Werkzeugmaschine mit einem Werkstücktragkopf Die Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeug maschine mit einem beweglichen Werkstücktragkopf, der es ermöglicht, ein Werkstück längs eines bogen förmigen Schneidweges zu bearbeiten.
Viele Werkstücke müssen längs eines kreisbogen förmigen Schneidweges bearbeitet werden, so z. B. die Kugellaufbahnen im inneren und im äusseren Glied eines Kugel-Universalgelenkes mit konstanter Geschwindigkeitsübertragung. Das Fräsen und/oder Schleifen solcher Kugellaufbahnen erfolgte bis anhin bei in Schneidrichtung ortfester Anordnung von sich drehenden Schneid- oder Schleifwerkzeugen durch Schwenken eines Werkstücktragkopfes, auf welchem das Werkstück angebracht ist, in einer Horizontal ebene. Die Bogenform der Kugellaufbahnen wurde erzeugt durch das Schwenken des Werkstücktrag kopfes um das theoretische Zentrum des Laufbahn bogens, wobei der Werkstücktragkopf auf horizonta len, bogenförmigen Gleitbahnen oder Führungen an gebracht war.
Bei dieser bekannten Anordnung ist eine be trächtliche Kraft erforderlich, um den schweren Werkstücktragkopf auf den horizontalen Gleitbahnen zu beschleunigen, damit eine gleichmässige Zustell geschwindigkeit während des Schneidens beibehalten wird, und um den Werkstücktragkopf am Ende jedes Bearbeitungsweges abzubremsen.
Beim Bearbeiten des inneren und des äusseren Gliedes eines Universal gelenkes mit konstanter Geschwindigkeitsübertragung ist der Spielzwischenraum an den Enden der Kugel laufbahnen, der der maximal zur Verfügung stehen den Strecke zur Beschleunigung und Abbremsung des Werkstücktragkopfes am Anfang bzw. am Ende jedes Schnittes entspricht, sehr beschränkt. überdies sind die horizontalen Gleitbahnen grosser Abnutzung un terworfen, so dass es schwierig ist, die vorgeschrie- bene Bearbeitungsgenauigkeit während einer langen Gebrauchsdauer beizubehalten.
Zweck der Erfindung ist, eine Werkzeugmaschine mit einem Werkstücktragkopf zu schaffen, welche es erlaubt, eine kreisbogenförmige Nut oder Kugel laufbahn mittels eines sich drehenden Fräsers oder eines ähnlichen Werkzeuges, welches sich um eine feste Achse dreht, zu erzeugen, und welche im Ge brauch weniger Antriebskraft erfordert als die be kannten Anordnungen, unter Beibehaltung eines ho hen Genauigkeitsgrades während sehr langer Ge brauchsdauer.
Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemässe Werk zeugmaschine dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstücktragkopf für Schwingbewegungen um eine horizontale, oberhalb des Schwerpunktes des Werk stücktragkopfes .angebrachte Achse gelagert ist, wo bei die Anordnung so getroffen ist, dass ein Werk stück, welches längs eines kreisbogenförmigen Schneidweges zu bearbeiten ist, auf dem Werkstück tragkopf, mit dem theoretischen Zentrum dieses' kreisbogenförmigen Weges auf der erwähnten hori zontalen Achse, anbringbar ist, und wobei Antriebs mittel vorgesehen sind, um während der Bearbeitung eine gesteuerte Schwingbewegung des Werkstück tragkopfes mit einer Frequenz, die mindestens an nähernd gleich seiner Pendel-Eigenfrequenz ist, aus zuführen.
Da der Werkstücktragkopf mit einer Frequenz angetrieben wird, die mindestens annähernd gleich seiner Pendel-Eigenfrequenz ist, wird für den An trieb nur eine relativ geringe Leistung benötigt.
Eine freie Pendelbewegung des über seinem Schwerpunkt schwenkbar aufgehängten Werkstück- tragkopfes würde nach einer Sinusfunktion verlaufen. Die Antriebsmittel können aber so ausgebildet sein, dass der Werkstücktragkopf eine während des Schnei dens annähernd konstante Geschwindigkeit erhält, wozu nur eine relativ geringe zusätzliche Leistung zur Vergrösserung der Beschleunigung an den Enden je des Arbeitsdurchganges erforderlich ist.
