Schweissdraht Es ist bekannt, Schweisszusatzdrähte bzw. -stäbe sowie Lotstäbe und -drähte, vorzugsweise zum Hart löten, durch Zusammendrillen einzelner Drähte her zustellen. Dabei wurde von den einzelnen zusam mengedrillten Drähten, die alle aus dem gleichen Material bestanden, eine aus dem Flussmittel be stehende Seele umschlossen. Zweck dieser Anord nung war, das zum Schweissen oder Löten erforder liche Flussmittel gleichzeitig und selbsttätig mit dem Schweisszusatz bzw. dem Lot zusammen der Schweiss- bzw. Lötstelle zuzuführen.
Beim Gebrauch dieser Drilldrähte als Maschi- nenschweissdraht hat sich der Nachteil herausge stellt, dass sie auf Grund der Drillstruktur der Ober fläche dem Abwickelvorgang von der Vorratsrolle einen verhältnismässig grossen Widerstand entgegen setzen. Ausserdem verläuft aus demselben Grunde der Nachschub des Drahtes nicht gleichmässig ge nug, was zu einer Beeinträchtigung der Schweissnaht bzw. der Schweissraupe führt. Vergrössert man an dererseits den Motor, um diese Nachteile zu vermei den, so wird die Handlichkeit des Schweissgerätes beeinträchtigt.
Der weitere Nachteil der Drilldrähte besteht dar in, dass sich mindestens bei manchen Legierungen - insbesondere verhältnismässig harten und wenig ziehfähigen Legierungen - nur mit grossem Auf wand derartige Bündelungen und Verdrillungen der Drähte herstellen lassen, und dass hierdurch be dingte Ungenauigkeiten die Übertragung der oft sehr hohen Stromstärken auf den Draht Schwierigkeiten macht und insbesondere unregelmässig und ungleich förmig wird. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Drilldraht aus Einzeldrähten unterschiedlichen Ma terials zu schaffen, der in seiner Anwendung einem einfachen, glatten Draht möglichst ebenbürtig ist.
Die Erfindung ermöglicht besonders die erwähn ten Schwierigkeiten in der Herstellung von Drill drähten dadurch zu vermeiden, dass z. B. die ein zelnen Drähte aus verschiedenem Material bestehen, und zwar derart, dass sie zusammen beim Nieder schmelzen im Lichtbogen die gewünschte Legierung ergeben. Da im allgemeinen durch Legierungsbildung die Bearbeitungsfähigkeit, insbesondere Ziehfähigkeit und Härte des Materials verschiechtert wird, ist hierdurch die Möglichkeit gegeben, Schweisszusatz- Drilldrähte für praktisch beliebige Legierungszusam mensetzungen ohne grösseren technischen Aufwand herzustellen.
Die Erfindung betrifft einen Schweissdraht, vor zugsweise als Schweisszusatz zum Schutzgasschweis- sen und für Lötzwecke, mit einem oder mehreren Seelendrähten und einer die Seelendrähte umfassen den, wendelförmig gewickelten Metallumhüllung und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Windungen der Umhüllung aneinander anschliessen.
Eine beispielsweise Ausbildung der Erfindung besteht darin, dass der Drilldraht aus einer im we sentlichen geraden Metallseele besteht, die mit einem Draht oder mehreren Drähten aus einem oder meh reren weiteren Legierungsbestandteilen möglichst eng umwickelt ist.
Hierbei ist zweckmässigerweise darauf zu achten, dass die aussen als Mantel zu benutzenden Drähte etwa die gleiche Härte und den gleichen Durch messer haben. Als günstig hat es sich erwiesen, die härteren Legierungsmaterialien in den Mantel und das weichere Legierungsmaterial in die Mitte zu ver legen und die Durchmesser der einzelnen Drähte so zu wählen, dass aussen Drähte mit kleinem Durch messer angeordnet werden. Die Seele kann entweder aus einem einzigen dickeren Draht bestehen oder aus mehreren Paral leldrähten zusammengebündelt sein. Werden mehrere Drähte als Seele benutzt, dann können diese in ihrer Härtezusammensetzung unterschiedlich sein.
Die aufgewickelten Drähte können unter Umständen in mehreren Lagen angeordnet sein. Durchmesser und Anzahl der einzelnen Drähte sind dem Legierungs anteil des betreffenden Materials entsprechend zu wählen. Nach Möglichkeit ist darauf zu achten, dass die aussen liegenden Drahtteile möglichst gute elek trische Leitfähigkeit besitzen. Als Seele können auch ganz oder teilweise Legierungsbestandteile in Pul verform, wie beispielsweise Wolfram, Chromkarbid oder Kohlenstoff vorgesehen sein.
