteil 2 und dem sich mittig anschliessenden Ansatz 3 dar.
Die umlaufende Nut 4 ist, wie aus den Abbildungen deut lich erkennbar, in ihrer Höhe grösser als der Überstand 5 gehalten, so dass, wie schon beschrieben, ein gegen seitiges Verkanten der einzelnen Platten möglich ist. Der Ansatz 3 erstreckt sich dabei in seiner Länge, nicht aber in seiner Breite, wie aus Fig. 9 ersichtlich, über die gesamte Breite der Platte 2.
Die Fig. 10 bis 14 zeigen die gleichen Ansichten bzw. den gleichen Schnitt wie die Fig. 5 und 9 für U- förmig ausgebildete Begrenzungsformkörper. In den Fig. 15 bis 19 ist ein Halbstein dargestellt, wobei sich der Ansatz über die Schmalseite des Steins erstreckt.
Zum Durchführen von Leitungen können die Plat ten mit durchlaufenden Hohlräumen 10 versehen sein. Anstelle der geschlossenen Hohlräume können auch Rillen 12 an dem Ansatz (vgl. Fig. 21 und 22) und/oder an der Unterseite des Plattenteils 2, also der gesamten gegenseitigen Auflagefläche, vorgesehen sein, die mit dem Unterbau bzw. den Rillen der damit verzahnten Körper entsprechende Aussparungen bilden.
Zur Bildung oder Verbesserung der Rutschfestigkeit der Körper sind die befahr- und begehbaren Flächen ebenfalls mit dazu geeigneter Profilierung 13 versehen (vgl. Fig. 23 und 24). Zum besseren Eingriff der Platte in die Unterlage aus Sand, Kalkspeis, Split oder mit Sand ausgefülltem Schotter kann die Plattenfläche des Formkörpers profiliert werden. Die Profilierung wird je nach der Wahl des Untergrundes klein- oder gross flächiger ausgebildet sein.
Nach einer weiteren Ausführungsform .der Erfindung wird vorgeschlagen, gemäss Fig. 25 die Formkörper der art auszubilden, dass sie sich in einfacher Weise über- Tappen. Es ist ferner vorgesehen, den Formkörper, wie dies in Fig. 26 und 27 dargestellt ist, in Gestalt eines Rinnsteins auszuführen. Bekanntlich erfolgt die seitliche Strassenbegrenzung im allgemeinen mit einer Bordstein kante zum Fussgänger- oder Radfahrweg mittels eines Hochbordsteines aus Schwerbeton, oder einer Pflaste rung mittels zwei hoch- und vier tiefgestellten Pflaster- steinen.
Beide Bordsteinkanten haben sich bewährt, sind aber in ihrer Erstellung sehr teuer, bilden keine eigent- ]iche Rinne zum Ablauf des Regenwassers und werden beschädigt, sofern sie überfahren werden müssen.
Diese und weitere Nachteile werden ausgeschaltet, wenn ein Rinnstein geschaffen ist, der sowohl Bordstein kante, Bordsteinfläche, Strassenfläche, als auch Rinne bildet und gegebenenfalls überfahren werden kann, ohne beschädigt zu werden.
In den Fig. 26 und 27, die gegenüber den bisherigen Figuren eine eigene Bezifferung haben, ist ein Ausfüh rungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 26 eine Seitenansicht in schematischer Darstel lung mit anschliessender Darstellung des weiteren Rinn- 7 in strichpunktierter Zeichnung und Fig. 27 eine Draufsicht gemäss Fig. 26 ebenfalls in einer beispielsweisen Ausführungsform.
Der Rinnstein besteht im Grundprinzip aus zwei Abschnitten, und zwar aus dem Strassenabschnitt und dem Bordsteinabschnitt, ist natürlich aber aus einem Stück gefertigt, vorzugsweise aus Schwerbeton.
Der Bordsteinabschnitt 1 ist auf der gemeinsamen Grundfläche 2 erhöht ausgebildet und erreicht gegen über dem Strassenabschnitt 3 eine Erhöhung von etwa 4 bis 15 cm, als beispielsweise Angabe. Die Oberfläche 4 .des Bordsteinabschnittes 1 ist in Richtung auf die Strassenmitte zu etwas abfallend abgeschrägt, jedoch nur soviel, dass das anfallende Regenwasser oder andere Flüssigkeiten nach :der Rinne in Richtung auf die Stras senmitte ablaufen und nicht in die unvermeidliche Fuge zwischen Betonrinnsteinrücken 5 und .dem anschliessen- den Bürgersteig oder Radfahrweg 6 versickert.
Der Rinnsteinrücken 5 ist nach unten und aussen weisend ebenfalls abgeschrägt, um ein einwandfreies Verlegen zu ermöglichen, und ist gleichzeitig eine besondere Kipp- sicherung. Hierbei kann diese Abschrägung 5 eine Fläche bilden, wie gezeichnet, sie kann aber auch abge setzt mit dem gleichen oder annähernd gleichen Schräg winkel ausgebildet werden (nicht gezeichnet).