Ausser dem niedrigen Kraftaufwand und der ho hen Genauigkeit, welche während einer langen Be triebsdauer beibehalten wird, wobei diese Genauig keit aus der relativ niedrigen Abnützung von hori zontalen Drehzapfen, auf welchen der Werkstück tragkopf befestigt ist, im Vergleich mit den hori zontalen, bogenförmigen Gleitbahnen oder Führun gen in bekannten Maschinen, resultiert, hat die Werk zeugmaschine gemäss der Erfindung den weiteren Vorteil, dass die Schwingbewegung um die horizon tale Achse, im Vergleich mit dem Gebrauch von horizontalen, bogenförmigen Gleitbahnen, ein sehr weiches Arbeiten sichert. überdies können die Dreh zapfen so angebracht sein, dass sie eine sehr starre Lagerung des Werkstücktragkopfes ergeben.
Die Antriebsmittel arbeiten vorzugsweise hydrau lisch, und sie können eine hydraulisch zu betätigende Zahnstange enthalten, welche mit einem Zahnrad auf dem Werkstücktragkopf in Eingriff steht. Die Steuerung des Zahnstangengetriebes kann durch An wendung eines hydraulischen oder elektrohydrauli schen Steuerkreises mit einer Steuerwalze erreicht werden, welche durch den Werkstücktragkopf ange trieben wird und sich mit diesem dreht. Diese Walze ist vorzugsweise in festen Lagern auf einer Seite des Werkstücktragkopfes angeordnet und durch den letz teren über eine Welle angetrieben, die Universalge lenke mit konstanter Geschwindigkeitsübertragung enthält.
Vorzugsweise hat der Werkstücktragkopf die Form eines Joches, wobei dessen Mittelglied den Werkstückhalter für das Werkstück .zwischen den beiden Seitenschenkeln, an welchen die Drehzapfen des Werkstücktragkopfes angebracht sind, trägt. Um dabei die Wegbewegung des Joches von der Schneid- oder Schleifspindel zu ermöglichen, welche vorzugs weise in der Schneidrichtung fest angebracht und nur für den notwendigen Vorschub der Spindel und zur Einstellung der Maschine beweglich ist, kann das Joch zwischen zwei Seitenstücken schwingend angebracht werden, welche ihrerseits um eine weitere Horizontalachse zwischen einer zurückgezogenen und einer Bearbeitungslage schwenkbar sein können.
In der Bearbeitungslage können diese Seitenstücke durch eine Kniehebelanordnung gegen Anschläge mit Vor einstellung in ihrer Lage gehalten werden. Zum Zwecke einer richtigen und starren Fixierung in der Arbeitslage kann die Kniehebelanordnung unter Vor spannung stehen, so dass die beiden Seitenstücke mit einer vorausbestimmten Kraft gegen die Anschläge gedrückt werden.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Werkzeugmaschine gemäss der Erfindung eine Ma schine für das Fräsen und Schleifen von Kugellauf bahnen in die inneren und äusseren Glieder von Kugel-Universalgelenken mit konstanter Geschwin digkeitsübertragung dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 ein Schaubild der Maschine mit dem Werk stücktragkopf in einer zurückgezogenen Lage, Fig. 2 dieselbe Maschine wie Fig. 1 mit dem Werkstücktragkopf in der Arbeitslage.
Fig. 3 eine Vorderansicht des Werkstücktrag kopfes, teilweise im Schnitt, Fig. 4 in grösserem Massstab einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4, Fig. 6 in grösserem Massstab einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 3 und Fig. 7 in grösserem Massstab einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 3.
Wenn die Werkzeugmaschine nicht in Betrieb ist, so ist der Werkstücktragkopf 1, wie in Fig. 1 ge zeigt, in einer zurückgezogenen Lage hinter einer Schneidspindel 2 angeordnet, um es zu ermöglichen, das Werkstück 3 in einem Werkstückhalter 4 des Werkstücktragkopfes zu befestigen. Beim Starten der Werkzeugmaschine wird der Werkstücktragkopf zu erst in die Arbeitslage nach Fig. 2 gebracht, in wel cher er in der nachfolgend beschriebenen Weise an geordnet ist, wonach die Bearbeitung von sechs in gleichen Winkelabständen voneinander befindlichen, bogenförmigen Kugellaufbahnen 5 im Werkstück 3 automatisch, durch Programmsteuermittel gesteuert, erfolgt.
