Aus Ober- und Unterteil bestehendes Wälzlager, insbesondere Nadellager, für Unterwalzen von Streckwerken an Spinnereimaschinen Die Lagerung für Unterwalzen von Streckwer ken an Spinnereimaschinen wird in neuerer Zeit vermehrt mit Wälzlagern ausgeführt, um neben einer höheren Lebensdauer auch den Vorteil einer gerin geren Wartung zu erzielen. An solchen Lagerstellen konnte jedoch die Abdichtungsfrage bisher noch nicht restlos gelöst werden, weil ein hinreichender Schutz gegen das Eindringen des von den Textil maschinen erzeugten Faserfluges und Staubes mit den üblichen Spaltabdichtungen nicht möglich ist und schleifende Dichtungen anderseits einen zu gro ssen Kraftbedarf erfordern.
Bei Textilmaschinen ist man deshalb gezwungen, die Lagerstellen häufig zu reinigen, was bei der Vielzahl der insbesondere an Streckwerken vorhandenen Lager hohe Kosten er fordert. Es ist dabei nicht nur der Ausbau der ent sprechenden Lager erforderlich, sondern es müssen auch die danebenliegenden Lagerstellen zumindest ge löst werden, was eine umständliche Demontage mit einer möglichen Beschädigung der Unterwalzen und lange Maschinenstillstandszeiten erbringt, so dass der gegenüber der früheren Gleitlagerausführung erzielte Fortschritt hinsichtlich der geringeren Wartung zum Teil wieder aufgehoben wird.
Zur Erleichterung der Montage und der unum gänglich notwendigen Reinigung, die auch bei der Verwendung von Nadellagern ab und zu erforder lich wird, ist es zweckmässig, geteilte Lager mit geteilten Käfigen vorzusehen, die jedoch so gestaltet sein müssen, dass sie ohne die einzelnen Unter walzenstücke voneinander zu trennen, montiert bzw. demontiert werden können. Die U-förmig ausgebil deten, oben offenen Ausnehmungen in den Lager stanzen erleichtern die Erfüllung dieser Forderung.
Ein Lösen der einzelnen Unterwalzenstücke vonein ander ist dann nicht notwendig, wenn die Breite des Aussenringes kleiner ist als der neben der Lager stelle axial verfügbare Platz und wenn der Durch messer der Unterwalze kleiner ist als die Bohrung des Aussenlaufringes für das Lager.
Die bisher verwendeten ungeteilten Lager für Unterwalzen können nur an die einzelnen Unter walzenstücke verbindenden Kupplungsstellen einge setzt werden. Es treffen damit Unterwalzenkupplung und Unterwalzenlager und deren Herstellfehler zu sammen, was zu unerwünschten Rundlauffehlern der Unterwalze führt. Ein Beseitigen dieser Fehler ist schwierig; ausserdem kommt noch die Ungenauigkeit der Lagerstanze hinzu.
Die Verwendung eines geteilten Lagers bringt den Vorteil, dass es zwischen zwei Kupplungsstellen gelegt werden kann, wozu ein entsprechend ausge bildeter Einstich in der Unterwalze erforderlich ist. Es entsteht der Vorteil, dass die Kupplungsstel len mit grossem Zentrierdurchmesser versehen wer den können und eine Summierung von Formfehlern entfällt. Ein leichteres Nachrichten der Unterwalze ist dadurch möglich.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, ein abgedichtetes Wälzlager mit geringsten radialen Bauverhältnissen zu schaffen, welches in einfacher Weise bei zusammengekuppelten Unterwalzenstücken montiert bzw. demontierbar ist und gleichzeitig einen ausreichenden Schmiermittelvorrat aufnehmen kann, so dass eine möglichst gute Wartungsfreiheit und lange Nachsehmierfristen erzielt werden können.
Erfindungsgemäss wird dies bei .einem aus Ober- und Unterteil bestehenden Wälzlager, insbesondere Nadellager, für Unterwalzen von Streckwerken an Spinnereimaschinen mit beidseitiger Abdichtung da durch erreicht, dass das Unterteil mit einer Wälzkör- perlaufbahn versehen ist, während das mit diesem zu einer Einheit fest verbundene, jedoch abnehm bare Oberteil zur Abdeckung und Führung der Wälz- körper dient.
Zweckmässig ist das Unterteil U-förmig ausge bildet, oder zumindest mit einer U-förmigen Aus sparung versehen, und die beiden Schenkel dienen zur Führung und bzw. oder Befestigung des Ober teils.