Die aussen liegenden Drähte sollen alle mög lichst gleich hart sein und können zur Erhöhung der Oberflächenglätte unter Umständen als Profildrähte ausgebildet sein.
Der Aufbau des Drilldrahtes nach der Erfindung ermöglicht es, Legierungen aller Art, die als Schweisszusatz oder als Lot bzw. als Hartlot geeig net sind, aus ihren einzelnen Bestandteilen oder mindestens aus Bestandteilgruppen zusammenzuset zen, wobei dann die Legierungsbildung während des Schweiss- oder Lötvorganges selbst vor sich geht.
Gemäss einer beispielsweisen Ausbildung der Er findung besteht der Drilldraht aus solchen Einzel drähten, die beim -Schweissprozess eine bereits vor geschlagene Heusler'sche Legierung aus 6 bis 14,5 %, vorzugsweise 9 bis 11 % Al oder Sn, 5 bis 30 %, vorzugsweise 10 bis 20 % Mn und Rest Cu und/oder Ni ergeben. Dabei wird zweckmässig so verfahren, dass die Seele aus einem Stab oder einem Stabbündel von Aluminium- oder Zinndrähten be steht, die von einer Reihe dünnerer Drähte aus einer MnCu- oder einer MnNi-Legierung umwickelt ist.
Gemäss einer weiteren Ausbildung der Erfindung besteht die Möglichkeit, dem Drahtbündel bzw. dem Drilldraht entweder im Innern, vorzugsweise in der Seele, oder durch Ummantelung Flussmittel und/ oder beim Gebrauch verdampfende Bindemittel vorzugsweise aus Kohlenwasserstoffen - zuzusetzen. Unter Umständen kann die ganze Seele aus einem durch entsprechende Fluss- und/oder Bindemittel zusammengehaltenen Metallpulver bestehen, welches einen Legierungsbestandteil der ganzen Schweiss- bzw. Lotkombination ausmacht.
In der Zeichnung ist ein Schweissdraht nach der Erfindung beispielsweise dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht, und Fig. 2 zeigt einen Querschnitt eines Schweiss- drahtes. Dieser besteht aus einer Seele, aus drei pa rallelen Drähten 1 aus Al, um die ein bandförmiger Profildraht 2 aus einer MnCu-Legierung wendelför- mig eng herumgewickelt ist. Die Anteile der genann ten drei Werkstoffe sind so gewählt, dass sich beim Schweissprozess eine Heusler'sche Legierung der im vorstehenden erwähnten, bereits vorgeschlagenen Zusammensetzung ergibt.
<I>Beispiel 1</I> Die drei geraden inneren Drähte aus Rein-Alu minium haben einen Durchmesser von je 0,70 mm, der darum gewundene Flachdraht, aus einer Legie rung bestehend aus 85 % Cu, 14 % Mn und 1 % Fe, hat einen Querschnitt von 0,45 X 3,0 mm. Die Legierung, die sich beim Schweissprozess aus diesem Drilldraht bildet, enthält 75,0 % Cu, 12,3 % Mn, 0,9 % Fe und 11,8 % Al. <I>Beispiel 2</I> Ein Reinaluminiumdraht von 1,10 mm Durch messer wird auf einer Verseilmaschine zunächst mit einer Lage, bestehend aus 12 Reinnickeldrähten von 0,35 mm Durchmesser, ummantelt und dann mit einer zweiten Lage, bestehend aus 22 Drähten von 0,30 mm Durchmesser aus einer Legierung, die 27,5 % Mn, 5,0 % Ni, 1,0 % Al, Rest Cu enthält.
Die fertige Litze, welche einen Durchmesser von 2,40 mm aufweist, ergibt beim Niederschmelzen im Lichtbogen unter Argon eine Legierung, die 43,3 % Ni, 32,5 % Cu, 13,5 % Mn und 10,7 % Al ent hält. <I>Beispiel 3</I> Ein Reinaluminiumdraht von I ,10 mm Durch messer wird auf einer Verseilmaschine mit einer Lage aus sieben Drähten von 0,65 mm Durchmesser ummantelt.
Von diesen sieben Drähten bestehen drei Stück aus einer Legierung von 85 % Cu, 14 % Mn, 1 % Fe, vier Stück aus einer Legierung von 98 % Cu, 1 % Sn, 1 % Si. Die Drähte aus der ersteren Legierung werden so auf dem Mantel verteilt, dass sie sich nicht gegenseitig berühren, sondern stets durch einen oder zwei Drähte der zweiten Legierung von einander getrennt sind. Der Drilldraht hat einen Durchmesser von 2,40 mm und ergibt beim Verar beiten in der Schweissmaschine eine Legierung, die 81,8 % Cu, 11,4 % Al, 5,8 % Mn, 0,5 % Sn, 0,5 % Si enthält.