Die Steuermittel haben vier wichtige Funktionen: erstens die Steuerung der Zustellbewegung der Schneidspindel 2, zweitens die Erzeugung einer Vor schubbewegung des Werkstücktragkopfes 1, welche in der Weise eines Pendels erfolgt, drittens das Weiterschalten des Werkstückhalters 4 in solcher Weise, dass, wenn eine Kugellaufbahn 5 fertig ist, der Halter 4 und damit das Werkstück 3 in die er forderliche Lage für die Erzeugung der nächsten Kugellaufbahn 5 eingestellt werden, und viertens das Zurückziehen des Werkstücktragkopfes 1 in seine zurückgezogene Lage, nachdem die letzte Kugellauf bahn 5 eingearbeitet wurde, so dass das Werkstück 3 wieder von der Schneidspindel 2 frei ist und vom Arbeiter entfernt werden kann.
Der ganze Arbeitszyklus der Werkzeugmaschine wird durch elektrohydraulische Mittel automatisch gesteuert, und der ganze Arbeitszyklus wird program miert durch eine Steuerwalze 6 der Steuermittel, welche mit Nocken ausgerüstet ist, um verschiedene Mikroschalter zu betätigen. Die Steuermittel selbst bilden keinen Teil der Erfindung und sind nur inso fern genügend dargestellt, um die Beschreibung der Arbeitsweise der Werkzeugmaschine verständlich zu machen. Die Steuermittel benützen hydraulische Zy linder, um alle drehenden und zeitweise drehenden Bewegungen durch Zahnstangengetriebemechanis- men, wie nachfolgend beschrieben, zu erzeugen.
Der Werkstücktragkopf 1 hat die Form eines Joches 7, welches in einer Vertikalebene der Ma- schine auf zwei grossen Drehzapfenlagern 8 zwischen zwei horizontalen Seitenstücken 9 hin und her schwingt. Die Horizontalachse der Drehzapfenlager 8 befindet sich genügend weit oberhalb des Schwer punktes des Werkstücktragkopfes 1, so dass der Werkstücktragkopf zwischen den Seitenstücken 9 in der Weise eines Pendels schwingt, wenn er frei ist, das zu tun, und dass er eine natürliche Gleichge wichts- oder Ruhelage hat, in der die Schenkel 10 des Joches 7 etwa vertikal verlaufen.
In dieser Lage ist die obere Fläche des Mittelstückes 12 des Joches horizontal, und auf dieser Fläche ist der Werkstück halter 4 angeordnet, welcher um eine in der Ruhelage des Werkstücktragkopfes 1 vertikale Achse schritt weise drehbar ist, um eine Einstellbewegung des Werkstückes 3 zu vollziehen.
Die Schneidspindel 2 ist so angebracht, dass ihre Drehachse um 30 gegen die Vertikale geneigt ist, wobei die Spindel in einem Schneidkopf 13 gelagert ist, der für eine gesteuerte Zustellbewegung auf ebe nen, horizontalen Gleitbahnen 14 der Maschine nach vorn und zurück bezüglich derselben verschiebbar ist. Die Zustellbewegung des Schneidkopfes 13 längs den horizontalen Gleitbahnen 14 wird durch eine Zustellkurvenscheibe 15 gesteuert, welche durch ein Zahnstangengetriebe, das durch einen hydraulischen Servomotor der Steuermittel betätigt wird, gedreht wird, wobei das letztere Getriebe und der Servomotor in einem Gehäuse 16 enthalten sind.
Das Getriebe ist mit der Kurvenscheibe 15 über eine Antriebs welle 17 verbunden, und ein Servoventil 18, das den Servomotor steuert, wird seinerseits durch Kur vennocken 19 an einer Scheibe 20 (siehe Fig. 2), die mit der Hauptprogrammsteuerwalze 6 synchro nisiert ist, gesteuert. Sowohl die Walze 6 als auch die Scheibe 20 werden von einem grossen Zahnrad 23 eines Zahnradgetriebes 22 angetrieben. Das Zahn rad 23 wirkt als Sperrad und erhält Impulse von einer hydraulisch betriebenen Klinke 24.
