CH411879A - Verfahren zur Herstellung von Chlorpyridinen und ihren alkylsubstituierten Homologen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorpyridinen und ihren alkylsubstituierten Homologen

Info

Publication number
CH411879A
CH411879A CH112963A CH112963A CH411879A CH 411879 A CH411879 A CH 411879A CH 112963 A CH112963 A CH 112963A CH 112963 A CH112963 A CH 112963A CH 411879 A CH411879 A CH 411879A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
pyridine
chloro
chloropyridines
methyl
alkyl
Prior art date
Application number
CH112963A
Other languages
English (en)
Inventor
Wilhelm Dipl Chem Hoefling
Dieter Dr Eilhauer
Reckling Gerhard
Friedrich Dr Andreas
Original Assignee
Leuna Werke Veb
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Leuna Werke Veb filed Critical Leuna Werke Veb
Publication of CH411879A publication Critical patent/CH411879A/de

Links

Landscapes

  • Pyridine Compounds (AREA)

Description


      Verfahren        zur    Herstellung von     Chlorpyridinen    und     ihren        alkylsubstitulerten    Homologen    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel  lung von     Chlorpyridinen    und     alkylsubstituierten          Chlorpyridinen    durch     Chlorierung    der entsprechen  den     N-Oxyde.     



  Es ist bekannt, dass man das verhältnismässig  schwer herzustellende     4-Chlor-pyridin    neben       2-Chlor-pyridin    durch Umsetzung von     Pyridin-N-          oxyd    mit     Sulfurylchlorid    erhalten kann. Es ist auch  schon bekannt,     4-Chlor-2-alkyl-pyridine    auf diese  Weise herzustellen. Das Verfahren besitzt aber den  Nachteil, dass man dabei das     Sulfurylchlorid    in  einem Überschuss von mindestens dem Dreifachen  der berechneten Menge verwenden muss, um die  Reaktion beherrschen zu können. Das nicht umge  setzte     Sulfurylchlorid    muss dann nach der Reaktion  durch Destillation unter vermindertem Druck wieder  entfernt werden.

   Weiterhin muss das     Sulfurylchlorid     in einem gesonderten Prozess erst hergestellt werden,  und schliesslich ist die Handhabung dieser an der  Luft     zersetzlichen,    aggressiven Flüssigkeit in techni  schem     Massstab    schwierig.  



  Es wurde nun gefunden, dass alle geschilderten  Nachteile vermieden und in einfacherer Weise     Chlor-          pyridine    und ihre     alkylsubstituierten    Homologen er  halten werden, wenn man in die entsprechenden       Pyridin-N-oxyde    bei einer Temperatur zwischen 30   und 45  C in Gegenwart eines gegenüber den Reak  tionspartnern     inerten    Verdünnungsmittels ein aus  Schwefeldioxyd und Chlor bestehendes Gasgemisch  einleitet.  



  Vorzugsweise verwendet man ein Gemisch, in  dem das Chlor und das Schwefeldioxyd in einem.  Volumenverhältnis von 1 : 1 vorliegen. Ein über  schuss von Schwefeldioxyd     beeinflusst    die Reaktion  nicht nachteilig, jedoch muss die überschüssige  Menge anschliessend aus dem Reaktionsgemisch wie-    der entfernt werden, während ein     Chlorüberschuss    zu  Nebenreaktionen führen kann.  



  Zweckmässig wird 1     Mol        Pyridin-N-oxyd    mit je 1       Mol    Chlor und Schwefeldioxyd zur Reaktion ge  bracht. In diesem Falle wird praktisch das gesamte  eingeleitete Gas umgesetzt.  



  Da die Reaktion stark     exotherm    verläuft, ist zur  Vermeidung explosionsartiger     Zersetzungen    der Zu  satz eines Verdünnungsmittels     unbedingtes    Erforder  nis. Als Verdünnungsmittel verwendet man vorteil  haft     niedrigsiedende        Chlorkohlenwasserstoffe,    wie       Methylenchlorid,    Chloroform u. dgl. Um das Sieden  des Verdünnungsmittels in Grenzen zu halten, ist,  insbesondere bei grösseren Ansätzen, eine zusätzliche  Kühlung des Reaktionsgemisches     zweckmässig.     



