CH432396A - Verfahren zur Aufbereitung von Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

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CH432396A
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Hiebel Richard
Hans Dipl Ing Zukriegel
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R Hiebel Kommanditgesellschaft
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Description


  Verfahren zur Aufbereitung von Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens    Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren  zur Aufbereitung von Wasser, insbesondere Trinkwasser  und Badewasser, mit Chlordioxyd sowie eine Vorrich  tung zur Durchführung dieses Verfahrens.  



  In neuerer Zeit gewinnt die Aufbereitung, insbe  sondere die Reinigung und Entkeimung, von Trink-,  Bade- und Brauchwasser mit Chlordioxyd sowie die  Verhinderung von     Algenbildung    und die Algenvernich  tung zunehmend an Bedeutung (vergleiche z. B.  Die  praktische Anwendung von Chlordioxyd für die Trink  wasserentkeimung  von     Th.        Stäheli,    Monatsbulletin des  Schweizerischen Vereines von Gas- und Wasserfach  männern Nr. l0/1962, und  Erfahrungen mit dem       Chlordioxydverfahren    bei der Badewasseraufbereitung   von H.     Berndt,    Städtehygiene 7/1960, Seiten 127-174).

    Die Erzeugung des für diese     Aufbereitungs-    bzw.     Ent-          keimungsmethoden    erforderlichen Chlordioxyds erfolgt  dabei unter Verwendung von     Natriumchlorit    oder an  deren     Chloriten,    aus welchen das Chlordioxyd mit  Chlor,     Hypochloriten,    Salzsäure, Schwefelsäure usw. im  sauren Milieu freigesetzt wird, und Beimpfen des Was  sers mit einer an Chlordioxyd angereicherten Lösung.  Dabei treten jedoch ähnliche Schwierigkeiten auf, wie  sie von der üblichen     Chlorung    von Trink- und Badewas  ser her bekannt sind.

   Diese Schwierigkeiten     betreffen     vor allem die     überwachung    der     Zudosierung    von Chlor  bzw. die     zwangläufige        Ansäuerung    der behandelten  Wässer, wobei es zur besseren Ausnutzung des einge  setzten     Chlorits    erforderlich ist, einen meist erheblichen       Überschuss    an Chlor bzw.     Hypochlorit,    Salzsäure oder  Schwefelsäure anzuwenden, der mit dem gebildeten  Chlordioxyd in das behandelte Wasser gelangt. Ausser  Jem ist zur Ausnutzung von rückgebildetem     Chlorit     fallweise eine     Nachchlorung    erforderlich.

   Wegen der       Ansäuerung    des behandelten Wassers bei diesen bekann  ten, mit Chlordioxyd arbeitenden Reinigungsmethoden  ist es bisher nicht möglich gewesen, eine Wasseraufbe  reitung     bzw.    Entkeimung mittels Chlordioxyd dann an-    zuwenden, wenn auf ein neutrales Gebrauchswasser  Wert gelegt wird bzw. wenn die üblichen basischen       Filtermaterialien    verwendet werden sollen.  



  Es wurde nun gefunden, dass man die vorstehend  erwähnten Schwierigkeiten vermeiden und dadurch die  Vorteile der Aufbereitung und Entkeimung von Wasser,  insbesondere Trink-, Bade- und Gebrauchswasser, mit  tels Chlordioxyd voll ausnutzen kann, wenn man erfin  dungsgemäss das Chlordioxyd in dem zu reinigenden  Wasser durch Umsetzung von     Chlorit    mit     Persalzen     herstellt.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren hat gegenüber den  bekannten Verfahren zur Aufbereitung von Trink-,  Bade- bzw. Gebrauchswasser mittels Chlordioxyd vor  allem den Vorteil, dass praktisch die gesamten einge  setzten Chemikalien an der     Chlordioxydbildung    teil  nehmen und im Wasser lange Zeit ein wirksamer       Chlordioxydspiegel    gewährleistet ist. Ferner ist die       Chlordioxydbildung    mit     Persalzen    vom     pH-Wert    des  Wassers weitgehend unabhängig. Die Bildung von Chlor  dioxyd erfolgt einwandfrei auch in schwach saurem,  neutralem und schwach alkalischem Wasser.

   Als Per  salze können     Persulfate,    aber auch     beispielweise        Perbo-          rate,        Percarbonate    oder dergleichen verwendet werden.  



       Versuche    ergaben, dass bei einmaliger Dosierung von  3     g/m3        Ammoniumpersulfat    und 3     g/m3        Natrium-          chlorit,    bezogen auf den Beckeninhalt, in einem Privat  schwimmbecken eine Wirkungsdauer von 7 Tagen er  zielt wurde, wodurch sich ein kontinuierlicher Zusatz  von Chlordioxyd bzw. von Chlordioxyd bildenden Che  mikalien erübrigte.