Um eine gleichmässige und zwangläufige Zustell bewegung des Schneidkopfes 13 zu sichern, drückt ein hydraulischer Zylinder 25 den Kopf in der Zu stellrichtung nach vorn, gegen die Zustellkurven scheibe 15; welche als sich allmählich nach vorn zurückziehender Anschlag wirkt, und gegen zwei kleine hydraulische Hilfszylinder (nicht gezeichnet). Die Hilfszylinder sind durch eine Feder vorbelastet zur Sicherung gegen das Versagen der Hydraulik, und sie bewirken ein schnelles Zurückziehen des Schneid kopfes 13 am Ende jedes Laufbahn-Bearbeitungs vorganges. Um die anfängliche Einstellung zu er leichtern, ist der Kopf 13 auf geneigten, parallel zur Spindel 2 verlaufenden Führungen 21 angeordnet, die einen passenden Einstellbereich ergeben.
Um den Werkstücktragkopf 1 zum Anbringen und Abnehmen des Werkstückes 3 gegen unten und nach hinten in die zurückgezogene Lage nach Fig. 1 vom Schneidwerkzeug weg verschwenken zu können, sind die horizontalen Seitenstücke 9 um eine Hori zontalachse 26 parallel zu und hinter den Drehzap- fenlagern 8 schwenkbar angebracht. Ein halbkugel förmiger Anschlag 27 ist auf jedem Seitenstück 9 direkt über dem entsprechenden Drehzapfenlager 8 angebracht, und in der Arbeitslage nach Fig. 2 sitzen die Anschläge 27 in je einem konischen Sitz 28, welcher auf dem starren Rahmen 29 der Ma schine eine Arretierung bildet.
Nicht dargestellte Ein legestücke für jeden Sitz 28 gestatten eine genaue Einstellung der Arbeitslage des Werkstücktragkopfes 1, und jedes Seitenstück 9 wird über ein Kniehebel- glied 30 von einer Kurbelwelle 32 gesteuert, welche horizontal seitlich der Werkzeugmaschine unter dem Werkstücktragkopf 1 liegt. Die intermittierende Drehbewegung der Kurbelwelle 32 zum Heben und Zurückziehen des Werkstücktragkopfes 1 wird durch einen hydraulisch betätigten Zahnstangenmechanis mus 33, gesteuert durch Steuermittel, erreicht.
Um sicherzustellen, dass der Werkstücktragkopf 1 nicht nur in der richtigen Lage ist, sondern auch starr in der Arbeitslage gehalten wird, sind die Knie hebel vorgespannt, wenn sie ausgestreckt sind. Zu diesem Zweck haben die Kniehebelglieder 30 je einen C-förmigen Teil 34, welcher zusammenge drückt wird, wenn das Kniehebelgelenk über den Totpunkt in die in Fig. 2 gezeigte gestreckte Lage geht. An jeder Backe des C-förmigen Teils 34 des Kniehebelgliedes sind Messanschläge 35 vorgesehen. Die Länge der Kniehebelglieder 30 ist durch Mittel einstellbar, die in den schematischen Fig. 1 und 2 nicht gezeigt sind.
Die Länge der Glieder 30 wird so eingestellt, dass die maximale Exzentrizität des entsprechenden Kurbelarmes 36 an der Kurbelwelle 32 in einer Linie mit dem Zentrum des Kniehebel gelenkes liegt, wenn der Kniehebel ausgestreckt ist und die Backen des C-förmigen Teiles 34 federnd zusammengedrückt sind. Bei der beschriebenen Ma schine erzeugt ein Zusammendrücken jedes Knie hebelgliedes, das eine Annäherungsbewegung der Backen des C-Teiles 34 um 0,15 mm ergibt, einen Anpressdruck an die Anschläge 28 von 450 kg zum Festhalten des Werkstücktragkopfes.
Um die erforderliche Arbeitsbewegung des Werk stückes 3 zu erzeugen, ist das letztere auf dem Werk stücktragkopf 1 derart befestigt, dass das theoretische Zentrum der Kugellaufbahn 5, welche eingearbeitet werden soll, sich auf der Drehzapfenachse befindet. Der Werkstücktragkopf 1 schwingt über einen Win kel von 40 auf beide Seiten der vertikalen Ruhe lage, und die Schwingbewegung wird durch ein Paar hydraulisch betriebener Zahnstangen-Zahnradgetriebe erzeugt, welche mit den Seitenschenkeln 10 des Joches verbunden sind. Diese Zahnstangengetriebe sind in der Zeichnung nicht im Detail gezeigt, nur eines der Zahnräder 37 ist in Fig. 3, am Werk stücktragkopf 1 befestigt, wiedergegeben.
