DE19938500A1 - Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin mit Schwefel- und Phosphorverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin mit Schwefel- und PhosphorverbindungenInfo
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Abstract
4,6-Dichlorpyrimidin wird aus 4-Chlor-6-methoxypyrimidin in vorteilhafter Weise hergestellt, indem man mindestens ein schwefelhaltiges Chloriermittel verwendet und in Gegenwart mindestens einer Phosphorverbindung arbeitet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlor
pyrimidin aus 4-Chlor-6-methoxypyrimidin. 4,6-Dichlorpyrimidin ist ein wertvolles
Zwischenprodukt zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln.
Es sind eine Reihe Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin bekannt, bei
denen von 4,6-Dihydroxypyrimidin ausgegangen wird.
Es ist auch bekannt (siehe Res. Discl. n 391, 690-691 (1996)), daß man 4,6-Dichlor
pyrimidin durch Umsetzung von 4-Chlor-6-methoxypyrimidin mit einem Chlorier
agenz der Formel R3PCl2 umsetzen kann. Das Chlorieragenz kann als solches einge
setzt werden oder in situ aus einer Verbindung der Formel R3P=O und Phosgen
hergestellt werden. Weiterhin wird dort beschrieben, daß 4-Chlor-6-methoxypyrimi
din mit Phosphoroxychlorid nicht reagiert. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß
in der Regel nur eine sehr unvollständige Umsetzung erzielt werden kann und somit
4,6-Dichlorpyrimidin nur in geringen Ausbeuten und geringen Reinheitsgraden
erhältlich ist.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin aus 4-Chlor-
6-methoxypyrimidin gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 4-Chlor-6-
methoxypyrimidin mit mindestens einem schwefelhaltigen Chloriermittel ausgewählt
aus der Gruppe SCl2, SOCl2 und SO2Cl2 und in Gegenwart mindestens einer Phos
phorverbindung der Formel
R3P=Yn (I),
in der
R für C1-C10-Alkyl oder C6-C10-Aryl stehen, die gegebenenfalls durch bis zu 5 gleiche oder verschiedene Substituenten aus der Gruppe Fluor, Chlor, Brom, C1-C4-Alkyl und C1-C4-Alkoxy substituiert sein können,
Y für Sauerstoff oder Schwefel
und
n für Null oder 1 stehen.
R für C1-C10-Alkyl oder C6-C10-Aryl stehen, die gegebenenfalls durch bis zu 5 gleiche oder verschiedene Substituenten aus der Gruppe Fluor, Chlor, Brom, C1-C4-Alkyl und C1-C4-Alkoxy substituiert sein können,
Y für Sauerstoff oder Schwefel
und
n für Null oder 1 stehen.
Bevorzugte schwefelhaltige Chloriermittel sind SOCl2 und SO2Cl2, bevorzugte
Phosphorverbindungen Triphenylphosphin und Triphenylphosphinoxid.
Bezogen auf 1 Mol 4-Chlor-6-methoxypyrimidin kann man beispielsweise mindestens
1 Mol schwefelhaltiges Chloriermittel einsetzen. Vorzugsweise liegt diese Menge bei
1 bis 2 Mol.
Bezogen auf 1 Mol schwefelhaltige Chloriermittel kann man beispielsweise 0,01 bis
1 Mol Phosphorverbindungen der Formel (I) einsetzen. Vorzugsweise liegt diese
Menge bei 0,02 bis 0,25, besonders bevorzugt bei 0,05 bis 0,1 Mol.
Vorzugsweise führt man das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart eines Lö
sungsmittels durch. In Frage kommen beispielsweise aromatische Lösungsmittel wie
Toluol, Xylole, Chlorbenzol, Dichlorbenzole, Chlortoluole, Benzonitril und Benzo
trifluorid, stickstoffhaltige Lösungsmittel wie N-Methylpyrrolidon, Dimethylform
amid, Dimethylacetamid und cyclische Harnstoffe und sauerstoffhaltige Lösungs
mittel wie Ether, insbesondere höhersiedende Ether und Polyether. Auch Gemische
von Lösungsmitteln sind einsetzbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann z. B. bei Temperaturen im Bereich 50 bis
200°C durchgeführt werden. Bevorzugt sind 75 bis 175°C, insbesondere 100 bis
150°C.
Der Druck ist im Prinzip unkritisch. Lediglich wenn man Lösungsmittel einsetzen
will, die bei Normaldruck unterhalb der gewünschten Reaktionstemperatur sieden, ist
es angezeigt, unter erhöhtem Druck zu arbeiten, damit das Lösungsmittel zumindest
teilweise in flüssiger Form vorliegt.