In Richtung auf die Strassenmitte ist der Bord steinabschnitt 1 ab der Innenlängskante 7 schräg ab fallend ausgebildet und bildet damit die eigentliche Bordsteinkante B. Diese Bordsteinkante 7 hat einen Neigungswinkel von etwa 45-55 und gestattet ein überfahren mit jeglichen Fahrzeugen, ohne Beschädi gungen an dem Rinnstein oder an den Fahrzeugen be fürchten zu müssen. Im Gegensatz zu den herkömm lichen Bordsteinkanten werden dadurch Beschädigungen an Autos und anderen Fahrzeugen, insbesondere an deren Felgen und Reifen, verhindert. Ausserdem wird die Lenkung geschont.
Bekanntlich ist das Einfahren in Parklücken bei den herkömmlichen Bordsteinen häufig mit einer Beschädigung von Weisswandreifen mit der Verursachung von einer schädlichen Seitenwan:d- steuerung und gegebenenfalls grossen Karkassbrüchen und Kantbrüchen, jedenfalls mit einer starken Reifen abnutzung verbunden. Alle diese Nachteile werden durch den genannten Bordstein vermieden. Umfang reiche Versuche haben diese Angabe bereits bestätigt.
Die Abschrägung der Bordsteinkante 8 hat aber noch den weiteren Vorteil der Verstärkung des überganges von der Rinne zur überhöhung, so dass der Strassen schmutz, z. B. Laub oder dgl. bei weitem nicht so liegen bleibt, wie in einer Rinne, bei welcher der Bordstein in einem Winkel von 90 zur Strassenfläche steht, sondern bereits bei leichtem Wind fortgefegt wird.
Darüber hinaus wird der Rinnstein, der in den ver schiedensten Längen ausgeführt werden kann, auf seiner Rinnsteinkantenfläche 8 mit ein oder mehreren Rück strahlern, Leuchtplättchen 9 oder dgl. ausgestattet, die auf der schräggestellten Fläche besonders gut wirksam werden, da sie von den Fahrzeugscheinwerfern besser erfasst werden, als wenn sie senkrecht oder waagerecht angeordnet sind.
Die Rinnsteinkante 8 läuft mit ihrer unteren Be grenzungslinie 10 aus an der Schmalrinnfläche 11, die nach der Strassenmitte zu etwas abfallend ,angeordnet ist und ausläuft in der anschliessenden und eigentlichen Rinne 12, die in Richtung auf die Strassenmitte anstei gend ausläuft in der Breitrinnfläche 13. Der eigentliche Rinnverlauf ist also nicht unmittelbar an der Rinn steinkante 8, sondern etwas nach der Strassenmitte ver legt.
Dies gestattet einen besseren Anschluss an den Senkkasteneinlauf und bleibt die Rinne auch besser sau ber von leichten Verunreinigungen, wie Laub oder d-gl., welches von geringem Wind bereits fortgefe@gt wird.
Die erwiesene besonders gute Standfestigkeit des Rinnsteines, insbesondere durch seine Kippsicherung, die durch den schräg gestellten Betonsteinrücken 5 er reicht wird, wird noch erhöht durch die auf der Unter fläche 2 angeordneten ein oder mehreren Rutschsiche- rungsrillen 14, die in ihrem Querschnitt verschiedenartig ausgebildet sein können, vorzugsweise aber nach unten sich erweiternd trapezförmig. Durch diese Rutschsiche- rungsrillen 14 erhält die Betonsteinanordnung einen ausserordentlich festen und unverrückbaren Halt auf dem Unterboden.
Selbst härteste Benutzung durch Be fahren mit Kettenfahrzeugen machen dieser Rinnstein anordnung nichts aus.
Darüber hinaus sind .aber noch die Stirnseiten des Rinnsteines mit einer Nut- und Federverklammerung 15, 16 ausgestattet, die auf der ganzen oder teilweisen Höhe der Stirnseiten ausgeführt werden kann, vorzugs weise aber nur auf teilweiser Höhe (wie gezeichnet). Zweckmässig ist es hierbei, die Nut 16 flacher auszu bilden, also auch mit einem grösseren Radius, und die Feder etwas höher mit einem kleineren Radius,
so dass beim Zusammenstossen von zwei Stirnseiten die beiden Steine in einem hierdurch bestimmten Abstand vonein ander stehen und .damit eine gleichmässige Fuge zuein ander bilden. Hierdurch ssit trotz Fuge eine Verklamme- rung von Stein zu Stein erreicht.
Ebenso, wie in Fig. 1 in der gezeigten Ausführung kann der Betonrinnstein an seinen Seitenflächen mit einer Nut 4 und einem federartigen überstand 5 ver sehen werden (nicht gezeichnet). Die ganze Betonstein rinne hat somit einen festen Halt und bildet eine gleich- mässige, unverrückbare Flucht.
Der Rinnstein kann selbstverständlich, soweit es die Eigenfestigkeit zulässt, auch als Hohlstein mit und ohne Rohr- oder Eiseneinlagen sowie mit Rohrgeflecht aus gebildet werden.
Der Rinnstein kann aber auch an seinen Seiten kanten abgeschrägt sein (strichpunktierte Linie 17), und zwar vorzugsweise von der Nut- und Federanordnung 15, 16 ausgehend in Richtung auf die Steinimdtte mehr oder weniger zunehmend oder aber auch in umgekehrter Richtung,
so dass mit diesem Stein auch Kurven jeg- licher Art verlegt werden können.