Es ist er sichtlich, dass jedes Zahnrad 37 aus einem Stück mit dem benachbarten Drehzapfen 8 besteht.
Der Werkstücktragkopf 1 ist so angeordnet, dass er genau oder nahezu genau mit seiner Eigenfrequenz schwingt, wenn man ihn als frei schwingendes Pendel betrachtet, wobei die Schwingbewegung durch den Zahnstangengetriebemechanismus so gesteuert wird, dass eine rasche Beschleunigung und Bremsung am Anfang beziehungsweise am Ende jedes Schnittes eintritt und dass die Arbeitsgeschwindigkeit wäh rend des Schnittes im wesentlichen konstant ist. Durch das Ausnützen der natürlichen Tendenz des Werkstücktragkopfes 1, wie ein Pendel zu schwin gen, ist nur eine kleine Kraft erforderlich, um die nötige Steuerung der Schwingbewegung zu erhalten.
Die Steuerung des Zahnstangenmechanismus des Werkstücktragkopfes 1 wird erreicht durch einen Steuerkreis mit einer Steuerwalze 38, die vom Werk stücktragkopf 1 angetrieben wird und sich mit dem selben dreht. Die Walze 38 ist aus Kurvenscheiben 39 gebildet, von welchen einige hydraulische Ventile 40 des Steuerkreises direkt betätigen, während andere Mikroschalter 42 steuern, welche ihrerseits Solenoid ventile (nicht gezeigt) des Steuerkreises betätigen. Die Lager der Steuerwalze sind am starren Maschi nenrahmen 29 befestigt, wobei die Walze 38 koaxial zu den Drehzapfenlagern 8 ist, wenn die letzteren in der Arbeitslage sind.
Um das Zurückziehen des Werkstücktragkopfes zu erlauben und um die gleich mässige Bewegung der Steuerwalze in bezug auf den Werkstücktragkopf 1 sicherzustellen, wird die Walze 38 vom Werkstücktragkopf 1 über eine Welle 43 angetrieben, die zwei Universalgelenke 44 mit kon stanter Geschwindigkeitsübertragung aufweist.
Der Werkstückhalter 4 (siehe besonders Fig. 4) ist in reibungsarmen Lagern 45 und 46 am Mittel stück 12 des Joches 7 angebracht, und ein zahnstan genbetriebener Sperrad- und Sperrklinken-Mechanis mus 47 ist vorgesehen, um den Halter 4 in sechs unter gleichen Winkeln zueinander stehende Lagen, entsprechend den sechs im Werkstück 3 einzuarbei tenden Kugellaufbahnen 5, einzustellen. Der Sperrad- und Sperrklinken-Mechanismus weist zwei sich dia metral gegenüberliegende Sperrklinken 48 (siehe ins besondere Fig. 5) auf, welche in ein Sperradglied 49 des Halters eingreifen, wobei die Sperrklinken 48 durch Federn 50 belastet und auf drehbaren Sperr klinkenträgern 52 (siehe insbesondere Fig. 7) ange bracht sind.
Der Sperrklinkenträger 52 ist als Zahnrad mit Zähnen 53 an seinem Rande ausgebildet, wobei die Zahnstangenzähne 54 am Kolben 55 eines doppelt wirkenden Zylinders ausgebildet sind, der durch die erwähnten Steuermittel gesteuert ist. Die Einstell bewegung des Sperrklinkenträgers 52 ist durch den Eingriff einer Nasenfläche 56 an jeder Klinke 48 mit einem entsprechenden einstellbaren Anschlag 57, dessen Lage im voraus eingestellt wird, begrenzt. Der Halter 4 wird in seiner genauen Lage durch einen mit Federn gesteuerten und hydraulisch be triebenen Klinkenmechanismus 58 (siehe insbesondere Fig. 6) gehalten.
Das untere Lager 46 des Halters ist ein Walzenlager mit parallelen Walzen, und das obere Lager 45 besitzt Walzen mit gekreuzten Ach- sen, welche abwechselnd gegen beide Seiten der Lagerflächen unter 45' geneigt sind.
