Anordnung eines Stützisolators auf einem Konstruktionsteil Es ist bekannt, dass die Überschlagsfestigkeit von Stützisolatoren zum Tragen elektrischer Hochspan nungsleiter und Sammelschienen von vielen Fak toren, u. a. von der Gestaltung des Leiters selbst, aber auch von der Ausbildung der geerdeten Kon struktionsteile der Schaltanlage, abhängt. Damit soll gesagt sein, dass man bestrebt sein muss, die ge erdeten Konstruktionsteile, an denen Stützisolato ren befestigt sind, so zu gestalten, d'ass für den Stütz isolator günstige, einen Überschlag erschwerende Verhältnisse entstehen.
Wenn man beispielsweise diese Konstruktionsteile aus Rundeisen aufbaut, kann sich eine höhere überschlagsfestigkeit ergeben, als wenn die Konstruktionsteile eckig und kantig aus gebildet sind. Wenn der Stützisolator allerdings selbst einen metallenen Sockel hat, der mit den geer deten Konstruktionsteilen verbunden ist, dann ist im wesentlichen die Ausbildung dieses Metallteiles am Stützersockel massgebend für die überschlags- festigkeit.
Welchen Einfluss die Ausbildung der Kopfarma tur und der geerdeten Konstruktionsteile am Stützer- fuss hat, sei an Hand einiger Beispiele im folgenden erläutert.
Die Fig. la zeigt einen schematisch angedeuteten Vollkernstützer 1, an dessen Kopf ein blanker me tallischer Leistungsträger 2 befestigt ist, der seiner seits eine blanke Sammelschiene 3 trägt. Befestigt ist der Stützer an einem blanken Metallteil 4, beispiels weise in Form eines U-Eisens. Tritt ein elektrischer Überschlag ein, so wird er etwa den mit 5 bezeich neten Weg nehmen. In diesem Fall treten aus der blanken Sammelschiene 3 bzw. dem blanken Lei tungsträger 2 Gleitfunken aus, die an dem blanken U-Eisen 4 enden.
Wenn. es sich um teilisolierte Leitungen handelt, dann ist gemäss Fig. 1b der elektrische Rundleiter 3 am Kopf des Stützisolators 1 mit einer Teilisolier- schicht 6 umhüllt. Auch die Armatur 20 am Stützer- kopf wird man in diesem Fall aus Isolierstoff her stellen oder zumindest blanke Metallteile dieser Ar matur mit Isolierstoff umhüllen. Im Bereich des Stützerkopfes befinden sich daher keinerlei blanke metallische Teile.
Der Stützer 1 selbst sei wiederum ein Vollkernstützer. Im Falle eines Überschlages fliesst ein aus der Kapazität der Teilisolierung des Stromleiters 3 bzw. des Leitungsträgers 20 geliefer ter kapazitiver Verschiebungsstrom nach dem blan ken U-Eisen 4. Der Weg des Überschlagsstromes ver läuft wieder an der Aussenfläche des Stützisolators 1 und sei mit 5 bezeichnet. Durch die Teilisolierung des Leiters 3 werden aber, wie an sich bekannt, höhere überschlagswerte erzielt als im Falle der Fig. la.
Wenn es sich um hohe Betriebsspannungen han delt, die grosse Stützerabmessungen erfordern, dann werden die Stützer häufig als Hohlstützen gemäss Fig.lc ausgebildet. Ein solcher Stützer 1 enthält einen Hohlraum 7.
Der Leitungsträger 2 und auch der unter Spannung stehende Leiter 3 seien blank, ebenso wie das U-Eisen 4 am Fuss des Stützers. Die Überschlagsverhältnisse sind in diesem Fall ähnlich wie bei der Anordnung nach Fig.la. Ausserdem kommt noch hinzu, dass bei Überschreitung bestimm ter Betriebs- und Prüfspannungen der Hohlraum 7 im Innern des Stützers zum Glimmen neigt, weil infolge der Reihenschaltung von festem Isoliermaterial und Luft eine erhöhte elektrische Beanspruchung der Luft eintritt.
Wenn die Prüfspannung weiter gesteigert wird, dann kommt es zu einem inneren Durchschlag, der vom Stützerkopf ausgeht, den Hohl raum 7 des Stützers erfüllt und an dem geerdeten U-Eisen 4 endet. Der Durchschlag nimmt etwa den Weg B. In Fig. 1d ist schliesslich der Fall dargestellt, dass ein Hohlstützer 1 im Zusammenhang mit einer teil isolierten Leitung 3 verwendet wird.