  Der nach der Gasbehandlung und Abtrennung  des Verdünnungsmittels verbleibende Rückstand  wird am besten mit Wasser versetzt, das entstandene  Gemisch alkalisch gemacht und das     Chlorpyridin    mit  Wasserdampf     abdestilliert    oder mit einem Lösungs  mittel extrahiert. Das so erhaltene Produkt besitzt  einen solchen Reinheitsgrad, dass es im allgemeinen  ohne weitere Reinigungsoperationen zu Folgepro  dukten weiterverarbeitet werden kann.

           Beispiel   <I>1</I>  <I>2- und</I>     4-Clzlorpyridin     in einem 2 Liter fassenden Rundkolben, der mit       Rührer,        Rückflusskühler,    Thermometer und     Gasein-          leitungsrohr    versehen ist, wurden 105 g     Pyridin-N-          oxyd-iu    200 ml Chloroform gelöst und in die Lösung  bei einer Temperatur von 20  C 501 eines Gasgemi  sches, bestehend aus 251     Cl.    und 251     S02,    eingelei  tet. Nachdem die Temperatur des Reaktionsgemi  sches auf 40  C angestiegen war, wurde durch. Aus  senkühlung dafür gesorgt, dass eine weitere Steige-      rang nicht eintrat.

   Nach Einleiten von 54     Litern    des  Gasgemisches     liess    man noch 15 Min.     nachreagieren.     Das Lösungsmittel wurde im Vakuum     abdestilliert,     der Rückstand mit 200 ml kaltem Wasser versetzt,  mit     50o/oiger    wässeriger Natronlauge     alkalisch    ge  macht und das entstandene Gemisch von 2- und       4-Chlorpyridin    mit Wasserdampf übergetrieben. Die       Chlorpyridine    setzten sich als spezifisch schwerere,       wasserunlösliche    Schicht am Boden der Vorlage ab  und wurden im Scheidetrichter vom Wasser abge  trennt.  



  Es wurden 19,5 g     4-Chlor-pyridin,        Kp"=45     bis  47  C, und 8,2 g     2-Chlor-pyridin,        Kp"    = 55  bis       60         C,        erhalten,        was        22        %        der        Theorie,        bezogen        auf     das eingesetzte     Pyridin-N-oxyd    entspricht.  



  Der     Schmelzpunkt    des     4-Chlor-pyridin-Pikrats     betrug 138  bis 140  C, der des     2-Chlor-pyridin-Pi-          krats    132      bis    134  C.    <I>Beispiel 2</I>       4-Clzlor-3-methylpyridin          In    einem     Reaktionskolben        gemäss    Beispiel l wur  den 109 g     3-Methyl-pyridin-N-oxyd    in 100     ml    Chlo  roform gelöst.

   Bei einer Temperatur von 20  C wur  den innerhalb 1 Stunde 50 Liter     eines    Gasgemisches,  bestehend aus 25 Litern     C12    und 25 Liter     S02,    ein  geleitet. Nachdem die Temperatur auf 40  C ange  stiegen war, wurde durch Aussenkühlung dafür ge  sorgt, dass eine weitere Steigerung nicht eintrat.     An-          schliessend    liess man das Gemisch 15 Minuten nach  reagieren, versetzte dann den Rückstand mit kaltem  Wasser und setzte soviel feste Soda zu, bis eine alka  lische Reaktion erreicht war.

   Das ausgeschiedene       4-Chlor-3-methyl-pyridin    wurde mittels Wasser  dampfdestillation aus der     Salzlösung    entfernt und im  Scheidetrichter von der wässerigen Schicht des       Destillats    abgetrennt.     Anschliessend    wurde das  feuchte     4-Chlor-3-methyl-pyridin    unter verminder  tem Druck     destilliert.     



  Es wurden 55,3 g     4-Chlor-3-methyl-pyridin    vom       Kp"        =        76         bis        78         C        erhalten,        was        43,5        %        der     Theorie, bezogen auf das     eingesetzte        3-Methyl-pyri-          din-N-oxyd,    entspricht.  



  Der     Schmelzpunkt    des     Pikrats    betrug 150  bis  151  C.  



  <I>Beispiel 3</I>       2-Chlor-4-tnethyl-pyriditz     In einem     Reaktionskolben        gemäss    Beispiel 2 wur  den 109 g     4-Methyl-pyridin-N-oxyd    in 150 ml     Me-          thylenchlorid    gelöst. Bei einer Temperatur von 20  C  wurden innerhalb einer Stunde 50 Liter eines Gasge  misches, bestehend aus 25 Liter     Cl.    und 25 Liter       S02,    eingeleitet.