Die im Unterteil befindliche Wälzkörperlaufbahn kann durch ein besonderes, mit einer Wälzkörper- laufbahrr versehenes Einsatzstück gebildet sein.
Zweckmässig besteht das abnehmbare Oberteil aus vorzugsweise durchsichtigem Kunststoff. Damit wird durch Sichtkontrolle eine ständige rasche über- prüfung der Funktion des Lagers und des vorhan denen Schmiermittelvorrats möglich.
Vorzugsweise ist das abnehmbare Oberteil mit einer Fettkammer versehen. Es kann dadurch im Lager möglichst viel Schmiermittel untergebracht und eine lange Nachschmierfrist erzielt werden.
Damit beim Einführen des Oberteils in die bei den Schenkel des U-förmig ausgebildeten Unterteils eine Klemmung des Nadelkäfigs vermieden wird, kann zwischen dem Oberteil und den Wälzkörpern ein Spiel belassen sein.
Die Innenflächen der Schenkel des U-förmigen Unterteils und die Aussenflächen des Oberteils sind vorzugsweise mit gegenüberliegenden Schlitzen bzw. Nuten versehen, in die von den Stirnseiten der Schen kel des U-förmigen Unterteils Klammern zwecks Verriegelung des Oberteils mit dem U-förmigen Unterteil einsetzbar sind.
Vorzugsweise erfolgt die beidseitige Abdichtung des Lagers mittels Dichtringen aus federndem Werk stoff.
Zweckmässig sind die Dichtringe geschlitzt. Der Schlitz soll dabei etwa unter 60 zur Achsrichtung stehen und so ausgeführt sein, dass sich die aussen liegende Schnittstelle in Drehrichtung der Unter walze befindet. Auf diese Weise wird vermieden, dass Faserflug in den eventuell verbleibenden Spalt gelangen kann.
Die Dichtringe sind vorzugsweise mit Bunden ver sehen, wodurch gleichzeitig eine axiale Fixierung des Aussenringes und des geteilten Nadelkäfigs erfolgt.
Das aus Kunststoff hergestellte Oberteil kann an beiden Enden mit einer Profilierung versehen sein, die den oberen Teil der Dichtringe ersetzt, während die unteren Teile der Dichtringe durch eine Spaltabdichtung oder durch schleifende Dicht ringteile gebildet sind.
In der Zeichnung ist die Erfindung in Ausfüh rungsbeispielen dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 die Lagerung mehrerer Unterwalzen in Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt durch das Lager nach der Linie III-111 in Fig. 1 in grösserem Massstab, Fig. 4 einen Querschnitt gemäss der Linie IV-IV der Fig. 3, Fig. 5 eine Ansicht des Lagers gemäss Fig. 3, je doch unter Verzicht auf die Darstellung der Lager stanze,
Fig.6 eine Seitenansicht des Lagers nach der Linie VI-VI der Fig. 5, Fig.7 eine Draufsicht auf das Lager gemäss Fig. 5, Fig. 8 einen Schnitt durch das Lager nach der Linie VIII-VIII in Fig. 1 in grösserem Massstab, Fig.9 einen Schnitt gemäss der Linie IX-IX in Fig. 8, Fig. 10 einen Schnitt durch das Lager nach der Linie X-X in Fig. 1 in grösserem Massstab,
Fig. 11 einen Schnitt gemäss der Linie XI-XI der Fig. 10, Fig. 12 eine abgewandelte Form des Lagers ge mäss Fig. 3, Fig. 13 das Lager gemäss Fig.3 in einer wei teren Abwandlung.
In Fig. 1 ist eine Lagerstanze 1 mit einer zur Aufnahme des Lieferzylinders 2 nach oben offenen Ausrlehmung 3 dargestellt, in welcher sich das zur Lagerung dieses Lieferzylinders erforderliche, der Form der Ausnehmung angepasste Lager 4 befindet. Die zur Lagerung weiterer Unterwalzen 5 und 6 auf der Lagerstanze 1 üblicherweise verschieb- und fest stellbar angeordneten Schlitten sind durch die Lager 7 und 8 ersetzt und zeigen verschiedene Ausfüh rungsmöglichkeiten.
In den Fig. 3 und 4 besteht das Lager aus einem U-förmig gestalteten Unterteil 9 und einem abnehm baren Oberteil 10, welches vorzugsweise aus durch sichtigem Kunststoff hergestellt ist. Die äussere Form des miteinander verbundenen Ober- und Unterteils ist auf die Form der Ausnehmung 3 der Lagerstanze 1 (siehe Fig. 1) abgestimmt, wodurch gleichzeitig eine Verdrehsicherung des Lagers in der Lagerstanze erreicht wird. Das Unterteil 9 ist im gekrümmten Bereich innen mit einer Wälzkörperlaufbahn 11 ver sehen, auf welcher zur Lagerung der Walzen 2, 5 oder 6 ein zweiteiliger Käfig 12 mit den Nadeln 13 abrollen kann.
