Lichtstarkes Vario-Objektiv Die Erfindung betrifft ein lichtstarkes Vario- Objektiv, bei dem einem der Bildebene zugekehrten, aus vier luftraumgebrennten Gliedern aufgebauten Grundobjektiv ein ebenfalls aus vier Gliedern auf gebauter Varioteil vorgeordnet ist,
von dem das der Objektseite und das dem Grundobjektiv zugekehrte Glied positive Brechkraft haben und fest angeordnet sind (unbeachtlich einer zum Zwecke der Entfernungs einstellung vorzunehmenden Axialverstellung des objektseitigen Gliedes), während zwischen diesen zwei Negativglieder zum Zwecke der Brennweitenänderung in Richtung der optischen Achse gegeneinander ver schiebbar sind.
Solche Vario-Objektive mit einer relativen öff- nung von etwa 1:2,8 und darüber sowie einem Variationsbereich von etwa 1 : 3,4 und darüber sind bekannt; für höhere Lichtstärken und einem grösseren Variationsbereich allerdings mit einem grösseren Auf wand an Linsen und Linsengliedern, die ein der artiges System sehr verteuern und die äusseren Ab masse ungünstig erweitern.
Mit der Erfindung wird angestrebt, nicht nur mit einem Minimum an Linsen oder Linsengliedern das Öffnungsverhältnis auf 1 : 1,8 zu erweitern und einen Variationsbereich für die Brennweite von min destens 1 :4 zu erzielen, sondern gleichzeitig über den gesamten Variationsbereich eine optimale Lei stung zu erhalten, insbesondere aber auch für den kleinsten Brennweitenteil (= Weitwinkelbereich).
Gemäss der Erfindung wird dies, unter Einhal tung einer geringen Bauhöhe für den Varioteil, er reicht durch eine derartige Verteilung der Brechkräfte innerhalb der einzelnen Glieder im Gesamtsystem, dass der absolute Wert der Brennweite des dem Frontglied nachfolgenden Gliedes kleiner ist als der 2fache Zahlenwert der Brennweite des Grund objektivs.
Zur Erzielung .einer besonders günstigen chroma tischen Korrektur über den ganzen Variobereich ist es vorteilhaft, die Linsenflächen in den beiden objekt- seitigen Gliedern des Varioteils mit einer solchen Durchbiegung auszuführen, dass der Quotient aus dem Kittradius in dem dem Vorderglied nachgeord neten Zerstreuungsglied durch den ihm nachgeord neten Aussenradius im gleichen Systemglied kleiner ist als 2,5,
und dass ausserdem der Quotient aus dem Kittradius im positiven Vorderglied durch den der langen Strahlenweite zugekehrten Aussenradius kleiner ist .als 1,5.
Um auch für das Grundobjektiv eine kleine Bau höhe zu erhalten, wird zweckmässigerweise der Luft abstand zwischen den beiden bildseitigen Linsen bzw. Gliedern. im Grundobjektiv kleiner gehalten als <B>50%</B> der Mittendicke des negativen Teils dieser bei den Systemglieder. Die zufolge dieser Konstruktions forderung relativ dicke Negativlinse vermittelt einen günstigen Verlauf der sphärischen und komatischen Aberration.
Erwähnt sei auch, dass ein Gesamtsystem mit den genannten Konstruktionsbedingungen ermöglicht, zwischen dem Varioteil und dem Grundobjektiv so viel Platz zu schaffen, dass die Blende .mit einem vorgesetzten Ausspiegelungsprisma für Reflexsucher untergebracht werden kann, derart, dass bei mini malen Linsendurchmessern und geringer Vignettie- rung eine Auszeichnung des Bildformates auch bei Naheinstellung, die mittels des objektseitigen Positivgliedes erfolgt, gewährleistet ist.
In der nachfolgenden Zahlentafel ist ein Aus führungsbeispiel eines Vario-Objektivs nach der Erfindung mit einer relativen Öffnung von 1 : 1,8 sowie einem etwa 4fachen Variationsbereich geoffen- bart und in der beiliegenden Zeichnung schematisch im Schnitt dargestellt. Die Konstruktionsdaten be ziehen sich auf eine mittlere Brennweite f = 100 mm, die durch Axialveratellung der beiden mittleren Nega- tivglieder bzw.
Wirkungsgruppen, im Varioteil nach der einen Seite auf 50 mm und nach der anderen Seite bis auf 200 mm gebracht werden kann.