   Die Temperatur stieg schnell auf  den Siedepunkt des     Methylenchlorids    an.     Anschlies-          send    liess man noch 1/4     Stunde        nachreagieren    und  entfernte dann das Verdünnungsmittel durch Destil  lation unter vermindertem Druck. Der vom Verdün  nungsmittel befreite Rückstand wurde mit kaltem  Wasser versetzt und die     wässerige    Lösung durch Zu  gabe fester Soda     alkalisch    gemacht.

   Das sich dabei    abscheidende     2-Chlor-4-methyl-pyridin    wurde mittels       Wasserdampfdestillation    aus der     Salzlösung    entfernt  und im Scheidetrichter von der wässerigen Schicht  des Destillats abgetrennt. Anschliessend wurde das  feuchte     2-Chlor-4-methyl-pyridin    unter verminder  tem Druck destilliert.  



  Es wurden 32 g     2-Chlor-4-methyl-pyridin    vom       Kpl,=84         bis        85         C        erhalten,        was        25        %        der        Theo-          rie,    bezogen auf das eingesetzte     4-Methyl-pyridin-          N-oxyd,    entspricht.  



  Der     Schmelzpunkt    des     Pikrats    betrug<B>113'</B> bis  115  C.  



  <I>Beispiel 4</I>       4-Chlor-2-methyl-pyridin     In einem Reaktionskolben gemäss Beispiel 1  wurden 500 g     2-Methyl-pyridin-N-oxyd    in 500 ml       Methylenchlorid    gelöst. In die Lösung wurde wäh  rend 5 Stunden ein Gasgemisch aus     CL,    und S02     im          Vol.-Verhältnis    1 :1 mit einer Gasgeschwindigkeit  von 50 Liter pro Stunde eingeleitet. Im Verlauf der  Reaktion erhitzte sich das Reaktionsgemisch auf den  Siedepunkt des     Methylenchlorids.    Da die Temperatur  heftig anstieg, wurde der Kolben von aussen mit Was  ser gekühlt.

   Nach beendeter Einleitung des Gasgemi  sches liess man noch 1/2 Stunde     nachreagieren    und  entfernte anschliessend das Verdünnungsmittel durch  Vakuumdestillation. Der Rückstand wurde mit kal  tem Wasser versetzt und mit     50o/oiger        Natriumhydr-          oxydlösung    alkalisch gemacht. Das freigewordene       4-Chlor-2-methyl-pyridin    wurde mit Äther     extrahiert     und nach Entfernung des Äthers zur weiteren Reini  gung einer     Vakuumdestillation        unterworfen.     



  Es wurden 260 g     4-Chlor-2-methyl-pyridin    vom       Kp"=54     bis 56  C als farbloses Öl erhalten, was       45        %        der        Theorie,        bezogen        auf        das        eingesetzte     2     =Methyl-pyridin-N-oxyd,    entspricht.  



  Der Schmelzpunkt des     Pikrats    betrug 162  bis  <B>1630</B> C.  



  <I>Beispiel S</I>       4-Chlor        2-äthyl-pyridin     In einem 60 Liter fassenden Reaktionsgefäss aus  Jenaer Glas, das mit     Rührer,    Thermometer,     Rück-          flusskühler    und     Gaseinleitungsrohr    versehen ist, wur  den bei einer Temperatur von 20  C 8 kg 2     Äthyl-          pyridin-N-oxyd    in 12 Liter     Methylenchlorid    gelöst.

    In diese Lösung wurde 8 Stunden lang ein Gasge  misch, bestehend aus     C12    und     S02    im     Vol.-Verhält-          nis    1 : 1 mit einer Geschwindigkeit von     4001/h    ein  geleitet. Das Reaktionsgemisch erwärmte sich im  Laufe des     Einleitens    bis auf den Siedepunkt des     Me-          thylenchlorids.    Nach beendeter Einleitung des Gasge  misches liess man etwa 1/2 Stunde     nachreagieren,     worauf das     Methylenchlorid        abdestilliert    wurde.