   Die Beständigkeit des Chlordioxyd  spiegels im Trink-, Bade- und Gebrauchswasser hat zur  Folge, dass die     Entkeimungswirkung    stets durch lange  Zeit gegeben ist und dass     darüber    hinaus, wie praktische  Versuche ergeben haben, im Badewasser jede Algenbil  dung verhindert wird bzw. bereits vorhandene Algen  zerstört werden. Es hat sich ferner gezeigt, dass das  erfindungsgemässe behandelte Badewasser eines Ver-           suchsbeckens,    das mit einer     Badewasser-Umwälzanlage     unter Verwendung eines alkalischen Filtermaterials (z.

   B  halbgebrannter     Magnesit,    wie      Akdolit ,         Magno     und       ähnliche    Materialien) gereinigt wurde, im Vergleich zu  anderen angewendeten     Reinigungsverfahren    besonders  klar und bis zum Grund vollkommen durchsichtig war.  Das Wasser machte trotz Benützung während des gan  zen Sommers auch noch im Herbst einen frischen Ein  druck und zeigte keine geschmackliche Veränderung.  Das Wasser wurde     während    des Sommers nicht gewech  selt; es wurden nur die Wasserverluste ersetzt.  



  Durch das erfindungsgemässe Verfahren wird es er  möglicht, in einfacher Weise ein den Hygienevorschrif  ten voll entsprechendes Trink- und Badewasser zu er  reichen.  



  Vorzugsweise geht man nach dem erfindungsgemä  ssen Verfahren in der Weise vor, dass man verhältnismä  ssig konzentrierte, z. B. 5- bis 8     %        ige    Lösungen von Al  kali- oder     Erdalkalichlorit,    insbesondere     Natriumehlo-          rit,    einerseits und     Persalzen,    insbesondere Ammonium-,  Alkali- oder     Erdalkalipersulfat,    anderseits herstellt.  



       Während    bei der Erzeugung von     Chlordioxyd    aus       Natriumchlorit    und Chlor die Umsetzung zur Erzielung  von hohen     Chlordioxydausbeuten    bei hohen Konzentra  tionen     durchgeführt    werden muss, ist beim Verfahren  gemäss der Erfindung die     Chlordioxydbildung    von der  Konzentration der reagierenden Komponenten unab  hängig. Durch die sofortige Verdünnung mit dem zu  behandelnden Wasser ist auch     gewährleistet,    dass ge  bildetes Chlordioxyd unmittelbar und     vollständig    ge  löst wird; ferner wird jedwede Explosionsgefahr bei der  Bildung des Chlordioxyds vermieden.  



  Zur     kontinuierlichen        Zudosierung    der beiden gemäss  der Erfindung verwendeten Komponenten zu einem  in einem Leitungssystem fliessenden Wasserstrom kann  jede geeignete     Dosiervorrichtung    verwendet werden, die  gewährleistet, dass die beiden Chemikalien, zweckmässig  durch eine Duplexdosierung, in genau entsprechenden  Verhältnissen, vorzugsweise in     stöchiometrischen    Ver  hältnissen, dem Wasserstrom zugesetzt     werdeiz.    In ge  wissen Fällen kann es sich jedoch auch als zweckmässig  erweisen, einen geringen,

   unschädlichen Überschuss von       Persalz    über das durch die verwendete     Chloritmenge     gegebene     stöchiometrische    Verhältnis anzuwenden. Bei  einer diskontinuierlichen Behandlung des Wassers emp  fiehlt sich im allgemeinen ein     Chlorit-    und     Persalzzu-          satz    von weniger als 10     mg/1    bei einer kontinuierlichen  Behandlung ein solcher von weniger als 1     mg/l.     



  Eine für die Zwecke der Erfindung besonders geeig  nete Vorrichtung ist dadurch     gekennzeichnet,    dass sie  einen in einen Ansatzstutzen eines Leitungssystems ein  setzbaren, an seiner Öffnung sich konisch verjüngenden,  zylindrischen Einsatzteil     aufweist,    der eine axial ange  ordnete, bis an die Öffnung des konischen Abschnittes  des Einsatzteiles reichende Zuführungsleitung für eine  Lösung der einen Reaktionskomponente,

   einen     Schnek-          kengang    sowie eine im     wesentlichen    radial oder     tangen-          tial    zu dem     zylindrischen    Einsatzteil verlaufende und in  der Nähe des Bodens des Einsatzteiles in diesen Teil  einmündende Zuführungsleitung für eine Lösung der  anderen Reaktionskomponente     enthält.    Eine beispiels  weise Ausführungsform einer solchen Vorrichtung ist  in der Zeichnung dargestellt.  



  lm Behälter 1 befindet sich das     Persulfat,    im Be  hälter 2     Natriumchlorit,    jeweils in Form von etwa     5-          bis    8     %        igen    wässerigen Lösungen. Die beiden     Behälter     sind mit     Rührvorrichtungen    15 und     mit    Ventilen 12    versehenen     Zuflussrohren    11 ausgestattet. Von einem  Schwimmkörper 13     wird    bei tiefstem Flüssigkeitsstand  eine Dosierungspumpe 3 ausgeschaltet und eine Signal  einrichtung in Tätigkeit gesetzt, die die Entleerung des       Behälters    anzeigt.