EMI0002.0010
<I>Zahlenbeispiel:</I>
<tb> Öffnungsverhältnis <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1,8 <SEP> f' <SEP> = <SEP> 100 <SEP> s' <SEP> = <SEP> 58,1
<tb> <I>hd <SEP> vd</I>
<tb> r1 <SEP> = <SEP> + <SEP> 275,13
<tb> <I>L1 <SEP> d1 <SEP> =</I> <SEP> 58,75 <SEP> 1,61772 <SEP> 49,78
<tb> + <SEP> 478,1 <SEP> I <SEP> r2 <SEP> = <SEP> - <SEP> 355,69
<tb> <I>L2 <SEP> d2 <SEP> =</I> <SEP> 8,75 <SEP> 1,76180 <SEP> 26,98
<tb> r3 <SEP> = <SEP> - <SEP> 3212,50
<tb> d2 <SEP> = <SEP> 127,19 <SEP> (Luftabstand) <SEP> variabel
<tb> r4 <SEP> = <SEP> -1821,25
<tb> <I>L3 <SEP> d4 <SEP> =</I> <SEP> 22,50 <SEP> 1,80518 <SEP> 25,46
<tb> - <SEP> 17<B>5</B>,7 <SEP> II <SEP> r5 <SEP> = <SEP> - <SEP> 217,
00
<tb> L4 <SEP> d5 <SEP> = <SEP> 7,50 <SEP> 1,62041 <SEP> 60,29
<tb> ro <SEP> = <SEP> + <SEP> 102,06
<tb> d6 <SEP> = <SEP> 61,00 <SEP> (Luftabstand) <SEP> variabel
<tb> r7 <SEP> = <SEP> - <SEP> 142,56
<tb> - <SEP> 241,9 <SEP> I11 <SEP> L5 <SEP> <I>d7 <SEP> = <SEP> 6,25</I> <SEP> 1,62004 <SEP> 36,34
<tb> r8 <SEP> = <SEP> - <SEP> 3618,75
<tb> da <SEP> = <SEP> 66,25 <SEP> (Luftabstand) <SEP> variabel
<tb> r$ <SEP> = <SEP> + <SEP> 275,63
<tb> + <SEP> 236,6 <SEP> IV <SEP> <I>LG</I> <SEP> d<B><I>9</I></B> <SEP> = <SEP> 12,50 <SEP> 1,52015 <SEP> 63,59
<tb> rio <SEP> = <SEP> - <SEP> 220,31
<tb> dio <SEP> = <SEP> 3,13 <SEP> (Luftabstand)
<tb> r11 <SEP> = <SEP> 0o
<tb> V <SEP> d11 <SEP> = <SEP> 55,00 <SEP> 1,51680 <SEP> 64,20
<tb> r12 <SEP> = <SEP> 00
<tb> d12 <SEP> = <SEP> 15,63 <SEP> (Luftabstand)
<tb> r13 <SEP> = <SEP> + <SEP> 124,
00
<tb> <I>L7 <SEP> dis <SEP> =</I> <SEP> 13,75 <SEP> 1,67790 <SEP> 55,52
<tb> r14 <SEP> = <SEP> - <SEP> 473,63
<tb> <I>d14 <SEP> = <SEP> 0,25</I> <SEP> (Luftabstand)
<tb> r15 <SEP> = <SEP> + <SEP> 56,31
<tb> L8 <SEP> d15 <SEP> = <SEP> 14,88 <SEP> 1,69680 <SEP> 55,61
<tb> rio <SEP> = <SEP> + <SEP> 85,50
<tb> + <SEP> 101,4 <SEP> VI <SEP> dio <SEP> = <SEP> 7,50 <SEP> (Luftabstand)
<tb> r17 <SEP> = <SEP> - <SEP> 177,50
<tb> <I>L3 <SEP> d17 <SEP> =</I> <SEP> 19,69 <SEP> 1,78470 <SEP> 26,10
<tb> ri8 <SEP> = <SEP> + <SEP> 46,84
<tb> d18 <SEP> = <SEP> 8,13 <SEP> (Luftabstand)
<tb> r19 <SEP> = <SEP> + <SEP> 93,00
<tb> Lio <SEP> dis <SEP> = <SEP> 14,38 <SEP> 1,74400 <SEP> 44,90
<tb> r2, <SEP> = <SEP> - <SEP> 71,94
<tb> -'d <SEP> = <SEP> 522,93 In der linken Spalte des Zahlenbeispiels sind, unter f',
die jeweiligen Einzelbrennweiten für die Systemglieder angegeben. In Übereinstimmung mit der Zeichnung bezeichnen r1-r2, die Radien der Linsen L1 Lio in den Gliedern I-VI, wovon die Glieder 1-IV den Varioteil und die Gruppe VI das Grundobjektiv bilden, während als Wirkungsgruppe V ein bekanntes Ausspiegelungsprisma für den Sucherstrahlengang verwendet ist.
Mit d, -d" sind die Dicken der Linsen bzw. Glieder und ihre Luft- abstände bezeichnet. Die Brechzahlen der Gläser sind für die d-Linie des Heliumspektrums angegeben, desgleichen die Ny-Werte derselben.
Das aus den vier Linsengliedern L7 -L" gebildete Grundobjektiv VI ist der Bildebene zugekehrt. Von dem aus den Gliedern 1-IV gebildeten, dem Grund- objektiv VI vorgeordneten Varioteil sind das der Objektseite zugekehrte Positivglied I und das dem Grundobjektiv VI zugekehrte Positivglied IV fest angeordnet.
Zwischen diesen Gliedern I und IV sind die beiden Glieder II und III negativer Brechkraft zum Zwecke der Brennweitenveränderung in Rich tung der optischen Achse gegeneinander verschieb bar.
Die Brechkräfte der einzelnen Glieder sind im Gesamtsystem derart verteilt, dass der absolute Wert der Brennweite f'II des dem Frontglied nachfolgenden Gliedes II mit -175,7 kleiner ist als der zweifache Zahlenwert der Brennweite f'v, mit -1- 101,4 des Grundobjektivs VI.
Die in der Zahlentafel angeführten Konstruktions daten könnten selbstverständlich auch andere sein. So könnten beispielsweise in das eine oder andere Glied zu Korrektionszwecken weitere Kittflächen eingefügt oder, aus Gründen einer wirtschaftlicheren Fertigung, vorhandene Kittflächen weggelassen sein. Auch eine Aufspaltung des einen oder anderen Kitt gliedes könnte u. U. vorteilhaft sein.