Mehrzweckröhre, insbesondere für Bodenentwässerungsleitungen Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine bei spielsweise aus Beton bestehende Mehrzweckröhre, die insbesondere für Bodeenentwässerungsleitungen geeignet isst. In bekannter Weise ist die Röhre an ihrem einen Ende mit einem kreisringförmigen An satz und an ihrem anderen Ende mit einer dem Ansatz entsprechenden Ausnehmung versehen,
da mit beim Verlegen derartiger Röhren zu einer Lei tung an jeder Stossstelle der Ansatz der einen Röhre in die Ausnehmung der angrenzenden Röhre ein- geschoben werden kann.
Gegenüber bekannten Röhren dieser Art unter scheidet sich diejenige gemäss der Erfindung dadurch, dass die Röhre der Länge nach in einen rinnen- förmigen Unterteil und einen abnehmbaren, dek- kelartigen Oberteil unterteilt ist und dass der Unter teil ausserhalb von Auflageflächen für den Oberteil im Querschnitt zueinander V-förmig geneigte Ober seiten aufweist.
In der beigefügten Zeichnung ist beispielsweise eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungs gegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Mehrzweckröhre teils, in Stirn ansicht und teils im Querschnitt nach der Linie 1-I in Fig. 2.
Fig.2 .ist ein Längsschnitt nach der Linie II-11 in Fig. 1.
Fig.3 stellt einen teilweisen Schnitt nach der Linie III-111 in Fig. 1 dar.
Die dargestellte Röhre besteht aus Beton und ist der Länge nach in einen rinnenförmigen Unter teil 11 und einen abnehmbaren, deckelartigen Ober teil 12 unterteilt. Die Innenseiten des Unterteiles 11 und des Oberteiles 12 bilden zusammen eine Zylinderfläche 13, so dass also die Röhre einen kreisförmigen lichten Querschnitt aufweist, wie dies an sich üblich ist. Der Oberteil 12 besitzt auch eine zylindrisch gebogene Aussenfläche; er ist als Sektor eines Hohlzylinders ausgebildet und erstreckt sich im Querschnitt über einen Bogen, der mindesteng 90 , jedoch weniger als 180 misst.
Die Aussenseiten des Unterteiles 11 bilden Prismenflächen. Im Quer schnitt hat der äussere Umriss des Unterteiles 11 trapezähnliche Gestalt. Der Oberteil 12 ruht abnehmbar auf Auflage flächen 14 des Unterteiles, deren gedachten Verlän gerungen die Längssymmetrieachse der Zylinderfläche 13 enthalten. Ausserhalb der Auflageflächen 14 weist der Unterteil 11 im Querschnitt zueinander V-förmig geneigte Oberseiten 15 auf.
Die an die Auflageflächen 14 anliegenden Längsränder des Oberteiles 12 sind mit kerbenförmigen Ausnehmun- gen 16 versehen zwecks Bildung von Einlassöffnun- gen.
Das in Fig.2 und 3 rechts. liegende Ende der Röhre weist einen kreisringförmigen Ansatz 17 auf, der sich rings um den Hohlraum der Röhre er streckt und somit teils am Unterteil 11 und teils am Obemteil 12 ausgebildet ist. Am entgegengesetz ten Ende der Röhre ist eine dem Wulst 17 ent sprechende, das heisst zu diesem komplemen täre Ausnehmung 18 vorhanden.
Ausserdem weist der Unterteil 11 an seinem in Fig.2 und 3 rechts liegenden Ende zwei bezüglich des Ansatzes 17 und der Längssymmetrieachse der Zylinderfläche 13 exzentrisch angeordnete Vorsprünge 19 auf, wo gegen das andere Ende des Unterteiles 11 mit zwei den Vorsprüngen 19 entsprechenden, das heisst zu denselben komplementären Ausnehmungen 20 ver sehen ist.
Gegebenenfalls könnten auch nur ein einziger Vorsprung 19 und eine einzige Ausnehmung 20 vorhanden sein. Der Unterteil 11 weist ferner zwei in Längs richtung durchgehende Bohrungen 21 auf, in welche Armierungsstäbe 22 eingeschoben werden können. Jeder dieser Bohrungen 21 sind zwei Querbohrun gen 23 zugeordnet, die zur Aufnahme von Bolzen 24 dienen und die Längsbohrungen 21 exzentrisch schneiden.
Die Gebrauchsweise der beschriebenen Röhre ist z. B. wie folgt: Wenn eine Bodenentwässerungs- leitung gebaut werden soll, hebt man zunächst in bekannter Weise einen Graben .aus und fügt dann in demselben die Unterteile 11 mehrerer der be schriebenen Rohrstücke zu einer Rinne der ge wünschten Länge zusammen. Dabei wird jeweils der Ansatz 17 des, einen Röhrenunterteiles 11 in die Ausnehmung 18 des, angrenzenden Röhrenuntertei les 11 eingeschoben.
Desgleichen bringt man die Vorsprünge 19 des einen Röhrenunterteiles 11 mit den Ausnehmungen 20 des angrenzenden in Ein griff. Auf diese Weise werden die Röhrenunterteile 11 richtig in bezug aufeinander ausgerichtet und zentriert. Nachher legt man auf jeden Unterteil 11 den zugehörigen Oberteil 12, wobei wieder der An satz 17 des einen Oberteiles. 12 mit der Ausneh- mung 18 des angrenzenden Oberteiles in Eingriff gebracht wird. Schliesslich überdeckt man die er stellte Rohrleitung, die eine Sickerleitung ist, mit kör nigem Material, wie z. B. Kies, und deckt den Gra ben vollständig zu.