   Die Dosierungspumpe 3     (Duplex-          Chemikalienpumpe),    die auf gleiche Förderleistung in  beiden Teilen eingestellt ist, fördert die beiden Lösungen  zur Mischvorrichtung 4. Die Konzentration der Lösun  gen in den Behältern 1 und 2 ist so eingeregelt, dass  bei gleicher Leistung der Duplexpumpen     stöchiomet-          rische    Mengen der beiden Chemikalien gefördert wer  den. Die Mischvorrichtung 4 besteht aus einem Ein  satzstück mit einem innenliegenden Rohr 5, um welches  ein Aussenrohr 6     gelegt    ist.

   Zwischen Aussenrohr 6 und       Innenrohr    5 befindet sich ein Schneckengang 7, durch  welchen die einströmende wässerige     Persulfatlösung    in  rotierende Bewegung gebracht wird; bei der Austritts  öffnung 8 stellt sich infolge des rotierenden Stromes der       Persulfatlösung    und der     kegelförmigen    Verjüngung 9  des Rohres 6 eine fächerförmige Verteilung der austre  tenden     Persulfatlösung    ein. Im Mittelbereich der Öff  nung 9 wird die     Natriumchloritlösung        durch    das zentral  angeordnete Rohr 5 dem in der Leitung 10 fliessenden  Wasserstrom zugeführt.  



  Mit ähnlichem Ergebnis kann man die     Chlorit-          lösung    durch den Schneckengang zuführen und die Per  sulfatlösung über das zentrale Rohr 5 dem zu reinigen  den Wasser einverleiben.  



  Die Mischvorrichtung wird zweckmässig in Richtung  nach     obren    in die Rohrleitung 10, in der das zu behan  delnde Wasser fliesst, eingebaut, um eine gute Mi  schung     mit    dem Wasser zu erreichen. Die Lösebehälter  werden aus Sicherheitsgründen in zwei getrennten Räu  men untergebracht, um zu vermeiden, dass die festen  Chemikalien vor ihrer Auflösung miteinander in Berüh  rung kommen können. Der Raum für die Herstellung  der     Chloritlösung    soll eine direkt ins Freie führende  Tür besitzen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Aufbereitung von Wasser, ins besondere Trinkwasser und Badewasser, mit Chlordio xyd, dadurch gekennzeichnet, dass man das Chlor dioxyd in dem zu reinigenden Wasser durch Umsetzung von Chlorit mit Persalzen herstellt.
    IL Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen in einen Ansatzstutzen eines Rohrleitungs systems einsetzbaren, an seiner Öffnung sich konisch verjüngenden, zylindrischen Einsatzteil aufweist, der eine axial angeordnete, bis an die Öffnung des koni schen Abschnittes des Einsatzteiles reichende Zufüh rungsleitung für eine Lösung der einen Reaktionskompo nente, einen Schneckengang sowie eine im wesentlichen radial oder tangential zu dem zylindrischen Einsatz teil und in der Nähe des Bodens des Einsatzteiles in diesen Teil einmündende Zuführungsleitung für eine Lö sung der anderen Reaktionskomponente enthält.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man als Chlorit Alkali- oder Erdalka- lichlorite, insbesondere Natriumchlorit, verwendet. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man als Persalz Ammonium-, Alkali oder Erdalkalipersulfate verwendet. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man das Chlorit und das Persalz dem zu reinigenden Wasser in stöchiometrischen Mengen zu setzt. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man das Persalz, bezogen auf stöchio- metrische Verhältnisse, zu dem dem Wasser zugesetzten Chlorit in geringem überschuss zusetzt. 5. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge- kennzeichnet, dass man dem Wasser das Chlorit und das Persalz bei diskontinuierlicher Behandlung des Was sers in einer Menge von weniger als 10 mg/1, bei kontinuierlicher Behandlung in einer Menge von weni ger als 1 mg/l, zusetzt. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man der einen von zu vermischenden Lösungen vor dem Einbringen in das zu behandelnde Wasser eine Drallbewegung verleiht.
CH260064A 1963-12-02 1964-03-02 Verfahren zur Aufbereitung von Wasser und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens CH432396A (de)

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