Vorrichtung zum Herstellen von Formstücken aus spritzfähigen plastischen Massen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Formstücken aus spritzfähigen plastischen Massen. Es ist bereits eine Vorrichtung bekanntgeworden, die aus einem mit einem eine Formplatte, Spritztülle oder dergleichen enthalten den Mundstück ausgestatteten Zylinder und einem in seinem Inneren verschiebbaren Kolben zum Aus pressen einer Teigmasse durch das Mundstück be steht.
Bei einigen derartigen Backpressen wird der Kolben durch einen besonderen Vorschubmechanis- mus schrittweise vorbewegt, wobei mit jedem Schritt genau die für ein Spritzgussstück erforderliche Teig menge aus der Formplatte herausgepresst wird.
Es hat sich in der Praxis erwiesen, dass es ins besondere bei feinerer Garnierarbeit mit der Spritz- tülle häufig erwünscht ist, auch für die Spritztülle verschiedene Einsätze benutzen zu können. Ausserdem ist die stufenweise Vorschubeinrichtung des Spritz- kolbens, die bei der Herstellung von Backwaren glei cher Grösse Vorteile bietet, bei der Anbringung von Verzierungen, wie Tortenrandverzierungen, Schriften und dergleichen, nicht immer vorteilhaft, da durch den stufenweisen Vorschub jede manuelle Variations möglichkeit für eine derartige Verzierung mit der Spritztülle unterbleiben muss.
Es ist das Ziel der Erfindung, diese Nachteile zu beseitigen und eine Vorrichtung zu schaffen, welche einfach bedienbar ist und dem Konditor wie auch der Hausfrau ein Gerät in die Hand gibt, das vielfache Anwendungsmöglichkeiten bietet, auf die an ,späte rer Stelle bei der Beschreibung der Zeichnung einge gangen werden soll.
Gemäss der Erfindung wird dieses Ziel dadurch erreicht, dass die Spritztülle an ihrem Austrittsende mit einer Einrichtung zur Befestigung auswechsel barer Garnierköpfe ausgestattet ist und dass dabei die Vorrichtung zum Anbringen auswechselbarer Spritztüllen aus einem Verschlussring besteht, der lösbar auf den Zylinder aufsetzbar ist und die aus wechselbaren Teile mittels einer übergreifenden Kante arretiert.
Um die Garnierköpfe einfach gegeneinander aus wechseln zu können, kann die Einrichtung zu deren Befestigung an der Spritztülle zweckmässig ein an ihrem vorderen Ende angeordnetes Gewinde aufwei sen, auf welches die mit entsprechendem Gegenge winde versehenen Garnierköpfe aufschraubbar sind: Die Einrichtung zur auswechselbaren Aufnahme die ser Aufsätze kann jedoch auch in einer Bajonettfas- sung, einem federnden Schnappverschluss oder einer anderen geeigneten Befestigung bestehen.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Vor richtung zum Anbringen auswechselbarer Formplat ten und Spritztüllen aus einem Mündungsverschluss- ring, der in an sich bekannter Weise mittels Bajonett fassung auf den Zylinder aufschraubbar ist und die auswechselbaren Teile mittels einer hinterschnitte- nen Kante arretiert.
Zur einfachen manuellen Bedienung der erfin dungsgemässen Vorrichtung kann der Zylinder der Vorrichtung an seinem Bedienungsende einen Deckel tragen, der mit Führungsteilen versehen ist, welche eine einfache einhändige Betätigung der Vorrichtung und einen kontinuierlichen oder wahlweise diskonti nuierlichen Kolbenvorschub im Zylinder gestatten.
Diese Führungsteile bestehen beispielsweise aus zwei ringförmigen Haltern auf der Deckelfläche für Zeige- und Mittelfinger, der die Garnierung ausführenden Hand und aus einer dritten ringförmigen Führung für den Eingriff des Daumens an dem ausserhalb des Zylinders befindlichen Kolbenstangenende. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der folgen den Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Fig. 1 zeigt einen axialen Teilschnitt der erfin dungsgemässen Vorrichtung, wobei lediglich der un tere Teil des Zylinders und ein Teil der Spritztülle geschnitten sind.
Fig.2 ist eine perspektivische Ansicht der er findungsgemässen Spritztülle.
Fig. 3 zeigt eine auf die Spritztülle aufschraub- bare Injektionsnadel.
Fig. 4 bis 6 sind Ansichten verschiedener Spritz- tüllenaufsätze.
Fig. 7 und 8 zeigen zwei Formplatten zur Her stellung von Spritzgussbackwaren.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zum Her stellen von Formstücken aus Teig oder anderen spritzfähigen plastischen Massen besteht im wesent lichen aus dem Zylinder 1 mit -dem darin verschieb baren Kolben 2 zum Auspressen der unterhalb des Kolbens im Zylinder befindlichen Teigmasse 3 durch die am unteren Zylinderende aufgesetzte Spritztülle 4.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht die Spritz- tülle 4 aus dier Einsatzplatte 5 und dem Tüllenfort- satz 6, an dessen äusserem Ende ein Gewinde 7 zur Aufnahme des mit Innengewinde 25 versehenen Spritzkopfes 8 oder eines beliebigen anderen Auf satzes vorgesehen ist. In den Fig. 3 bis 6 sind 4 Bei spiele für andere Aufsätze dargestellt.