Die Leitung 3 selbst sei mit einer Isolierschicht 6 umhüllt und auch die Armatur 20 am Kopf des Stützers soll aus Iso liermaterial bestehen oder, falls sie aus Metall be steht, dann soll sie zumindest mit einer Isolier schicht überzogen sein. Auch hier kann es bei über schreitung bestimmter Betriebs- oder Prüfspannun gen zu einem Glimmen des Hohlraumes 7 kommen. Ein Überschlag nimmt wiederum den mit 8 bezeich neten Weg.
In allen an Hand der Fig. la bis 1d erläuterten Fällen endet der mit dem Überschlag zusammen hängende Fehlerstrom an dem geerdeten Konstruk tionsteil 4.
Die Erfindung 'betrifft die Anordnung eines Stütz- isolators auf einem geerdeten, metallenen Konstruk tionsteil. Erfindungsgemäss ist die Anordnung so getroffen, dass zwischen dem Fuss des Stützisola- tors und dem geerdeten Konstruktionsteil eine z. B.
weiche Isolierstoffplatte, beispielsweise aus Polyvi- nylchlorid angeordnet ist, zweckmässig so, dass die äusseren überschlagswege verlängert bzw. abge schirmt und im Falle eines Hohlraumstützers die inneren überschlagswege elektrisch abgedichtet sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist sche matisch in Fig. 2 dargestellt. Der Leiter 10, beispiels weise eine Sammelschiene, sei als Rundleiter ausge bildet und mit einer Teilisolierschicht 11 umhüllt. Der Stützer 12 ist in diesem Beispiel als Hohlraum- stützer gezeichnet, kann aber auch ein Vollxerniso- lator sein. An dem Stützerkopf befindet sich eine nicht im einzelnen dargestellte Armatur aus Isolier material, die den Leiter 10 festhält.
Auf jeden Fall ist diese Armatur so ausgebildet, dass etwaige Metall teile mit Isoliermaterial überzogen sind, wenn nicht die Armatur selbst im ganzen aus Isoliermaterial besteht. Am Stützerkopf befinden sich somit keine blanken Metallteile, denn auch die Teilisolierung 11 am Leiter 10 ragt bis in die Armatur hinein. Der Stützer ist an einem Konstruktionsteil 13, beispiels weise einem U-Eisen, 'befestigt, das in der üblichen Weise geerdet und blank ist.
Zur Befestigung dienen Schrauben 14, die aber in das Isoliermaterial des Stützers eingelassen sind, so dass oberhalb des U-Ei- sens 14 keine blanken Metallteile vorhanden sind. Zwischen dem Stützerfuss und dem U-Eisen 13 be findet sich eine weiche Isolierschicht 15, beispiels weise aus Polyvinylchlorid. Wesentlich ist dabei, d'ass kein direkter Verbindungsweg zwischen dem teil isolierten Leiter 10 und dem geerdeten. U-Eisen 13 besteht.
Auch von dem Leiter 10 zu den Befestigungs schrauben 14 besteht kein direkter Weg, weil in jedem Fall die weiche Isolierstoffplatte 15 eine elek trische Abdichtung in solcher Form bewirkt, dass ein etwaiger Fehlerstrom die metallischen Verbin dungsschrauben und, das geerdete U-Eisen nicht ohne weiteres erreichen kann.
Es können an einem Stützer dieser Art über schläge auftreten, und zwar auf dem Wege 16 von dem teilisolierten Leiter 10 zu dem blanken U-Eisen 13. Es ist auch ein Überschlag auf dem Weg 17 von dem teilisolierten Leiter 10 zu der Isolierstoff platte 15 möglich. Schliesslich kann auch, falls es sich um einen Hohlraumstützer handelt, ein inne rer Überschlag auf dem Wege 18 zur Isolierstoff platte 15 erfolgen. Die Zeichnung Fig. 2 lässt aber erkennen, dass der äussere Fehlerstromweg 16 stark verlängert ist.
Der Weg 17 setzt dem Auftreten eines Überschlages wegen der beiden in Reihe geschalteten Isolierschichten einen erheblichen Widerstand ent gegen. Auch im Falle eines inneren Überschlages auf dem Wege 18 verhindert bzw. erschwert die Isolier stoffplatte 15 das Eindringen des Fehlerstromes zu :den Befestigungsschrauben bzw. dem U-Eisen 13.
Durch diese einfache Massnahme, die in dem Zwischenfügen einer weichen Isolierstoffplatte zwi schen Stützerfuss und geerdeten Befestigungsteilen besteht, werden also sämtliche geerdeten Metallteile isoliert bzw. abgeschirmt. Auf diese Weise wird die Überschlagsspannung eines Stützisolators erheblich erhöht.