   Der  teils ölige, teils kristalline Rückstand wurde mit kal  tem Wasser versetzt und anschliessend mit     30o/oiger     Kalilauge alkalisch gemacht. Aus dem so erhaltenen  Reaktionsgemisch wurde das gebildete     4-Chlor-2-          äthyl-pyridin    mit Wasserdampf überdestilliert. Das  sich am Boden der Vorlage absetzende Öl wurde vom      Wasser getrennt und einer Vakuumdestillation unter  worfen.  



  Es wurden 4,55 kg     4-Chlor-2-äthyl-pyridin    vom       Kpl,=75     bis 77  C erhalten, was 49 % der Theo  rie, bezogen auf das eingesetzte     2-Äthyl-pyridin-N-          oxyd,    entspricht.  



  Der Schmelzpunkt des     Pikrats    betrug 117  bis       119     C.  



  Aus dem Rückstand der     Wasserdampfdestillation     wurden durch Eindampfen und Extraktion mit     Me-          thylenehlorid        2,8        kg=35        %        des        eingesetzten        Pyridin-          N-oxyds    zurückgewonnen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Chlorpyridinen und ihren alkylsubstituierten Homologen durch Chlo- rierung der entsprechenden Pyridin-N-oxyde, da durch gekennzeichnet, dass man in die Pyridin-N- oxyde bei einer Temperatur zwischen 30 und 45 C in Gegenwart eines gegenüber den Reaktionspartnern inerten Verdünnungsmittels ein aus Chlor und Schwefeldioxyd bestehendes Gasgemisch einleitet. UNTERANSPRüCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass als Verdünnungsmittel niedrigsie- dende Chlorkohlenwasserstoffe, z. B. Methylenchlo- rid oder Chloroform, verwendet werden. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge- kennzeichnet, dass ein Gasgemisch mit einem Chlor/ Schwefeldioxyd-Volumenverhältnis von 1:1 ver wendet wird. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass pro 1 Mol Pyridin-N-oxyd je 1 Mol Chlor und Schwefeldioxyd verwendet werden.
CH112963A 1962-10-29 1963-01-30 Verfahren zur Herstellung von Chlorpyridinen und ihren alkylsubstituierten Homologen CH411879A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD8220562 1962-10-29

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH411879A true CH411879A (de) 1966-04-30

Family

ID=5477790

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH112963A CH411879A (de) 1962-10-29 1963-01-30 Verfahren zur Herstellung von Chlorpyridinen und ihren alkylsubstituierten Homologen

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH411879A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0638580A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Triphenylphosphin
DE2601681A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4,4&#39;- isopropyliden-bis(2,6-dibromphenol)
DE68914992T2 (de) Herstellung von durch nitratoalkyl substituierten cyclischen äthern.
EP0090239A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2,2-Bis-(3-cyclohexenyl)-propan-diepoxid
EP0048373B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Pyrazol
CH411879A (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorpyridinen und ihren alkylsubstituierten Homologen
DE1200304B (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorpyridinen und ihren alkylsubstituierten Homologen
DE2421039C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Diisopropylbenzolmonohydroperoxid
EP0074072B1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Salzen des Cholins
DE10228407A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Acetyl-2-chlor-gamma-butyrolacton durch Umsetzung von 2-Acetyl-gamma-butyrolacton Salz mit Chlor in Gegenwart von Wasser
DE69214914T2 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Amino-3-Fluorobenzotrifluorid
DE19633608A1 (de) Verfahren zur Herstellung von p-Kresol
DE2343460C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-PhenyIäthylen-phosphonsäure
DE1124960B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Acetyl-4-oxycumarin
DE68903079T2 (de) Verfahren zur herstellung von 2,6-dichlorpyridin und die verwendung von bis(trichloromethyl)sulphon dafuer.
EP0016433B1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Propylenchlorhydrinen
WO1981001406A1 (en) Process for the preparation of trifluoroacetic acid derivatives
DE910297C (de) Verfahren zur Herstellung von Perchlormethylmercaptan
DE939571C (de) Verfahren zur Herstellung von Thionylchlorid
DE3802372A1 (de) Neue fluorbenzophenone und fluorbenzoesaeurefluorphenylester sowie verfahren zu ihrer herstellung
DE3701502C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Triphenylmethylhydroperoxid
DE19938500A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin mit Schwefel- und Phosphorverbindungen
EP0489053B1 (de) Verfahren zur vernichtung von cyanurfluorid in den bei dessen herstellung anfallenden rückständen
EP0008114A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Maleinsäureglycidylestern
DE2109472C3 (de) 2,4,6-Trinitrophenolester