Die Spritz- tülle 4 wird in an sich bekannter Weise wie die in den Fig. 7 und 8 gezeigten Formplatten 23 und 24 durch die hinterschnittene Kante 22 dies mittels Bajonettverschluss auf dem Zylinder 1 befestigten Mündungsverschlussringes 9 am unteren Ende des Zylinders 1 arretiert.
In ähnlicher Weise ist am oberen Zylinderende ein den Verschluss bewirkender Deckel 10 vorge sehen, welcher gleichfalls durch einfaches Verdrehen auf dem oberen Zylinderende arretierbar ist. Das Kopfteil ist mit einer zentralen Bohrung 11 ver sehen, durch welche die den Kolben 2 tragende Kol benstange 12 durchgeführt wird.
Der Deckel 10 trägt zwei Ringe 13 und 14, die eine einfache einhändige Betätigung und Führung der Vorrichtung durch Zeige- und Mittelfinger der die Garnierung ausführenden Hand gestatten. Als Bedienungsgriff dient das ringförmige Ende 15 der Kolbenstange 12, in welche der Daumen bei Be dienung der Vorrichtung eingreift.
Zweckmässigerweise werden der Kolben 2, die Spritztülle 4 und der Spritzkopf 8 aus einem ge eigneten thermoplastischen Material ausreichender Festigkeit hergestellt. Normalerweise bestehen Zylin der, Kolbenstange und der Mündungsverschlussring 9 sowie der Deckel 10 aus einem geeigneten Leicht metall, wie Aluminium oder dergleichen. Es ist je doch auch möglich, die gesamte Vorrichtung aus einem Kunststoff ausreichender Festigkeit herzustel len. Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Spritzkopf 8 ist im Bereich seiner Kante längs des Umfanges mit kleinen Rippen 16 versehen, die eine sichere Führung des Kopfes durch die Hand beim Auf- oder Ab schrauben auf das Ende der Tülle 6 gestatten.
Das sphärisch gewölbte Ende des Spritztüllenkopfes 8 ist mit einer axialen Bohrung 26 und mehreren von der Bohrung seitlich in die Mantelfläche eingeschnitte nen Nuten 27 durchsetzt, welche dem aus der Spritz- tülle austretenden Strang der Creme, Sahne oder dergleichen eine bestimmte Querschnittsform ver leiht.
Während es bisher beim Austausch verschiede ner Spritztüllen stets erforderlich war, den Mündungs- verschlussring 9 zu lösen, die mit Spritzmasse gefüllte Tülle zu entfernen und eine neue Spritztülle mit anderem Öffnungsquerschnitt einzusetzen, genügt es bei der erfindungsgemässen Vorrichtung, stets nur den eigentlichen Kopf 8, 28, 29 oder 30 der Spritz- tülle 4 bei gewünschtem Wechsel der Garnierungs art auszutauschen. Auch kann man den Spritzkopf beispielsweise durch die in Fig. 3 dargestellte Injek tionsnadel ersetzen.
Diese Injektionsnadel 17 ist mit einer schrägen Austrittsöffnung 18 versehen und er laubt sowohl die einfache Herstellung verschiedener Schriften und Ornamente sowie auch das nachträg liche Füllen bereits gebackener Backwaren, wie z. B. Krapfen, wobei die Vorrichtung anstatt mit Creme beispielsweise mit Marmelade oder einem Gelee ge füllt werden kann.
Die in den Fig.4, 5 und 6 gezeigten Spritz- köpfe 28, 29 und 30 sind ,sämtlich mit Innengewinde versehen, so dass sie auf das Ende 7 der Tülle 4 auf geschraubt werden können. Die Austrittsöffnung 19 dies in Fig. 4 dargestellten Kopfes 28 ist kreisförmig, während der in Fig. 5 gezeigte Kopf 29 eine schlan- genlinienförmige Öffnung 20 und der in Fig. 6 ge zeigte Kopf 30 eine sternförmige Öffnung 21 auf weisen.
Selbstverständlich kann die erfindungsgemässe Vorrichtung auch als Backpresse bei Einsatz bekann ter Formplatten verwendet werden, wie dieselben für den Spritzguss von Backwaren verwendet werden. Zwei Beispiele für derartige Formplatten sind in den Fig. 7 und 8 dargestellt. Diese Formplatten 23 und 24 werden einfach anstelle der Spritztülle auf die untere Zylinderstirnfläche aufgesetzt und durch die übergreifenden Kanten 22 des Mündungsverschluss- ringes 9 festgehalten.