Das in den Schenkeln 14 und 15 des Unterteils 9 geführte, abnehmbare Ober teil 10 dient zur Abdeckung des Lagers nach oben und zur Führung des Käfigs 12 in der oberen Hälfte. Damit beim Einführen des Oberteils 10 in das U-förmig ausgebildete Unterteil 9 ein Klemmen des geteilten Nadelkäfigs 12 vermieden wird, ist das Oberteil im Bereich der Nadellaufbahn 16 freige stellt und damit Spiel gegenüber den Wälzkörpern belassen. Im Oberteil 10 befindet sich unmittelbar über den Wälzkörpern 13 eine Fettkammer 17 zur Aufnahme von Schmiermittel.
Die Abdichtung des Lagers erfolgt auf beiden Seiten durch aus federn dem Werkstoff hergestellte Dichtringe 18, welche so wohl innen als auch aussen mit Bunden 19 und 20 ver sehen sind und damit neben einer schleifenden Ab dichtung auch gleichzeitig die axiale Fixierung des Lagers als auch des geteilten Nadelkäfigs ermögli chen. Zur Erleichterung der Montage werden die Dichtringe 18 vorzugsweise geschlitzt ausgeführt.
In den Fig. 5, 6 und 7 ist die Befestigung des Oberteils 10, welches gegen Anschlag 21 in den Schenkeln 14 und 15 des Unterteils 9 sitzt, ge zeigt. Die Innenflächen der Schenkel 14 und 15 sind mit Nuten 22 versehen, welchen gegenüber liegend Schlitze 23 in den Aussenflächen des Ober teils 10 zugeordnet sind. In die Nuten 22 und Schlitze 23 werden Klammern 24 eingesetzt und damit eine feste Verbindung zwischen dem Unterteil 9 und, dem Oberteil 10 erzielt. Zur Erleichterung der De montage der Klammern 24 ist das Oberteil 10 mit Ausnehmungen 25 versehen.
Die Fig. 8 und 9 zeigen das Lager 7 der Fig. 1. Das Unterteil 26 ist als verschieb- und feststell barer Schlitten ausgebildet und die U-förmige Aus- nehmung 27 gleichzeitig mit einer Wälzkörperlauf- bahn 28 versehen. Die Befestigung des Oberteils 29 mit dem Unterteil 26 sowie die notwendige Füh rung erfolgt, wie bereits in den Fig. 3 bis 7 darge stellt.
Wenn es nicht möglich ist, das Unterteil 26 mit einer Wälzkörperlaufbahn 28 zu versehen, dann muss, wie in den Fig. 10 und 11 dargestellt, die U-förmige Ausnehmung 30 des Unterteils 31 durch ein entsprechend gestaltetes Einsatzstück 32 ergänzt werden. Die Länge der beiden Schenkel 33 und, 34 ist so bemessen, dass ein guter Übergang zwischen der Wälzkörperlaufbahn 35 des Einsatzstückes 32 und der Führungsbahn des Oberteils 36 gegeben ist. Die Führung und Befestigung des Oberteils 36 er folgt, wie bereits in den Fig. 3 und 4 gezeigt.
Der Anschlag 37, der ein Verklemmen der Wälzkörper durch das Oberteil verhindert, ist ohne Stufe ausge führt.
Bei dem in Fig. 12 gezeigten Lager ist das ab nehmbare Oberteil 38 an beiden Enden mit einer Profilierung 39 versehen, die im Bereich des Ober teils den schleifenden Dichtring 18 ersetzt und gleich zeitig eine Axialfixierung des Lagers gegenüber der Unterwalze bzw. des geteilten Nadelkäfigs gegen über dem Lager ermöglicht. Im unteren Teil des Lagers wird dann jeweils ein Teilstück 40 eines Dichtringes eingesetzt.
Fig. 13 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Abdichtung des Lagers. Das abnehmbare Oberteil 41 ist ebenfalls an beiden Enden mit einer Profilierung 42 als schleifende Abdichtung versehen, während im unteren Bereich durch die Unterwalze 2 und das U-förmig gestaltete Unterteil 9 eine Spaltdichtung 43 gebildet ist.