Geschweisstes Doppel- oder Mehrfachmantelrohr für Druckleitungen, Druckbehälter oder dergleichen Die Erfindung bezieht sich auf ein geschweisstes Doppel- oder Mehrfachmantelrohr für Drucklei tungen, Druckbehälter oder dergleichen. Es ist bereits bekannt, solche Doppel- oder Mehrfachmantelrohre in der Weise herzustellen, dass jeweils der äussere Rohrmantel auf den fertigen inneren Mantel warm aufgezogen wird.
Ferner ist es bekannt, den Innen durchmesser des Aussenmantels beträchtlich grösser als den Aussendurchmesser des Innenmantels zu wäh len und den verbleibenden Ringraum mit einer unter Druck eingebrachten erhärtetenden Masse auszufül len.
Schliesslich ist es nicht mehr neu, den mit einem etwas kleineren Aussendurchmesser als der Aussen mantel versehenen Innenmantel nach dem Aufschie ben des Aussenmantels durch Innendruck aufzuwei- ben, wobei gegebenenfalls sogar der Innendruck, nachdem sich der Innenmantel an den Aussenmantel angelegt hat, weiter gesteigert wird, bis der Aussen mantel eine grössere Spannung als der Innenmantel aufweist, der Aussenmantel also mit Vorspannung am Innenmantel anliegt.
Es ergibt sich demnach bei allen bisherigen Ausführungen eine beträchtliche Vor spannung, @d-. h. es wird der Aussenmantel von vorn herein auf Zug und. der Innenmantel auf Druck be ansprucht. Durch den Betriebsdruck ergeben sich dann im Aussenmantel derartige Spannungen, dass für diesen Stähle grösserer Härte und geringerer Bruchdehnung verwendet werden müssen.
Abgesehen von den erhöhten Kosten und den schweisstechni schen Schwierigkeiten, die solche Stähle bereiten, besteht der weitere Nachteil, dass das Verformungs- vermögen der Rohre dann zu gering ist. Es kann daher beispielsweise bei Stollenpanzerungen die. Trag wirkung des Gebirges kaum richtig ausgenützt wer- en, und es besteht die Gefahr, dass das Rohr starken Druckstössen nicht mehr standhält.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Mängel, was dadurch erreicht wird, dass beim fertig gestellten Rohr zwischen den beiden Mänteln bzw. zwischen je zwei Mänteln ein Radialabstand belassen ist, dessen Mittelwert maximal fünf Promille des. Rohrinnenradius beträgt.
Es wird also auf jede Vor spannung bewusst verzichtet, wodurch dem Doppel- bzw. Mehrfachmantel ein so grosses Formänderungs- vermögen erhalten bleibt, dass die Tragfähigkeit vor gespannter Doppelmantelrohre weit übertroffen wird. Der besondere Vorteil zeigt sich dort, wo hohes Formänderungvermögen erforderlich ist, also z. B.
bei Druckrohrleitungen und Druckgefässen, die in Katastrophenfällen sehr harten Druckstössen stand zuhalten haben, oder bei Schacht- bzw. Stollenpan- zerungen, bei denen die Tragwirkung des Gebirges mit herangezogen wird und sich der Belastungsan teil des Rohres mit steigender Formveränderung verkleinert.
Durch. den Radialabstand wird bei einer Innendruckbelastung selbstverständlich zunächst nur der innere Mantel allein beansprucht, bis der Kontakt mit dem äusseren Rohrmantel hergestellt ist.
Da ein Bruch des Innenmantels aber erst nach einer Deh nung eintritt, die etwa fünfzig,- bis hundertfach grösser als die sich aus dem Radialabstand ergebende Dehnungsmöglichkeit ist, kann diese zunächst un gleichmässige Lastverteilung ohne weiteres. vernach@- lässigb werden, zumal dadurch grössere Elastizität gegen Innendruckstösse erreicht wird.
Der verhältnis mässig geringe Radialabstand gibt dabei die Gewähr, dass es nur einer unter dem Leitungsdruck erfolgen den Dehnung des Innenmantels bedarf, um bereits volle Kontaktberührung zwischen den Rohrmänteln zu erhalten. Durch den Verzicht auf eine Vorspan- nung können nun für die beiden Mäntel Stähle glei cher Festigkeit verwendet werden, es erübrigen sich also die bisher notwendigen Stähle grösserer Härte, die eine wesentlich geringere Bruchdehnung besitzen.
Da zwei mit Abstand ineinandergesteckte Rohr mäntel, wenn keine Distanzhalter vorhanden sind, nicht an allen Stellen den gleichen Radialabstand haben, sondern exzentrisch liegen, wird hier von. einem Mittelwert des Radialabstandes gesprochen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 ein Doppelmantelrohr im Querschnitt und Fig.2 und 3 zwei Ausführungsvarianten im Längsschnitt, wobei angenommen ist, dass noch keine Verformung durch Betriebsinnendruckbelastung statt fand.
Um den inneren Rohrmantel 1 ist ein äusserer Rohrmantel 2 gelegt, wobei zwischen diesen beiden Mänteln ein Radialabstand 3 belassen ist, dessen Mittelwert maximal fünf Promille des Rohrinnen radius R beträgt. In der Zeichnung ist dieser Ab- stand 3 selbstverständlich grösser dargestellt, ebenso wie die Blechstärken im Verhältnis zum Durchmes ser die tatsächlichen Werte übersteigen. Mit 4 und 5 sind jeweils die Längsschweissnähte bezeichnet.
Aus Fig.2 und 3 ist ersichtlich, dass nur die Rohrschüsse des Innenmantels 1 durch eine Rund naht 6 volltragend verschweisst sind. Gemäss Fig.2 bildet die Rundnaht 6 zugleich eine Abdichtungs naht, und die zweite Abdichtung wird durch eine Schweissnaht 7 gebildet. Bei der Ausführung nach Fig.3 sind die Rohrschüsse des Aussenmantels 2 zwar durch eine Rundnaht 8 verbunden, jedoch er füllt diese ebenfalls praktisch nur die Aufgabe der Abdichtung.