Der Klinkenmechanismus 58 umfasst einen Klin kenring 59, welcher mit Zapfen auf der Muffe 60, in welcher der Halter 4 angebracht ist und welche in den Lagern 45 und 46 drehbar ist, befestigt ist. Am Umfang besitzt der Klinkenring 59 sechs unter gleichem Winkel voneinander im Abstand ange brachte Klinkenaufnahmevertiefungen 62 von gleich artiger Form mit gegeneinander geneigten Seiten klinkenflächen 63 für den Eingriff mit Komplemen tärseitenflächen auf einer keilartigen Nase 64 eines hakenartigen Klinkengliedes 65, welches auf einem festen Drehzapfen 66 angebracht ist.
Ein hydrauli scher Kolben 67, gesteuert durch die vorerwähnten Steuermittel, steht in Berührung mit einem Vor sprung 68 des Klinkengliedes 65 und kann das letztere entgegen der Wirkung eines federbelasteten Stössels 69, der mit der gegenüberliegenden Seite des Vorsprunges 68 in Berührung steht, in die ausge klinkte Lage bewegen.
Eine Stösselfeder 70 ergibt die Rückstellkraft, welche das Klinkenglied 65 in die Sperrlage zurück bringt und es in Eingriff mit einer der Vertiefungen 62 hält, wobei die Nase 64 die Seitenflächen 63 mit einer Keilwirkung berührt, welche ein wirksames Einklinken des Ringes 59 und dadurch der Muffe 60 und des Halters q. ergibt.
Am Anfang des vollen Bearbeitungsablaufes steht die Werkzeugmaschine still und ist der Werk stücktragkopf 1 in zurückgezogener Lage, wie in Fig. 1 gezeigt. Das Werkstück 3 wird in den Werk stückhalter 4 geschoben und der automatische Ar beitsgang von Hand gestartet. Der Halter 4 weist nicht dargestellte pneumatische oder hydraulische Mittel auf, welche das Werkstück 3 festklemmen, und gleichzeitig wird die Kurbelwelle 32 verschwenkt, um den Werkstücktragkopf in die Arbeitslage nach Fig. 2 zu heben. Das drehbare Schneidwerkzeug 72, welches durch einen Schneidspindelmotor 73 des in sich abgeschlossenen Schneidkopfes 13 angetrieben wird, wird für einen ersten Durchgang zugestellt, wobei das Werkstück 3 in diesem Stadium vom Schneidwerkzeug 72 immer noch ferngehalten ist.
Nun beginnt die Pendelbewegung, und das Schneidwerkzeug 72 macht seinen ersten Durchgang, wobei das Werkstück 3 am Schneidwerkzeug 72 vor beischwingt. Beim Erreichen des freien Raumes am Ende der ersten Kugellaufbahn 5 wird das Schneid werkzeug 72 mittels der Zustellkurvenscheibe 15 vor geschoben, und die Pendelbewegung des Werkstück tragkopfes 1 wird verlangsamt, bis er zum Stillstand gebracht wird, und dann in Gegenrichtung auf die im wesentlichen konstante Durchgangsgeschwindig keit beschleunigt; all dies innerhalb der Grenzen des Raumes mit freistehendem Schneidwerkzeug. Das Zurückschwingen des Werkstücktragkopfes 1 ergibt den zweiten Schnittdurchgang.
Dieser Vorgang wird so viele Male wiederholt, bis die ganze Tiefe des Laufbahneinschnittes 5 eingearbeitet ist. Der Schneidvorgang ist so gestaltet, dass eine gerade Anzahl von Durchgängen beim letzten Schnitt erreicht ist, so dass das Schneidwerkzeug 72 vom Werkstück 3 frei ist, wenn die Bearbeitung eines Einschnittes 5 beendet ist. Die Kraft vom Zustell zylinder 25 wird dann unwirksam gemacht, so dass der Schneidkopf schnell von den genannten Hilfs zylindern zurückgezogen wird. Dies erlaubt auch der Zustellkurvenscheibe, eine neue Lage für das nächste Zustellen einzunehmen. Der Werkstücktrag kopf 1 wird dann verstellt, um das Werkstück 3 in eine neue Lage zu drehen, und der nächste Schneid vorgang beginnt.
Am Ende aller sechs Schneidarbeits gänge, d. h. eines ganzen Arbeitsvorganges, wird die Schneidspindel 2, in welcher das Schneidwerkzeug 72 befestigt ist, ganz zurückgezogen und wird der Werkstücktragkopf in die zurückgestellte Lage nach Fig. 1 gesenkt, um das bearbeitete Werkstück 3 zu entfernen und ein neues Werkstück anzubringen.