Unter der Voraussetzung, daß bei gegebener Temperatur keine Edukte, Produkte und
Lösungsmittel aus dem Reaktionsgefäß entweichen, kann der Druck beispielsweise
im Bereich 0,1 bis 5 bar liegen. Vorzugsweise wird bei Normaldruck gearbeitet, be
sonders bevorzugt mit einem Lösungsmittel, das bei der gewünschten Reaktionstem
peratur unter Normaldruck am Rückfluß siedet.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich und kontinuierlich durchge
führt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens legt man
4-Chlor-6-methoxypyrimidin, die Phosphorverbindung und ein Lösungsmittel vor,
erhitzt das Gemisch auf Reaktionstemperatur und dosiert dann das schwefelhaltige
Chloriermittel gegebenenfalls in mehreren Teilmengen dazu.
Das nach der Umsetzung vorliegende Reaktionsgemisch kann man z. B. aufarbeiten,
indem man es über eine Kolonne, gegebenenfalls bei vermindertem Druck, destilliert.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man in einfacher Weise 4-Chlor-6-
methoxypyrimidin in 4,6-Dichlorpyrimidin umwandeln. Die Umwandlung gelingt im
Gegensatz zum Stand der Technik nahezu vollständig. Dies ermöglicht die einfache
Herstellung eines Produktes mit einem hohen Gehalt an 4,6-Dichlorpyrimidin. Dies
ist wünschenswert, da nicht umgesetztes 4-Chlor-6-methoxypyrimidin destillativ nur
schwer abtrennbar ist.
29,0 g 4-Chlor-6-methoxypyrimidin und 5,6 g Triphenylphosphinoxid wurden in
150 g Chlorbenzol vorgelegt und unter Rühren auf 140°C erhitzt. In diese Lösung
tropfte man im Verlaufe von 1 Stunde 35,7 g Thionylchlorid ein. Danach rührte man
bei 140°C nach. Nach 6 Stunden tropfte man weitere 11,9 g Thionylchlorid ein und
rührte weitere 6 Stunden nach. Danach wurde auf 25°C abgekühlt. Man erhielt eine
Auswaage von 304,1 g. Die HPLC-Analyse ergab einen Gehalt von 9,34% 4,6-Di
chlorpyrimidin (das entspricht einer Ausbeute von 95,3% der Theorie). Das Reak
tionsgemisch enthielt nur 0,1% 4-Chlor-6-methoxypyrimidin (das entspricht 1,05%
vom Einsatz).
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurden 200 ml eines Gemisches isomerer
Xylole statt Chlorbenzol eingesetzt und bei 135°C gearbeitet. Die HPLC-Analyse er
gab eine Ausbeute an 4,6-Dichlorpyrimidin von 93,6% und unumgesetztem 4-Chlor-
6-methoxypyrimidin in einer Menge von 2,6% des Einsatzes.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurden statt Thionylchlorid 49,2 g eines Ge
misches aus 3 Molen SOCl2 und 1 Mol SO2Cl2 in 1 Stunde zugetropft und nach 6
Stunden kein weiteres Chloriermittel mehr zugefügt. Die HPLC-Analyse ergab eine
Ausbeute von 89,3% der Theorie an 4,6-Dichlorpyrimidin.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin aus 4-Chlor-6-methoxy
pyrimidin, dadurch gekennzeichnet, daß man 4-Chlor-6-methoxypyrimidin
mit mindestens einem schwefelhaltigen Chloriermittel ausgewählt aus der
Gruppe SCl2, SOCl2 und SO2Cl2 und in Gegenwart mindestens einer Phos
phorverbindung der Formel
R3P=Yn (1),
in der
R für C1-C10-Alkyl oder C6-C10-Aryl stehen, die gegebenenfalls durch bis zu 5 gleiche oder verschiedene Substituenten aus der Gruppe Fluor, Chlor, Brom, C1-C4-Alkyl und C1-C4-Alkoxy substituiert sein können,
Y für Sauerstoff oder Schwefel
und
n für Null oder 1 stehen.
R3P=Yn (1),
in der
R für C1-C10-Alkyl oder C6-C10-Aryl stehen, die gegebenenfalls durch bis zu 5 gleiche oder verschiedene Substituenten aus der Gruppe Fluor, Chlor, Brom, C1-C4-Alkyl und C1-C4-Alkoxy substituiert sein können,
Y für Sauerstoff oder Schwefel
und
n für Null oder 1 stehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als schwefel
haltige Chloriermittel SOCl2 und/oder SO2Cl2 verwendet.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Phosphorverbindungen Triphenylphosphin und/oder Triphenylphosphinoxid
verwendet.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man auf 1
Mol 4-Chlor-6-methoxypyrimidin mindestens 1 Mol schwefelhaltige
Chloriermittel einsetzt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man be
zogen auf 1 Mol schwefelhaltige Chloriermittel 0,01 bis 1 Mol Phosphorver
bindungen der Formel (I) einsetzt.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man es in
Gegenwart eines Lösungsmittels durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man aromatische
Lösungsmittel, stickstoffhaltige Lösungsmittel oder sauerstoffhaltige Lö
sungsmittel einsetzt.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Reaktion bei 50 bis 200°C durchführt.
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