Ein Teil des in den Boden eingedrungenen Was sers wird durch die V förmig geneigten Oberseiten 15 der Unterteile 11 wie auch durch die Oberseite der Oberteile 12 aufgefangen und durch die Aus- nehmungen 16 hindurch in den Hohlraum der Rohr leitung eingelassen. Das so gesammelte Wasser kann nicht mehr aus der Leitung entweichen und wird in derselben an den gewünschten Ort weggeleitet.
Im Gegensatz zu bekannten Sickerröhren, welche aussen zylindrische Fläche haben und lediglich oben und seitlich Wassereinlassöffnungen besitzen, ist die beschriebene Röhre in der Lage, bedeutend mehr Wasser aus dem Boden aufzufangen. Wenn man die gleiche Wirkung mit den bisherigen Sickerröhren erzielen wollte, mussten diese in ein Bett einbetoniert werden, das oben V-förmig geneigten Auffangflächen entsprechend den Oberseiten 15 der beschriebenen Röhre aufwies. Ein derartiges Bett war verhältnis mässig teuer und in seiner Herstellung zeitraubend.
Die Längsbohrungen 21 der beschriebenen Röhre ermöglichen, gewünschtenfalls Armierungsstäbe ein zufügen, um dem Röhrenunterteil 12 eine grössere Festigkeit zu geben. Solche Armierungsstäbe kön nen gegebenenfalls durch zwei oder mehr Unterteile 11 hindurchlaufen und somit zur Verbindung dieser Unterteile miteinander dienen.
Eine gute Verbindung der aneinandergereihten Unterteile 11 einer Leitung lässt sich auch wie folgt erzielen: In die Längsbohrungen 21 der aneinander angrenzenden Unterteile 11 werden beim Verlegen derselben zwei verhältnismässig kurze Stäbe 22 je zur Hälfte eingeschoben. Jeder dieser Stäbe 22 weist gemäss Fig.3 an seinen beiden Endpartien je eine Kerbe 25 auf, die in den Bereich einer Quer bohrung 23 zu liegen kommt. Wenn nachher ein Bolzen 24 in jede Querbohrung 23 eingeschoben wird, so kommt dieser in Eingriff mit der Kerbe 25 des Stabes 22, wodurch dieser am betreffenden Unterteil 11 verkeilt wird.
Zweckmässig wird den Bolzen 24 eine schwach komische Form gegeben. Die Oberteile 12 werden erst aufgesetzt, nachdem die oben beschriebene Verbindung der Unterteile 11 fertiggestellt worden ist.
Es ist auch möglich, an Stelle der Bolzen 24 übliche Armierungsstäbe in die Querbohrungen 23 einzufügen und diese Stäbe aus dem unteren Ende jeder Querbohrung 23 hinaus vorstehen zu lassen, um auf diese Weise eine gute Verankerung der Unterteile 11 an der Unterlage zu erreichen. Die Querarmierungsstäbe können z. B. in einem Funda ment für die Sickerleitung einbetoniert werden.
Die dargestellte und beschriebene Röhre kann nicht nur zum Herstellen von Sickerleitungen in Entwässerungsanlagen benutzt werden, sondern bei spielsweise auch zur Bildung von eigentlichen Was serleitungen oder von Schächten zur Aufnahme elek trischer Kabel. In diesem Fall werden entweder die Einlassöffnungen 16 durch Betonmasse oder der gleichen verschlossen oder von Anfang an Ober teile 12 verwendet, welche diese Öffnungen 16 nicht aufweisen. Durch Verwendung der Unterteile 11 allein können auch offene Rinnen erstellt werden, z.
B. für Bewässerungs- oder Entwässerungsanlagen oder als Dachrinnen, insbesondere an Flachdächern. Bei der Bildung von Dachrinnen an Betonflach dächern ist es vorteilhaft, die Unterteile 11 mit Hilfe von in die Querbohrungen 23 eingreifenden Armierungseisen am Betonkörper des Daches zu ver ankern.
Ausser den bereits aus der vorstehenden Beschrei bung ersichtlichen Vorteilen, hat die beschriebene Mehrzweckröhre noch den weitern Vorteil, dass sie an bisher übliche, zylindrische Röhren angeschlos sen werden kann, welche an ihrem einen Ende einen ringförmigen Ansatz entsprechend dem Ansatz 17 und an ihrem anderen Ende eine komplementäre Ausnehmung entsprechend der Ausnehmung 18 auf weisen. Ein anderer nicht zu unterschätzender Vor teil der aus Unterteil 11 und Oberteil 12 bestehen den Röhre liegt darin, dass vor dem Aufsetzen des Oberteiles 12 die Fugen zwischen den aneinander gereihten Unterteilen von innen her glatt ausge strichen werden können.
Auch ist es nötigenfalls im mer wieder möglich, den Oberteil 12 vom Unter teil abzuheben, um Fremdkörper, Schmutz und Ver stopfungen aus der Röhre zu entfernen, ohne dass hierbei die Rohrleitung in ihrer Länge unterbrochen werden muss.